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Pfeil und Bogen als Sportgerät

BOGENSPORT. Pfeil und Bogen als Sportgerät. Eine ausrüstungstechnische Einführung in den Bogensport von Trainer DI Martin Ptacnik. Pfeil und Bogen als Sportgerät. Themen:. Geschichtlicher Rückblick Klassifikationen Aufbau der Sportgeräte Materialien

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Pfeil und Bogen als Sportgerät

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Presentation Transcript


  1. BOGENSPORT Pfeil und Bogen als Sportgerät Eine ausrüstungstechnische Einführung in den Bogensport von Trainer DI Martin Ptacnik

  2. Pfeil und Bogen als Sportgerät Themen: • Geschichtlicher Rückblick • Klassifikationen • Aufbau der Sportgeräte • Materialien • Innovationen und Entwicklungsaussichten sowie Zukunftstendenzen

  3. Geschichtlicher Rückblick Pfeil und Bogen – Einst und heute

  4. Geschichtlicher Rückblick Frühe Geschichte von Pfeil & BogenSteinzeit und davor • Beginnzeitpunkt und Kultur unklar Einsatz ab der jüngeren Altsteinzeit (30.000–10.000 v. Chr.) Vermutungen gehen aber von ab ca. 60.000 v. Chr. aus. • Entwicklung:Steine- und Wurfkeulen werfen→ Speer → Schleuder mit Schlinge → Speerschleuder (bis 300m) → Bogen → Armbrust • Funde:Geschoßspitzen (Horn, Feuerstein) aus 28.000 – 17.000 v. Chr. Erster erhaltener Pfeilfund stammt aus ca. 9000 v. Chr. Älteste komplette Bogenfunde aus ca. 8000 – 3200 v. Chr.

  5. Geschichtlicher Rückblick Steinzeit:Stabbogen aus Stangenbäume: Eibe, Ulme Eisenzeit:Neue Verarbeitungsmethoden und Werkzeuge, aufspalten der Bäume führt zum Flachbogen Ägyptische Periode:Erste Bögen mit Compositbauweiseaus Holz mit Horn und Tiersehen, verleimt mit Tierleimen. Langbögen aus Akazie, Winkelbögen Asiatischer Raum:Compositbogen als Reiterwaffe Ab ca. 3.000 v. Chr. Parallele Entwicklungen in:Mesopotamien, Anatolien und nordasiatischen Steppen

  6. Geschichtlicher Rückblick Ca. 400 v. Chr.: Erfindung der ArmbrustZu Anfangs unhandlich und schwer zu spannen.Gewinnt an Bedeutung durch die Entwicklung von Panzerungen Entwicklung des Bogens: • Westasiatischer Winkelbogen ohne Verstärkungen • Kleiner Bogen der Skythen mir starkem Recurve - Bronzepfeilsitzen - mediteraner Dreifingerabschuss • Hunnen und Awaren: Panzerbrechende Bögen - mit Verstärkungen an Griffstück und Wurfarmen - Daumenabschuss mit Daumenring • Verbesserungen des Bogens durch die Völker der: - Magyaren - Mongolen - Seldschuken - Osmanen - …

  7. Geschichtlicher Rückblick Völker, bei denen der Bogen als wichtige Kriegswaffe galt: • Assyrer (17. Jhdt. - 608 v. Chr.) • Hyksos(1710 - 300 v. Chr.) • Parther (250 - 20 v. Chr.)53 v. Chr. vernichten 9.000 partische Reiter 43.000 römische Soldaten Parther- Schuss Schüsse beim heranreiten und abdrehen

  8. Geschichtlicher Rückblick • Skythen (7.Jhdt. v. Chr. - 400 n. Chr.) • Meder (728 - 550 v. Chr.) • Perser (ca.550 bis 330 v. Chr. und 224 bis 651 n. Chr.) • Sassaniden (224 bis 651) Skythen - Bogen

  9. Geschichtlicher Rückblick • Hunnen (200 v. Chr. - 453) • Awaren (463 - 803) • Gepiden (454 - 567)

  10. Geschichtlicher Rückblick • Magyaren, die heutigen Ungarn (896-1745) • Mongolen (1162 – 1267)

  11. Geschichtlicher Rückblick • Osmanen, die heutigen Türken (Herrschergeschlecht: 1299 – 1923) • Sarazenen (7. Jhdt. – 9. Jhdt.)

