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Dunkle Materie Experemente und Detektion. Bretz Valentina Seminar Astro- und Teilchenphysik 10 Januar 2004. Materien-Verteilung. DE Dunkle Energie, DM Dunkle Materie. Dunkle Materie. Baryonische Materie (MACHO) Nichtbaryonische (Exotische) Materie: Heiße Dunkle Materie (HDM)
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Dunkle MaterieExperemente und Detektion Bretz Valentina Seminar Astro- und Teilchenphysik 10 Januar 2004
Materien-Verteilung DE Dunkle Energie, DM Dunkle Materie
Dunkle Materie • Baryonische Materie (MACHO) • Nichtbaryonische (Exotische) Materie: • Heiße Dunkle Materie (HDM) • Neutrinos (Mν < 20 eV) • Kalte Dunkle Materie (CDM) • WIMPs (Mw≈ 10o-1000 GeV ) • Axionen (MA≈ 10-5 eV) alle (außer WIMPs) scheiden als dominanter Kandidat wegen kleiner Masse/Häufigkeit aus WIMPs als Top-Kandidat
WIMPs (Weakly Interacting Massive Particles) • gute Kandidaten sind neutrale Superpartner der gewöhnlichen Materie (Supersymmetrie) hohe Massen • Hauptkandidat ist Neutralino • Neutralino (Lightest Supersymmetric Particle LSP) ist eine Mischung von Photino, Zino und Higgsinos
Neutralinos (das leichteste supersymmetrische Teilchen) • Eigenschaften • schwer im Vergleich zum Neutrino Masse 50-1000 GeV • elektrisch ungeladen • stabil • schwach-wechselwirkend • Alles die Voraussetzungen für die dunkle Materie
Nachweis der dunklen Materie • indirekter Nachweisdurch Detektion der Reaktionprodukte von WW dunkler Materie außerhalb des Labors • direkter Nachweisdurch WW im Laborexperiment
indirekter Nachweis WIMPs > 1GeV • durch Einfang und Anhäufung in massiven Objekten (z.B. Sonne) • Paarvernichtung und Strahlung Nachweis erhöhten Neutrinoflußes Neutrinoexperimente (AMANDA, ANTARES) • durch natürliche galaktische WIMPs-Dichte • Paarvernichtung und Strahlung Antiprotonen-, Positronen- oder Photonenfluß Detektoren auf space station (AMS)
direkter Nachweis leichte Bosonen, Axionen (M<1eV) • durch WW mit magnet. Feld oder mit Elektronen • Konversion der Teilchen in PhotonenPhotonennachweis (CAST, PVLAS) schwere WIMPs (M>1GeV) • durch WW mit Atomkern Nachweis von Phononen und Ionisation, Szintilation (DAMA, CDMS, EDELWEISS, CRESST...)
W0 W θ mwv MN ER Suche nach WIMPs Ungeladene stabileTeilchen Registrieren durch elastische Streuung an Atomkernen Rückstoßenergie ER ≈ 1-100 keV
Schwierigkeiten beim Nachweisen von WIMPs • seltene Erreignisse < 0,1 pro kgTag • schwache Wechselwirkung,geringe kinetische Energie <100 keV • Viele Untergrundstörungen (z.B. kosmische Strahlung, natürliche Radioaktivität) • Experimente unterirdischmit > 1000 Metern • Hochreine Detektormaterialien nötig(ohne Eigenstrahlung)
wichtige Detektortypen • Ionisationsdetektoren (meistens HL-Detektoren) Durch Stoß mit Neutralino schlägt der Atomkern bei Nachbaratom Elektronen aus der Hülle Elektronen-Loch-Paar-Erzeugung Strom • Szintillationsdetektoren Durch Rückstoß erzeugte Ionen fangen Elektronen ein und fallen in Grundzustand zurück Lichtblitz • Kryogendetektoren Bei einem Supraleiter, der knapp unter Sprungtemperatur betrieben wird, werden durch Stoß Gitterschwingungen erzeugt Erwärmung Widerstand Oft benutzt man zwei unterschiedliche Detektortypen, um Untergrund von WIMPs zu unterscheiden
