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Imre Kertész. Roman eines Schicksallosen. Erzählperspektive. Ich-Erzähler Autobiographisch Retroperspektive (Rückblick) der Autor kommt mit Erzählungen immer näher an die Gegenwart heran. Der Protagonist. 15 Jahre Jude, fühlt sich jedoch nicht als Jude Säkularisiertes Elternhaus
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Imre Kertész Roman eines Schicksallosen
Erzählperspektive • Ich-Erzähler • Autobiographisch • Retroperspektive (Rückblick) der Autor kommt mit Erzählungen immer näher an die Gegenwart heran
Der Protagonist • 15 Jahre • Jude, fühlt sich jedoch nicht als Jude • Säkularisiertes Elternhaus • Er lebt bei Vater und Stiefmutter • Eltern sind geschieden • Er besucht ein Gymnasium • Lebt in einem Mehrfamilienhaus mit Kontakt zu Nachbarn • Er lebt in Budapest • Setzt sich erst dann mit etwas auseinander, wenn er selbst betroffen ist Sein Verhalten ist naiv und entspricht dem eines Kindes
Schicksal • nicht vorhersehbar • Individuell <-> kollektiv • Keine Einflussmöglichkeiten • Prägend • Determiniert (bestimmter) Lebensweg Unterschied Schicksal/Zufall • Schicksal: Ereignis, das Auswirkungen auf das ganze Leben (Zukunft) hat • Zufall: einmaliges Ereignis, ohne Auswirkungen
Auslöser: Stigma des Judenstern rückt das „Andere“ in den Vordergrund Nachdenken darüber, was die Unterschiede ausmacht „Den Unterschied tragen wir in uns“ Angeboren Hinterfragen der Person Erfüllt sie mit Stolz und Scham Nicht der Mensch, sondern die Idee „Jude“ werde gehasst Er akzeptiert die Situation Hält das Verhalten der Schwestern für übertrieben Lehnt das Schicksalhafte des „Judentums“ ab Anerzogen Schicksal oder Zufall(Diskussion)Schwestern - Gyurka
Interpretation des Titels • der Protagonist Köves György fühlt sich nicht wie ein Jude • wird in sein Schicksal von anderen hineingedrängt • Aber: entkommt dem kollektiven Schicksal der Juden, indem er überlebt
Gyurka Freude über Arbeit und Geld Stolz auf seine „kriegswichtige“ Arbeit Er wird bezahlt wie „richtige“ Arbeiter Schein und Stempel des Kommandanten (Privilegien) Er verrichtet jetzt richtige Arbeit, keine geistige mehr seiner Stiefmutter Sie ist froh darüber, dass er sich ausweisen kann Hat Angst davor, dass Gyurka ohne Papiere erwischt wird und in ein Konzentrationslager deportiert wird Sie ist sehr angespannt, weil sie befürchtet einen Fehler zu machen, der zu einer Tragödie führen würde Beginn der Zwangsarbeit-Einstellungen und Befürchtungen von
Historische Information Alle Juden ab dem sechsten Lebensjahr müssen einen Judenstern tragen Strenge Gesetze gegen die Juden Internierungslager Entzug des Vermögens Schlechte Deportationsverhältnisse Badekammern • Mord Lektüre • György trägt ebenfalls „Stern“ • Nur spezielle Ausweise ermöglichen Bewegungsfreiheit • Arbeitslager • Gyurkas Vater muss auch einen Teil seines Vermögens abgeben • während dem Transport nach Auschwitz haben die Juden kaum Lebensmittel und Wasser • Gaskammern • Einäscherung
Machen Scherze untereinander Zigaretten machen die Runde Stier-Spiel Lieder singen Bequemlichkeit steht im Vordergrund Gefühl der Gruppenzugehörigkeit Kein Nachdenken über Grund der Verhaftung, eher vollkommene Abwechslung Wehren sich nicht, weil sie nicht wissen, was sie erwartet Verstehen den Grund des Festnahme nicht Stellen dem Polizisten ständig Fragen - - und den Jugendlichen auch Ungeduldig, reden viel Rätseln nach der wahren Ursache Machen sich Gedanken über die Folgen der Festnahme Verständnislos und aufgeregt Machen sich Sorgen Angst vor Deportation VerhaltenJugendlichenErwachsenen
Saubere, anständige Menschen, die Ordnung, Pünktlichkeit und Arbeit lieben - mögen es bei anderen die gleichen Eigenschaften festzustellen Gott spielt eine tragende Rolle Deutsche sorgen in Lagern für eine akkurate Ordnung und effiziente Organisation Viele Menschen reagieren den Deutschen gegenüber misstrauisch - - sie sind von anderwertigen Eigenschaften informiert (In der Ziegelei) - Fakten über die Deutschenpositivnegativ
(In der Ziegelei) - Fakten über die DeutschenFazit • Bei der Beschreibung Gyurkas über die Deutschen ist auffällig, dass er nur über positive Fakten der Deutschen berichtet • Er beschreibt nur seine persönlichen Ansichten • Unangenehme Wahrheiten werden so ausgeblendet • Selbstschutzfunktion • Autor verdrängt negative Aspekte • Kennt die Wahrheit nur im Unterbewusstsein
