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Differenzierung von Gewalt- und Sexualstraftätern

Differenzierung von Gewalt- und Sexualstraftätern. Notwendigkeit einer Neuordnung der Vielfalt?. Bundesarbeitsgemeinschaft der Ärzte und Psychologen in der Straffälligenhilfe e.V. Freiburg i. Br., 7. Mai 2010 Dr. Gunda Wößner, Dipl.Psych. Projektleiterin – Abteilung Kriminologie

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Presentation Transcript


  1. Differenzierung von Gewalt- und Sexualstraftätern Notwendigkeit einer Neuordnung der Vielfalt? Bundesarbeitsgemeinschaft der Ärzte und Psychologen in der Straffälligenhilfe e.V. Freiburg i. Br., 7. Mai 2010 Dr. Gunda Wößner, Dipl.Psych. Projektleiterin – Abteilung Kriminologie Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht, Freiburg i.Br.

  2. "Bei jeder Verurteilung wegen eines Sexualdelikts oder Besitzes von Kinderpornografie muss dem Täter eine sexualmedizinische Therapie auferlegt werden", Christian Ahrendt, FDP-Rechtspolitiker in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (24.03.2010) .

  3. Gliederung 0. Einleitung • Worin unterscheiden sich Gewalt- und Sexualstraftäter?(Differenzierung) • Welche Rolle spielen Klassifizierungsversuche? • Welche Bedeutung haben 1. und 2. für Kriminalpolitik (Prognose/Intervention)? • Fazit 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Behandlung – 4 Fazit

