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Mehrheitsdemokratien und Konsensusdemokratien: Eine Einführung in den Demokratievergleich nach Arend Lijphart. Dr. Martin Höpner Vorlesung „Vergleichende Politikwissenschaft“, Prof. André Kaiser Dienstag, 30. Oktober 2007. Aus einem Kommentar in der FAZ.
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Mehrheitsdemokratien und Konsensusdemokratien: Eine Einführung in den Demokratievergleich nach Arend Lijphart Dr. Martin Höpner Vorlesung „Vergleichende Politikwissenschaft“, Prof. André Kaiser Dienstag, 30. Oktober 2007
Aus einem Kommentar in der FAZ „Die historisch beispiellose Vertrauenskrise hat ihren Grund in der Verfassung der Institutionen und der politischen Arrangements. Keiner Kraft wird eine überragende Stellung gegönnt. Das zwingt die Parteien und Sozialpartner zu einer Politik runder Tische. … In einer hochflexiblen, globalen und instabilen Welt haben es überaus stabil errichtete, überentwickelte Systeme schwerer als offene, dynamische und flexible.“ (D. Dettling in der FAZ vom 24.9.2005)
Lijpharts Typologie demokratischer Systeme Ausgangsfrage: Wer regiert? Die Mehrheit – oder aber: so viele wie möglich? Zwei theoretische Konstrukte: • Die Mehrheitsdemokratie. Institutionen begünstigen klare Mehrheiten und geben den Mehrheiten „freie Bahn“ beim Regieren. • Die Konsensusdemokratie. Institutionen sorgen dafür, dass alle repräsentiert werden und Problemlösungen untereinander aushandeln müssen. Macht wird auf viele Schultern verteilt. Übersetzung der theoretischen Konstrukte in messbare Konzepte. Empirische Fälle können zwischen den Polen verortet werden. Zwei Dimensionen: • Die Exekutive-Parteien-Dimension (5 Komponenten). • Die Föderalismus-Unitarismus-Dimension (weitere 5 Komponenten).
Weiterer Aufbau der Präsentation • Die Exekutive-Parteien-Dimension (5 Komponenten). • Die Föderalismus-Unitarismus-Dimension (5 Komponenten). • Zurück zur „Landkarte der Demokratie“. • Lijpharts Aussagen zur Leistungsfähigkeit der Demokratietypen. • Zwei Tipps zum Weiterleisen.
Lijpharts Thesen zur Leistungsfähigkeit der Demokratieformen Lijphart gleicht seine Daten zu den Demokratieformen mit 50 (!) unterschiedlichen Indikatoren zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit, zur Demokratiequalität und ähnlichen Sachverhalten ab. Seine Thesen: • Mehrheitsdemokratien und Konsensusdemokratien weisen hinsichtlich wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit keine auffälligen Unterschiede auf. Ausnahme: Bessere Inflationsbekämpfung in Konsensusdemokratien. • Konsensusdemokratien sind Mehrheitsdemokratien hinsichtlich ihrerDemokratiequalität sogar überlegen (Wahlbeteiligung, Zufriedenheit mit Demokratie, Frauen in Parlamenten…). „A kinder, gentler democracy.“
Tipps zum Weiterlesen Manfred G. Schmidt (2000): Demokratietheorien. Eine Einführung. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Opladen: Leske+Budrich. Daraus: Kapitel 3.3. Steffen Ganghof (2005): Normative Modelle, institutionelle Typen und beobachtbare Verhaltensmuster: Ein Vorschlag zum Vergleich parlamentarischer Demokratien. In Politische Vierteljahresschrift 46, 3, 406-431.