120 likes | 316 Views
Arbeitszeitgestaltung muss auf variablere Lebenswelten reagieren?.. Erosion der Normalfamilie ? Familie als Herstellungsleistung (Schier/Jurczyk 2007) Ver?nderte Erwerbs- und Lebensverl?ufeUntrennbar verwoben ? Geschlechterverh?ltnisseImpulse auf der MakrobeneWandel der Industrie- zur Dienstlei
E N D
1. Variationen im Leben – Variationen in der Arbeitszeitgestaltung. Dynamische Anpassung an neue Rollenverständnisse, Lebenskonstellationen und LebensphasenVerdi, Netzwerk-KonferenzDr. Karin Jurczyk, Berlin, 2. Dezember 2008
2. Arbeitszeitgestaltung muss auf variablere Lebenswelten reagieren…. Erosion der Normalfamilie – Familie als Herstellungsleistung (Schier/Jurczyk 2007)
Veränderte Erwerbs- und Lebensverläufe
Untrennbar verwoben – Geschlechterverhältnisse
Impulse auf der Makrobene
Wandel der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft
Entgrenzung von „Arbeit und Leben“ (Gottschall/Voß 2003)
Neue Anlässe für aufmerkamkeit…
Zitat Familienberciht. Die gsellschaft und wirtschaft richtet sich nach den bedarfen von familien…
Schließlich ist das ihre existenzbasis.
Neue Anlässe für aufmerksamkeit…, das gesamte Gef+üge von Arbeit und leben gerät aus dem takt
Aber ist das realistisch???Neue Anlässe für aufmerkamkeit…
Zitat Familienberciht. Die gsellschaft und wirtschaft richtet sich nach den bedarfen von familien…
Schließlich ist das ihre existenzbasis.
Neue Anlässe für aufmerksamkeit…, das gesamte Gef+üge von Arbeit und leben gerät aus dem takt
Aber ist das realistisch???
3. Vielfältige Lebenskonstellationen – Erosion der Normalfamilie
Fast 20% Alleinerziehende
Zunehmende nicht-eheliche Elternschaft
Zunehmende Trennung sowie Patchworkfamilien (Lange/Lettke 2007)
Zunehmende Multilokalität (Schneider 2008)
Zunehmende Multiethnizität (1/4 der Familien mit Migrationshintergrund)
Zunehmend Lebensformen ohne Kinder (sinkende Geburtenraten)
„Bohnenstangenfamilie“ (H. Bertram) – längere Lebenserwartung = mehr Gemeinsamkeit, mehr Pflegeanforderungen
Familie ist mehr als Vater, Mutter und Kleinkind
-synchrone ebene
weg von der DurchschnittsfamilieFamilie ist mehr als Vater, Mutter und Kleinkind
-synchrone ebene
weg von der Durchschnittsfamilie
4. Dynamisierte Lebens- und Erwerbsverläufe Von 1960 bis 2000 verschieben sich für Frauen und Männer Geburt des 1. Kindes und Heirat um ca. 5 Jahre (BMFSFJ 2006)
Verzögerte Familiengründung, späte Mutter- und Vaterschaft
Häufigerer Wechsel der Lebensform im Lebenslauf
YoYo – unstete Lösung vom Elternhaus (Stauber 2007)
Vormarsch der Frauen durch Verschiebung der Arbeitsmarktsektoren zugunsten „weiblicher“ Dienstleistungsarbeit (Krüger 2006)
Unsicherer Berufseinstieg, diskontinuierliche Erwerbsverläufe auf Basis des erlernten Berufes – Erosion des männlichen Ernährermodells
Wg von der Queschnittsbetrachtung…. Hin zum Längscnitt/Verlauf…
Arbeitszeit und Familienzeit – strukturiert durch Gender
Viele trends sind Eu weit
Wg von der Queschnittsbetrachtung…. Hin zum Längscnitt/Verlauf…
Arbeitszeit und Familienzeit – strukturiert durch Gender
Viele trends sind Eu weit
6. Widersprüchliche Geschlechterverhältnisse Mehr erwerbstätige Mütter (57%) (Stat. BA 2006)
Mehr (teil)aktive Väter – 18% Teilhabe an Elternzeit (BMFSFJ 2008), Festhalten an Erwerbsorientierung (Zerle/Krok 2008)
Zuwachs der Frauenerwerbstätigkeit durch Teilzeit
Dominanz des modernisierten Ernährermodells
Mütter: durchschnittl. Arbeitszeit 24,4 Wst. (Klenner/Pfahl 2008: 8)
Lohn- und Karrieregefälle
„Exklusive Emanzipation“ für Hochqualifizierte (Henninger et al. 2008), Milieuunterschiede
7. Ungleichheit der Arbeitsteilung Erwerbsarbeit - Familie Aus der partnerschaftlichen Orientierung wird
durch ungleiche Verhältnisse am Arbeitsmarkt und
durch ungleiche Verteilung in der Familie
das private Arrangement ungleich und die Beziehung dadurch erheblich belastet!
? 42% der Ehen werden geschieden!