  4. 0.1 Einleitung: Abgrenzung Sexual §174 Sexueller Missbrauch von Schutzbefohlenen §176 Sexueller Missbrauch von Kindern §176a Schwerer sexueller Missbrauch von Kindern §177 Sexuelle Nötigung; Vergewaltigung §178 Sexuelle Nötigung und Vergewaltigung mit Todesfolge §179 Sexueller Missbrauch widerstandsunfähiger Personen §180 Förderung sexueller Handlungen Minderjähriger 182 Sexueller Missbrauch von Jugendlichen §183 Exhibitionistische Handlungen. §184 Verbreitung pornografischer Schriften Gewalt § 211 StGB Mord § 212 StGB Totschlag § 216 StGB Tötung auf Verlangen §§ 224, 226 StGB gefährliche und schwere Körperverletzung § 226 StGB Körperverletzung mit Todesfolge § 231 StGB Beteiligung an einer Schlägerei §§ 249-252, 255, 316a StGB Raubdelikte § 239a StGB Erpresserischer Menschenraub § 239b StGB Angriff auf den See- und Luftverkehr sowie Geiselnahme §177 Sexuelle Nötigung; Vergewaltigung §178 Sexuelle Nötigung und Vergewaltigung mit Todesfolge 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  5. 0.2 Forschungsparadigmen Violent offenders Violent sexual offenders Non-violent sexual offenders 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  6. 0.2 Forschungsparadigmen Violent offenders Violent sexual offenders Non-violent sexual offenders 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  7. Gliederung 0. Einleitung • WorinunterscheidensichGewalt- und Sexualstraftäter?(Differenzierung) • WelcheRollespielenKlassifizierungsversuche? • WelcheBedeutunghaben 1. und 2. fürKriminalpolitik? • Fazit 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  8. 1.0 Differenzierung … … aufgrund verschiedener Merkmalsbereiche Neurobiologische Befunde Impulsivität und impulsive Aggressivität Empathie Eigene Viktimisierung Schemata Dissozialität 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  9. 1.1 Differenzierung … … hinsichtlich Neurologische Befunde Impulsivität und impulsive Aggressivität Empathie Eigene Viktimisierung Schemata Dissozialität 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  10. Exkurs: Studiendesign SoThA-Studie Zeitpunkt t1 Zeitpunkt t2 Zeitpunkt t3 Zeitpunkt t4 Beginn der Haftphase (n=351) Kurz vor Entlassung (n=160) 1 Jahr nach Entlassung (n=80) BZR-Auskünfte nach mind. 5 Jahren biographische und tatbezogene Merkmale; klinische Merkmale; persönlichkeitsbezogene Variablen; Inhalte der Maßnahmen Selbstkontrolle NEO-FFI FPI-R Selbstwert Lebensumstände Dunkelfeld Aktenanalyse Mitarbeiter-befragung 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  11. 1.1a SoThA-Studie: Selbstkontrolle • Impulsivität • Einfache Aufgaben • Risk Seeking • Körperlichkeit • Ich-Bezogenheit • Wut FES-K (Grasmick et al. 1993) 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  12. 1.1b SoThA-Studie : FPI-R • Lebenszufriedenheit • Soziale Orientierung • Leistungsbereitschaft • Gehemmtheit • Aggressivität • Erregbarkeit FPI-R (Fahrenberg et al. 2001) 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  13. 1.2 Differenzierung … … hinsichtlich Neurologische Befunde Impulsivität und impulsive Aggressivität Empathie Eigene Viktimisierung Schemata Dissozialität 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  14. 1.2 selbst erlebter Missbrauch • Jugendliche Täter: • (van Wijk, Vermeiren, Loeber, Hart-Kerkhoffs, Doreleijers und Bullens, 2006) • Eindeutige Ergebnisse zu Differenzen nur für: • selbst erlebte sexuelle Viktimisierung • Beziehungsprobleme Erwachsene Täter: (Jespersen, Lalumière, Seto, 2009) Selbst erlebte/r Missbrauch Misshandlung sexual offenders violent offenders sexual offenders violent offenders 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  15. 1.3 Differenzierung … … hinsichtlich Neurologische Befunde Impulsivität und impulsive Aggressivität Empathie Eigene Viktimisierung Schemata Dissozialität 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  16. 1.3 antisoziale Persönlichkeitsstörung Friedrich & Pfäfflin (1998) Gewaltstraftäter Sexualstraftäter 75% 25% 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  17. 1.3 antisoziale Persönlichkeitsstörung SoThA-Studie: Durchschnittliche Anzahl an „Ja“-Antworten auf den Skalen zur Erfassung der Antisozialen Persönlichkeitsstörung (SKID)(n=65) Friedrich & Pfäfflin (1998): Gewaltstraftäter Sexualstraftäter 75% 25% Anzahl „Ja“-Antworten SKID-II (Wittchen et al. 2001) 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  18. 