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Merkmale der schulischen Sozialisation. M. Hansen, H. Joos. Gliederung. Schulsystem Aufgaben und Funktionen der schulischen Sozialisation Heimlicher Lehrplan Schulische Sozialisation über Rituale Schulversagen, Schulverweigerung Schule und Selbstwertgefühl Etikettierung
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Merkmale der schulischen Sozialisation M. Hansen, H. Joos
Gliederung • Schulsystem • Aufgaben und Funktionen der schulischen Sozialisation • Heimlicher Lehrplan • Schulische Sozialisation über Rituale • Schulversagen, Schulverweigerung • Schule und Selbstwertgefühl • Etikettierung • Mädchen und Jungen • Diskussion
Das Schulsystem • Fünfstufiges Bildungssystem • Beginn in der obligatorischen Grundschule • Abweichungen in den verschiedenen Bundesländern
Struktur • Primärbereich/Grundschule • Ab dem 6. Lebensjahr • Kennzeichen der Grundschule: anderer Umgang mit Leistungen • Leistungsfähigkeit soll entwickelt werden • Keine Notengebung, sondern Verbalbeurteilung • erste verpflichtende Sozialisationsinstanz außerhalb der Familie
Struktur • Sekundarbereich I • Umfasst Orientierungs- und Mittelstufe • > Ort der Oberstufe und weiterführenden Schulen • Aufteilung in die verschiedenen Schularten -> evtl. Fehleinschätzung
Struktur • Sekundarbereich II • Gymnasiale Oberstufe, Berufsschule,... • Tertiärbereich • Hochschulen in staatlicher Trägerschaft • Aufgaben: Forschung, Schaffen von neuem Wissen, Lehre, der Vermittlung von Wissen im Studium und Weiterbildung
Struktur • Quartärbereich • Zeitlich nicht genau festlegbar • Private und berufliche Weiterbildung • Orte des Weiterbildungssektors z. B.: • Volkshochschule • Abendgymnasium • Bibliothek
Qualifikationsfunktion→ Kenntnisse, Rechnen, Schreiben Leistungsbereitschaft und Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnung Aufgaben und Funktionen der schulischen Sozialisation
Selektions- und Allokationsfunktion → Sortierung nach der Grundschule in verschiedene Schulformen Zuordnung zu beruflichen Positionen
Legitimations- und Integrationsfunktion → Unterricht in Politik und Geschichte „Heimlicher Lehrplan“
Funktionen der Kulturüberlieferung → Entwicklung der Kultur im Kunst-, Sport-, Sprach-, Musikunterricht
Heimlicher Lehrplan Alles, was das Leben in der Schule jenseits von Lehrplänen, Richtlinien oder Schulordnungen ausmacht und bei Schülern zwar ungeplant, aber dennoch zwangsläufig soziale Verhaltenskonformitäten hervorruft
Heimlicher Lehrplan • Raum und Zeit • Gestaltung des Klassenraums • Fremdbestimmung des Zeitplans • Leistungen • Durch Schulleistungen fühlen sich Schüler als Person beurteilt • Schülerstrategien • Ermöglichen die Anforderung der Lehrer zu unterlaufen und gewissen Einfluss auf die Unterrichtsgestaltung auszuüben
Schulische Sozialisation über Rituale • (symbolische) Formen von Kommunikation • Stiften Gemeinschaft • Wiedererkennung • Werden mit Autorität, Gehorsam und schulischem Zwang verbunden • Werden nicht in Frage gestellt/reflektiert • Schüler sollen sich Werten und Normen der hierarchischen Struktur der schule unterwerfen • Darstellung der eigenen Identität schwer möglich • sollten prinzipiell einsehbar, kritisierbar, veränderbar sein
Schulversagen und Schulverweigerung Schulversagen • Def.: Schüler, die nach Vollendung der Schulpflicht die allgemein bildende Schule ohne Abschluss verlassen. • Leistungsbeurteilung wird oftmals gleichzeitig mit Personenbeurteilung empfunden • Schlechte Noten -> Abwertung/Ablehnung seiner Person • Erfahren auf Druck • Mögliche Entwicklung von Schulangst
