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E N D
1. Fallbeispiele Im Unterrichtsfach Erziehungswissenschaft
2. Übersicht Didaktisch-methodische Verortung von Fallanalysen
Definition: Fall
Sukzessiver Aufbau der Analysekompetenz
Anwendung im Abitur
Fallbeispiel, Fallstudie, Musterbeispiel
3. Die Erziehungswissenschaft kennt vier Ebenen der Beschäftigung und Auseinandersetzung mit Erziehungswirklichkeit: die direkte Begegnung mit Erziehungswirklichkeit
die vermittelte Begegnung mit Erziehungswirklichkeit
die Reflexion von Erziehungswirklichkeit
die Mitgestaltung der Erziehungswirklichkeit
(Lehrplan, S. 12)
Konkret ausgewiesen wird im Lehrplan ebenda bei den obligatorischen Methoden die Arbeit mit Fallstudien. Konkret ausgewiesen wird im Lehrplan ebenda bei den obligatorischen Methoden die Arbeit mit Fallstudien.
4. Fälle… … dienen dazu, Aspekte der Erziehungswirk-lichkeit in vermittelter Form in den Unterricht zu holen.
Da Falldarstellungen Erziehungswirklichkeit nur widerspiegeln, sind sie in der Regel ausschnitt-haft, verzerrt, lückenhaft und tendenziös, weil gedanklich und sprachlich vermittelt.
5. Folgerungen für den Unterricht : Aufbau methodischer Kompetenz im Umgang mit Fallanalysen
inklusive Reflexion der Schüler
didaktische Entscheidungen bei der Wahl des Materials
6. Was ist ein Fall? Ein Fall besteht aus der Schilderung des Verhaltens eines Individuums, der man sich mit einer fachbezogenen Haltung nähert
Spektrum:
eine Situation – mehrere Situationen – das ganze Leben
Interessenlage:
unspezifisch oder fachlich oder theoriegeleitet
authentisch oder fiktional
7. Voraussetzung: es muss erschlossen werden können, wie sich das Dargestellte zur Wirklichkeit verhält, in welchem Maße also geeignet ist, daraus Aussagen über die Erziehungswirklichkeit abzuleiten.
8. Zugangsweisen: der Verfasser wählt das Material nach Interessen-lage und präsentiert es aus seiner fachlichen Perspektive / Kompetenz
Falldarstellung (etwa für Sozialarbeiter, Psychologen )
der Rezipient muss mit erkenntnisleitendem Interesse an den Fall herantreten, der sich erst in seinem Kopf als solcher konstituiert.
Überprüfung, ob Schüler in der Lage sind, eine bestimmte fachliche Perspektive zu entwickeln.
9. Sicherung des Gelernten - Übertragung auf die Praxisa) eindimensionale Anwendung einer Theorie Leistung auf dieser Stufe:
Sicherung des Materials in Form von Übersichten, Exzerpten, Zusammenfassungen
Auffinden von sog. Ankerplätzen
Sukzessive und möglichst vollständige „Übersetzung“ des (konkreten) Falles in die Sprache der (allgemeinen) Theorie
ACHTUNG: noch keine Analyse!
weitere Schritte:
Vergegenwärtigung / explizite Darstellung der mit den Begriffen der Theorie bezeichneten Sachverhalte und Zusammenhänge auf allgemeiner Ebene
Übertragung dieser Zusammenhänge auf die konkrete Ebene des Falls
Ziel: Herausarbeitung der Ursache-Wirkungsverhältnisse
10. Sicherung des Gelernten - Übertragung auf die Praxis b)begründete Entscheidung für eine von mehreren konkurrie-renden Theorien Leistung auf dieser Stufe:
begründete Entscheidung für eine von mehreren konkurrierenden Theorien und …
… nach der Prüfung des Materials auf Anzahl und Eignung der gefundenen Ankerplätze
Fälle werden so konstruiert, dass es nur eindeutig richtige Lösungen geben kann.