1.4 Differenzierung … … hinichtlich Neurologische Befunde Impulsivität und impulsive Aggressivität Empathie Eigene Viktimisierung Schemata Dissozialität 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  19. 1.4 Schemata … … bei Gewalt- und Sexualstraftätern: • „Misstrauen/Feindseligkeit gegenüber Frauen“ Ver • gewaltigungstäter • „Wertlosigkeit“ Missbrauchstäter • „Beschweren, Klagen/Rache“ und „Bedürfnis zu schützen“ Gewaltstraftäter Milner & Webster (2005) 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  20. 1.5 Differenzierung … … hinsichtlich Neurobiologische Befunde Impulsivität und impulsive Aggressivität Empathie Eigene Viktimisierung Schemata Dissozialität 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  21. 1.5 Empathie … … bei Gewalt- und Sexualstraftätern: Erhebungsinstrumente: für Sexualstraftäter „Opferempathie“ – allgemeine Empathie Missbrauchstäter haben Defizite in der Opferempathie 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  22. 1.6 Differenzierung … … hinsichtlich Neurobiologische Befunde Impulsivität und impulsive Aggressivität Empathie Eigene Viktimisierung Schemata Dissozialität 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  23. 1.6 neurobiologische Marker … 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  24. 1.6a neurobiologische Marker … … von Gewaltstraftätern („Psychopaths“): • Orbitofrontaler Cortex: Impulskontrolle, soziale Anpassung, moral. Urteilsbildung (Young, Raine et al. 2009) • Ventromedialerpräfrontaler Cortex – Amygdala defizitäre neuronale Verbindung und geminderte Amygdala-Aktivität: • Gewalttätigkeit (zusf. Dreßing, Sartorius & Meyer-Lindenberger 2007) 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  25. 1.6b neurobiologische Marker … … von Sexualstraftätern (Pädophilie): • Orbitofrontaler Cortex: • verminderte graue Substanz • Erhöhte Aktivierung der rechten Amygdala • (zusf. Dreßing, Sartorius & Meyer-Lindenberger 2007) • Verminderte graue Substanz auch im Kleinhirn und Striatum(Schiffer et al. 2007) Keine Studien zu „violent sexual offenders“! 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  26. 1. Differenzen? Was wissen wir jetzt eigentlich? Impulsivität und impulsive Aggressivität Neurobiologische Befunde Eigene Viktimisierung Empathie Dissozialität Schemata 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  27. Gliederung 0. Einleitung • WorinunterscheidensichGewalt- und Sexualstraftäter?(Differenzierung) • WelcheRollespielenKlassifizierungsversuche? • WelcheBedeutunghaben 1. und 2. fürKriminalpolitik? • Fazit 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  28. „Eine allgemeingültige Erklärung für Sexualkriminalität kann es schon deshalb nicht geben, weil die fraglichen Delikte bis auf einen Bezug zur Sexualität völlig unterschiedlich sein können.“(Göppinger 2008, S. 513) 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  29. 2. Klassifizierung: warum ? „Classification can make handling large numbers of offenders more efficient through a grouping process based on needs and problems.“ (Bohn & Megargee 1979, S. 21) 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  30. 2. Klassifizierung: warum ? „Classification can make handling large numbers of offenders more efficient through a grouping process based on needs and problems.“ (Bohn & Megargee 1979, S. 21) 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  31. 2.1 Typologien von Sexualstraftätern Missbrauch24 verschiedene Kombinationen-randständig, pädophil-unauffällig, Autonomiestreben (Inzest)-passive, hilflose (Delikt: Machterleben)-sozial angepasste, abweisend gg. Umwelt • Rehder-Durchsetzungsschwache-Dissozial und randständig-Wutentladung bei Angepassten-Abwehr v. Abhängigkeitsängsten-schizoide Wiederholungstäter-integrierte, aggressionsgehemmte • Prentky und Knight-OpportunisticRapist-AngryRapist-SadisticRapist-NonsadisticRapist-VindictivRapist • Prentky und Knight24 verschiedene Kombinationen2 Achsen:-Grad der Fixierung-Ausmaß und Art des Kontaktes-Sadistische Komponente • Groth-Fixated Child Molester-Regressed Child Molester • Groth-Anger Rape-Power Rape-SadisticRape 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  32. 