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VERSION 2.0 Das System der antiken Rhetorik

VERSION 2.0 Das System der antiken Rhetorik. SE Rhetorik als Kommunikationstheorie Lisa Holzfeind Mathias Kuchernig Carmen Peterschinek Markus Wiesenberg Claudia Zlanabitnig. Ein Wegweiser. Vorraussetzungen und Redegattungen Inventio, Beweisgründe Disposito, Stil- und Figurenlehre

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  1. VERSION 2.0Das System der antiken Rhetorik SE Rhetorik als Kommunikationstheorie Lisa Holzfeind Mathias Kuchernig Carmen Peterschinek Markus Wiesenberg Claudia Zlanabitnig Klagenfurt, 16. April 2010

  2. Ein Wegweiser • Vorraussetzungen und Redegattungen • Inventio, Beweisgründe • Disposito, Stil- und Figurenlehre • Gedächtnisleistung und der Vortrag • Redeteile und Wirkungsfunktion • Zusammenfassung

  3. Voraussetzungen • Erwerb eines umfangreichen Wissens • Sieben freie Künste Trivium Quadrivium

  4. Redegattungen • Gerichtsrede • Politische Rede • Fest- oder Prunkrede • Geistliche Rede (Predigt) • Rede ist immer entscheidungs- und handlungsbezogen

  5. Produktionsstadien der Rede Inventio • Erkenntnis des Themas • Hypothesengewinn aus materia • status ermitteln • Argumente und Materialien finden (inventio) • Topik: Beweise, Belege, Argumente

  6. „Der ganze topische Bereich von Leben und Sitte (muss) vom Redner gründlich studiert werden.“ Cicero (römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller 106 bis 43 v. Chr.)

  7. «loci a persona» • «loci a re» „[…] denn es gibt keine Untersuchung, die nicht entweder mit einer Sache zu tun hat, oder mit einer Person.“ Quintilian(römischer Rethoriker 30 bis ca. 96 n. Ch.)

  8. Loci a persona • Geschlecht genus • Nationalität natio • Alter aetas • Erziehung und Ausbildung educatio et disciplina • Beruf studia • Neigung quid affectet quisque

  9. Loci a reWarum? Wo? Wann? Wie? Mit welchen Mitteln? • Loci a causa - Handlung • Loci a loco - Ort • Loci a tempore – Zeit • Loci a modo – Art und Weise • Loci a simili – Ähnlichkeit • Loci a circumstantia – Umstände

  10. Die Produktionsstadien der Rede Dispositio • Gliederung des Stoffes und der Argumente (dispositio) nach bestimmten Mustern • Überzeugung des Adressaten und der Redeteile • Anordnung der Argumente nach natürlicher Ordnung des Körpers

  11. Stil- und Figurenlehre • Umfasst die sprachlich-stilistische Produktion der Rede gemäß der Theorie des rednerischen Ausdrucks (elocutio) • Figuren und Tropen sowie Wortgebrauch und Satzfügung  stilistisch-rhetorischen Zwecken dienen

  12. Wichtige Figuren und Tropen Grammatische Figuren: • Barbarismus und Soloezismus Wortfiguren oder Figuren des Ausdrucks: • Anapher, Gemination, Epipher, Polyptoton Durch Auslassung gebildete Wortfiguren: • Ellipse und Zeugma

  13. Wichtige Figuren und Tropen II Durch Umstellung gebildete Wortfiguren: • Parallelismus, Antithese, Chiasmus Gedanken- oder Sinnfiguren: • Evidenz, Frage, Ausruf, Ironie, Vergleich, Vorstellung, Anakoluth Tropen: • Metonymie, Hyperbel, Metapher, Allegorie

  14. Gedächtnisleistung(Einprägung der Rede) • Verbindung zwischen Redeinhalt und bildlicher Vorstellung • Gedächtniskunst = Memorierkunst • gute Fassungskraft uns Gedächtnisleistung als Voraussetzungen für Gelehrsamkeit

  15. Durchführung der Mnemotechnik nach Quintilian • Verknüpfung zwischen Vorstellung und festen Plätzen → direkte Erinnerung • Beispiel: Räume eines Hauses mit Gedanken füllen → geordnete Speicherung

  16. Der Vortrag • Verwirklichung der Rede • geschickter Einsatz von Mimik, Gestik und Handlungen • Beherrschen einer ausgefeilten Sprechtechnik

  17. Redeteile • Einleitung: Erregung von Aufmerksamkeit, Gewinnung des Publikums • Darlegung des Sachverhalts • Argumentation und Beweisführung: wichtigster Teil der persuasiven Rede • Redeschluss: Zusammenfassung, Entscheidungs- oder Handlungsanweisung

  18. Wirkungsfunktionen Erreichen des Ziels durch: • Belehrung: Zielt auf rationale Erkenntnisprozesse ab, spricht intellektuelle Fähigkeiten an • emotionale Stimulierung: Erregung sanfter, milder, gemäßigter Affekte • Erregung der Leidenschaften

  19. Wirkungsfunktionen - Stile • sachlich-nüchterner Stil: Belehrung, Fakten; schlichte Gefühle • mittlerer Stil: Sympathie, Erneuerung der Aufmerksamkeit, Verhinderung von Langeweile • großer, erhabener, schwerer Stil: Exzessive Nutzung von Tropen oder Figuren; Abwechslung, Lebendigkeit

  20. Für die Aufmerksamkeit bedanken sich Lisa Holzfeind Mathias Kuchernig Carmen Peterschinek Markus Wiesenberg Claudia Zlanabitnig Klagenfurt, 16. April 2010

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