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Mai 12. KLAUS KRAIMER. Folie 2. Wilhelm von Humboldt (1767
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1. Betreuung – Erziehung – Bildung Vortrag im Rahmen des Studientages »Beobachtung und Dokumentation« - Anforderungen und Aufgaben einer »Pädagogik der Kindheit«
2. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 2 Wilhelm von Humboldt (1767 – 1835) »Die Anregung aller Kräfte eines Menschen, damit diese sich über die Aneignung der Welt in wechselseitiger Ver- und Beschränkung harmonisch-proportionierlich entfalten«
Wilhelm von Humboldt (1767-1835) über Bildung
3. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 3 Wilhelm von Humboldt (1767 – 1835)
4. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 4 Der Auftrag These 1 (Der Auftrag)
Als öffentliche Institution hat die Vorschulerziehung einen Bildungs- und Integrationsauftrag.
Aufgefordert ist die Profession (Pädagogik) und das Recht (Kinder- u. Jugendhilfegesetz KJHG) durch den Staat.
5. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 5 Der Auftrag These 1 (Der Auftrag)
Beide Aufgaben bedingen einander wechselseitig, wobei drei Grundbegriffe zentral sind:
Betreuung (mhd. »betriuwen«): »in Treue halten«, »schützen«.
Erziehung (mhd. »irziohan«) »herausziehen«.
Bildung (mhd. »bildunge«) »Schöpfung«, »Bildnis«, »Gestalt«.
6. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 6 Aneignung der Welt These 2 (Mensch und Umwelt)
Die ›Aneignung der Welt‹ ist individuell einmalig. Die Institutionen des Erziehungs- und Bildungswesens müssen wandlungsfähig und beständig zugleich sein.
7. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 7 Aneignung der Welt These 3 (Pädagogik und Wissenschaft)
Die Ausgestaltung der institutionellen Erziehung obliegt der pädagogischen Profession und Disziplin.
8. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 8 Aneignung der Welt These 4 (Curriculum vitae)
Wenn beides aufeinander abgestimmt wird greift ein pädagogisches Modell, das als Pädagogik der Lebensalter auf Bildung zielt.
Dies mit »Kopf, Herz und Hand« (Pestalozzi) und Erziehern, die selbst erzogen sind (Kant).
9. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 9 Johann Heinrich Pestalozzi (1746 – 1827)
10. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 10 Pädagogischer Kernsatz Die Erziehung hat die Aufgabe, jeden Menschen zur Erfüllung seiner je eigenen Bestimmung zu führen, indem sie ihm hilft, seine Grundkräfte zu entwickeln.
11. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 11 Immanuel Kant (*1724 - †1804) »Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muß.
Unter Erziehung verstehen wir die Wartung (Verpflegung, Unterhaltung) Disziplin (Zucht) und Unterweisung nebst der Bildung. Dem zufolge ist der Mensch Säugling, Zögling und Lehrling«»Über Pädagogik« 697. Weitere Hinweise zu Kant im Modul 10
12. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 12 Wandlungsfähigkeit des Bildungswesens These 5 (Entwicklungstatsache)
Reifung (angeborene individuelle Anlagen) und frühes Lernen greifen ineinander
der entscheidende Entwicklungsfaktor ist die Anregungsumwelt, die pädagogisch beeinflussbar ist.
13. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 13 Wandlungsfähigkeit des Bildungswesens These 6 (Allseitige Bildung)
Fröbel und Montessori geben Beispiele. Kinder allseitig fördern.
14. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 14 Wandlungsfähigkeit des Bildungswesens
15. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 15 Fröbel 1826
16. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 16 Die Aneignung der Welt These 7 (Modelle ins Leben rufen)
Die Entwicklungsstufen des Selbst sind von der Art der ästhetischen und moralischen Erziehung abhängig.
Modelle: Ästhetische Erziehung; Moralische Erziehung.
17. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 17 Ästhetische Erziehung Hentig, H. v. (1987): Ergötzen, Belehren, Befreien. Schriften zur ästhetischen Erziehung. Frankfurt am Main.
18. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 18 Ästhetik Der Begriff ›Ästhetik‹ vom gr. Wort ›aisthesis‹
für ›Wahrnehmung‹ auch
›Wissenschaft vom Schönen‹
oder Schönheit
19. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 19 Anästhetik bezeichnet nicht ›das Hässliche‹, sondern das ›schleichend Halbschöne‹
Betont die Bedingungen und Grenzen der Ästhetik.
Ist der Gegenbegriff zur Ästhetik.
Welsch, W. (1986): Grenzgänge der Ästhetik. Stuttgart
20. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 20 Friedrich Schiller (1759-1805)
21. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 21 Friedrich Schiller (1759-1805) Die Kunst ist eine »Tochter der Freiheit«, das »Schöne« der Weg zur Freiheit.
Es gibt keinen anderen Weg einen sinnlichen Menschen vernünftig zu machen, als dass man ihn zuerst ästhetisch macht.
22. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 22 Friedrich Schiller (1759-1805) Ausgangspunkt: Grundtriebe des Menschen
Sinnlicher Trieb (»physisches Dasein«, sinnliche Natur und Zustand der Empfindung),
Formtrieb (»absolutes Dasein«, vernünftige Natur und Drang, den Menschen in Freiheit zu versetzen)
Aufgabe der Vernunft ist es, ein Passungsverhältnis zwischen beiden herzustellen.
23. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 23 Friedrich Schiller (1759-1805) Der Spieltrieb verbindet die Grundtriebe und setzt den Menschen in physische und moralische Freiheit.
Unter allen Zuständen macht das Spiel den Menschen vollständig.
»Denn, um es endlich auf einmal herauszusagen, der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt« (S. 62 f.).(S. 62 f.).
24. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 24 Hartmut von Hentig (1925)
25. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 25 Hartmut von Hentig (1925) Ästhetische Erziehung ist Ausrüstung und Übung des Menschen mit und in der Wahrnehmung elementar und allgemein.
26. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 26 Lawrence Kohlberg (1927-1987)
27. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 27 Moral
Die Erziehung im Vorschulalter bildet die Grundlage der moralischen Entwicklung, die sich nach einer universal gültigen Logik vollzieht
Den Kern der Moral (von lat. »moris«, Sitte, Gewohnheit, Charakter) bilden Gerechtigkeit und die Achtung vor dem Menschen
Gerechtigkeit bedeutet nicht Gleichmacherei sondern Einsicht in die Entwicklungslogik. Gerechtigkeit bedeutet nicht Gleichmacherei sondern Einsicht in die Entwicklungslogik.
28. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 28 »Goldene Regel« nach Kant »Handle nach der Maxime, die sich selbst zugleich zum allgemeinen Gesetz machen kann«Kinder als »Moralphilosophen« Kinder als »Moralphilosophen (Kant 1961, S. 90).Kinder als »Moralphilosophen (Kant 1961, S. 90).
29. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 29 Stufentheorie 1. Vorkonventionelles Niveau Stufe 1: Orientierung an Strafe und Gehorsam; »moralisch gut« sein bedeutet gut gehorchen. Stufe 2: Orientierung an Austausch (Wie du mir, so ich dir)
2. Konventionelles Niveau Stufe 3: Orientierung an Familie und Freunde Stufe 4: Orientierung an der Erhaltung des sozialen Systems3. Nachkonventionelles Niveau Stufe 5: Orientierung am Sozialvertrag Stufe 6: Orientierung an universellen Menschenrechten
30. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 30 Lawrence Kohlberg »Der erste Schritt in der Erziehung eines moralischen Kindes ist, das Kind moralisch zu behandeln«
31. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 31 Grundsätze der Moralerziehung Erfahrungsräume öffnen
Verantwortung übergeben
Zutrauen haben
Beispiele aufzeigen
Autonomie ermöglichen
Diskurse führen Beispiele zu den punkten: Zu 1. Außerhalb des Kiga mit den Kindern etwas machen; 2. in der Gruppe bestimmte Aufgaben übergeben; 3. +1 Methode;4. Kinderbücher; 5. ; 6. KinderbücherBeispiele zu den punkten: Zu 1. Außerhalb des Kiga mit den Kindern etwas machen; 2. in der Gruppe bestimmte Aufgaben übergeben; 3. +1 Methode;4. Kinderbücher; 5. ; 6. Kinderbücher
32. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 32 Ästhetische Erziehung These 8 (Beobachtung zur ästhetischen Erziehung)
Aufgabe ist es, zum Wahren, Guten, Schönen zu erziehen vgl. v. Hentig 1987
33. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 33 Erziehung zur Mündigkeit These 9 (Beobachtung zur moralischen Erziehung)
Moral lässt sich nicht einfach lehren, sondern kann auf sokratisch- maieutische Weise vermittelt werden
34. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 34 Erziehung zur Mündigkeit nach Korczak These 10 (Beobachtung eines Arztpädagogen)
Erzieher sollen das Kind sorgfältig beobachten. Nicht wichtig ist, wie ein Kind sein sollte, sondern wie ein Kind ist.Im Anschluss an die Beobachtung sollte ein behutsames Reflektieren von Handlungsmöglichkeiten erfolgen.
35. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 35 Erziehung zur Mündigkeit These 11 (Beobachtung)
»Die absichtliche aufmerksam-selektive Art des Wahrnehmens ... von einer Suchhaltung bestimmt ... auf die Möglichkeit der Auswertung ... im Sinne der übergreifenden Absicht gerichtet«[1] [1] Graumann, C. F.: Grundzüge der Verhaltensbeobachtung. In: Meyer, E.: Fernsehen in der Lehrerbildung, München 1966, S. 86-107.[1] Graumann, C. F.: Grundzüge der Verhaltensbeobachtung. In: Meyer, E.: Fernsehen in der Lehrerbildung, München 1966, S. 86-107.
36. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 36 Beobachtung These 12 (Schluss)
Die Wahrnehmung konzentrieren:
Betreuung, Erziehung, Bildung
Selektive Suchhaltung:
Mündigkeit
Übergreifender Anspruch:
Bildung
37. Mai 12 KLAUS KRAIMER Folie 37 MoonflowerMoonflower
38. Betreuung – Erziehung - Bildung Vortrag im Rahmen des Studientages »Beobachtung und Dokumentation« - Anforderungen und Aufgaben einer »Pädagogik der Kindheit«