2.2 Klassifizierung von Gewaltstraftätern??? • Versuch der Identifizierung einer Subgruppe von Gewaltstraftäter Sexualstraftäter Gewaltstraftäter 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  33. 2.3 Typen von Sexualstraftätern I 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  34. 2.4 Klassifizierung von Gewaltstraftätern • Versuch der Identifizierung einer Subgruppe von Gewaltstraftäter Sexualstraftäter Gewaltstraftäter n=87 40,1 Jahre n=47 Persönlichkeitsstörungen=43,9% Durchschnittsalter=31,8 Jahre Anteil Persönlichkeitsstörungen=35% 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  35. 2.5 Ergebnis: Typen von Gewaltstraftätern Cluster 1 Unauffällige, wenig vorbelastet, integriert, oft im Zshg. mit Lebens- krise delinquent, psychopath. unauffällig, v.a. fremde Opfer (n=17) Cluster 3 Aggressionsgehemmt, extreme Gewalt beim Delikt, Deliktschwerpkt. Tötungsdelikte, KV mit Todesfolge, Alkoholpr. „nahe“ Opfer (n=11) Cluster 2 Generell gewalttätig, viel Gewalt erfahren, Persönlichkeitsst. aber keine Suchtproblematik, Deliktschwerpunkt Raub, fremde Opfer (n=13) Cluster 4 extreme Gewalttätig- keit, viel Gewalt erfahren, diss. Persönlichkeitsst., Suchtproblematik, Deliktschwerpunkt Tötungsdelikte (n=6) 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  36. 2.6 Ergebnis: Typen von Sexualstraftätern II • Gut angepasste, sozial unauffällige, fremde Opfer • Dissoziales Muster, Opfer aus sozialem Nahraum • Aggressionsgehemmte Täter mit erheblicher Gewalt bei Sexualdelikt (vgl. Rehder) 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  37. Gliederung 0. Einleitung • WorinunterscheidensichGewalt- und Sexualstraftäter?(Differenzierung) • WelcheRollespielenKlassifizierungsversuche? • WelcheBedeutunghaben 1. und 2. fürKriminalpolitik (Prognose/Intervention)? • Fazit 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  38. 3.1 Kriminalpolitik: Prognose • Für Sexualdelikt • Sexuelle Devianz (z.B. paraphile Neigungen) • Dissozialität (z.B. diagnostizierte Persönlichkeitsstörung, hoher PCL-R-Summenscore) • Für Gewaltdelikt • Dissozialität • instabileArbeitsverhältnisse • Substanzmissbrauch 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  39. 3.2 Kriminalpolitik: Intervention • Risikofaktoren für schwer zu behandelnde Sexualstraftäter • z.B.: „Sexuelle Deviation“, Drogenprobleme, Arbeitsprobleme, Beziehungsprobleme, geringe Bindungsfähigkeit, selbst Opfer von Missbrauch, Verletzung der Opfer, Bagatellisieren, „deliktfördernde Ansichten“, wenig realist. Pläne… • Risikofaktoren für schwer zu behandelnde Gewaltstraftäter • z.B.: frühere Gewalttaten, früher Einstieg, Drogenprobleme, Arbeitsprobleme „Psychopathie“, frühe Verhaltensauffälligkeiten, geringe Bindungsfähigkeit, Impulsivität, Mangel an Einsicht, wenig realist. Pläne … 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  40. 3.2 Kriminalpolitik: Intervention • Risikofaktoren für schwer zu behandelnde Sexualstraftäter • z.B.: „Sexuelle Deviation“, Drogenprobleme, Arbeitsprobleme, Beziehungsprobleme, geringe Bindungsfähigkeit, selbst Opfer von Missbrauch, Verletzung der Opfer, Bagatellisieren, „deliktfördernde Ansichten“, wenig realist. Pläne… • Risikofaktoren für schwer zu behandelnde Gewaltstraftäter • z.B.: frühere Gewalttaten, früher Einstieg, Drogenprobleme, Arbeitsprobleme „Psychopathie“, frühe Verhaltensauffälligkeiten, geringe Bindungsfähigkeit, Impulsivität, Mangel an Einsicht, wenig realist. Pläne … 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  41. Gliederung 0. Einleitung • WorinunterscheidensichGewalt- und Sexualstraftäter?(Differenzierung) • WelcheRollespielenKlassifizierungsversuche? • WelcheBedeutunghaben 1. und 2. fürKriminalpolitik? • Fazit 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  42. 4. Fazit Gibt es Unterschiede zwischen Sexual- und Gewaltstraftätern? Ja, aber …. Bringen uns die Klassifizierungen überhaupt etwas? Ja, aber … Und was sagen wir Herrn Ahrendt von der FDP? 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  43. "Bei jeder Verurteilung wegen eines Sexualdelikts oder Besitzes von Kinderpornografie muss dem Täter eine sexualmedizinische Therapie auferlegt werden" 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Kriminalpolitik und Intervention – 4 Fazit