8. Zeitnot von Familien und Geschlechtern Verdichtung von Anforderungen in der Rushhour of Life
Zeitstress durch „Entgrenzung“ der Erwerbsarbeit – neue Belastungen (Schier et al. 2008)
Familie wird zur Herstellungsleistung (Jurczyk/Schier 2007)
Wenig Zeit für Beziehung, Selbstsorge und „Freizeit“ – Zeit für Kinder
Väter unter (Vereinbarkeits)Druck (Meuser 2008)
Zeit für Pflege (Klenner/Pfahl 2008)
Zeitknappheit v.a. bei Alleinerziehenden und zwei vollzeiterwerbstätigen Eltern
Die Unvorhersehbarkeit familialer Zeitbedarfe! Frauen als Ressource auf dem Rückzug = „mehrfache Entgrenzung“
Familie als F+ürsorgezusamnmenhang zwischen den generationen…
durch die „24/7“ Gesellschaft
Räumliche Entgrezung….Familie als F+ürsorgezusamnmenhang zwischen den generationen…
durch die „24/7“ Gesellschaft
Räumliche Entgrezung….
9. Arbeitszeitbedarfe von Familien/Geschlechtern Kürzere, flexible, verlässliche und mit-bestimmbare Arbeitszeiten bei Fürsorgetätigkeiten
Familienorientierte Arbeitszeitgestaltung: Flexibilität aus Familiensicht – durch Instrumente der Bedarfserhebung und Mitbestimmung
Familiensensible Arbeitszeitkultur jenseits von „Normalitätsfolien“
Berücksichtigung von Wandel im Lebenslauf
Aktiver Einbezug der Männer
Zweiverdienermodell mit Fürsorgearbeit im gesamten Lebensverlauf für beide Geschlechter
Normalisierung von „Auszeiten“
Finanzierung durch „Ziehungsrechte“ oder Grundeinkommen
Konkrete Zahlen bei klenner….Konkrete Zahlen bei klenner….
10. Dreiklang von Arbeitszeit-, Familien- und Gleichstellungspolitik. Offene Fragen
Ist eine Rücksichtnahme auf lebensweltliche Bedarfe wahrscheinlich? Ökonomisierung (Seifert 2007)?
Ist Arbeitszeitverkürzung für Menschen mit Fürsorgepflichten notwendig?
Können „Auszeiten“ im Erwerbsverlauf ohne Verlängerung der Lebensarbeitszeit funktionieren?
Sind egalitärere Geschlechterverhältnisse durch Arbeitszeitpolitik realistisch – oder Durchsetzung des modernisierten Ernährermodells?
11. Literatur BMFSFJ (Hrsg.) (2006): Familie zwischen Flexibilität und Verlässlichkeit. Perspektiven für eine lebenslaufbezogene Familienpolitik. 7. Familienbericht. Berlin: BMFSFJ.
BMFSFJ (2008): Ursula von der Leyen: „Ostdeutsche Väter bei Vätermonaten auf der Überholspur“. Pressemitteilung vom 11.06.2008.
Gottschall, Karin/Voß, Günter G. (Hrsg.) (2003): Entgrenzung von Arbeit und Leben. Zum Wandel der Beziehung von Erwerbstätigkeit und Privatsphäre im Alltag. München, Mering: Hampp.
Klenner, Christina/Pfahl, Svenja (2008): Jenseits von Zeitnot und Karriereverzicht – Wege aus dem Arbeitszeitdilemma. Arbeitszeiten von Müttern, Vätern und Pflegenden und Umrisse eines Konzeptes. WSI-Diskussionspapier Nr. 158. Düsseldorf: Hans-Böckler-Stiftung.
Krüger, Helga (2006): Die vergessene Zukunft, oder: Warum die Familienpolitik die Geschlechterfrage nicht überspringen kann. In: DJI Bulletin, 74, S. 8-9.
Lange, Andreas/Lettke, Frank (2007): Schrumpfung, Erweiterung, Diversität. Konzepte zur Analyse von Familie und Generationen. In: Lettke, Frank/Lange, Andreas (Hrsg.): Generationen und Familien. Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 14-43.
Meuser, Michael (2008): Männer und Familie – Perspektiven aus der Männlichkeitsforschung. Powerpointpräsentation beim 3. Europäischen Fachkongress für Familienforschung Wien am 12.06.2008.
12. Literatur Mückenberger, Ulrich (2007): Ziehungsrechte – Ein zeitpolitischer Weg zur “Freiheit in der Arbeit”. In: WSI Mitteilungen, 4, S. 195-201.
Schier, Michaela/Jurczyk, Karin (2007): „Familie als Herstellungsleitung“ in Zeiten der Entgrenzung. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 34, S. 10-17.
Schier, Michaela/Szymenderski, Peggy/Jurczyk, Karin/Lange, Andreas/Voß, Günter G. (2008): Entgrenzte Arbeit – entgrenzte Familie. Neue Formen der praktischen Auseinandersetzung mit dem Spannungsfeld Arbeit und Familie. Endbericht. München: DJI (erscheint 2009 bei sigma).
Schneider, Norbert (2008): Beschäftigung, Mobilität und Familien in Europa. Powerpointpräsentation beim 3. Europäischen Fachkongress für Familienforschung Wien am 14.06.2008.
Seifert, Hartmut (2007): Arbeitszeit - Entwicklungen und Konflikte. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, 4-5, S. 17-24.
Stauber, Barbara (2007): Zwischen Abhängigkeit und Autonomie. Junge Erwachsene und ihre Familien. In: Stauber, Barbara/Pohl, Alex/Walther, Andreas (Hrsg.): Subjektorientierte Übergangsforschung. Rekonstruktion und Unterstützung biographischer Übergänge junger Erwachsener. Weinheim: Juventa, S. 129-154.
Zerle, Claudia/Krok, Isabell (2008): Null Bock auf Familie? Der schwierige Weg junger Männer in die Vaterschaft. (Hrsg.: Bertelsmann). Gütersloh