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Längere Arbeitszeiten: mehr und sicherere Arbeitsplätze? . Beitrag auf der Betriebsversammlung der Firma ...... am ......2005, …….. (Anlass, Ort,) …….. (Name), ……(Funktion) der Gewerkschaft Nahrung - Genuss - Gaststätten, Region ………. Wer hat Recht?.
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Längere Arbeitszeiten: mehr undsicherere Arbeitsplätze? Beitrag auf der Betriebsversammlung der Firma ...... am ......2005, ……..(Anlass, Ort,) ……..(Name), ……(Funktion) der Gewerkschaft Nahrung - Genuss - Gaststätten, Region ………
Wer hat Recht? • Angela Merkel: „Fünfzig Stunden finde ich ziemlich schrecklich, zwei Stunden mehr reichen doch.“ (FR vom 23.9.04) • Wolfgang Clement: „Es ist noch keine Wohlstands-minderung, wenn wir ein bisschen länger arbeiten.“ (dpa vom 2.11.2003) • Prof. Dr. Bosch: „Die Debatte um Arbeitszeitverlän-gerung ist eigentlich ein verkappter Verteilungs-kampf. Die Beschäftigten sollen ihre Tariferhöh-ungen durch längere Arbeitszeiten selbst finanzie-ren. Die Arbeitslosen bleiben dabei auf der Strecke.
Längere Arbeitszeiten: mehr und sicherere Arbeitsplätze? • 1. Behauptung: die Menschen in Deutschland arbeiten zu wenig! • „Fast auf der ganzen Welt wird länger gearbeitet als bei uns“, so kürzlich Siemens-Chef Heinrich von Pierer. • „Die Arbeitnehmer genießen hier zu Lande die kürzesten Arbeitszeiten rund um den Globus“, so die Aussage des Instituts der deutschen Wirtschaft.
Längere Arbeitszeiten: mehr und sicherere Arbeitsplätze? • Diese Behauptungen sind falsch! • Fakt ist, dass die tatsächliche Arbeitszeit in Deutschland im Schnitt um 2,5 Stunden über dem Tarifniveau liegt. • Der EU-Vergleich zeigt: Deutschland liegt im Mittelfeld bei den Arbeitszeiten • Im Vergleich zu den neuen EU-Ländern liegt Deut-schland nur knapp unterhalb deren Durchschnitt • Beitrittsländer: 40,2 Stunden pro Woche • Deutschland: 39,9 Sunden pro Woche • (Quelle: EUROSTAT, Europäische Arbeitskräfteerhebung)
Tarifvertraglich vereinbarte Wochenarbeitszeiten in der EU (2003) Quelle: European Industrial Relations Observatory (EIRO)
Effektive Wochenarbeitszeiten von Vollzeitbeschäftigten in der EU (2003) Quelle: EUROSTAT, Europäische Arbeitskräfteerhebung
Arbeitszeiten und Beschäftigung Quelle: Eurostat Stand: 2002
Tatsächliche Arbeitszeit in Deutschland und der EU: DurchschnittlicheWochenarbeitszeit Vollzeit-Beschäftigter in Stunden Quelle: Eurostat
Längere Arbeitszeiten: mehr und sicherere Arbeitsplätze? • Deutschland ist kein Freizeitweltmeister! • Schweden hat z.B. 33 Tage Urlaub und die Wirtschaft floriert! • Spanien hat 14 gesetzliche Feiertage, Deutschland hat nur 10 Feiertage. • In Japan werden Feiertage, die auf einen Sonntag fallen, am Montag nachgefeiert! • Befragungen beweisen: Menschen in Deutschland und Europa wollen nicht länger arbeiten!
Längere Arbeitszeiten: mehr und sicherere Arbeitsplätze? • Arbeitgeber fordern längere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich • faktisch ist dies eine Senkung der Einkommen • 2004 sind die Gewinne der Unternehmen so gut wie lange nicht gewesen
Mit längeren Arbeitszeiten tiefer in die Krise! • Die Studie der Bank „citigroup“ (citibank in Deutschland größte Bank der Welt) sagt den Verlust von 800.000 Arbeitsplätzen voraus bei Verlängerung der Arbeitszeit von durch-schnittlich 37,8 auf 40,4 Stunden! • Eine flächendeckende Vereinbarung über unbezahlte Mehrarbeit schwächt die Nach-frage und führt zu weiter steigender Arbeits-losigkeit!
Mit längeren Arbeitszeiten tiefer in die Krise! • Länder und Bund wollen durch die Verlängerung der Arbeitszeit für Beamte Stellen sparen! • allein in Bayern soll dies z.B. mittelfristig 12.000 Stellen sparen; das Land Berlin rechnet mit 3000 Stellen!
Längere Arbeitszeiten sind Gift! • Längere Arbeitszeiten gefährden Arbeitsplätze • Wer länger arbeitet, ist weniger produktiv! • Wer länger arbeitet, hat ein höheres Ge-sundheits- und Unfallrisiko! • Längere Arbeitszeiten machen krank und treiben die Gesundheitskosten nach oben! • Längere Arbeitszeiten sind frauen-, fami-lien- und kinderfeindlich!
2. Behauptung: Lohnsenkung schafft Arbeitsplätze • Wer die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich verlängern will, verschleiert damit nur seine Absicht, die Löhne zu kürzen! • Jedes Unternehmen hat durch geringe Löhne nur solange einen Vorteil, bis die Konkurrenz die Löhne ebenfalls senkt. • Wird einmal in einer Branche die Spirale nach unten angestoßen, kann es es kurzfristig Gewinner geben, aber langfristig viele Verlierer!
Schlüsselfaktor Kaufkraft • Auch in eurer Branche gibt es bereits Überkapazitäten! • Deutschlands zentrales ökonomisches Problem ist eine schwache Binnennachfrage! • Deren zentrale Ursache ist die Lohnflaute!
Längere Arbeitszeit vernichtet Arbeitsplätze • Die Arbeitnehmer haben heute nicht mehr in der Tasche als Mitte der 90er Jahre. • Unbezahlte Mehrarbeit würde das inländische Ab-satzproblem nur verschärfen. • Mit verlängerten Arbeitszeiten kann zwar mehr produziert werden, aber Käufer für die Produkte sind damit noch längst nicht vorhanden. • Die Folgen sind lediglich ein verstärkter Verdrän-gungswettbewerb und ein weiterer Arbeitsplatz-abbau.