Schüler könnten tendenziell falsche Vorstellungen darüber gewinnen, was die Theorie wirklich leisten kann (naive Gleichsetzung).
Deshalb ist das Verhältnis des Materials zur Wirklichkeit zu reflektieren.
11. Sicherung des Gelernten - Übertragung auf die Praxisc) Ablösung der optimalen Passung des Verhältnisses von Theorie und Praxis durch realitätsangemessenere Vieldeutigkeit oder Unein-deutigkeit des Materials, Steigerung von Umfang und Komplexität Leistung auf dieser Stufe:
Sicherung, Gliederung , fachliche Aufbereitung des Materials in seinen Details
Eigenständige Entwicklung pädagogischer Fragestellungen und Zusammenstellung zu Fragenkomplexen
Gewichtung nach Erkenntnisinteresse bzw. Fokussierung auf bestimmte (auch vorgegebene Aspekte)
Analyse nach den bereits beschriebenen Schritten
12. Ziele: Wahl des theoretischen Ansatzes, der die größtmögliche Klärung bringt,
Identifizierung der Fallaspekte, für die die Bezugstheorie keine Begriffe oder Fachaspekte bietet (Materialüberhang des Falles):
Damit lassen sich die Grenzen der Analyse von Seiten der Bezugstheorie bestimmen.
Identifizierung von Begriffen und Sachaspekten in der Bezugstheorie, für die der Fall keinen Ankerplatz bietet (Materialüberhang der Theorie):
Damit lassen sich die Grenzen zur Analyse von Seiten der Falldarstellung bestimmen, ggf. auch in Abgrenzung zu einer anderen Bezugstheorie.
13. Ist das Konzept Laskas im Zentralabitur erkennbar?
14. Zentralabitur NRW 2008PA GK HT 3 (s. S. 5 ff des Readers) Marion Rollin, Mein Mut war größer als meine Angst Aufgabenstellung:
1. Fassen Sie den vorliegenden Fall strukturiert zusammen, indem Sie zentrale Stationen der Biographie von Pamela K. sowie die Faktoren herausarbeiten, die die Persönlichkeitsentwicklung belasten bzw. stärken.
2. Analysieren Sie die Entwicklung von Pamela K. auf der Basis des psychosozialen Entwicklungsmodells von Erikson und des Modells der produktiven Realitätsverarbeitung von Hurrelmann.
3. Prüfen Sie, welche Erkenntnisse Pädagogen aus der Biografie von Pamela K. gewinnen können, indem Sie auf der Grundlage Ihrer bisherigen Ergebnisse Hypothesen hinsichtlich der Faktoren aufstellen, die trotz problematischer Einflüsse in der Kindheit eine positive Entwicklung ermöglichen können, und auf der Grundlage weiterer Fachkenntnisse kritisch hinterfragen, ob und ggf. welche weiteren Informationen zu diesem Fall dafür erforderlich wären.
15. Zu Aufgabe 1: Herausarbeiten zentraler Stationen der Biografie von Pamela K., z.B. chronologisch geordnet
Herausarbeiten der die Persönlichkeitsentwicklung belastenden Faktoren
Herausarbeiten der die Persönlichkeitsentwicklung stärkende Faktoren
Herausarbeitung von die Entwicklung begünstigenden persönlichkeitsbezogenen Faktoren: (Verallgemeinerung)
• positives Selbstwertgefühl,
• Willensstärke,
• Eigeninitiative bei der Suche nach Rückzugsorten
16. Zu Aufgabe 2: Aufgabenbezogene Erläuterung der Grundannahmen des psychosozialen Entwicklungsmodells von Erikson
Analyse des Falles auf der Basis des Ansatzes von Erikson, durch Unter-suchung und Erläuterung des Verlaufes der Entwicklungsphasen bei Pamela K.