  44. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Dr. Gunda Wößner, Dipl.-Psych. Projektleiterin Max-Planck-Institut für ausländischesund internationales StrafrechtGünterstalstr. 7379100 Freiburg i.Br. Tel.: +49 (761) 7081-289Fax: +49 (761) 7081-294 g.woessner@mpicc.de

  45. Max-Planck-Institut

  46. 2. Identifizierung Subgruppe Anhand folgender Merkmale • Bewältigungsfähigkeiten • Soziale Integration • Psychopathologie • Deliktsmerkmale • „Dissoziale“ • Hohe Bereitschaft zur Gewaltanwendung, viel Gewalt in der eigenen Kindheit erfahren • Wenig integriert • Suchtproblematik und Persönlichkeits-störung • Behandelbarkeit • Fremde Opfer, z.T exzessive Gewalt 0 Einleitung – 1 Differenzierung – 2 Klassifizierungsversuche – 3 Rechtspolitik und Behandlung – 4 Fazit

  47. Stand der Forschung - Erwachsene • Gewaltstraftäter höhere Extroversionswerte als Sexualstraftäter(Gudjonsson & Sigurdsson, 2000) • Zusammenhang zwischen Sexualdelinquenz und niedriger Impulskontrolle. • (Ponseti, Vaih-Koch & Bosinski, 2000) • Alkoholmissbrauch:Alkoholisierung bei der Tat bei Vergewaltigungstätern und Gewaltstrafätern ähnlich hoch (Gudjonsson & Sigurdsson, 2000)Mehr Alkoholmissbrauch bei Sexualstraftätern im Vgl. zu Gewaltstraftätern (Abracen, Looman & Anderson 2000)Vergewaltigungstäter häufiger bei Tat alkoholisiert als Missbrauchstäter (Fiedler 2004, Elz 2002)

  48. Stand der Forschung - Jugendliche Literaturübersicht über Studien der Jahre 1995 bis 2005 Eindeutige Ergebnisse zu Differenzen nur für: • selbst erlebte sexuelle Viktimisierung • Beziehungsprobleme (van Wijk, Vermeiren, Loeber, Hart-Kerkhoffs, Doreleijers und Bullens, 2006) Kein Unterschied bei Feindseligkeit und Impulsivität Geringeres Ärgerniveau, Selbstwert, Selbstwirksamkeit bei Sexualstraftätern (Hosser & Bosold 2004)

  49. Eigene Ergebnisse: Keine signifikanten Differenzen bei • Selbstwert (Multidimensionalen Selbstwertskala MSWS nach Schütz & Sellin) • Fragebogen zum erinnerten elterlichen Erziehungsverhalten FEE (in Anlehnung an Schuhmacher et al.) • Einfühlungsbereitschaft und Betroffenheit (Empathiefragebogen EMP nach Leibetseder) • Intelligenz (Mehrfachwortschatztest MWT-B) • Trait- Angst (STAI, Laux et al. 1981) • Aufmerksamkeits-Belastungstest d2 (Brickenkamp 2002)

  50. Häufigkeit von Sexualdelikten • Sexualmorde an Kindern in der BRD: 0 – 5 pro Jahr • Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung (2006) BRD: 52231 (angezeigte Fälle), in Ba-Wü ca. 5440 • Prozentanteil an gesamter Kriminalität: 1% • Missbrauch: 66,7% • Vergewaltigung/Nötigung: 33,3% • Raubmord (2006): 63 (davon 25 vollendet, 38 versucht) • Sexualmord (2006): 23 (davon 16 vollendet, 7 versucht) • Mord (2006): 983 (davon 375 vollendet, 608 versucht) • Vergewaltigung/Nötigung mit Todesfolge (2006): 4 (2005: 10)

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