Literarische Leerstelle • „bedeutsames Fehlen von etwas“ • Leser soll sich selbst Gedanken machen • Unangenehme Wahrheiten werden ausgeblendet • Selbstschutzfunktion des Autors • Je länger Gyurka in Gefangenschaft ist, desto besser kann er reflektieren • Leerstellen müssten abnehmen
Theodor W. Adorno Möglichkeiten der Literatur nach Auschwitz „Es ist barbarisch nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben“ • - Sprache kann dem Grauen nicht gerecht werden • In Auschwitz ist die Kultur zur Barbarei geworden (Kulturkritik)
Stefan Heym • „Auch das Schreiben ist, nach Auschwitz, nicht mehr, was es einst gewesen… über allem liegt, … das Gedenken an das Furchtbare, das Menschen Menschen getan und jeder Zeit wieder tun mögen.“ • Es ist schwer, die Ängste und Gefahren in Worte zu fassen • Es ist viel schwieriger geworden, aber man ist an die Grenzen der Wirkung von Literatur gestoßen • Darum das Auge des Dichters zu Hilfe, der selber Zeuge war des Fürchterlichen und überlebte, und der zu gestalten weiß, soweit sich der Schrecken gestalten lässt
Richard Exner • Anspielung auf Adorno-Debatte „Kein Gedicht mehr?“ Gegensatz zu Adorno • Gerade ein Gedicht eignet sich zur Verarbeitung der Ereignisse in Auschwitz
Imre Kertész • Es ist wichtig nach Auschwitz zu schreiben, um der Menschheit das Geschehen so nah wie möglich zu bringen Durch literarische Leerstellen hat der Leser eine gewisse Freiheit, das Geschehen nicht nur anhand von Fakten zu erkennen, sondern es durch seine Gefühlswelt und Fantasie zu erweitern
Entwicklung der Situation Gyurkas + seine Wahrnehmung • Budapest • -sorgenfreie, von den Sorgen und Gefahren abgeschirmte Existenz • Fokus auf banales Problem: Beziehung zu Frauen • Große Diskrepanz zwischen Gyurka und Erwachsenenwelt
Ziegelei • Arbeitseinsatz in Deutschland ein Abenteuer • Vollkommenes Ausblenden der Greuelerzählungen • Ausführliche Schilderung: positive deutsche Eigenschaften • Ausblenden der negativen Informationen
Eisenbahnfahrt • Freude überwiegt • Unmenschlicher Transport wird als Herausforderung begriffen • Freude über Ankunft an schönem Bahnhof „Auschwitz-Birkenau“
Auschwitz • Verwunderung/Neugierde auf Neues • Er blendet die Informationen aus „Gast in Gefangenschaft“ • Äußere Einflüsse zwingen ihn zur Reflektion • Er lehnt für sich eine Betroffenheit ab • Erkennt, dass er sich in einer ausweglosen Situation befindet
Zeitz • Gefangenschaft hat ihren Alltag • Er erkennt was wichtig ist zum Überleben • Letzte Illusionen der Deutschen werden zerstört letzte Funke Hoffnung zerbricht Er erkennt, dass er zu Hause nicht richtig gelebt hat Leben wird zur Monotonie
Fazit • Nimmt nicht alles wahr bzw. ernst verschönt Situationen • Berichtet aus Distanz erwähnt nie die eigene Situation beschäftigt sich nicht damit • Beschreibt Erlebnisse in Etappen hinterfragt alles • Beginnt Realität zu verarbeiten nimmt alles Stück für Stück auf ( beginnende Selbstreflexion) • Das Ausblenden von Informationen ist eine direkte psychologische Reaktion auf den Inhalt der Nachrichten • Positivismus ist keine Naivität, sondern Überlebensstrategie (Gyurka sucht Trost in seinem eigenen positiven Denken)
Krankheitsbild der Anpassungsstörung Depressivität Kleinkindliches Verhalten Angst/Unsicherheit Gefühl der eigenen Unzulänglichkeit Bewältigung/Anpassung gelingt nicht Symptome bei Gyurka Empfindet Körper als „Hülle auf dem nackten Blech“ „Duschszene“ Angst vor Strafe bleibt bestehen Kann sich nicht selbst helfen Lehnt Hilfe ab - Ist froh allein zu sein
Seite 191 Wendepunkt • Gyurka gibt sich ab dieser Szene seinem Schicksal hin, lehnt jede Hilfe ab und kümmert sich nicht um seine Gesundheit • Verwendete Sprache: • Kertész verwendet bis zu diesem Zeitpunkt fast nur indirekte Rede • - in dieser Textstelle benutzt er wörtliche Rede Empfindungen werden deutlich • Setzt sich mit dem Thema auseinander • Beschreibung fällt wegen der eigenen Bewertung weg • Autor zeigt durch die gehäufte Verwendung von wörtlicher Rede, dass er das Stadium erreicht hat, von dem aus er den Roman verfasst hat, weil er nicht mehr indirekte Rede verwenden muss um seine Empfindungen zu kommentieren