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Medizin und Ökonomie 6. Rheinischer Kongress für Gesundheitswirtschaft, Köln, 17. Sept. 2008. Hausarztzentrierte Versorgung und ihre Weiterentwicklung. Dr. Klaus Enderer Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein. Reformziel I: Liberalisierung der Vertragsbeziehungen.
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Medizin und Ökonomie6. Rheinischer Kongress für Gesundheitswirtschaft, Köln, 17. Sept. 2008 Hausarztzentrierte Versorgungund ihre Weiterentwicklung Dr. Klaus EndererVorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein
Reformziel I: Liberalisierung der Vertragsbeziehungen • Wahlfreiheit der Versicherten unteralternativen Versorgungstypen • Einzel- bzw. Gruppenverträge der Krankenkassen • in der hausarztzentrierten Versorgung (§ 73b) • für bestimmte Leistungsbereiche (§ 73c) • in der Integrationsversorgung (§§ 140a ff.) • Wettbewerb mit dem Krankenhaus durch... • Öffnung für ambulante Leistungen (§ 116b Abs. 2 – 5) • Einbeziehung in DMP (§ 116b Abs. 1) • Gründung Medizinischer Versorgungszentren (§ 95 Abs. 1)
GKV-WSG ordnungspolitische Großbaustellen (1) • zersplitterte, intransparente Vertragslandschaft ohne Schnittstellen zur Regelversorgung (§§ 73b, 73c, 140a) • Ende des einheitlichen KV-Sicherstellungsauftrags ?! • Ernüchterung über Zwischenbilanz der „neuen Vertragswelt“ • Übergewicht von Verträgen ohne Versorgungsrelevanz(Hüft-/Knie-TEP) • Kündigung des BARMER-Hausarztvertrags • Unkalkulierbare Auswirkungen des Gesundheitsfonds • „Innovationsstopp“ bei den Kassen
Hausärztliche Steuerungsfunktion„Hausarztzentrierte Versorgung“ nach § 73b SGB V • (Einzel-)Vertrag zwischen Kasse und Hausarzt bzw. Gemeinschaft von Hausärzten nach öffentlicher Ausschreibung • Vereinbarung „besonderer Qualitätsanforderungen“ und Vergütung in den Gesamtverträgen (oder Bundesmantelvertrag) • Verpflichtung der Kassen, diese Versorgungsform anzubieten • Vergütungspauschalen je Versicherten • evtl. ab 07/2009: Pflicht der Kassen zu Vertragsabschluss mit Verbänden, „die mindestens die Hälfte der an der hausärzt-lichen Versorgung teilnehmenden Allgemeinärzte des Bezirks der Kassenärztlichen Vereinigung vertreten“ ???
Alternativen zur gesetzlichen Vorgabe:Der Hausarztvertrag in Nordrhein (2005) • Partner:KV und Primärkassen in Nordrhein • Zielgruppe:multimorbide Patienten: • Anerkennung ab Pflegestufe II • Patienten mit drei oder mehr chronischen Grunderkrankungen • Krebspatienten (sofern kein DMP existiert) • Philosophie: • Hausärzte mit Lotsenfunktion verbessern die Versorgung durch interdisziplinäre und sektorübergreifende Koordination • auch Fachärzte mit bestimmten Fortbildungen bzw. Qualifikationen in der Schmerztherapie, Onkologie, Palliativmedizin oder Geriatrie können in den Vertrag eingebunden werden
Alternativen zur gesetzlichen Vorgabe:Der Hausarztvertrag in Nordrhein (2005) • Instrumente • Einführung einer Überleitungsvisite im Krankenhaus • Förderung besonderer Betreuungsleistungen • Qualitätssicherung • regelmäßige Qualitätszirkel • Qualitätsmanagement in der Praxis • ergänzende Elemente • allgemeine ambulante Palliativversorgung
Hausarztzentrierte Versorgung § 73b SGB V:Vertrag mit Ersatzkassen (seit 2005) • Partner • KV Nordrhein • Ersatzkassen in Nordrhein (außer BARMER) • Inhalte (u.a.) • Überweisungsvorbehalt(außer Augenärzte, Frauenärzte, Psychotherapie) • Koordination der Behandlung(u.a. Zusammenführung von Daten) • Wirtschaftliche Verordnung • Förderung der Prävention(Hinweis auf Angebote der Ersatzkassen)
