1 / 30

Evolution und Revolution: Geschichte der (Massen-)Medien im Überblick

Evolution und Revolution: Geschichte der (Massen-)Medien im Überblick. Sitzung vom 24.10.2006. Ziele der Sitzung. Überblick über die Mediengeschichte von der Antike bis zur Gegenwart  Fähigkeit, die in den folgenden Sitzungen behandelten Medien historisch einzuordnen

dorothy
Download Presentation

Evolution und Revolution: Geschichte der (Massen-)Medien im Überblick

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Evolution und Revolution: Geschichte der (Massen-)Medien im Überblick Sitzung vom 24.10.2006 Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  2. Ziele der Sitzung • Überblick über die Mediengeschichte von der Antike bis zur Gegenwart  Fähigkeit, die in den folgenden Sitzungen behandelten Medien historisch einzuordnen  Verständnis für wechselseitige Bedingtheit von medialen und gesellschaftlichen Entwicklungen • Menschheitsgeschichte = Mediengeschichte  Medienangst als Konstante der Menschheitsgeschichte  Exkurse: Medienangst in der Antike/im Mittelalter Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  3. Begriffsklärungen • Definition ‚Medium‘ • (allgem.) vermittelndes Element (vgl. Duden) • bezogen auf den Gegenstand der Vorlesung: Vermittler von Kommunikationsinhalten (verbal und non-verbal) • Definition ‚Massenmedium‘ • Vermittler von Massenkommunikation • Definition ‚Massenkommunikation‘ (vgl. Maletzke 1963: 32) • öffentlich • durch technische Verbreitungsmittel, indirekt • einseitig • an disperses Publikum Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  4. ‚Gesetzesähnliche Aussagen‘zur Mediengeschichte (vgl. Schanne 2001: 52-55) • „Medien sterben nicht“ • Riepl‘sches Gesetz/Komplementaritätsthese • „Nicht jedes neue Medium setzt sich durch“ • „Beschleunigung der Medienentwicklung“ • Evolution der Menschheit als 24-Stunden-Tag (vgl. Schramm 1981): Sprache um 21.33 Uhr, Schrift um 23.52 Uhr, Buchdruck um 23.59’14, Zeitung um 23.59’28, Radio um 23.59’55, Fernsehen um 23.59’56 • „Gesellschaftlicher Bedarf nach Medien“ • Gesellschaftliche Entwicklungen forcieren die Entwicklung von Medien (und mediale Entwicklungen forcieren die Entwicklung der Gesellschaft, SK) Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  5. Medien in der Antike Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  6. Entstehung und Entwicklung der Schrift • Älteste bekannte Schriften: Keilschrift (Sumerer) und Hieroglyphen (Ägypter) im 3. Jahrtausend v. Chr. • Ursprung: Wirtschaftssystem(Vorläufer: ‚calculi‘, Rollsiegel) • Bildschriften (Piktogramme) • Keilschrift: durch Abstraktion und Phonetisierung zur Silbenschrift • Durch Schrift Erstellung von Verträgen, Gesetzeswerken, religiösen Texten etc. sowie Austausch von komplexeren Informationen über Distanzen möglich Entstehung der ersten Großreiche und Hochkulturen Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  7. Entstehung und Entwicklung der Schrift • Entstehung der ersten Alphabet- bzw. Buchstabenschriften zwischen 1700 und 1500 v. Chr. in Syrien • Vorteil gegenüber Bild- und Silbenschriften: unbegrenzte Ausdrucksfähigkeit • Übernahme, Anpassung und Weiterentwicklung des Alphabets durch die Griechen (zwischen 1100 und 800 v. Chr. ?) • vokalisiert auf die meisten indoeuropäischen Sprachen anwendbar • Verbreitung durch Erfindung des Pergaments begünstigt Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  8. Exkurs: Medienangst in der Antike • Buchstabenschrift: Novität/Penetration der Gesellschaft  Kulturpessimismus „Denn im Vertrauen auf die Schrift werden sie (die Menschen) ihre Erinnerungen mithilfe geborgter Formen von außen heranholen, nicht von innen aus sich herausziehen; so dass sie sich vielwissend dünken werden, obwohl sie größtenteils unwissend sind, und schwierig im Umgang sein, weil sie scheinweise geworden sind statt weise“ (aus: ‚Phaidros‘, Platon, 428 – 348 v. Chr.). Trivialitäts-, (Miss-)bildungs-, (A-)sozialisationsthese Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  9. Medien im Mittelalter Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  10. Medien und Kommunikation im Mittelalter • Mittelalter: Vormachtstellung der Kirche in der öffentlichen Kommunikation und auf dem Mediensektor • Buchproduktion in den Skriptorien der Klöster • Bildungsmonopol der Kirche bis zum 14. Jhd. • Kirchen als ‚Medienräume‘ • Hauptteil der Nachrichtenübermittlung durch Herolde oder Briefe (z.B. ‚Fugger-Zeitungen‘), den Reichen und Mächtigen vorbehalten • Belletristik ausschließlich an Höfen und in Klöstern • ‚Einfaches Volk‘: Information und Unterhaltung durch Kauf- und Spielleute, Pilgerreisende, Bader etc. Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  11. Exkurs: Medienangst im Mittelalter • Beispiel: Fahrende/Spielleute • Charakteristika: bisher unbekannte Mobilität; abgelöst vom herkömmlichen Sozialsystem (Novität, Fremdartigkeit) • hoher Unterhaltungswert der ‚populärkulturellen‘ Darbietungen • insbesondere Anfeindungen durch die Kirche, „weil das Medium Fahrende/Spielleute ... selbstverständlich populärer war als das Medium Prediger“ (Faulstich 2000: 176) • Machthabende sahen Machtstellung bedroht! • Spielleute quasi ohne rechtlichen Schutz und häufig Opfer von Übergriffen Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  12. Medien in der Neuzeit Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  13. Die Erfindung des Buchdrucks • Vorläufer des Buchdrucks: Holzschnitt (nachgewiesen seit 1423) • entwickelt zur Verbreitung von Heiligenbildern • genutzt auch zur Herstellung von Einblattdrucken mit Nachrichten über politische Ereignisse, Naturkatastrophen und Sensationen • Weiterentwicklung zu ganzseitigem Buchdruck • 1450: Erster Druck mit beweglichen Bleilettern unter einer Presse (Johannes Gutenberg, Mainz) Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  14. Die Entwicklung der Druckmedien • Revolution der Medienwelt – und Gesellschaft: • Zwischen 1452 und 1454 Druck von 180 ‚Gutenbergbibeln‘ • Produktion von Sachbüchern für die säkularen Universitäten (humanistische Bildungsbewegung) • Später auch Druck von belletristischen Werken • Verbreitung von Nachrichten und Pamphleten über Flugblätter und –schriften  Durchsetzung der Reformationsbewegung • Lutherbibel als Grundstein einer ‚deutschen Einigung‘ Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  15. Die Entwicklung der Druckmedien • 1583 erste ‚Meßrelation‘ (‚relatio historica‘, Köln) • 1605 erste Zeitung (‚Relation‘, Straßburg) • 1650 erste Tageszeitung (‚Einkommende Zeitungen‘, Leipzig) • 1682 erste Zeitschrift in Deutschland (‚Acta Eruditorum‘, Leipzig) Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  16. Geschichte der audiovisuellen Medien Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  17. Die Entwicklung der optischen Medien: Fotografie • 1837: Erste Daguerreotypie (Louis Jacques Mandé Daguerre) • keine Aufzeichnung sich bewegender Objekte aufgrund langer Belichtungszeit • Ab 1840: Portraitaufnahmen • 1859: erste Fotografie, auf der sich bewegende Menschen festgehalten werden • Im 19. Jhd.: Fotografieangstdebatte • Hintergrund insbsondere: scheinbare Entwertung der bildenden Künste Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  18. Die Entwicklung der optischen Medien: Film • 1880: eine Fotoserie zu einem galoppierendem Pferd wird dem Publikum als ‚Laufbilder‘ vorgeführt • 1895: Gebrüder Lumiére präsentieren den ‚Cinematographe‘ und einen Kurzfilm, der auf einen Schirm projiziert wird • 1896: ‚Welttournee‘ der Gebr. Lumiére mit verschiedenen Filmen • 1896: das erste deutsche Kino in Berlin Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  19. Die Entwicklung des Hörfunks • 1887/88: Heinrich Hertz entwickelt ‚Resonator‘ zur Erzeugung und Übertragung elektromagnetischer Wellen • 1897: Guglielmo Marconi überträgt telegrafische Nachrichten über 5000 m; bereits 1901 über 3400 km (England – Neufundland) • 1906: erste Funksendung am Weihnachtsabend im New Yorker Hafen • 1920: Erste regelmäßige Rundfunkausstrahlung in Philadelphia Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  20. Die Entwicklung des Hörfunks • Deutschland: erste Funkübertragung 1920 • ab 1923: regelmäßiger Unterhaltungsrundfunk aus Berlin • deutsche Haushalte mit Radioempfang: 1923 – 469; 1926 – 1,2 Mio.; 1928 – über 2 Mio. • in den 1920er Jahren: Hörfunkangstdebatte in Deutschland • Fokus: (Zer-)Störung der sozialen Ordnung Bsp.: Gedicht „Der Radiotenkrieg“ (Klabums) über das Schicksal einer Nachbarschaftsgemeinschaft: „Nichts, das diesen Frieden stören mochte – bis Beelzebub das Radio erfand!“ Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  21. Die Entwicklung des Fernsehens • 1884: Paul Nipkow entwickelt unter Rückgriff auf Hertz das Prinzip der Bildübertragung • 1910: Arthur Korn/Edouard Belin übertragen Bilder von Berlin nach Paris (‚Fototelegrafie‘) • 1924: August Karolus präsentiert Vertretern von Industrie und Post den ‚Großen Fernseher‘ • 1928: Auf der 5. Funkausstellung wird dem Publikum ein ‚Fernseher‘ vorgeführt • 1935: Beginn von Fernsehausstrahlungen in Deutschland (dreimal 90 Sendeminuten/Woche) • Anfangs nur 50 Empfangsgeräte deutschlandweit • Bis nach Ende des 2. Weltkrieges Rezeption allein in ‚Fernsehstuben‘ bzw. ‚Fernsehtheatern‘ möglich Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  22. Neue Medien nach 1945 Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  23. Entwicklung des Comics • 1895 (?): erster (wöchentlich fortgesetzter)‚Comic Strip‘ in der New York Post‘ • 1897: erste ‚Comic Strip‘-Sammlungen(USA) • 1904: erster täglich erscheinender Comic Strip (USA); erste ‚Comic Books‘ • 1933: Erstes Comic-Heft (‚Funnies on Parade‘) in den USA • 1935-37: Comic-Strips ‚Vater und Sohn‘ in der Berliner Illustrierten • Verbot (amerikanischer) Comics während des Dritten Reiches • Ab ca.1950: erste Comic-Hefte in der BRD Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  24. Entwicklung des Internet • 1957: ‚Sputnik-Schock‘ • 1958: Gründung der Advanced Research Projects Agency (ARPA) (USA) • 1969: ARPAnet mit vier Rechnern • 1972: Öffnung des ARPAnet für Forschungs-einrichtungen und Universitäten in den ganzen USA • 1983: TCP/IP-Protokoll ( ‚Internet‘) • 1988/89: Erste Internet-Anbindungen deutscher Universitäten • 341.634 %341.634 Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  25. Entwicklung des Internet • 1991: Entwicklung der www-Oberfläche • 1993: das www ist für weite Teile des Internet verfügbar • Wachstumsrate in diesem Jahr: 341.634 % • 1995: www ist es die meistgenutzte Oberfläche Verdopplung der Nutzerzahlen ca. alle 10 Monate (90er Jahre) • Nutzungsraten in Deutschland: • 1997: 6,5 % der Gesamtbevölkerung • 1999: 17,7 % der Gesamtbevölkerung • 2001: 38,8 % der Gesamtbevölkerung • 2003: 53,5 % der Gesamtbevölkerung • 2006: 59,5% der Gesamtbevölkerung Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  26. Entwicklung der Computerspiele • 1958: ‚Tennis for Two‘am Brookhaven National Laboratory • 1962: ‚Spacewars!‘ am MIT • 1972: ‚Pong‘ • 1974: ‚Home Pong‘ • 1977: erste Spielkonsolen von Atari und Commodore • 1979: erste Adventure- und Rollenspiele • 1981: Personal Computer (PC) von IBM; ‚Pac Man‘ auf Spielautomaten Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  27. Entwicklung der Computerspiele • 1984: ‚Great Video Game Crash‘, stärkere Verlagerung des Computerspielgeschäfts von der Konsole auf den PC • 1985: ‚Tetris‘ • 1989: ‚Sim City‘ • 1992: erster Ego-Shooter (‚Wolfenstein 3D‘) • 1993: ‚Myst‘ • 1997: ‚Ultima Online‘ • 1999: ‚Counter Strike‘ • 2004/05: ‚World of Warcraft‘ Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  28. Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  29. Verwendete Literatur • Faulstich, Werner (2000): Medienkulturen, München: Fink (hier: S. 171-188). • Hiebel, Hans H. u.a. (1999): Große Medienchronik, München: Fink. • Klabums, Eusebius. Der Radiotenkrieg. In: Der Deutsche Rundfunk. Heft 26. 1925. S. 1643 • Merten, Klaus (1994): Evolution der Kommunikation. In: ders./Schmidt, Siegfried J./Weischenberg, Siegfried (Hrsg.): Die Wirklichkeit der Medien. Eine Einführung in die Kommunikationswissenschaft, Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 141-162. • Maletzke, Gerhard (1963): Psychologie der Massenkommunikation, Hamburg. • Schanne, Michael (2001): Mediengeschichte. In: Jarren, Otfried/Bonfadelli, Heinz (Hrsg.): Einführung in die Publizistikwissenschaft, Bern u.a.: Haupt, S. 47-68. Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

  30. Verwendete Literatur • Schramm, Wilbur (1981): What is a long time? In: Wilhoit, George C./de Bock, J.H. (Hrsg.): Mass Communication Review Yearbook, Vol. 2, Beverly Hills/London, S. 202-206. • Wilke, Jürgen (2000): Grundzüge der Medien- und Kommunikationsgeschichte, Köln u.a.: Böhlau. Internetquellen: • http://www.weikopf.de/Sprache/Schrift/schrift.html • http://de.wikipedia.org • http://www.bilderstrom.de/stmichael/faecher/deutsch/kanon/ kanondiskussion/dateien/vergessen.doc • http://www-user.tu-chemnitz.de/~voj/epub/comicverlage2002/ comicverlage2002.pdf • http://www.michaelkaul.de/Geschichte/geschichte.html Angstmedien - Medienängste, Prof. Dr. Susanne Keuneke

More Related