1 / 30

Promenadologie 2.0 Flanieren für Fortgeschrittene.

Promenadologie 2.0 Flanieren für Fortgeschrittene. Prof. Dr. Gesche Joost, TU Berlin, Interaction Design & Media. Agenda. Die Stadt wird beobachtet Die Stadt als Beobachter Spurensuche in der Stadt Die markierte Stadt. 1. Die Stadt wird beobachtet. Situationistische Stadtforschung.

hu-kelley
Download Presentation

Promenadologie 2.0 Flanieren für Fortgeschrittene.

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Promenadologie 2.0Flanieren für Fortgeschrittene. Prof. Dr. Gesche Joost, TU Berlin, Interaction Design & Media

  2. Agenda. • Die Stadt wird beobachtet • Die Stadt als Beobachter • Spurensuche in der Stadt • Die markierte Stadt

  3. 1. Die Stadt wird beobachtet.Situationistische Stadtforschung.

  4. 1. Die Stadt wird beobachtet.Situationistische Stadtforschung. • Das Umherschweifen – la dérive – ist die „Erforschung der genauen unmittelbaren Wirkungen, seien sie bewusst gestaltet oder nicht, des geographischen Milieus auf das emotionale Verhalten der Individuen“. • (aus: Der Beginn einer Epoche, Edition Nautilus 1995, S. 51)

  5. 1. Die Stadt wird beobachtet.Situationistische Stadtforschung. Daniel Belasco Rogers, The daily practice of map making, 2003 – 2006, Berlin

  6. 1. Die Stadt wird beobachtet.Situationistische Stadtforschung.

  7. 1. Die Stadt wird beobachtet.Die „Psychogeografie“. Dieser Stadtplan ist • individuell und nur situativ gültig. • Das Umherschweifen hinterlässt an sich keine Spuren, weder materiell noch virtuell. • Es entsteht eine „Psychogeografie“ des Ortes im Kopf des Umherschweifenden.

  8. 1. Die Stadt wird beobachtet.Technologien. • GPS (Global Positioning System) • GPS ist ein globales Navigationssatellitensystem zur Positions- und Zeitmessung. • Es wurde 1970 vom US-Verteidigungsministerium entwickelt. Seit 2000 wurde eine Genauigkeit der Lokalisierung von unter 8 Metern möglich. • Bei Fahrzeugen ist über die Bewegung eine genauere Positionierung möglich. Die Genauigkeit lässt sich mittels der Differenzmethode (Differntial-GPS) auf wenige Zentimeter bis hin zu Milimetern steigern. • Genutzt wird das System in der Seefahrt, Luftfahrt, durch Navigationssysteme im Auto, zur Positionsbestimmung und -verfolgung im ÖPNV, zur Orientierung im Outdoor-Bereich, im Vermessungswesen, in der Landwirtschaft etc.

  9. 1. Die Stadt wird beobachtet.Anwendungen. • Geocaching • Geocaching ist eine Art elektronische Schnitzeljagd. Die Verstecke (Caches) werden anhand geographischer Koordinaten im Internet veröffentlicht und können anschließend mit Hilfe eines GPS-Empfängers gesucht werden. • Location Based Services • Die meisten Mobilfunk-gestützten Ortungsmaßnahmen zielen darauf ab, dem Mobilfunkteilnehmer weitere regionale Services anbieten zu können. Dabei können die Nutzer einerseits vorgefertigte Daten nutzen oder selbst Daten (Fotos, Text...) hinzufügen. • Beispiel: http://www.qype.co.uk/; Berlin unlike; Google MAPs

  10. 2. Die Stadt als Beobachter.Kameras im öffentlichen Raum.

  11. 2. Die Stadt als Beobachter.Überwachungskameras in Leipzig: 674.

  12. 2. Die Stadt als Beobachter.Protest der „AG öffentliche Räume“.

  13. 2. Die Stadt als Beobachter.Stadtbilder aus Sicht der Beobachter. Bilder der „Kofferbomber“ Das letzt Bild von Lady Di

  14. 2. Die Stadt als Beobachter.Stadtbilder aus Sicht der Beobachter. Thomas Laureyssens, Pedestrian Levitation.net, 2005http://www.pedestrianlevitation.net/process.html

  15. 2. Die Stadt als Beobachter.Die Geo-Ikonografie. Dieser Stadtplan ist • bildbasiert und zunächst anonym. • Mit den Bildern können individuelle Wege und Verhaltensweisen nachvollzogen werden. • Es entstehen materielle Spuren in Form von Bildern.

  16. 3. Spurensuche in der Stadt.Die virtuelle Datenspur.

  17. 3. Spurensuche in der Stadt.Die virtuelle Datenspur. • Erwünscht (datenintensiv): Zahlen mit Plastikgeld, online einkaufen, Home-Banking, Lifestyle-Produkte kaufen, Registrierungsformulare ausfüllen, mobile Kommunikationstechnologien, Auto mit GPS-Terminal, großzügiger Umgang mit persönlichen Daten • Unerwünscht (geringer Datenanfall): Banküberweisungen auf Papier, Barzahlung, Tausch, in kleinen Läden einkaufen, unberechenbares Konsumverhalten, nicht registrieren, falsche Daten angeben, Face to Face Kommunikation verwenden, Low-Tech-Verkehrsmittel, Datenschutzbedenken

  18. 3. Spurensuche in der Stadt.Die virtuelle Datenspur.

