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Publikumsforschung. Vorlesung 10: Das redende Publikum. Gliederung Vorlesung 10. 1. Grundgedanken 2. Methoden 3. Beispielstudien 1. Medien in der Alltagskommunikation 2. Tischgespräche 3. Der sprechende Zuschauer 4. Gerüchteforschung 4. Zusammenfassung.
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Publikumsforschung Vorlesung 10: Das redende Publikum Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
Gliederung Vorlesung 10 1. Grundgedanken 2. Methoden 3. Beispielstudien 1. Medien in der Alltagskommunikation 2. Tischgespräche 3. Der sprechende Zuschauer 4. Gerüchteforschung 4. Zusammenfassung Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
1. Grundgedanken: Reden in der Medienwelt Ausgangspunkte: • MK und IPK als Grundtypen von Kommunikation a) Art: vermittelt vs. unvermittelt b) Reichweite: global vs. lokal c) feed back: Fehlen vs. Vorhandensein d) Sprachen: multi- vs. monosprachlich • IPK in Medienwelt: direkter und indirekter Bezug • neuer Platz von IPK in einer Medienwelt • neue Technologien: Hybridformen von MK und IPK Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
1. Grundgedanken: Ansätze mit Bezug auf interpersonale Kommunikation • direkter Bezug • Zwei-Stufen-Fluss der Kommunikation • Diffussionsforschung • soziale Netzwerke • indirekter Bezug: • Wissenskluft • Einstellungsänderungen • Schweigespirale Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
1. Grundgedanken: Prozesse • Metakommunikation: Kommunikation über Kommunikation • Prozesse (siehe Beispiel 3) • präkommunikativ • rezeptionsbegleitend • postkommunikativ Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
1. Grundgedanken: Funktionen • interpersonale K. für Medienkommunikation • Weiterleitung/Ersatz • Kommentierung/Bewertung • Erlernen und Demonstration von Medienkompetenz • Medien für interpersonale Kommunikation • Gesprächsstoff/-gegenstände • Brennpunkt sozialer Aktivitäten • Stützen individueller Positionen (virtuelle Bezugsgruppe) Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
2. Methoden • Methode der Wahl: teilnehmende Beobachtung • Probleme • Rolle im Feld • Protokollierung • Reaktivität • Forschungsethik Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiel 1: Massenmedien in der Alltagskommunikation Hans-Martin Kepplinger/Verena Martin: Die Funktionen der Massenmedien in der Alltagskommunikation. Publizistik 31/1986 • Ausgangspunkt: Funktion von Alltagsgesprächen für Wirkung und Nutzung der Medienkommunikation • Fragestellungen (u.a.): • Häufigkeit der Thematisierung von Medien • Funktionen der Medien für Alltagskommunikation • Methode: • teilnehmende verdeckte Beobachtung • 45 Gruppen mit 2-5 Mitgliedern • vier verschiedene Plätze Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiel 1: Alltagskommunikation1. Häufigkeit nach verschiedenen Orten Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiel 1: Alltagskommunikation2. Gesprächsintensität und Medienbezug Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiel 1: Alltagskommunikation3. Funktionen: Anlass, Unterrichtung, Verteidigung Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiel 2: Tischgespräche Angela Keppler: Tischgespräche. Über Formen kommunikativer Vergemeinschaftung am Beispiel der Konversation in Familien. Frankfurt a.M. 1994: Suhrkamp • Ausgangspunkt: Studie zur Konversation in Familien: Rolle der Medien darin • Fragestellung Wie versorgen die Medien mit Gesprächsstoff und wie vollzieht sich dessen Nutzung? • Methode Tonbandaufzeichnungen (100 Stunden) Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiel 2: Tischgespräche • Medienreferenzen (in anderen Themen) • Kurzverweise • Belehrung • Eigenständige Medienrekonstruktionen • Re-Inszenierungen • mehrstimmige Rekonstruktionen • Medien der Aktualisierung • gemeinsame Interpretationen Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiel 3: Der redende Zuschauer Werner Holly, Ulrich Püschel, Jörg Bergmann: Der sprechende Zuschauer. Wie wir uns Fernsehen kommunikativ aneignen. Wiesbaden 2001: Westdeutscher Verlag • Ausgangspunkt: Zusammenhang Alltags- und Fernsehkommunikation • Fragestellung Wie verläuft fernsehbezogenes Sprechen? • Methode Tonbandaufzeichnungen (180 Stunden) + Videomitschnitte Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiel 3: Der redende Zuschauer Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiel 3: Der redende Zuschauer Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiel 4: Gerüchte • Definitionsbestandteile: • unsichere Information nach Quelle und Genauigkeit • institutionell nicht abgesichert • Mischformen und Übergänge zu Klatsch und „richtigen“ Informationen • Entstehen: Situationen mit Informationsdefizit • Bedrohung gesellschaftlicher Ordnung bzw. von allgemeinen Realitätsvorstellungen • Versagen der Medien Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiel 4: Gerüchte • kollektiver Problemlösungsprozess nach Plausibilität • Ersatz der Medien • Rückgriff auf inadäquate Erkenntnis- und Kommunikationsformen • Restrukturierung sozialer Beziehungen „von unten“ • Prinzipien (nach Festinger) • Prinzip der äusseren Kontrolle • Prinzip der kognitiven Unstrukturiertheit • Prinzip der integrativen Interpretation Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
4. Zusammenfassung • interpersonale Kommunikation als Sphäre des aktiven Umgang mit den Medien (inkl. des Spiels mit den Medien • kein gegenseitiger Ersatz, sondern Funktionswandel • neue und veränderte Gesellungsformen Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
Übungsfragen • Wodurch unterscheiden sich Medien- und interpersonale Kommunikation? • Welche Funktionen erfüllt interpersonale Kommunikation? Illustrieren Sie diese Funktionen mit selbst gewählten Beispielen! • Beschreiben Sie eine empirische Studie aus dem Forschungsfeld (Methode, Herangehen, ausgewählte Beispiele)! Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler