170 likes | 315 Views
Levitikus Die Basisopfer im israelitischen Gottesdienst. GBS Minden 01.04.2014. Aufbau, Gliederung, Charakteristika. Das Buch ist eingebettet in die Erzählung von Exodus – Numeri Thema : Unter welchen Bedingungen kann der heilige Gott inmitten eines sündigen Volkes wohnen?
E N D
LevitikusDie Basisopfer im israelitischen Gottesdienst GBS Minden 01.04.2014
Aufbau, Gliederung, Charakteristika • Das Buch ist eingebettet in die Erzählung von Exodus – Numeri • Thema: Unter welchen Bedingungen kann der heilige Gott inmitten eines sündigen Volkes wohnen? • Fast nur direkte Rede Gottes: „Und der Herr sprach zu Mose“ • Anweisungen gehen an das Volk und die Priester • Hauptaussage: „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig!“
Das Brandopfer (´olah) Opfertiere: Makelloses männliches Rind, Schaf, Ziege Ritual: • Opfertier wird am Eingang der Stiftshütte präsentiert • Opfernder stemmt die Hand auf • Der Opfernde schlachtet das Tier an der Nordseite des Altars • Die Priester sprengen das Blut rings um den Altar • Der Opfernde zieht dem Tier die Haut ab, zerlegt es und wäscht Eingeweide und Oberschenkel • Die Priester zünden Feuer auf dem Altar an und legen alles auf das Feuer. • Die Haut behält der Priester (7,8)) 2,3,5 4+6 1
Das Brandopfer (´olah) Alternatives Opfertier: junge Taube oder Turteltaube Ritual: • Priester kneift ihr am Altar den Kopf ab und drückt das Blut an der Wand aus • Der Opfernde reißt den Kropf heraus und wirft ihn an der Ostseite auf den Aschehaufen • Der Priester öffnet ihre Flügel (nicht einreißen) und verbrennt sie. Sonstiges: • Das Feuer auf dem Altar brennt rund um die Uhr • Priester in heiliger Kleidung nehmen die Asche vom Altar und sammeln sie vor dem Eingang • Ein Priester in profaner Kleidung bringt sie an einen heiligen Ort außerhalb des Lagers
Das Brandopfer (´olah) Anlässe: • Bedeutendstes Opfer • Jeden Tag am Morgen und am Abend (Num 28,4) • Zwei Lämmer zusätzlich am Sabbat (Num 28,9) • Feste: Passah (Num 28,19 – 24) Versöhnungstag(; Lev 16; Num. 29,2); Neumond (Num. 29,6); Laubhüttenfest (Num. 29,13) • Reinigungsopfer nach Geburt; Ausfluss; Aussatz; Unreinheit bei Nasiräergelübde und Vollendung desselben (Lev. 12,6; 14,3; 15,15.30; Num. 6,11.14) • Zusätzlich wenn jemand aus dem Volk das will Bedeutung und Funktion: • Wohlgefallen für JHWH (Lev. 1,3.9) • Ausdruck von Gehorsam, Glaube und Anbetung (Gen 22; Ex 18,11 – 12) • Sühnung für persönliche Sünde (Lev. 1,4; 2 Sam 24,25; Hiob 1,5) • Handaufstemmen als Identifikation/Stellvertretung • Blut der Opfer als Lösegeld (Lev. 17,11), das dem Schuldigen seine gerechte Strafe erspart (Ex 21,30; Spr. 6,35) Besonderheit: • Ganzopfer (bis auf die Haut) • Wertvollste Tiere (männlich, groß)
Das Speisopfer (minchah) Anlass: • Häufig mit Brandopfer verbunden (Jos 22,23.29; Ri 13,19.23; Num 28,3-6) Bedeutung: • Ausdruck der Dankbarkeit, weil es Gott gefällt • minchah in der Alltagssprache ist oft ein Geschenk um jemanden gnädig zu stimmen, z.B. Tribut • Öl und Weihrauch sind Symbole für Freude (Spr. 27,9) • Versorgung der Priester Opfergabe: • Weizengrieß pur mit Öl vermengt + Weihrauch • Weizenkuchen oder -fladen gebacken, getoastet oder gebraten und mit Öl vermischt • Erste Früchte (geröstete Ähren oder Graupen vom Jungkorn) mit Öl und Weihrauch Ritual: • Immer mit Salz • Nie mit Honig oder Hefe • Priester verbrennt einen Teil und behält den Rest • Weihrauch wird komplett verbrannt
Das Heilsopfer (schelammim) Tiere: Rind, Schaf oder Ziege (makellos) Ritual: • Handaufstemmen durch den Opfernden • Schlachten am Eingang der Stifthütte • Priester sprengen Blut an den Altar • Fett und Nieren abtrennen • Priester verbrennen das Fett • Feierlicher Verzehr des Fleisches • Brust und Keule durch Priester • Rest durch Opfergemeinschaft 1,2,4 3+5 6?