wichtige Detektoreigenschaften • niedrige Energieschwelle registrieren WIMPs sogar mit kleinem Energieübertrag • gute Energieauflösung (grosse Energiebereiche messbar) grössere Effizienz • keine Eigenradioaktivität weniger Untergrundstörungen • gute Hintergrundabschirmung noch weniger Untergrund • großes Detektorvolumen mehr Ereignisse
Rückstoßspektrum(differenzielle Zählrate dR) Mittlere WIMPs-Geschwindigkeit(aus Maxwell-Bolzmann-Verteilung) <υW> ≈ 300 km/s Rückstoßenergie Was wir messen/interpretieren wollen
DAMA(particle DArk MAtter searches with highly radiopure scintillators) • erster Hinweis auf WIMPs • speziell entwickelte schwach radioaktive Szintillationsdetektoren • Detektormaterial 100kg NaI • Messzeit über 4 Jahre • Abschirmung durch 1,5 km Fels
Juni: v maximal vsun vorb = 30 km/s WIMPs Wind vorb vsun = 230 km/s γ= 60º Sonne vsun ω= 2π/T [ T=1Jahr ] t0= 2. Juni (v Is maximal) γ v(t) = vsun+ vorb*cosγcos[ω(t-t0)] vsun vorb VE-H= (230 15) km/s (≈ 7%) Dezember: v minimal Jährliche Flußmodulation (zwischen Juni und Dezember)
Jährliche Flußmodulation • Dezember • rel. WIMP-Geschwindigkeit größer mehr Ereignisse bei kleineren weniger Ereignisse bei größeren Energien • Juni • umgekehrt Flußmodulation max 7%
DAMA-Vorteile DAMA-Nachteile • bekannte Technologie • geringe Kosten • grosse Detektormasse • keine Untergrunddiskrimination • widerspricht anderen Experimenten (eventuell verursacht unverstandener Hintergrund die Modulation) DAMA-Ergebnisse
Kopplung ans Kältebad Thermometer Merkmale • sehr sensitiv auf Kernrückstöße • niedrige Energie-Schwelle • hohe Energieauflösung • große Freiheit bei der Wahldes Detektorsmaterials ΔT E / CThermometer Detektiertes Teilchen (WIMP) Absorber Thermometer-Typen • Supraleitende Phasenübergangsthermometer • Ge Thermistoren (dotierte Halbleiter-Thermometer) Tieftemperaturkalorimeter Funktionsprinzip • durch die Teilchen-Absorption werden (nichtthermische) Phononen emittiert • Die Absorption der Phononen im Thermometer führt zu einem Temperatur-Anstieg • kleine Temperaturunterschiede (~20mK) hohe Detektorsensivität, da Wärmekapazität C klein
CDMS(Cryogenic Dark Matter Search) • Kryogen- und Ionisationsdetektoren aktive Untergrunddiskrimination • Detektormaterial - 7 kg Sizilium und Germanium(um WIMPs von Neutronen zu unterscheiden) • 740m unter der Erde
CDMS schematischer Aufbau (a) Szintillatoren zurErkennung kosmischen Myonen (b) Blei gegen Gamma-strahlen (c) Polyethylen gegenNeutronen (d) Kupferbehälter (e) strahlungsarmes Blei (f) Detektor (wird abgekühlt)
Elektronenquelle a) Neutronenquelle b) 1. Untergrunddiskrimination durch Ionisation • Ionisationsergebnisse abhängig vom Art der Teilchen: • γ,α,ē (Untergrund) ww mit ē, • WIMPs und ν ww mit Atomkern • Untergrunddiskrimination
2. Untergrund-Unterdrückung durch Wärme • Temperaturmessung über • dotierteGermaniumthermistoren, derenWiderstand mit steigenderTemperatur stark fällt • oder über supraleitendeWolframschicht, d • KernegebenwenigerEnergie über Ionisationals über Phononenab WIMPs werden vom Untergrund unterschieden • bei CDMS bisher kein Signal gesehen(widerspricht DAMA-Messung!)
