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Burnout Aber doch nicht bei mir?!. Vortrag anlässlich des Familientages des Evangelischen Bauernwerkes in Württemberg e.V. Bezirksarbeitskreis Neuenstadt am Sonntag 11. März 2012 Referent: Reinhard Sellmann
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Burnout Aber doch nicht bei mir?! Vortrag anlässlich des Familientages des Evangelischen Bauernwerkes in Württemberg e.V. Bezirksarbeitskreis Neuenstadt am Sonntag 11. März 2012 Referent: Reinhard Sellmann Leiter der Landesstelle der Psychologischen Beratungsstellen in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg Diplompsychologe und Betriebswirt IHK
Studie 2008(Ifak-Institut, Taunusstein) • Nur noch jeder achte Deutsche geht motiviert und engagiert an seine Arbeit (ca. 12 %) • 64 % spulen ihre Arbeit als Pflichtprogramm ab • 24 % haben innerlich gekündigt • Von den letzten beiden Gruppen würde jeder siebte Deutsche am liebsten seinen Chef entlassen (ca. 14 %)Folgen: Arbeitnehmer mit hoher Bindung zum Unternehmen fehlen durchschnittlich 4,3 Tage /Jahr, die mit geringer Bindung ca. 10 Tage. Letztere sind weniger innovativ und denken über einen Wechsel der Stelle in den nächsten 1 – 5 Jahren nach.
Zufriedenheit von Landwirtenin Verschiedenen Ländern im Juni /Juli 2011
Nach Ruth Enzler-Denzler, in „Karriere statt Burnout“ Abb. 1 a: Waage als Stressmodell - Gleichgewicht
Nach Enzler-Denzler, durch Reinhard Sellmann erweitert Abb. 1 b: Waage als Stressmodell: Erweitert um privaten Bereich – Im Ungleichgewicht
Durch R. Sellmann Erweitertes Vulnerabilitäts-Stress-Modell Produkt aus den zur Verfügung stehenden Strategien (S) und der physiologisch-biologisch begründeten Nervenkraft (N) --- S x N = protektives Niveau Burn-Out Depressionen
Entwicklung eines Burnouts • Nach einem starken Engagement für den Job, gepaart mit Über-Idealismus und sehr hohen Ansprüchen an sich selbst und an die Umgebung • „Einfach“ gute Arbeit abzuliefern ist schwierig geworden, z.B. bei sich verändernden wirtschaftlichen und politischen Bedingungen Es beginnt ein schleichender Übergang, zunächst von anderen unbemerkt…die Psyche und der Körper senden Warnhinweise:
Stufen des BurnOut 1. Phase: Zu wenig Schlaf, Ruhe, entspannende Bewegung und soziale Kontakte, unterdrückte Gefühle von Lustlosigkeit, Resignation, Angst, Trauer; 2. Phase: Schlafstörungen, niedriger Blutdruck, Schwindelgefühle, Verspannungen, Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel – Fehlerhäufigkeit steigt, deutlich weniger Engagement, erhöhte Infektanfälligkeit, Kreislauferkrankungen, Magen-Darm-Beschwerden, gereizte Stimmung…; 3. Phase: Suchtverhalten, chronische völlige Erschöpfung, innere Immigration – Abschotten – Desinteresse, Energiemangel, Schuldgefühle. 4. Phase: Angststörungen, Aggressivität, Magengeschwüre, Herzinfarkt, Schmerzsyndrome, mittlere bis schwere Depressionen, Selbstmord.
Diagnose Depression Der Patient leidet seit wenigstens zwei Wochen unter mindestens zwei der folgenden Hauptsymptome: Depressive Stimmung, erhöhte Ermüdbarkeit, Verlust von Interesse und Freude. Außerdem mindestens zwei der folgenden Symptome: Verminderte(s/r) Konzentration, Selbstwertgefühl, Appetit.Schlafstörungen, Schuldgefühle, Suizidgedanken oder –handlungen, Selbstverletzungen, Zukunftsängste
Lust- und spass-Gewinn 4 Leitsätze: Wer einem Burn-out-Syndrom vorbeugen will • Sollte sein Privatleben stärker pflegen („habe gerade einen wichtigen Menschen getroffen, mich selbst…“, mit dem Partner etwas tun, was Spaß macht …, und die übrige Familie … wie es denen wohl geht?) • Konfliktstrategien erlernen, im Sinne von konstruktiv streiten … • Kompromisse zwischen den Beteiligten erreichen, in denen die eigenen Interessen und die der anderen Beteiligten angemessen vorkommen (im eigenen Betrieb und mit anderen Landwirten…) • Gute, realistische Entscheidungen treffen (lernen) und auch damit die Achtsamkeit gegen die Überforderung im Beruf einüben
(Wieder) Mit lust an die Arbeit – 1 - • Behalten Sie die körperlichen und psychischen Warnzeichen im Auge, welche Ihnen eine Überforderung anzeigen! Steuern Sie bitte rechtzeitig dagegen: Pausen –– Ruhe – Reden – stille Momente - … • Lernen Sie Ihre eigene Arbeitssituation kennen: Werfen Sie selbst aus einer gewissen Distanz einen Blick darauf und bitten Sie Ihre/n Partner/in und andere mitarbeitende Verwandte um eine Rückmeldung.Denken Sie gemeinsam über Verbesserungsmöglichkeiten nach! • Welche Möglichkeiten gibt es noch zur Reflexion der eigenen Arbeitsbedingungen um realistische – gute Entscheidungen treffen zu können? Bauernverband, Evangelisches Bauernwerk….
(Wieder) mit Lust an die Arbeit – 2 - • Regulieren Sie ihre tägliche Stress-Dosis: Die Planung der Arbeitsteilung erfolgt zwischen den Beteiligten auf dem Hof. Planen Sie täglich einen ausreichenden Teil von Zeitreserven für Unvorhergesehenes ein. • Durch richtige Ernährung können sie Ihre Leistungsfähigkeit steigern. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr. • Nehmen Sie sich genügend Zeit für sich und Ihre Familie, Sport, Hobbys und Entspannung. Je nach Ihrer konkreten Arbeitsform ist „lockerer“ Sport oder /und aktive Entspannung angesagt.
Und wenn mann /Frau Unterstützung braucht … • Körperliche Beschwerden: Hausarzt, verschreiben von Massagen oder Physiotherapie • Bis zum „mittleren“ Burnout: Kurse (Achtsamkeit, Umgang mit Stress…) • Psychische Störungen mit Krankheitswert: Psychotherapeuten, Psychiater, Tagesklinik, Klinik • Belastung /Überlastung /Krise in der Arbeit: Psychologische Beratung in der nächstgelegenen Psychologischen Beratungsstelle (Diakonie Heilbronn – s. Faltblatt und unsere Homepage) oder / und die Landwirtschaftliche Familienberatung in Hohebuch • Private Krisen: Nächstgelegene kirchliche Psychologische Beratungsstelle (Diakonie Heilbronn)www.psych-beratungsstelle-landesstelle.de
Gute Sätze… Genug ist genug… Alles zu seiner Zeit… Ich arbeite – und lebe – mit meinem Tempomaten… und Ihr Satz: ……………………………………………………………