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Rose. Lesen Sie bitte den Tafeltext. Sie beschäftigen sich an dieser Station mit drei Themen: Die islamische Mystik Die islamische Dichtung Der Kulturaustausch zwischen Orient und Okzident

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Presentation Transcript


  1. Rose • Lesen Sie bitte den Tafeltext. • Sie beschäftigen sich an dieser Station mit drei Themen: • Die islamische Mystik • Die islamische Dichtung • Der Kulturaustausch zwischen Orient und Okzident • Nehmen Sie jetzt die Textblätter und freuen Sie sich an den Hinweisen. Diese Station ist im strengen Sinn überflüssig, einfach nur zum Einatmen! Notieren Sie Ihre eigenen Empfindungen. Dr. Barbara Huber-Rudolf

  2. Rose: Mystik • Formen der Anbetung bis zur mystischen Vereinigung: • Rituelles Gebet: salat • Freies Gebet: dua • Gedenken des Herzens: dhikr • Dauer in Gott: sama • Mystiker: • Rabia aus Basra • Man sah Rabia in den Straßen von Basra mit einem Eimer Wasser in der einen Hand und einer Fackel in der anderen Hand. Als sie gefragt wurde, was dies zu bedeuten habe, antwortete sie: „Ich will Wasser in die Hölle gießen und Feuer ans Paradies legen, damit diese beiden Schleier verschwinden und niemand mehr Gott aus Furcht vor der Hölle oder in Hoffnung aufs Paradies anbete, sondern nur noch um Seiner ewigen Schönheit willen.“ • Rabia wurde einmal gefragt: „Liebst Du Gott?“ Sie antwortete: „Ja.“ – „Hasst Du den Teufel?“ Sie antwortete: „Nein. Meine Liebe zu Gott lässt mir keine Zeit, den Teufel zu hassen.“ • Als man Rabia einmal fragte, aus welchem Grund sie die Hilfe ihrer Freunde ausschlug, welche ihr eine Sklavin anbieten wollten, um ihr die Ausübung ihrer gottesdienstlichen Tätigkeiten zu ermöglichen, antwortete sie: „Ich würde mich schämen, Güter dieser Welt von demjenigen zu erbitten, dem sie gehören. Wie sollte ich sie dann von Leuten einfordern, denen sie nicht gehören?“ • Haci Bektasch Veli: Das Heilige in DIR: • Das Universum ist die sichtbare Gestalt Gottes • Rituelle Gebete machen keinen Menschen besser. • Betet nicht mit den Knien, sondern mit dem Herzen. • Glücklich ist, wer die Gedankenfinsternis erhellt. • Ermögliche den Frauen eine gute Bildung. • Was Du suchst, findest Du in Dir - nicht in Jerusalem oder in Mekka. Zum Nachdenken: • Was mögen die Anekdoten von Rabia und die Lehrsätze von Haci Bektasch Veli wohl bedeuten? Was können Sie Ihnen sagen? Dr. Barbara Huber-Rudolf

  3. Rose: Dichtung • Bitte lesen Sie die Zeilen trotz des mittigen Spaltes so, wie jetzt, durchgehend: Hafis ist ein Dichter aus Persien, der Goethe inspirierte und beeinflusste: • Jetzt, da die Rose aus dem Nichts   ins Dasein tritt, zum Schmuck der Auen,In Demut kaum das Veilchen wagt   zur Herrlichen emporzuschauen –Sollst Du am Morgenwein Dich freun  bei Paukenschall und Harfenklange,Bei Flötenhauch und Feuerkuß   an junger Schönheit Dich erbauen.Genieß des Lebens Rosenzeit   bei Spiel und Sang, im Glück der Liebe.Nicht über eine Woche Frist   kannst Du der Herrlichen vertrauen!Von Blumen glänzt die Erde nun,   gleichwie der Himmel glänzt von Sternen,Drum kann ich gute Zeiten nur   auf Erden wie am Himmel schauen.Laßt uns im Land den Feuerdienst   erneu’n des alten Zoroaster,jetzt, da das Feuer Nimrods selbst   aus Tulpen schlägt in allen Gauen.Trink Wein, kredenzt von schöner Hand,   der neu belebt wie Jesu Odem,Denk nicht an Ad und an Thamud,   die Gott verstieß in ewiges Grauen.Durch Lilienglanz und Rosenglut   ward nun die Welt zum Paradiese,Doch über solcher Herrlichkeit   nie lange will der Himmel blauen.Die Rose reitet auf dem Wind   wie weiland Salomo, der König,Und – gleichwie David – Psalmen singt   die Nachtigall, voll Gottvertrauen.Leer den Pokal auf Mahmuds Wohl,   des wahren Glaubens starke Säule,Den neuen Assaf Salomos –   nie zucke Gram um seine Brauen.Nichts, Hafis, mangelt deinem Glück   in seiner Gnade Schirm und Schatten,Drum bitte Gott, du mögest nie   ein Ende seiner Herrschaft schauen.Bringt Wein her! Hafis, hoff auf Den,   der stets Erbarmen dir erwiesen,Und voll Erbarmen immerdar   wird Segen auf dich niederschauen. Dr. Barbara Huber-Rudolf

  4. Rose: Kulturaustausch Musik: Europäische Komponisten lassen sich von orientalischer Musik anregen: Mozart: Janitscharenchor aus der "Entführung aus dem Serail" (1782) Gluck: "Die Pilger von Mekka" (1764) Kraus: "Marcia deiGiannizzari" aus "Soliman II" (1789) Süssmayr: "Sinfoniaturchesa" (ca. 1798), 3. Satz "Minuetto/Trio„ Mozart: 5. Violinkonzert A-Dur, 3. Satz (Menuett mit Trio alla turca) Kraus: "Marcia del Sultano" aus "Soliman II" (1789) und heute? Medizin: Die Muslime leisteten viel mehr, als nur die Traditionen der Vergangenheit in Sicherheit zu verwahren. Ihnen ist auch die Etablierung der Pharmazie und Chemie als Wissenschaften zuzuschreiben. Viele Drogen, die vordem unbekannt oder wenig beachtet waren, wurden Teil der materiamedica. Methoden der Extraktion und Zubereitung von Medizin erreichten eine hohe Kunst, und die arabischen Techniken der Destillation, Kristallisation, Lösung, Sublimierung und Reduktion sollten die wesentlichen Prozesse der Pharmazie und Chemie werden. Die wichtige Rolle der Entwicklung der modernen Chemie findet ihren Ausdruck in der bedeutenden Anzahl heute verwendeter chemischer Begriffe, die der arabischen Sprache entstammen: unter anderem Alkali, Alkohol, Elixier und auch Sirup. Die entscheidenden Impulse wissenschaftlichen Fortschritts erhält die abendländische Medizin durch die Rezeption hippokratisch-galenischer Heilkunst in arabischer Übersetzung seit dem 11. Jahrhundert mit ihren Zentren in Salerno und Toledo. Salerno übernahm die Führung in der medizinischen Wissenschaft aufgrund ihrer Übersetzungen aus dem Arabischen . In den mittelalterlichen Lehrbchernist deutlich zu erkennen, wie mangelhaft das Wissen um den eigenen Körper war. Medizin war eine Mischung aus überliefertem und häufig veraltetem Wissen, Scharlatanerie, Aberglaube und praktischen Erfahrungen. Kirchliche Dogmen verhinderten eine Obduktion Verstorbener, oft sogar Operationen, so dass eine ernsthafte Forschung nicht betrieben werden konnte., wie sie die arabischen Gelehrten schon auswerteten. Astronomie: • Der Islam stellt einige Anforderungen zur Gebetsverrichtung, die nur mit Hilfe der Astronomie zu lösen sind, weshalb die Forschungen vorangetrieben wurden. • Ein Monat im Islam beginnt in dem Moment, wenn erstmals die extrem schmale Sichel des zunehmenden Mondes am westlichen Abendhimmel zu sehen ist. Dann wird der neue Monat ausgerufen. • Um das Erscheinen des Mondes voraussagen zu können, sind komplizierte Berechnungen und sorgfältige Beobachtungen nötig. • Ein weiterer Punkt ist die Gebetsrichtung Qibla, denn muslimische Gläubige verrichten ihre Gebete immer in Richtung Mekka, egal wo sie sich gerade befinden. • Islamische Gelehrte übernahmen das Wissen der Griechen, bereicherten es mit den eigenen Forschungen und vermittelten es Jahrhunderte später dem aus dem Mittelalter erwachenden Europa. Hätten Sie das gedacht? Dr. Barbara Huber-Rudolf

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