Schulversagen und Schulverweigerung • 3 Faktoren kommen zusammen: • Schlechte Schulleistung • Negatives Selbstbild • Schulangst In einem Interaktionsgefüge ist Schulversagen eine wahrscheinliche Konsequenz
Schulversagen und Schulverweigerung Schulverweigerung • Abneigung, Schulunlust oder Schulmüdigkeit kann sich bis zur Schulverweigerung ausweiten • Schulverweigerung bezeichnet keine homogene Gruppe • Schüler, die Leistungen verweigern oder dem Unterricht fern bleiben
Schulverweigerung Unterschiedliche Typen nach Thimm: • Passive Schulablehnung • Aktionsorientierte Schulverweigerer • Dauerhafte Schulabwesenheit • Schulverweigerung als psycho-somatischer Symptomkomplex
Schulverweigerung Mögliche Ursachen: • Leistungs- und Konkurrenzprinzip • Familiäre Verhältnisse • Sinnlosigkeit der Schule • Kollektive Schulverweigerung • Angst/Schulangst Schulverweigerung und Schulversagen dürfen nicht nur auf Probleme von Kindern mit der Schule zurückgeführt werden, sondern stehen auch immer im Zusammenhang mit der Schule als Institution
Schule und Selbstwertgefühl • Schule bietet den Vergleich zu anderen • 3 Faktoren, die erheblichen Einfluss auf die Entwicklung des Selbstwertgefühls haben: • Schulerfolg • Anerkennung in der Altersgruppe • Lehrer-Schüler-Interaktion → stehen in Wechselwirkung zueinander
Schule und Selbstwertgefühl • Gründe für ein positives Selbstwertegfühl: • Sozialschichtabhängiges Herkunftsmilieu • Geschlecht • Formeller Verstärkungsprozess • Informeller Verstärkungsprozess
Abweichendes Schülerverhalten - Schulische Sozialisation und Etikettierung • keine Ausnahme, sondern der Normalfall • Wiederholte Verstöße gegen Normen und Regeln
Abweichendes Schülerverhalten - Schulische Sozialisation und Etikettierung • Entstehung und Folgen von Störverhalten werden als Labeling Approach thematisiert: • Abweichendes Verhalten wird von der sozialen Umwelt erzeugt • Produktion erfolgt in einem interaktiven Prozess • Zuschreibung des Etiketts „abweichend“ erfolgt gruppen-, situations- und personenabhängig • Verhaltensweisen als abweichend zu definieren, ist informell und / oder formell durch offizielle Instanzen oder sozialen Kontrollen möglich
Abweichendes Schülerverhalten - Schulische Sozialisation und Etikettierung • Erfolgen durch solche Definitionen personen-oder rollenspezifisch, so werden normale konforme Handlungsmöglichkeiten reduziert und es beginnt eine abweichende Karriere • Durch weitere Zuschreibungsprozesse entwickelt sich eine abweichende Identität und es verfestigen sich die zugesprochenen Verhaltensweisen.
Mädchen und Jungen in der Schule - Koedukation • Schule ist in der feministischen Analyse generell eine Institution der patriarchalischen Gesellschaft • Ergenisse aus der Schulforschung: • Mädchen sind die Verlierer • Jungen werden im Unterricht häufiger aufgerufen, gelobt, getadelt • Themenwahl richtet sich nach den Jungen • Verhalten der Mädchen wird nicht als Lernleistung und nicht als soziales Gegengewicht gegenüber des störenden Jungenverhalten wahrgenommen, sondern als selbstverständlich gesehen
Diskussion Mädchen: Opfer der Koedukation???
Literaturverzeichnis • Zimmermann, Peter: Grundwissen Sozialisation • http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsches_Bildungssystem • www.kmk.org • Film: http://de.youtube.com/watch?v=bz3CBoY19-0