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Publikumsforschung. Vorlesung 9: Das interpretierende Publikum II: Subjektive Medientheorien. Gliederung Vorlesung 9. 1. Grundgedanken 2. Methoden 3. Beispielstudien 1. Third Person Effect (Brosius/Engel) 2. Subjektive Mediatisierung 3. Fernsehen – wie es Lehrer sehen
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Publikumsforschung Vorlesung 9: Das interpretierende Publikum II: Subjektive Medientheorien Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
Gliederung Vorlesung 9 1. Grundgedanken 2. Methoden 3. Beispielstudien 1. Third Person Effect (Brosius/Engel) 2. Subjektive Mediatisierung 3. Fernsehen – wie es Lehrer sehen 4. Explorative Studien 4. Zusammenfassung Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
Literatur Vorlesung 9 Subjektive Medientheorien - eine Problemskizze / Hans-Jörg Stiehler. In: Joachim von Gottberg/Lothar Mikos/Dieter Wiedemann (Hrsg.): Mattscheibe oder Bildschirm. Ästhetik des Fernsehens. Berlin 1999, S. 139-156 Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
1. Grundgedanken: Laien als „Wissenschaftler“ • menschliche Reflexionen verallgemeinern über Zeiten über Ereignisse über Personen • darin Theorien analog subjektive, naive oder Laientheorien: Träger implizite Theorien: Charakter Alltagstheorien: Ort und Handlungsbezug • Menschenbild „man as scientist“ Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
1. Grundgedanken: Inhalte und Funktionen subjektiver Medientheorien • Inhalte: Alltagsverständnisse von Strukturen, Funktionen und Wirkungen der Medien • entwickeln sich im Medienhandeln (i.W.S.) • systemisch organisiert • impliziter Charakter, aber formulierbar • spezielles Verhältnis zu „Daten“ • Züge von Verwissenschaftlichung Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
1. Grundgedanken: Bestandteile subjektiver Medientheorien • Subjektive Hypothesen/Gesetzmässigkeiten • Subjektive Begriffe • Subjektive Definitionen • Subjektive Daten • Subjektive Methodologie Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
1. Grundgedanken: Quellen subjektiver Medientheorien • Medienerfahrung, Beobachtung, interpersonale K. • Metakommunikation • Selbstdarstellung, Eigenwerbung der Medien • Populärwissenschaft Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
2. Methoden Grundproblem: impliziter Charakter • Aktualisierung: Teilnehmende Beobachtung • Reflexion: Befragungen • schriftliche Zeugnisse: Inhaltsanalyse Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 1: Third Person Effect Hans-Bernd Brosius/Dirk Engel: “Die Medien beeinflussen vielleicht die anderen, aber mich doch nicht”. Zu den Ursachen des Third – Person – Effekts. In: Publizistik, 42. Jg., H. 3, 1997, S. 325-345 • Ausgangspunkt: wahrgenommene bzw. vermutete Medienwirkungen • Forschungsstand: TPE gut bestätigt, abhängig von • Personenvariablen: Bildung, Alter • Medienvariablen: Erwünschtheit von Wirkungen • Ursachen • unrealistic optimism • impersonal impact • generelle Einstellungen Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 1: TPE1. Eintreten des Effekts Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 1: TPE2. Erwünschtheit der Medienwirkung Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 1: TPE3. Psychologische Distanz Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 2: Mediatisierung Gerhard Vowe/Marco Dohle: Subjektive Mediatisierung der Politik. Ergebnisse einer Befragung zur vermuteten politischen Bedeutung von Medien. Vortrag 2009 • Fragestellungen • Welche Macht unterstellen die Menschen den Medien? • Welche Konsequenzen ergeben sich daraus? • Ausgangspunkt: Mediatisierung der Gesellschaft generell • Methode: Online-Befragung (N=1206) • politisch und sozial Engagierte, Studierende, Journalisten Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 2: Mediatisierung Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 2: Mediatisierung Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 2: Mediatisierung Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 2: Prognosen Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 3: Fernsehen – wie es Lehrer sehen Sabine Feierabend: Fernsehen – wie es Lehrer sehen. Baden-Baden 1996 (= mpfs Dokumentation, H 5) • Fragestellung: Was denken Lehrer über die Mediennutzung ihrer Schüler • Methode: Befragung von 600 Lehrern; parallele Befragung von 500 Schülern • Untersuchungsgegenstände: Quellen des Wissens, Urteile über Freizeitbeschäftigungen, Fernsehnutzung, Fernsehwirkungen, „Montagssyndrom“ Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 3: LehrersichtenFreizeitbeschäftigungen Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 3: LehrersichtenFernsehnutzung Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 3: LehrersichtenNutzungsmotive Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 3: LehrersichtenWirkungsvermutungen Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 3: Lehrersichten„Montagssyndrom“: Erklärungsmuster Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 4: Lehrprojekte Medien und Realität dominierend: Abbildungserwartung, Verzerrungen Stars Begriffe: echte und „gemachte“ Stars (politische Werbung) generelle Skepsis Vielseher-/leser ambivalent besetzte Sozialfiguren Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
3. Forschungsbeispiele 4: Lehrprojekte • Typische Muster • Medienpessismus vs. -optimismus • das Echte vs. das (Medien-) Gemachte • Verzerrung vs. Konstruktion Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
4. Zusammenfassung • Konzept der Subjektiven Theorien in KMW noch selten • in Pädagogik, Psychologie etabliert • empirische Gegenstände unter anderen „Namen“ • Orientierung und Erklärung des Medienhandelns • intervenierende Variable in Mediennutzung und –wirkung • in allen Phasen • Auswahl: Selektionsmuster • Rezeption: Steuerung • Bewertungen • Allgemeinbildung • Steuerung von Medienbildung Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler
Übungsfragen 1. Was sind zentrale Bestandteile Subjektiver Theorien? 2. Welche Möglichkeiten gibt es, Subjektive Medientheorien empirisch zu erforschen? 3. Was ist der Third Person Effect? Auf welchen Bedingungen beruht er? Prof. Dr. Hans-Jörg Stiehler