  19. 3. Spurensuche in der Stadt.Technologien. • Trace und Tracking: • Es kann jederzeit verfolgt werden, welche Route z.B. eines Fahrzeugs zu welcher Zeit zurückgelegt wurde (als Fahrtenbuch einsetzbar). GPS-Datenlogger (zur Erstellung von Tracks) und kleine Navigationsgeräte werden für Individualsport (Jogging, Radfahren, …) z. B. zur persönlichen Trainingsplanung und -überwachung zunehmend eingesetzt. • Lokalisation: • Die Standorte von Mitarbeitern, Produkten oder sogar den Freunden sind nicht länger ein Geheimnis. Bereits vermehrt in der Diebstahlsicherung und zur Beaufsichtigung von Kindern oder älteren und kranken Menschen rund um die Uhr im Einsatz. Mobile Services wie aka aki nutzen die lokale Position von Mitgliedern eines Netzwerks, um communities aufzubauen. Es bedarf der Einwilligung des Users, seine Position anzuzeigen.

  20. 3. Spurensuche in der Stadt.Die Datengeografie. Dieser Stadtplan ist • netzbasiert und individuell. • Mit den Daten können individuelle Wege und genaue Verhaltensweisen nachvollzogen werden. • Es entstehen virtuelle Spuren in Form von Informationen.

  21. 4. Die markierte Stadt.Tagging und virtuelles Graffiti.

  22. 4. Die markierte Stadt.Tagging und virtuelles Graffiti.

  23. 4. Die markierte Stadt.Tagging und virtuelles Graffiti.

  24. 4. Spurensuche in der Stadt.Die Geotextur. Dieser Stadtplan basiert • auf Mobilfunktechnologie und ist kollektiv (für eine Community) gültig. • Mit den Daten können Gruppenprofile und -interessen nachvollzogen werden. • Es entstehen virtuelle Spuren in Form von Tags.

  25. 4. Die markierte Stadt.Technologien. • Tagging • Tagging stammt aus dem Englischen und bedeutet „gemeinschaftliches Indexieren“. Unter dem Begriff Indexieren versteht man die Zuordnung von Deskriptoren zu einem Dokument, um die darin enthaltenen Sachverhalte erschließen zu können. • Beim Tagging werden so genannte Tags zugeordnet. Dies geschieht meist spontan in offenen Gemeinschaften, ohne dass im Vorfeld genaue Indexierungsregeln festgelegt worden sind. Indexierte Objekte können zum Beispiel Lesezeichen, Fotos oder Blogeinträge sein. • Die durch das Tagging entstandenen Sammlungen werden als „Folksonomien", aus dem Englischen „folk“ und „taxonomy“ bezeichnet, was soviel bedeutet wie „Klassifizierung durch das Volk“. Die Funktion von Tagging ist vor allem das Erschließen von Informationen. 

  26. 4. Die markierte Stadt.Technologien. • RFID • Das Wort "Tag" wird umgangsprachlich auch für RFID (Radio-frequency Identification). RFID ermöglicht die automatische Identifizierung und Lokalisierung von Gegenständen und Lebewesen und erleichtert damit erheblich die Erfassung und Speicherung von Daten. • RFID-Transponder können so klein wie ein Reiskorn sein und implantiert werden, etwa bei Haustieren. Vorteile dieser Technik ergeben sich aus der Kombination von Kleinheit der Transponder, unauffälligen Auslesemöglichkeiten (z. B. neuer Pass) und geringem Preis der Transponder (teilweise im Cent-Bereich). • Diese neue Technik verdrängt zunehmend den heute noch weit verbreiteten Barcode. Es ist jedoch immer ein Lesegerät und eine Identifizierung des Tags nötig, um eine Zuordnung zu ermöglichen.

  27. 4. Die markierte Stadt.Technologien. • Locations taggen • Bei Tagcrumbs, einer iPhone Applikation, und foursquare, einer Applikation für das Handy, können sich User Plätze merken, sie verschlagworten, diese mit Freunden teilen und die Plätze anderer Nutzer entdecken. Tagcrumbs setzt dabei auf das Follower-Prinzip. Foursquare ist dabei spielerisch veranlagt und man kann virtuelle Medaillen gewinnen. • http://www.tagcrumbs.com/ • http://foursquare.com/ • http://gowalla.com/ (Ähnlich wie foursquare)

  28. Vergleich.Vier Geografien von Stadt. 1 Psychogeografie(Situationisten) 3 Datengeografie (Datenspuren) 2 Geo-Ikonografie(Überwachungskameras) 4 Geotextur(Tagging)

  29. Vergleich.Vier Geografien von Stadt.

  30. Diskussion • Was sind die sozialen, ökonomischen, wertegebundenen (oder ästhetischen) Voraussetzungen der neuen Netzwerk"techniken"? • Wer ist davon betroffen? Wer fühlt sich davon überhaupt betroffen? • Und worin genau besteht der innere Zusammenhang von Handy-GPS-Spuren, Kameraüberwachung, Kredikarten-Mining? • Gibt es hier einen prinzipiellen Unterschied zu den klassischischen Methoden der Überwachung wie Strassensperren, Passkontrollen, Polizeipatrouille? • Kann man etwas sagen zur Übertragung der künstlerischen Darstellungsformen auf gesellschaftliche Prozesse? Werden diese, von der Kunst sichtbar gemachten Schaltkreise tatsächlich in sicherheitsinterssierten Kreisen längst - in ähnlicher Form - verfolgt, gespeichert und übereinander gelagert? • Wie stellen sich Versuche der Subversion dar: Datenverwischung, Entschleunigungsversuche und die Strategien der Spurenvermeidung?

More Related