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Gesund arbeiten – gut leben Mit Schichtarbeit. Statt eines Vorwortes. Gesund arbeiten – gut leben. Mit Schichtarbeit. „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Arthur Schopenhauer. Die aktuelle Situation. Gesund arbeiten – gut leben. Mit Schichtarbeit. 3.
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Gesund arbeiten – gut leben Mit Schichtarbeit.
Statt eines Vorwortes Gesund arbeiten – gut leben. Mit Schichtarbeit. „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Arthur Schopenhauer
Die aktuelle Situation Gesund arbeiten – gut leben. Mit Schichtarbeit. 3 • Nacht- und Schichtarbeit ist Alltag.Für viele Beschäftigte ist Nacht- und Schichtarbeit alltägliche Normalität geworden.In immer mehr Branchen wird länger gearbeitet – häufig rund um die Uhr. • Der Trend ist steigend.Knapp ein Fünftel (18 Prozent) der Beschäftigten bundesweit leisten regelmäßig Nacht- und/oder Schichtarbeit. Zwischen 1995 und 2000 stieg ihr Anteil um fünf Prozentpunkte. • Weniger ist mehr.Viele Beschäftige empfinden Nacht- und Schichtarbeit als große Belastung.Ein Viertel der Betroffenen würde gern gar nicht mehr in Schichtarbeit tätig sein.Weitere 23 Prozent geben an, gern seltener Schichtarbeit leisten zu müssen.(Quelle: Bundesmann-Jansen, Groß et al. 2000)
Gesundheitliche Risiken Gesund arbeiten – gut leben. Mit Schichtarbeit. 4 • Relevante Einflussfaktoren.Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Nacht- und Schichtarbeit hängen ab von individuellen Faktoren wie Alter, Persönlichkeit, Rhytmustyp, Familienstand und Kinderanzahl – aber auch von den Arbeitsbedingungen. Dazu zählen z.B.: körperliche und geistige Belastung, Dauer der Arbeitszeit und Gestaltung des Arbeitsplatzes. • Das Unfallrisiko steigt.Schichtarbeitende schlafen durchschnittlich zwei bis vier Stunden weniger als andere Beschäftigte. Lange Schichten, kurze Pausen und/oder Wechselschichten belasten zusätzlich. Wenn die Müdigkeit steigt und die Konzentrationsfähigkeit nachlässt,erhöht sich das Risiko schwerer Wege- oder Arbeitsunfälle. • Nacht- und Schichtarbeit belastet.Wenig Schlaf, Stress, Ermüdung und Erschöpfung können physische und psychische Beeinträchtigungen verursachen. Dazu gehören unter anderem: Magenbeschwerden, Herz-Kreislauferkrankungen, Verdauungsstörungen, Reizbarkeit, Schlafstörungen, chronische Ermüdung und allgemeine Antriebsschwäche.
Soziale Risiken Gesund arbeiten – gut leben. Mit Schichtarbeit. 5 • Soziale Netze sind wichtig.Stabile Freundschaften und Familienbeziehungen bieten Rückhalt und Sicherheit. Das ist wichtig. Für das persönliche Wohlbefinden. Für die Bewältigung von beruflichem Stress. Und für die Lebenserwartung. • Freizeit erfordert Planung.Das gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben findet meist in kollektiven Freizeitfenstern statt: am frühen Abend oder am Wochenende. In Schichtarbeit Beschäftigte müssen ein hohes Maß an Organisations- und Planungstalent aufwenden, um nicht vom sozialen Leben ausgeschlossen zu werden. Das belastet. • Schichtarbeit schränkt ein.Familiäre und soziale Aktivitäten können durch Nacht- und Schichtarbeit beeinträchtigt werden. Das gilt u.a. für die Pflege von Partnerschaften und Freundschaften, für die Zeit für Kinder, für die Teilhabe an sportlichen, kulturellen, politischen oder religiösen Veranstaltungen sowie für die Wahrnehmung von Weiterbildungsangeboten.
Der menschliche Biorhythmus Gesund arbeiten – gut leben. Mit Schichtarbeit. 6 • Unsere Leistungsfähigkeit schwankt.Der menschliche Organismus folgt einer biologischen Programmierung: Tagsüber sind wir auf Leistungsbereitschaft eingestellt und nachts auf Erholung. Diese „innere Uhr“ verfügt über individuelle Toleranzrahmen. Sie ist aber nicht umkehrbar.
Spezialfall Nachtarbeit Gesund arbeiten – gut leben. Mit Schichtarbeit. 7 • Auf Ruhe eingestellt.Nachts befindet sich der menschliche Körper in seiner Ruhephase. Die Körpertemperatur sinkt, Herz- und Atmungsfrequenz verringern sich, Verdauung, Stoffwechsel und Muskelkraft sind auf Ruhe eingestellt. • Nachtarbeit erschöpft.Nachtarbeitende müssen zusätzliche Energiereserven mobilisieren, um tagsüber normale Arbeitsanforderungen während des nächtlichen Leistungstiefs zu erfüllen. Sie arbeiten gegen ihre „innere Uhr“. Die Folge: Überlastung und Erschöpfung. • Widerstandsfähigkeit sinkt.Schädliche Umwelteinflüsse wie z.B. Lärm, Hitze, Kälte oder verschmutzte Luft treffen den menschlichen Körper nachts härter als am Tag. Der Organismus ist verwundbarer. Nachtarbeit ist, so das Bundesverfassungsgericht, grundsätzlich für jeden Menschen schädlich.
Ausgewählte Gestaltungsansätze *Weitere Ansätze in der Broschüre „Gesund arbeiten – gut leben“ Gesund arbeiten – gut leben. Mit Schichtarbeit. 8 • Schicht- und Nachtschichtarbeit vermeiden. Aufgrund der gesundheitsschädlichen Auswirkungen sollte Schicht- undNachtarbeit die Ausnahme bleiben. • Nachtschichten gut dosieren.Möglichst wenige Beschäftigte sollten nachts arbeiten. Maximal drei Nachtschichten sollten aufeinander folgen. Die Arbeitszeit in der Nachtschicht sollte verkürzt werden. • Gesunde Schichtpläne schaffen. Schichtpläne sollten verkürzte Zyklen beinhalten. Schnelle, vorwärts rotierendeWechsel verringern gesundheitliche Beeinträchtigungen.
Weiterführende Materialien Gesund arbeiten – gut leben. Mit Schichtarbeit. 10 • Newsletter „Anstöße“Ein Infoblatt zum Thema Schicht- und Nachtarbeit. • Broschüre „Gesund leben – gut arbeiten“Eine Arbeitshilfe für Betriebsräte und Vertrauensleute. • www.arbeitszeit.verdi.deInformationen und Materialien zum Download.