1 / 26

Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille. Schlagzeilen Mai 2010. Zwei Seiten einer Medaille. Goldmünze Karl des Großen (www.kaiserpfalz-ingelheim.de). Wenn man näher hinschaut.

ivria
Download Presentation

Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille Dr. Frauke Jahn

  2. Schlagzeilen Mai 2010 Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  3. Zwei Seiten einer Medaille Goldmünze Karl des Großen (www.kaiserpfalz-ingelheim.de) Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  4. Wenn man näher hinschaut ... • 15 Prozent der Gesamtproduktivität gehen aufgrund von krankheitsbedingtem Absentismus und Präsentismus verloren* • 2/3 werden durch Präsentismus verursacht • nur 1/3 durch Absentismus • Einzelstudien belegen ein deutlich ungünstigeres Verhältnis von direkten zu indirekten Kosten * Ergebnisse einer Metastudie (Fissler, 2008), in die auch das iga-Barometer 2007 eingegangen ist Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  5. Wie unterscheiden sich die beiden Seiten der Medaille? • Absentismus ist das Fehlen des Mitarbeiters am Arbeitsplatz. • mögliche Gründe: Krankheit, fehlende Motivation, private Probleme • Fokus hier: krankheitsbedingter Absentismus Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  6. Was unterscheidet Präsentismus von Absentismus? • Präsentismus heißt, dass Beschäftigte darauf verzichten, sich krank zu melden, obwohl sie sich krank fühlen und ein Arzt mit hoher Wahrscheinlichkeit Arbeitsunfähigkeit bescheinigen würde. • verschiedene Formen: • exzessive Arbeitshaltung, „sickness presenteeism“, ? • Fokus: krankheitsbedingter Präsentismus „Nach einer Hochrechnung der Zeitschrift Advertising Age verbrachten im Jahr 2005 US-amerikanische Angestellte insgesamt 551.000 Mannjahre mit dem Lesen von Blogs während der Arbeitszeit.“ Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  7. Aber ... nicht jede Erkrankung schränkt die Leistungsfähigkeit so stark ein, dass die betroffene Person arbeitsunfähig ist. Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  8. Präsentismus darf nicht verwechselt werden ... ... damit, dass ein motivierter Arbeitnehmer seine Arbeit trotz vorübergehendem Unwohlsein (z.B. bei leichter Erkältung oder vorübergehenden, leichten Kopfschmerzen) fortsetzt. ... mit betrieblicher Wiedereingliederung, die eine frühere Wiederkehr unter angepassten Arbeitsbedingungen fördert oder ... wenn von Arbeitsruhe weitgehend abgeraten wird (z.B. bei Rückenschmerzen, psychischen Erkrankungen) bzw. wenn angeraten wird möglichst lange am Arbeitsplatz zu verweilen bzw. die Arbeitstätigkeit schnell wiederaufzunehmen. Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  9. In welchem Zusammenhang steht Präsentismus? Gesellschaft Politik Arbeitmarkt Unternehmen Unsicherheits-erfahrungen (Arbeitsplatz-unsicherheit) langfristige Faktoren (Konjunktur) Beschäftigte Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  10. Gibt es Parallelen zu Konjunktur und Arbeitslosigkeit? Konjunktur und Krankenstand verlaufen prozyklisch. „Ist die Wirtschaftslage und somit die Beschäfti-gungslage gut, steigt der Krankenstand tendenziell an. Schwächen sich Konjunktur und Arbeitsmarktlage ab und steigt die Arbeits-losigkeit, so sinkt in der Regel der Kran-kenstand merklich.“ (IAB Werkstattbericht 1/2002) Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  11. Arbeitslosen- und Krankenstandsquote Deutschland Österreich Quelle: Biffl, 2002 In Deutschland „erklärt“ die Entwicklung der Arbeitslosenquote den Verlauf der Kranken-standsquote zu 74%, in Österreich zu 68%. Bei einem Anstieg der Arbeitslosenquote um 1 Prozent sinkt der Krankenstand um 0,4% in Österreich (lineare Regression, Biffl, 2002). Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  12. Wie bewerten Arbeitnehmer selbst den Rückgang der Krankmeldungen? Befragung von 2000 Erwerbstätigen (2009, Sozialwissenschaftliches Umfragezentrum der Universität Duisburg-Essen im Auftrag des WIdO der AOK) Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  13. Wann tritt Präsentismus auf? Bei schweren akuten Erkrankungen oder Verletzungen ist Präsentismus eher unwahrscheinlich. Tritt vor allem im Zusammenhang mit • chronischen Erkrankungen, • wiederkehrenden Erkrankungen (z.B. Allergien), • chronischen Schmerzen (z.B. Kopfschmerzen) und • psychischen Erkrankungen (z.B. Depressionen) auf. Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  14. Warum bei psychischen Erkrankungen? • Zunahme psychischer Erkrankungen (vor allem Depressionen und Angststörungen) • fehlende Akzeptanz als Fehlgrund • 56 Prozent der Befragten haben große Bedenken, der Arbeit wegen einer psychischen Erkrankung fernzubleiben • nur jeder Fünfte glaubt, dass eine psychische Erkrankung als Ursache für das Fehlen am Arbeitsplatz genauso akzeptiert ist, wie eine körperliche Erkrankung • ca. 30 Prozent der Befragten glauben, dass sowohl Vorgesetzte als auch Kollegen „wenig Verständnis dafür haben, wenn ein Mitarbeiter wegen psychischer Probleme fehlt“ Quelle: DAK-Bevölkerungsumfrage (DAK-Gesundheitsreport 2005) Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  15. Wie kann man Präsentismus „messen“? WPAI - Work Productivity and Activity Impairment Questionnaire • misst Absentismus, Präsentismus und Produktivitätsverluste • einfaches, valides, reliables Instrument • ist in 45 Sprachen verfügbar iga-Barometer 2007 angewendet Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  16. Ergebnisse aus dem iga-Barometer 2007 • regelmäßige, repräsentative Erwerbstätigenbefragung • 2000 Telefoninterviews • Trends in der Arbeitswelt Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  17. Gibt es Unterschiede im Auftreten von Präsentismus? Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  18. Unterscheidet sich Präsentismus in unterschiedlichen Arbeitsverhältnissen? Zok, 2004: Der Anteil der Personen, die krank zur Arbeit gehen, ist in befristeten Arbeitsverhältnissen größer als in unbefristeten. Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  19. In welchen Berufen tritt Präsentismus besonders häufig auf? Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  20. Weitere Ergebnisse aus dem iga-Barometer? Außerberufliche Aktivitäten aufgrund von Gesundheits-problemen stärker beeinträchtigt (35%) als berufliche Aktivitäten (21%). Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  21. Wie verbreitet ist Präsentismus? N = 2000 Arbeitnehmer Wie verhalten sich Arbeitnehmer im Krankheitsfall? (Fehlzeitenreport 2009) Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  22. Zusammenhang zwischen Arbeitsbelastungen und Präsentismus • Befragung von über 4000 Beschäftigten in den Niederlanden (Ulbricht, 2006) - 63% krank zur Arbeit - geringe Belastungen  50% - hohe Belastungen  90% • skandinavische Studie (Elstad, Vabo, 2008) - niedrige Belastungen  Absentismus und Präsentismus in moderater Höhe - steigende Belastungen (z.B. Arbeitsintensität, Zeitdruck)  Erhöhung von Absentismus und Präsentismus (Präsentismus nimmt deutlicher zu) Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  23. Warum es gesund ist, ab und zu krank zu sein ...Risiken von Präsentismus • krank zur Arbeit zu gehen erhöht das Risiko an schweren Herz-Kreislaufstörungen zu erkranken innerhalb von drei Jahren um das Doppelte (Schweden; Sverke, Hellgren & Naswell, 2002) • mehr als fünfmalige Anwesenheit am Arbeitsplatz trotz Krankheit in einem Jahr ist statistisch signifikanter Risikofaktor für über einmonatige Krankschreibungen im zweiten und dritten Folgejahr (VG-KG-Design; Schweden; Bergström, Bodin, Hagberg et al., 2009) • mehr als sechsmalige Anwesenheit am Arbeitsplatz trotz Krankheit in einem Jahr erhöht das Risiko bereits im Folgejahr mehr als 2 Monate krankheitsbedingt zu fehlen um 74% (Dänemark; Hansen, Anderson, 2009) Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  24. Wer/Was kann zur Reduktion von Präsentismus beitragen? Politik/ Gesellschaft Stärkung des Arbeitsmarktes Unternehmen • Arbeitsplatzsicherheit • Unternehmenskultur • BGM/BGF* • Führungskräfte für Präsentismus sensibilisieren Beschäftigte • MA hinsichtlich des Umgangs mit ihrer Gesundheit sensibilisieren • Beschäftigungsfähigkeit verbessern • Nutzen von Lernchancen • Annahme von Angeboten der Gesundheitsförderung* *Fehlzeitenreport 2009: Beschäftigte in Betrieben mit BGF melden sich häufiger krank, geben weniger gesundheitliche Probleme an und gehen weniger häufig krank zur Arbeit Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  25. Fazit Weniger Krankschreibungen bedeuten nicht unbedingt höhere Produktivität und bessere Gesundheit. Präsentismus zeigt Langzeitfolgen für die Gesundheit. Absentismus und Präsentismus lassen sich auch durch umfangreiche gesundheitsfördernde Maßnahmen nicht völlig vermeiden. Aber: Vorgesetzte und Mitarbeiter können Arbeitsbedingungen so gestalten, dass krankheitsbedingte Leistungseinschränkungen akzeptiert und im Prozess der Arbeitsgestaltung berücksichtigt werden. Damit lassen sich Absentismus und Präsentismus und die damit verbundenen direkten und indirekten Kosten verringern. Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

  26. www.herkendorf.de/das_letzte.htm Absentismus und Präsentismus – zwei Seiten einer Medaille

More Related