Hausarztzentrierte Versorgung § 73b SGB V:Vertrag mit Primärkassen (seit 2008) • Partner • KV Nordrhein • Hausärzteverband Nordrhein • Primärkassen in Nordrhein (außer BKK) • Inhalte (u.a.) • Überleitung von bzw. zu stationärem Sektor • Einbeziehung der Facharztebene (Berichtspflicht) • Wirtschaftliche Verordnung (auch Hilfsmittel) • Förderung der Prävention • Anleitung von Angehörigen bei der Pflegehilfe zu Hause
Hausarztzentrierte Versorgung § 73b SGB V:Leistungen und Vergütung
ambulante palliativmedizinische VersorgungKonzept, Inhalt, Anforderungen • Vorrang der ambulanten Versorgung • Berücksichtigung der gewachsenen Strukturen vor Ort • Hausarztbasierte Konzeption (bzw. behandelnder niedergelassener Arzt) • Hinzuziehung palliativ-ärztlicher Expertise(aus dem stationären und/oder niedergelassenen Bereich) • Einbeziehung ambulanter Palliativdienste / Hospize • Qualifikationsanforderungen, Qualitätssicherung, Transparenz • Erreichbarkeit „rund um die Uhr“ • Netzwerkbildung
hausärztliche Steuerungskompetenz:ambulante palliativmedizinische Versorgung • Vertragspartner • KV Nordrhein • KV Nordrhein Consult GmbH • Primär- / Ersatzkassen • Beteiligte • ambul. Krankenpflegedienste spezialisierte Apotheken • Palliativstationen ärztliche Notdienste • Krankenhäuser Notärzte • Stationäre Hospize Seelsorger • Altenpflegeeinrichtungen ...
ambulante palliativmedizinische VersorgungModell in Nordrhein
ambulante palliativmedizinische VersorgungUmsetzung in Nordrhein APD Wesel Netzwerke /PalliativdiensteSept. 2008 Sozialstation SMH, OB Sozialstation SCH, OB APD Malteser St. Anna, DU Caritas APD, DU APD Caritas Kevelaer Hilfe zu Hause, Essen BS Pflege, Essen APD Krefeld APD Erkrath DRK APD MG Caritas Pflegedienst APD Düsseldorf Diakonie Dormagen Caritas Palliativpflege Rhein-Kreis Neuss APD Wuppertal APD Bergisch Gladbach APD Heinsberg Hausbetreuungsdienst Erkelenz APD Universität Köln APD Köln-Nord APD pia Causa amb. Pflege GmbH Caritas Köln-Nippes APD Bedburg APD Wesseling APD Würselen Vital APD Aachen Caritas Aachen Servicezentrum häusl. Pflege APD Eschweiler APD Stolberg APD Troisdorf APD Bonn APD Niederzier Rot = existierende Netzwerke Schraffiert = Netzwerke im Aufbau APD Diakonie Euskirchen Caritas Eifel Schleiden
Der Hausarzt als Lotse:Gesundheitsnetz Wesel (Start: Oktober 2008) • Ziel: bevölkerungsbezogene Integrationsversorgung(statt realexistierender IV-Flickenteppich) • Beteiligte: • Hausärzte (als Koordinationsarzt) • Fachärzte • beide Krankenhäuser in Wesel • Kommunikation mit Hilfe einer elektronischen Patientenakte • Kooperationspartner: • AOK Rheinland/Hamburg • KV Nordrhein Consult GmbH
GKV-WSG ordnungspolitische Großbaustellen • Zentralisierung der ambulanten Versorgung und Ausdün-nung in der Fläche durch gesetzliche und ökonomische Kooperationsanreize. • Konzentration von Arztsitzen in MVZ • Liberalisierung des ärztlichen Berufsrechts
MVZ aktueller Stand Quelle: KBV
GKV-WSG ordnungspolitische Großbaustellen 26.05.2008 MVZ reißt in Hamburg Versorgungslücken auf Von Dirk Schnack Medizinische Versorgungszentren (MVZ) sind bundesweit im Kommen. Mehr als 900 von ihnen gibt es bereits, viele von ihnen unter ärztlicher Führung. Besonders kritisch sehen Praxisinhaber MVZ in anderer Trägerschaft. Warum das so ist, wird gerade in Hamburg deutlich. Dort eröffnet das MVZ Atrio-Med im kommenden Monat seine Pforten - und sorgt schon seit Wochen hinter den Kulissen für Unruhe in der hanseatischen Versorgungslandschaft.
Delegation (haus-)ärztlicher Leistungen:Ein neues Berufsprofil der Medizinischen Fachangestellten • Neue Ausbildungscurricula und Arbeitsschwerpunkte • Case Management • Qualitätsmanagement • Präventionsberatung • Prophylaxemaßnahmen • geriatrische Assessments • ... • ...