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Inhaltsverzeichnis. Geschichte der L-P?dagogik bis zum Dritten ReichDie Klassiker bis 1945Geschichte der L-P?dagogik ab dem Dritten Reich bis heuteKlassiker ab 1945Wandel der Begrifflichkeiten. Geschichte der Lernbehindertenp?dagogik bis zum Dritten Reich. Die Anf?nge . 1770 In Paris wird die
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1. Klassiker der Lernbehindertenpädagogik Von
Anna Klihs
Johannes Bettinger
2. Inhaltsverzeichnis Geschichte der L-Pädagogik bis zum Dritten Reich
Die Klassiker bis 1945
Geschichte der L-Pädagogikab dem Dritten Reich bis heute
Klassiker ab 1945
Wandel der Begrifflichkeiten
3. Geschichte der Lernbehindertenpädagogikbis zum Dritten Reich
4. Die Anfänge 1770 In Paris wird die erste Taubstummenanstalt eröffnet.
1820 Der Lehrer Weise legt in seiner „Betrachtung über geistesschwache Kinder“ methodische Möglichkeiten (langsames Fortschreiten, Anschaulichkeit) zur Nachhilfe von Kindern dar.
5. Die Anfänge 1833 Wichern gründet in Hamburg das „Rauhe Haus“ für verwahrloste und verwaiste Kinder
1835 In Sachsen entsteht die „Notschule“ – eine Nachhilfeeinrichtung, die Jugendliche auf die Konfirmation vorbereiten sollte.
1859 In Halle eröffnet der Rektor Haupt eine Nachhilfeklasse, in der „nicht vollsinnige Kinder“ gefördert werden, so dass sie am Unterricht wieder teilnehmen können.
6. Die Anfänge 1864: Stötzner Grundlegung für die spätere Hilfsschule.
1867 In Dresden wird die erste Nachhilfeklasse im Stötznerschen Sinn eröffnet.
1879 Bei Wuppertal wird die erste Hilfsschule eröffnet.
1881 Hilfsschulen werden in Leipzig und Braunschweig(durch Stötzner) gegründet.
7. Die Anfänge 1898 Hilfsschullehrer (u.a. Kielhorn) gründen den Verband Deutscher Hilfsschulen (VdH)
(heute Verband Sonderpädagogik e.V.(VdH))
1898 Einführung der Berliner Nebenklassen als Möglichkeit der Nachhilfe um eine Ausgliederung aus der Volksschule zu vermeiden.
1898: Berliner Nebenklassensystem
8. Die Anfänge 1899: Fuchs erste didaktische Konzeption f. die Hilfsschule
1905 In Frankreich erster Intelligenztest.
1938 Im Reichsschulpflichtgesetz wird erstmalig für alle Schüler die allgemeine Schulpflicht gesetzlich geregelt. Für behinderte Schüler wird die Sonderschulpflicht festgesetzt.
9. Resümee Bis 1945 nur grobe Unterteilungen in verschiedene „ Sonderpädagogische Richtungen“. Schule für Hilfsbedürftige erst in ihrer Entstehung
Vorläufer der L.- Schule sind Hilfsschulen
Soziale Gerechtigkeit als Leitidee in der Entstehungsphase
10. Klassiker bis 1945
11. Heinrich Ernst Stötzner 1832: geboren in Sachsen
Hilfslehrer - Konrektor an einer Schwachsinnigen-Schule
1901: Ruhestand
1910: verstorben in Dresden
12. Heinrich Ernst Stötzner
„Allen Schulbehörden ans Herz gelegt.“
Die Institution zwischen Gemeindeschulen und
Idiotenanstalt soll Schüler aufnehmen, „die in
der Mitte zwischen normal gebildeten und
blödsinnigen Kindern stehen.”