Aufgabenbezogene Erläuterung der Grundannahmen des Modells von Hurrelmann:
Analyse (Untersuchung, Erläuterung) des Falles auf der Basis des Modells von Hurrelmann,
a) unter dem Aspekt der spezifischen Form der Realitätsverarbeitung
b) unter dem Aspekt der Synthese von Individuation und Integration
17. Zu Aufgabe 3 Entwurf von Hypothesen auf der Basis der bisherigen Ergebnisse
(Orientierung z.B. an den die Entwicklung begünstigenden Persönlichkeitsfaktoren)
Hinterfragung des Falles auf „Leerstellen“, z. B. durch das Aufwerfen von Fragen
Prüfung der Relevanz der fehlenden Informationen auf der Grundlage erworbener Fachkenntnisse, bezogen auf den vorliegenden Fall.
Kritische Hinterfragung möglicher Erkenntnisse in Abwägung der angeführten Aspekte, (z.B. Grenzen der Verallgemeinerbarkeit, der Überprüfbarkeit)
abschließende Beurteilung der aus dem Fall zu gewinnenden Erkenntnisse
18. Fallbeispiel, Fallstudie, Musterbeispiel Die Aufgabenstellung bietet Vergleichsgesichtspunkte zu Laska.
Die Aufgabe greift über Handlungsorientierung hinaus.
Wissenschaftspropädeutik:
einen Fall im Sinne qualitativer Forschung zu erarbeiten und zu diskutieren
Möglichkeit des Perspektivenwechsels
Forderung der kritischen Reflexion
19. Fallbeispiele Methoden:
Hilfreich im Sinne der Anforderungen im Abitur: Fragenkatalog in Phoenix II, 197
Ähnliche Formulierungen: Stiller (Zusammenfassung: Reader)
Arbeitsblatt: Reader
Inhalte:
Übersicht über die in den Lehrbüchern dargestellten Fälle: Reader
20. Fallstudie Methode
Ziele und Übungsfelder zur Fallstudie: Stiller
Kursthemen Erziehungswissenschaft IV, S.43
Ausführlich: Langefeld, Kaiser (Zusammenfassung: Reader)
Inhalte
Fallarchiv Uni Kassel,
Fachabitur Prüfungsaufgaben FOS.BOS (Bayern) Internet und Stark-Verlag
Einzelne Fälle: Reader
21. Musterbeispiel Die Nutzung von Fällen als Musterbeispiel in der wissenschaftlichen Forschung stellt u.a. Datler (Uni Kassel) vor
22. Quellen:
Beyer, K., Handlungspropädeutischer Pädagogikunterricht. Eine Fachdidaktik auf allgemeindidaktischer Grundlage. Band 2. Baltmannsweiler. 1997
Datler W. , Musterbeispiel, exemplarische Problemlösung und Kasuistik. Eine Anmerkung zur Bedeutung der Falldarstellung im Forschungsprozess, in: Z.f.Päd. 41, Heft 5 1995
Langefeld, J., Varianten der Fallmethode. In: Gunter Gesper u.a. (Hrsg.): Methoden im Pädagogikunterrich: gemeinsames Werkzeug von Lehrern und Schülern. Hohengehren 2001 (Didactica nova, Bd.9), S. 85 – 91.
Laska, P., Die Fallanalyse im Pädagogikunterricht . In: Gunter Gesper u.a. (Hrsg.): Methoden im Pädagogikunterrich: gemeinsames Werkzeug von Lehrern und Schülern. Hohengehren 2001 (Didactica nova, Bd.9), S. 75 – 84.
MSWWF-NRW, Richtlinien und Lehrpläne für die Sekundarstufe II. Erziehungswissenschaft. Frechen 1999.
Phoenix II, 2006, S.197
Stiller, E., Dialogische Fachdidaktik Pädagogik. Neue didaktische und methodische Impulse für den Pädagogikunterricht. Paderborn 1997, 2.2.2 Einüben in Fremdverstehen – Arbeit mit Fällen, dokumentarischen und literarischen Fremdbiographien, S. 94-99)