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Daniil Granin - Die verlorene Barmherzigkeit. Ein Referat von Felix Breitenbach. Gliederung. Teil 1 – Die Geschichte der Miloserdie I Daniil Granin II O miloserdie III Gesellschaft Miloserdie IV Krise der Miloserdie Teil 2 – Die Frage nach der Barmherzigkeit
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Daniil Granin - Die verlorene Barmherzigkeit Ein Referat von Felix Breitenbach
Gliederung • Teil 1 – Die Geschichte der Miloserdie • I Daniil Granin • II O miloserdie • III Gesellschaft Miloserdie • IV Krise der Miloserdie • Teil 2 – Die Frage nach der Barmherzigkeit • I Thesen und Zitate Granins • II Die Rolle der Schriftsteller • Quellen
- Daniil Alexandrowitsch Granin geb. 1919 - 1936-1940 Studium der Elektromechanik am Polytechnikum Leningrad - 1941-1945 Soldat im Großen Vaterländischen Krieg - 1945-1950 Tätigkeit als Elektroingenieur in den Leningrader Kirow-Werken, u. a. in der Forschung; Promotion - Seit 1967 Redaktionskollegium der Literaturzeitschrift "Newa" - Mitglied im Präsidium des Schriftstellerverbands - 1989 Mitbegründer des Sowjetischen P.E.N.-Zentrums (1. Präsident) - einige Werke: - „Die eigene Meinung“, 1956 - „Dem Gewitter entgegen“, 1963 - „Das Gemälde“, 1981 - „Der Genetiker“, 1988 I Daniil Granins Leben
II O miloserdie - Der Genozid der Barmherzigkeit • Miloserdie = russ. Barmherzigkeit • Januar 1987 - sein „Turmerlebnis“ • Was ist mit der Barmherzigkeit? • Was war denn im Krieg? (Blockadebuch) • Granin Verfasste „O miloserdii“ für die Literaturnaja Gaseta (18. März 1987) • Die Barmherzigkeit wurde gewaltsam aus dem Leben der Menschen verdrängt. • 1937 – exzessive Repressionen; die Barmherzigkeit degenerierte zum „Volksfeind“ • Die Menschen wurden zum Hass erzogen: Tod dem Kapital! Nieder mit der Bourgeoisie! Wenn sich der Feind nicht ergibt, wird er vernichtet! • Einberufung der Versammlung der Leningrader Gesellschaft Miloserdie
III Gesellschaft Miloserdie • Granin als Päsident • Merkmale: ehrenamtlich, keine feste Mitgliedschaft/Beiträge, kein Geld sammeln, sondern aktiv helfen • Das Petersburger Komitee der Partei blockiert im höchsten Maß • 1988 Gespräch mit Michail Gorbatschow > breite Unterstützung • Gruppenbetreuung, Kleidervergabe, kostenlose Kantine, Gefangenenhilfe, Nachtasyle, Verteilung von Lebensmittelpaketen aus dem Ausland, öffentliche Gebäude wurden behindertengerecht gemacht
IV Krise der Miloserdie • keine Unterstützung durch die orthodoxe Kirche • Allunionsversammlung erfolglos, Miloserdie bleibt Ausnahme (Zentralkomitee der Kommunistischen Partei reagiert nicht) • Machtkämpfe infolge von Auslandsreisen und Geiz nach Ruhm durch Zeitungsartikel und Fotos • Spaltung in 2 Gruppen: • „Idealisten“ Glaubten an die Idee der Barmherzigkeit (Vorbild: Mutter Teresa) • „Pragmatiker“ Griffen nach einiger Zeit selber nach Macht/Ruhm • „Entlarvung“ ehemaliger Parteimitglieder durch die Pragmatiker • Begeisterung und Elan schwinden, Betreute nörgeln • Mitglieder bewegten sich u. a. am Rande der Kriminalität • Hungerwinter 1990/91 • Verbindungen zum KGB und Pamjat • Nach letztem Einigungsversuch tritt Granin zurück
I Thesen und Zitate Granins • Verschwinden der Barmherzigkeit nach der Revolution • Nur Menschen vermögen es, Güte und Mitgefühl zu schätzen, die Gesellschaft dagegen nicht. • „Der Winter ist vorüber, der Sommer naht, Dank dir, Partei, für diese Tat!“ • „Der Gläubige weiß, dass der Herr die guten Gedanken und Taten der Menschen kennt, und dies genügt ihm. Der Ungläubige braucht die Anerkennung eines Dritten, der das Werk der Barmherzigkeit zur Kenntnis nimmt und ihm seine Wertschätzung ausspricht.“ • „Die erfolgreiche Suche nach dem Grund, warum man einen Menschen lieb haben konnte, bedeutete, dass die Flamme der Anteilnahme vor dem Erlöschen bewahrt, Pflichtgefühl und Fürsorglichkeit verlängert wurden.“
Barmherzigkeit galt lange Zeit als antibolschewistisch, antisowjetisch und antiparteilich. • Handlungen aus Motiven der Barmherzigkeit sind mit dem Verlust des Glaubens und der Religion abhanden gekommen sind. • „Wir waren ein Vorzeigeobjekt, ja eine neue Sehenswürdigkeit in Leningrad – ‚…unser Kind der Perestrojka’“ • „Der gläubige Mensch kümmert sich weniger um Auszeichnungen und Förderungen. Er weiß, dass alle Taten dem Allmächtigen bekannt sind. Die Liebe ist hier sowohl Ausdruck als auch Beweis der Glaubens. Der Gläubige weiß, dass der Mensch durch die Liebe zum Menschen wird […]“
Wladimir Korolenko II Die Rolle der Schriftsteller • Lew Tolstoi Maxim Gorki
Alexander Puschkin: “Und lange wird das Volk mich lieben, Weil meine Muse Güte weckt, In harter Zeit die Freiheit rühmte, sich Mitleid für Gestürzte regte.”
Quellen • www.google.de • Daniel Granin – Die verlorene Barmherzigkeit (Eine russische Erfahrung)