13. Stötzners Konzept Zielgruppe: Schwachsinnige
Problematik: Für normale Volksschulen zu schwach, für Blödsinnigen-Anstalten zu gut
-> Aber keine eigenen Schulen
Vorschlag: Eigene Schule= Nachhilfeschule
14. Geschichte der Lernbehindertenpädagogikab dem Dritten Reich bis heute
15. Geschichte im dritten Reich Die Hilfsschule im 3. Reich:
Ausleseinstanz
„Brauchbar machen“ der Schüler (Rüstungsindustrie)
Teilweise Zwangssterilisation
16. Geschichte im dritten Reich
„Am Ende hinterließ das III. Reich in den Trümmern seiner Städte ausgebombte und ausgebrannte Hilfsschulen und in der Lehrerschaft fehlte eine Generation.“
(Beschel 1977, 141)
17. Geschichte nach 1945 Nach 1945
Restauration und Ausbau der Sonderschulen
1960: „Gutachten zur Ordnung des Sonderschulwesens“ der Kultusministerkonferenz (KMK)
1972: Empfehlungen zur Ordnung des Sonderschulwesens (KMK)
18. Geschichte nach 1945 1970er Jahre: Beginn der Integrationsdebatte
1994: Empfehlungen zur sonderpädagogischen Förderung (KMK) – Allgemeine Empfehlungen
1999: Empfehlungen für den Förderschwerpunkt Lernen
19. Didaktische Konzeptionen 1961: Leistungsschule – W. Hofmann
1966: Pädagogik der Vorsorge – K.J. Klauer
1968: Schule für soziokulturell Benachteiligte – E. Begemann
1970: Bildungstheoretischer Ansatz – U. Bleidick
1971: Nicht korrigierbar Lernbeeinträchtigte – H. Bach
1974: Behinderung wird von Gesellschaft gemacht- W. Jantzen
1976: Didaktik als Realitätserschließung – W. Nestle
1976: Rehabilitative Didaktik – E. Westphal
1994: Realitätsnahe Schule – G.G. Hiller
20. Klassiker ab 1945 Wilhelm Hofmann
21. Wilhelm Hofmann geb. 25.April.1901
Volksschullehrer – Hilfsschullehrer – Rektor – Professor für Sonderpädagogik
gest. 26. Oktober 1985
22. Wilhelm Hofmann Sein Gedanke:
Eine Hilfsschule nicht als reine Bewahranstalt zu betrachten, sondern auch hier das Leistungsprinzip in den Unterricht mit einfließen zu lassen
23. Klassiker ab 1945
24. Karl- Josef Klauer geboren 1929
Volks- und Sonderschullehrer - Professor für Lernbehindertenpädagogik - Professor für Pädagogik - Professor für Erziehungswissenschaft
Seit 1994 emeritiert
25. Karl- Josef Klauer
„Pädagogik der Vorsorge“:
Blick auf Zukunft der Kinder: „Lebensbemeisterung trotz vorhandener Behinderung“
Frage: Welcher Bildungsinhalt ist notwendig, um Kinder in Selbstverantwortung entlassen zu können?
Bildungsinhalt für Lernbehinderte muss qualitativ und quantitativ entlastet werden
Das Lebensnotwendige soll auf den engen, überschaubaren beruflich-sozialen Lebenshorizont dieser Kinder begrenzt werden
26. Karl- Josef Klauer Abgestufter Dringlichkeitsplan:
Stufe: Sinn- und Zweckverständnis, Funktion, Aufgabe und Einordnung.
Stufe: Umgang und Gebrauch; Bezug zum Menschen; Nutzen, Schaden und Gefahren; Versuch und Irrtum.
Stufe: Analytische Kenntnisse des Aufbaues, des Funktionszusammenhanges; ‚Einsicht‘.
Stufe: Konstruktive Beherrschung“
? Nicht alle Stufen müssen von Hilfsschulkindern erreicht werden. Bis zur 2. Stufe.
27. Ulrich Bleidick Hochschullehrer im Fachbereich Erziehungswissenschaft
28. Ulrich Bleidick Orthodidaktik: Selbstverständnis einer hilfsschuleigenen Didaktik
? Lehre richte auf und Unterricht ist defektspezifisch, indem
„1. der Defekt angegangen, beseitigt oder kompensiert wird; 2. der Defekt umgangen wird, indem andere Restfähigkeiten ausgleichend gefördert werden, z.B. die noch bildbare Motorik der Schwachsinnigen“ (Bleidick, 1965, Sp. 611).
29. Ulrich Bleidick Leitende Punkte:
Bildungsfähigkeit der Schwachbegabten
„Wesen der geistigen Leistungsschwäche“ als Orientierungspunkt
Dem Schwachbegabten spricht Bleidick soviel Bildungsfähigkeit zu, dass er durch Bildung seinen engen Lebenshorizont erweitern kann
30. Ulrich Bleidick Intelligenz: IQ von höchstens 85 als Obergrenze
Hilfsschule nicht zum Prestigegewinn durch „volksschulähnliche Leistungsbestrebungen“, sondern als „ echt helfender Charakter bei hilfsbedürftigen Kindern“
?Hilfsschule soll von sozial Randständigen entlastet werden
Bleidick entfernt sich dadurch von früheren Konzepten und von Realität Bundesrepublikanischer Sonderschulen für Lenrbehinderte
31. Klassiker ab 1945 Ernst Begemann
32. Ernst Begemann Geb. 4.Dezember.1927