CRESST (Cryogenic Rate Event Search using Superconducting Thermometers) • Kryogen- & Szintillationsdetektoren (aktive Untergrunddiskrimination) • Detektormaterial 10 kg Calcium-Wolframoxid • Abschirmung durch 1,5 km Fels Flüssiger Stickstoff Flüssiger Helium Misch-Kamera Innerer Leitungsschilder Äusserer Leitungsschild Kupfer Schild Teilchen Detektor
Prinzip der Untergrunddiskrimination mit Licht-Wärme-Messung Mit CaWO4-Kristallen verwendet CRESST auch szintillierende Absorber. D.h. bei einem Streuereignis wird neben Wärme auch Licht erzeugt. Das Verhältnis von Licht zu Wärme ist unterschiedlichfür Gammastrahlung und Kernrückstöße Untergrunddiskrimination
Rückstoß-Spektren von leichten WIMPs an Germanium-Kernen Je geringer die WIMP-Masse desto mehr ist das Spektrum zu niedrigen Energien hin verschoben • möglichst niedrige Energieschwelle der Detektoren erforderlich • sensible Termometer nötig • Tieftemperatur-Detektoren basierend auf supraleitenden Thermometern
Bolometerkurve Phasenübergangsthermometer • Elektrischer Widerstand eines supraleitenden Filmes ist zuerst in supraleitendem Bereich kurz vor Sprungtemperatur • kleine Temperaturänderung (< 2 mK) führt zur normalleitendem Bereich Widerstandmessung
EDELWEISS (Experience pour DEtecter Les Wimps En Site Souterain) • Kryogen- & Ionisationsdetektoren (Untergrund-Unterdrückung durchWärme-Ionisation, wie bei CDMS) • Detektormaterial 1.3 kg Germanium • abgeschirmt durch 1750 m Gestein
Ergebnisse • Wirkungsquerschnitt (σ~R2) in pb (pikobarn 10-36cm2) • DAMA-Bereich ausgeschlossen
10-3 10-4 10-5 10-6 10-7 10-8 CRESST – rein thermisch DAMA - Limit CDMS - Limit DAMA Evidence σWIMP [pb] von Supersymetrie erwarteter Parameterbereich CRESST Licht-Wärme 100 kg Jahre 100 101 50 102 103 Wimp Masse [GeV] ausgeschlossene Bereiche für Wirkungs-querschnitt von WIMPs 50 Gev untere Grenze für Neutralino aus Beschleunigerexper.
Fazit und Ausblick Problem der WIMP-Experimente: zu kleine Erreignissrate pro kgTag • Untergrunddiskrimination sehr wichtig • grosse Targetmasse nötig Ziele: • Abdeckung des Großteils von der SUSY vorhergesagten Wirkungsquerschnitt-Bereiches • WIMP-Nachweis und –erzeugung an Beschleunigern • Erklärung des Zusammenhangs zwischen dunkle Materie und Teilchentheorie Großexperiment: CRESST und EDELWEISS arbeiten zusammen Aufbau des Tieftemperatur-Kalorimetersmit der Detektormassen bis hin zu 1000kg
Literatur • Klapdor-Kleingrothaus „Teilchenastrophysik“ • www.lngs.infn.it/lngs/htexts/dama/welcome.html • www.astroteilchenphysik.de/topics/dm/dm.htm • www.pro-physik.de/Phy/pdfs/ISSART12253DE.PDF • www.e15.physik.tu-muenchen.de/cresst/cresst/cresst.htm • wwwvms.mppmu.mpg.de/cresst/ • edelweiss.in2p3.fr/index_newe.html • www.lngs.infn.it/lngs/htexts/dama/welcome.html • www.pro-physik.de/Phy/pdfs/ISSART12253DE.PDF • zerla1.physik.uni-erlangen.de/~katz/ws01/atp/talks/jm/JM.pdf • www.pi1.physik.uni-erlangen.de/~katz/ws03/atp/talks/ms/MS.pdf • iktp.tu-dresden.de/~schubert/hauptseminar-ss04-9.pdf • cdms.berkeley.edu • relativity.livingreviews.org/Articles/lrr-2002-4/ • hpfrs6.physik.uni-freiburg.de/~herten/sem2001/dunklematerie.pdf