  12. Geschichtlicher Rückblick Der Bogen im mittelalterlichen Europa - Langbogen von nordischen Völkern nach Britannien gebracht Größte Schlachten des hundertjährigen Krieges (1337-1453): • Die größte Pfeil & Bogen- Industrie entstand • Langbogen als reine Distanzwaffe für einige hundert Meter • Schlachten mit Pfeilregen bis 60.000 Pfeilen pro Minute (ein Schütze hat dabei 10 Pfeile und mehr pro Minute geschossen!) • Bedeutende Schlachten: Crécy (1346), Agincourt (1415) • Schlacht bei Maupertuis (nahe Poitiers) 19.9.1356 : 10.000 Engländer schlugen 60.000 Franzosen • Henry VIII führte das Bogenschießen als Sport ein. 1583 erster organisierter Wettkampf mit 3.000 Teilnehmern • Der Bogen als Kriegswaffe wich seit dem 14.Jhdt schnell zugunsten der Feuerwaffen

  13. Geschichtlicher Rückblick Der Compound Bogen • Für die Bogenjagd entwickelt • 1961: HOYT“ mit erster Stabilisierung • 1967, nach 6 jähriger Entwicklung, hat „Hollis Wilbur Allen“ (USA) den ersten Compoundbogen mit Umlenkrollen der Öffentlichkeit vorgestellt: - ein Tom Jennings Bogen mit 65 lbs. • 1969 nach Verbesserungen, erstes Patent • 1970 - 1985 diverse Experimentalbögen • Seit 1985 gibt es kaum Neuerungen. - Speed und Design im Vordergrund! • Seit 2006 parallele Wurfarmenden

  14. Geschichtlicher Rückblick • Die FITA(Fédération Internationale de Tir à l'Arc) - Gründung 1931 in Polen, Sitz in Lausanne/Schweiz- erstellt ein einheitliches Regelwerk- Austragung von Welt- & regionaler Meisterschaften- führt Rekorde- betreut olympische Spiele • Olympic Archery - Einführung bei olympischen Spielen 1900 in Paris- Zwischen 1920 und 1972 wegen mangels an Interesse aus dem Programm genommen - Neue publikums- und werbewirksame Finalformen mit 64 Damen bzw. Herren sowie Mannschaftsbewerbe - Ausschließlich olympischer Bogen, Ziele auf 70m.

  15. Klassifikationen Welche Bogenarten (Klassen) gibt es?

  16. Bogenklassen 1. Traditionelle Bögen 2. Recurve Bogen(Olympischer Bogen) 3. Compound Bogen 4. Neue Konzepte

  17. Bogenklassen 1. Traditionelle Bögen • Langbögen - englischer Langbogen - Flachbogen - Selfbow • Reiterbögen • Jagdrecurve • Yumi (japanischer Langbogen)

  18. Bogenklassen 1. Traditionelle Bögen • Langbögen: • Englischer Langbogen Kennzeichen: • D-Profil • aus einem Holzstammstück (traditionell aus Eibenholz) • Flachbogen Kennzeichen: • breiter, flacher Wurfarmquerschnitt • mit oder ohne Schussfenster • aus einem Holzstammstück (=„Selfbow“) (z.B. Hickory, Ossage-Orange, Robinie, Ulme,…) • oder Compositbauweise aus mehreren MaterialienTraditionelle Werkstoffe: verschiedene Hölzer, Horn, Sehnen, Leder, TierleimeZeitgemäße Werkstoffe: : Kohle- oder Glasfaserverstärkte Kunststoffe Eibe TIP

  19. Bogenklassen 1. Traditionelle Bögen • Reiterbögen Kennzeichen: • kurzer Bogen • Reflex-Wurfarme • kein Schussfenster • Compositbauweise aus mehreren MaterialienTraditionell: verschiedene Hölzer, Horn, Sehnen, Leder, TierleimeZeitgemäß: Kohle- oder Glasfaserverstärkte Kunststoffe Hunnen- Bogen

  20. Bogenklassen 1. Traditionelle Bögen • Jagdrecurve Kennzeichen: • mittellanger Bogen • Reflex-Wurfarme (auch als „Take Down“) • Schussfenster (Pfeil wird vom „Shelf“ geschossen) • Compositbauweise aus mehreren MaterialienTraditionelle Werkstoffe: verschiedene Hölzer, Horn, Sehnen, Leder, TierleimeZeitgemäße Werkstoffe: : Kohle- oder Glasfaserverstärkte Kunststoffe

  21. Bogenklassen 1. Traditionelle Bögen • Yumi (japanischer Langbogen)Yabusame↓ Kennzeichen: • extrem langer Bogen (212-245cm) • leichte Reflex-Wurfarme • kein Schussfenster • exzentrischer Griff • Daumenabschuss

  22. Bogenklassen 1. Traditionelle Bögen • YabusameDas japanische Bogenschießen vom Pferd (Kisha)Video:Yabusame(Länge: 3:51)