Volksschullehrer-Sonderschullehrer - Schulleiter - Dozent und Professor - Leiter von Schulversuchen zur Förderung Schwerstkörperbehinderter
33. Ernst Begemann Sein Gedanke: Die Lernbehinderung wird zur soziokulturellen Benachteiligung
Regelschulfähigkeit bei Veränderung der Schule, Lernen als Eigenwelterweiterung
34. Klassiker ab 1945 Wolfgang Jantzen
35. Wolfgang Jantzen Geb. 1941
Lehrer an einer Schule für Lernbehinderte -Studienrat (Schwerpunkte: Sozialpädagogik, sonderpäd. Diagnostik) - Prof. für Behindertenpädagogik - Lehraufträge an verschiedenen Universitäten
Ab August 2006 im Ruhestand
36. Wolfgang Jantzen Konzept:
Konstitiuition von Existenz einer Behinderung erst durch soziokulturelle bzw. ökonomische Bedingungen in der Gesellschaft
?Gesellschaft muss verändert werden, um Veränderung in Schule zu erreichen
37. Klassiker ab 1945 Gustav Kanter
38. Gustav Kanter „Lernbehinderung als ein in pädagogisch- anthropologischer Sicht ein in Grenzen variables Leistungs- und Verhaltensbild, dem eine Mehrzahl von Verursachungsfaktoren und eine vielfältige Genese zugrunde liegen können“
39. Gustav Kanter Seine Schlussfolgerung:
Hemmende Momente im Lerngeschehen und kumulativ im Lernaufbau beeinträchtigen
Die Entwicklung eines Menschen
Seine Bildungsgenese
Seine Persongenese
40. Gustav Kanter Konzept Kanters Theorie führt zur Notwendigkeit von weiteren Präzisierungen in der Praxis
Kriterien zur Hilfsbedürftigkeit
- Altersnorm:
psychische Entwicklung
schulische Leistung
- Intelligenz: Gesamt IQ nicht höher als 75
- Retardiertes Sozialverhalten
41. Gustav Kanter Konzept Leistungsbild:
Begrenzte Aufnahmekapazität
-> Ausrichtung auf lebensbezogene Lerninhalte
Abstraktionsprozesse müssen intensiv Vorbereitet werden
Selbstorganisation und Lernprozesse müssen unterstützt werden
Unregelmäßige Verarbeitungsdynamik Arbeiten im reduzierten Tempo
-> Regelmäßige Motivation fördert den Lernprozesses
42. Wandel der Begrifflichkeiten • 19. Jahrhundert:
– Nachhilfeklassen (1803 – Zeitz) bzw. Nachhilfeschulen (1867 – Dresden) bzw. Nebenklassen (1898-1911 – Berlin)
– Hilfsklassen bzw. Hilfsschulen (1879 – Elberfeld, 1881 – Leipzig, Braunschweig)
ab 1906: Hilfsschule (Auflösung der Berliner Nebenklassen bis 1911)
43. Wandel der Begrifflichkeiten 1961 – 1974: Nach und nach Umbenennung in Sonderschule für Lernbehinderte (in Schulgesetzen), exemplarisch:
– 1961: Hessen
– 1968: Nordrhein-Westfalen
– 1974: Berlin
44. Wandel der Begrifflichkeiten Ab 1972 (KMK-Empfehlungen) Schule für Lernbehinderte (Sonderschule) zuerst in Hessen
Weitere Entwicklung in Bayern:
1983: Schule zur individuellen Lernförderung
2003: Schule zur Lernförderung bzw. Sonderpädagogisches Förderzentrum
45. Wandel der Begrifflichkeiten 19. Jahrhundert:
Schwachsinnige
Schwachbefähigte
Hilfsschüler
Ab 1945 einheitlich:
Hilfsschüler
46. Wandel der Begrifflichkeiten Ab 1960 (KMK-Gutachten):
Lernbehinderte
Ab 1994 (KMK-Empfehlungen):
Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf (Lernen) ggf. Schüler mit Lernbeeinträchtigungen
47. Resümee Geschichte der Pädagogik bei Lernbeeinträchtigungen ist eine Geschichte der Schule
Von Beginn an stellte sich die Frage nach der Legitimation der Hilfsschule
Zielgruppe ist eine „intermediäre“ Population
48. Quellen Elbert, A.; Ellinger, St. (2005): Einführung in die
Lernbehindertenpädagogik. In: Ellinger, St.; Stein, R. (Hg.):
Grundstudium Sonderpädagogik. Oberhausen, 314-343.
Kanter, G.O.; Speck, O. (Hg-1977): Pädagogik der
Lernbehinderten. Berlin (2. durchg. Auflage 1980).
Lauth G.; Grünke, M.; Brunstein, J. (Hg-2004): Interventionen bei
Lernstörungen. Göttingen.
Schröder, U. (22005): Lernbehindertenpädagogik. Grundlagen und
Perspektiven sonderpädagogischer Lernhilfe. Stuttgart.
Vernooij, M.A. (2005): Erziehung und Bildung beeinträchtigter
Kinder und Jugendlicher. Paderborn.
49. Quellen Vernooij, M.A. (2007): Einführung in die Heil- und
Sonderpädagogik. Theoretische und praktische Grundlagen der
Arbeit mit beeinträchtigten Menschen. Wiebelsheim (Kap. 10).
Walter, J.; Wember, F.B. (Hg-2007): Sonderpädagogik des
Lernens. Band 2 – Handbuch Sonderpädagogik. Göttingen u.a.
Werning, R.; Lütje-Klose, B. (22006): Einführung in die Pädagogik
bei Lernbeeinträchtigungen. München.