Das Heilsopfer (schelammim) Anlässe: An Pfingsten (Num 28,17) Aus persönlichen Gründen: • Dank (6,12) • Erfüllung eines Gelübdes (Lev. 6,16) • Freiwillige Gabe (6,16) Bedeutung: • Dank ausdrücken • Freude an Gott ausdrücken Bedeutung von schelammim: • kommt von „Schalom“: Nicht nur „kein Krieg“, sondern Harmonie, Wohlstand, Gesundheit … Warum Fett und Niere? • Fett ist Geschmacksträger – häufig als „das Beste“ interpretiert • Niere im AT häufig Sitz der Gefühle (Ps 16,7; Hiob 19,27) Warnungen: • Todesstrafe für Teilnahme als Unreiner (Lev. 7,20) • Fleisch wird ab dem 3. Tag unrein (verbrennen)
Das Reinigungsopfer (hatta´t) Opfertiere: • Jungstier (Priester und Gemeinde) • Ziegenbock (Fürst) • Weibliches Kleinvieh und weniger (Israelit) • 2 Turteltauben oder junge Tauben • 3,6l Weizenmehl ohne Öl und Weihrauch Ritual für Priester und Gemeinde: • Handaufstemmen am Eingang • Schlachten durch Opfernden an der Nordseite des Altars • Blut in der Stiftshütte siebenmal mit dem Finger gegen den Vorhang des Heiligtums sprengen und an die Hörner des Räucheraltars schmieren • Restblutvor den Brandopferaltar gießen • Nieren und Fett auf dem Brandopferaltar verbrennen • Den kompletten Rest außerhalb des Lagers dort wo man die Asche von den Opfern hinschüttet verbrennen. Wichtig: Blutspritzer sofort abwaschen und Gefäße zerstören (Ton) oder schrubben.
Das Reinigungsopfer (hatta´t) Opfertiere: • Jungstier (Priester und Gemeinde) • Ziegenbock (Fürst) • Weibliches Kleinvieh und weniger (Israelit) • 2 Turteltauben oder junge Tauben • 3,6l Weizenmehl ohne Öl und Weihrauch Ritual für Fürsten und Volk: • Handaufstemmen • Der Opfernde schlachtet das Tier an der Nordseite des Altars • Priester tut Blut an die Hörner des Brandopferaltars und gießt den Rest davor • Priester verbrennt das Fett auf dem Brandopferaltar • Restfleisch gehört dem Priester • Tauben als Reinigungs- und Brandopfer • 1. Taube: Kopf teilw. abkneifen, Blut an den Altar sprengen, Rest am Altar ausdrücken • 2. Taube: Wie beim Brandopfer • Weizenmehl wird teilweise verbrannt
Das Reinigungsopfer (hatta´t) Anlass Versehentliche Sünden • Der Priester • Der Gemeinde (z.B. Jos 9) • Der Fürsten (alle Leiter) • Der Israeliten • Z.B. Zeugenaussagen unterlassen (Fluch gegen unterlassene Zeugenaussage gehört, war Zeuge und hat nichts gesagt) (5,1); • etwas Unreines berühren, von dem er nicht weiß, dass es unrein ist (5,2); • Schwüre, die man vergessen hat (5,3) • Unreinheit durch Geburt (12,6), Aussatz (14,19); Ausfluss (15,15) • Priesterweihe (8,14); Altarweihe (7,16); Weihe der Leviten (4 Mo 8,8) • Nach Vollendung des Nasiräergelübdes (Num 6,14) Bedeutung • Versehentliche Sünden sind Sünden, die nicht gezielt beabsichtigt wurden, dagegen sind Sünden, die „mit erhobener Hand“ begangen wurden gezielte Rebellion gegen Gott. • Reinigung der Stiftshütte von der Verunreinigung durch Sünde • Beschmieren der Altäre und Besprengung des Vorhangs zeigt an, dass es um die Geräte, nicht um die Person geht • Je nach Funktion des Menschen haben seine Sünden eine unterschiedlich starke Wirkung • Wert der Tiere • Ort der Sühnung • Verwertbarkeit der Reste
Schuldopfer (asham) Opfertier: Widder im Wert von 2 Schekel Ritual: • (Hand aufstemmen) • An der Nordseite des Altars schlachten • Priester sprengt das Blut an den Altar • Fett wird komplett mit Nieren verbrannt • Die männlichen Priester bekommen das Fleisch + 120% Erstattung Anlass: • Untreue und versehentliche Sünde gegen das Heiligtum • Ein bohrendes Gewissen ohne das Vergehen zu kennen • Diebstahl, Betrug, Meineid, … • Sünden, bei denen andere Schaden erleiden und Wiedergutmachung verlangen. Erstattung wesentlich geringer als z.B. in Ex 22,6ff (200 %)