  23. Bogenklassen 2. Recurve Bogen(olympischer Bogen) • Kennzeichen: • Lange Recurve-Wurfarme(22.5“, 21.5“, 20.5“) • Mittelstück kurz bis lang (23“, 25“, 27“) • Griffschale (Holz, Kunststoffe) • Pfeilauflage und Klicker • Visiereinrichtung ohne optische Hilfen • Front- / Seiten-Stabilisatoren • Abschuss mit 3 Finger (Mediteraner Griff)und „Tab“ (bzw. „Tap“)

  24. Bogenklassen 3. Compound Bogen • Kennzeichen: • Wurfarmekurz • Mittelstück lang bis sehr lang • Flaschenzugsystem mit Sehne,Kabel u. Excenterumlenkrollen • Abschuss mittels „Release Aid“ • Pfeilauflage eventuell mit „Overdraw“ • Stabilisatoren mit Schwingungsdämpfungssystemen • Visiersystem(Peep, Scope) • Griffschale

  25. Bogenklassen 4. Neue Konzepte • Möglicherweise in baldiger Zukunft: „L’arquer“ Ein Designkonzept von Niels Kirchhoff

  26. Bogenklassen 4. Neue Konzepte • Spiralfedern- Rückholmechanismus der BogensehneKein „nach vorne springen“ des Bogens beim Schuss. • Center Shot Technologie Die bedingten Ungenauigkeiten wie bei herkömmlichen Bögen, treten hier nicht auf. • Baukastenähnlicher Aufbau L’arquer kann als Komplettbogen zusammengestellt werden. Dabei lassen sich Auszugsfedern, Visierelemente und Pfeilauflagen individuell kombinieren. • KlappkonzeptExtrem leicht und klappbar, lässt sich der L’arquer problemlostransportieren.

  27. Aufbau der Sportgeräte

  28. Aufbau der Sportgeräte Aufbau eines Recurve- Bogens (olympisch): Aufbau eines Compound- Bogens: Die Aufspann- od. Stand-Höhe eines olympischen Bogens sollte, je nach Mittelteil und Herstellerangabe, zwischen 21,5cm und 23,5cm betragen. Andernfalls arbeitet der Bogen ineffizient.

  29. Aufbau der Sportgeräte • Wurfarme: Flexibler Bogenteil, der als mechanischer Energiespeicher dient. Recurvewurfarm:Im Abschuss wird die Sehne zusätzlich durch anliegen am Wurfarm verkürzt und der Pfeil erfährt eine höhere Beschleunigung als ohne Recurve.

  30. Aufbau der Sportgeräte • Wurfarme: Recurve- Wurfarmpaar Compound- Wurfarm(Split-System)

  31. Aufbau der Sportgeräte • Wurfarme: Video: Produktion, Funktion, Aufbau von Compoundwurfarmen in Spitlimbtechnologie (Länge: 1:23)

  32. Aufbau der Sportgeräte • Mittelstück bzw. Mittelteil: Starrer Bogenteil zwischen den Wurfarmen Rechtshand bzw. Linkshand, je nach dominantem Auge! Es dient zur Befestigung aller Teile wie: • Wurfarme • Visier • Stabilisatoren • Dämpfelemente • Griffschale • Handschlaufe • Pfeilauflage • Button • Klicker (nur am olympischen Bogen)

  33. Aufbau der Sportgeräte • Mittelstück: Video: Mittelstücktechnologie von Compoundbögen (Länge: 1:14) Video: Centershot- Mittelstück (Compoundbögen) (Länge: 0:24)

  34. Aufbau der Sportgeräte • Bogensehne: „Schnur“, die an beiden Wurfarmenden (Tip) mit ihren Sehnenaugen (Sehnenöhrchen) eingehängt ist. Die Bogensehne wandelt die potentielle Energie der Wurfarme in die kinetische Energie des Pfeils um. Der Nockpunktfixator hindert den Pfeil beim Ausziehen des Bogens am nach oben rutschen. Ein „Kisser(-Button)“ hilft mit die Compound-Sehne leichter im Mundwinkel zu spüren und verbessert damit die schnelle Positionierung zum „Peep-Sight“ LANGBOGEN-SEHNE mit Dakronsehne,Sehnenaugen, Zebrasehne, Sehnengarn, Wickelgarn, Nockpunktfixatoren Kisser 

  35. Aufbau der Sportgeräte • Bogensehne: Video: Sehnentechnologie und Gummidämpfer für Compoundbögen (Länge: 1:01)

  36. Aufbau der Sportgeräte • Pfeilauflage Vorrichtung die den Pfeil während des Abschusses stützt. Für Compound und Recurve Bögen verschieden Compound-auflagen: Für Compoundbogen mit Releaseabschuss: Für Recurvebogen mit Fingerabschuss: Recurve-Magnetauflage Recurve-auflagen:

  37. Aufbau der Sportgeräte • Button Gefederte Vorrichtung (Pfeilanlage) die den Pfeil während des Abschusses, gegen seinen Druck an das Schussfenster, abstützt. • Nur für Recurvebogen mit Fingerabschuss • Diverse Einstellmöglichkeiten wie: • Feinjustierungsmöglichkeiten • Härteverstellung • Manche Pfeilauflagen übernehmen die Funktion des Button Button montiert Button, verschiedene Modelle

  38. Aufbau der Sportgeräte • Visier – Scope – PeepSight Vorrichtungssystem, dass das exakte zielen ermöglicht PeepSight:Eine Lochblende (mit oder ohne Linse) in der Sehne, die beim Zielen mit dem Compoundbogen als „Kimme“ dient. Scope:mit Ringeinsatz zum Einbau von Vergrößerungslinsen.Dient als „Korn“ beim Zielen Scheibenvisiere Stachelvisier mit Leuchtpins (Jagdvisier)

  39. Aufbau der Sportgeräte • Stabilisierungssysteme Vorrichtungssysteme zur Verbesserung eines ruhigen Abschusses Stabilisatoren ohne (↑) und mit (↓) integriertem Öl-Dämpfungssystem „Spinne“ Stabilisatoren- Systemanordungen an Recurve Bögen

  40. Aufbau der Sportgeräte • Dämpfungssysteme Vorrichtungssysteme zur Verbesserung eines ruhigen Abschusses und zur Restenergieabsorbtion (Gelenkschohnung) Gummidämpfer für Stabilisatoren Video: Gummidämpfer für Compoundmittelstücke (Länge: 0:34) Video: Gummidämpfer für Compoundwurfarme (Länge: 0:49)

  41. Aufbau der Sportgeräte • Griffschalen von flach bissteil, sowie breit bis schmal, erlauben ein momente-minimales Stützverhalten der Hand auf den Bogen.(individuelle Abstimmung)

  42. Aufbau der Sportgeräte • Griffschalen Video: Griffschalen für Compoundbögen (Länge: 0:42)

  43. Aufbau der Sportgeräte Der Klicker dient als konstante, aber individuell einstellbare, Auszugsbegrenzung. Er ermöglicht dadurch jeden Abschuss mit dem gleichen Zuggewicht durchzuführen. Damit erzielt man kleinerehoch/tief Treffer- Streuungen als ohne Klicker. • Klicker

  44. Aufbau der Sportgeräte • Excenterrollen (nur Compound Bogen) Systeme: • Runde Räder • Ovale Räder Synchronität bei runden Weels Mono- CamEin rundes undein ovales Weel

  45. Aufbau der Sportgeräte • Excenterrollen (nur Compound Bogen) Video: Excenterrollen für Compoundwurfarme (Länge: 1:13)

  46. Aufbau der Sportgeräte • Release-Aids (nur beim Compound Bogen) Arten: • a) Standard- oder b) Zangen- Release • Cascade-Release (Drucknachlassauslöser) • Backtension-Release (Winkelauslöser) (2) (1.a) (1.b) (3)

  47. Aufbau der Sportgeräte • Tab bzw. Tap: Er Dient zum Schutz der Finger beim Zug der Sehne. • Daumenring Eine heute im westlichen Raum kaum mehr verwendete Möglichkeit die Sehne zu ziehen.

  48. Aufbau der Sportgeräte • Armschutz Dient zum Schutz des Unterarms gegen Anschlagenmit der Bogensehne (Ausschwingen nach dem Schuss) und dem Einfangen von Kleidung im Abschuss. • Brustschutz (Streifschutz) Dient zum Schutz der Brust gegen Anschlagen mit der Bogensehne oder Einfangen von abstehender Kleidung während des Abschusses.

  49. Aufbau der Sportgeräte • Pfeile: Aufbau: • Schaft • Spitze • Federn • Nocke Die Härte bzw. Flexibilität (Biegesteifigkeit) eines Pfeils wird durch seinen „spine“-Wert angegeben. Bei einem Stützabstand von 28 Zoll und einer mittigen Belastung von 1,94 lbs (880g) wird dabei die maximale Durchbiegungin 1/1000 Zoll gemessen.

  50. Aufbau der Sportgeräte • Pfeilschaft: Materialien: - Holz- Glasfieber (nur Fischpfeil) - Carbon - Aluminium - Aluminium-Carbon

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