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Institut für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis der Universität St. Gallen

Institut für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis der Universität St. Gallen Tagungsthema: „Aktienrechtsforum“ (ConventionPoint, SWX Swiss Exchange, Zürich ) Donnerstag, 4. Mai 2006. Aktienrechtsrevision für das 21. Jahrhundert Revisionsprojekt auf bewährter Basis mit Zukunftsperspektive.

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  1. Institut für Rechtswissenschaft und Rechtspraxis der Universität St. Gallen Tagungsthema: „Aktienrechtsforum“ (ConventionPoint, SWX Swiss Exchange, Zürich) Donnerstag, 4. Mai 2006 Aktienrechtsrevision für das 21. Jahrhundert Revisionsprojekt auf bewährter Basis mit Zukunftsperspektive von Peter V. Kunz Prof. Dr. iur., Fürsprecher, LL.M. (Georgetown) Ordinarius (ordentlicher Professor) für Wirtschaftsrecht sowie für Rechtsvergleichung an der Universität Bern Direktor am Institut für Wirtschaftsrecht, Bern kunz@iwr.unibe.ch

  2. Inhalt I. Einleitung A. Vorbemerkungen B. Umfeld II.Übersicht zum Vorentwurf A. Leitlinien B. „Highlights“ des Vorentwurfs C. Ausgewählte Details III. Kritik A.Wo der Vorentwurf „redet“ B. Wo der Vorentwurf „schweigt“ IV.Schlussbemerkungen

  3. Einleitung A. Vorbemerkungen Perspektive „de lege ferenda“ statt „de lege lata“  Projekt einer 3. „grossen“ Aktienrechtsrevision: • Erläuterungsbericht • www.ofj.admin.ch/etc/medialib/data/wirtschaft/gesetzgebung/aktienrechtrevi sion.Par.0004.File.tmp/05-11-30%20defFassungBegleitberichtVarianteEDA.pdf • Vorentwurf • www.ofj.admin.ch/etc/medialib/data/wirtschaft/gesetzgebung/aktienrechtrev ision.Par.0006.File.tmp/V E%20definitveFassung%2005.11.30%20Variante%20 EDA.pdf Vernehmlassung bis Ende Mai 2006  Spezialthema: Rechnungslegung (z.B. rechtsformneutrale Ordnung und „true and fair view“) •  PVK Referat = Jusletter im Juni 2006

  4. Einleitung • B. Umfeld a) Zeitliche Perspektive  4 „grosse“ Aktienrechte auf Bundesebene, nämlich: 1883 + 1936 + 1991 + „20??“  Hektik der Gesetzgebung in den letzten 15 Jahren: • Spezialgesetze: BEHG, FusG, RAG – gescheitert: RRG • div. OR-Revisionen (z.B. Mindestnennwert 1 Rappen, Transparenz VR-Entschädigung, Revisionspflicht) • PVK-Aufsatz: SJZ 102 (2006) 145 ff. •  Warum eine Revision „heute“?

  5. Einleitung b) Räumliche Perspektive  International = Corporate Governance  EuropäischeUnion: • EU-Kompatibilität des Vorentwurfs (im Prinzip…) • EU-Richtlinien-Entwurf über „Ausübung der Stimmrechte durch Aktionäre“ (10. Januar 2006) • http://europa.eu.int/eur-lex/lex/LexUriServ/ site/de/com/2005/com2005_0685de01.pdf Eklektische Rechtsvergleichung: • z.B. Limiten bei Revisionshaftung sowie Abschafffung der Inhaberaktien • „cherry picking“ (Bsp.: GV-Kompetenz bezüglich VR-Entschädigung nicht erwähnt)

  6. Übersicht zum Vorentwurf A. Leitlinien  Corporate Governance: • Regulierung statt Selbstregulierung • Generelle Verbesserung • Inkorporation ausländischer Ansätze Schutzverstärkungen: • Eigenkapitalgeber (v.a. Aktionärsschutz) • Fremdkapitalgeber • AG • Kapitalstrukturen: • z.B. „Kapitalband“ • Inhaberaktien • Mindestnennwert

  7. Übersicht zum Vorentwurf B. „Highlights“ des Vorentwurfs • Haftungslimite für Revisionsstelle: • Private AG: CHF 10 Mio. • Publikums-AG: CHF 25 Mio. •  „Kapitalband“ – die grosse Revisionsneuerung..! •  Inhaberaktien abschaffen: • internationale Tendenzen • Geldwäscherei als „Scheinargument“

  8. Übersicht zum Vorentwurf B. „Highlights“ des Vorentwurfs •  GV-Regelungen: z.B. • „Internet-GV“ • GV an verschiedenen Orten (auch im Ausland) •  Depot- sowie Organvertretungen abschaffen •  Auflösungsklage - v.a. „indirektes Austrittsrecht“ (neu 20% für eigene Aktien) •  Informationsansprüche - z.B. jederzeit schriftlich •  Nennwertannäherung „beliebig +0“

  9. Übersicht zum Vorentwurf C. Ausgewählte Details a) Schutz der Aktionäre aa) Positive Aspekte  Generelle Verstärkung („Skandalitis“)  Aktionärsrechte ausbauen - z.B. Informationsrechte  Fristen in Gesetz - z.B. Einberufung a.o. GV (30 Tage), GV-Beschlussprotokoll (20 Tage)  Generalversammlung - z.B. „Internet-GV“, GV an verschiedenen Orten  Schwellenwerte bei Einberufung etc. - z.B. Senkung, neu: Börsenwert

  10. Übersicht zum Vorentwurf a) Schutz der Aktionäre bb) Negative Aspekte  Damoklesschwert eines „Minderheitsmissbrauchs“  Kompetenz betreffend VR-Entschädigung  keine Frist bei Informationsklage, d.h. Rechtsunsicherheit

  11. Übersicht zum Vorentwurf b) Schutz der Gläubiger aa) Positive Aspekte  generelle Verstärkung – zwei Beispiele:  Kapitalherabsetzung: Gläubigerschutz vorgezogen  Rückerstattungsklage: Gläubiger als Kläger bb) Negative Aspekte  „Kapitalband“ – nur 1x Schuldenruf

  12. Übersicht zum Vorentwurf c) Schutz der Gesellschaft aa) Positive Aspekte  Flexibilität gewahrt - z.B. VR-Zusammensetzung  Kapitaländerungen: „rauf“ und „runter“  Traktandierungsbegehren mindestens 40 Tage vor GV  Generalversammlung - z.B. elektronische GV- Einladung, „Internet-GV“  Liberalisierung des Firmenrechts - z.B. reine Sachfirmen zulässig

  13. Übersicht zum Vorentwurf c) Schutz der Gesellschaft bb) Negative Aspekte  „Bürokratismus“ – z.B. jederzeitige Antwortpflicht Aktionärsdemokratie und „Minderheitsmissbrauch“  Regulierung statt Selbstregulierung  keine Inhaberaktien mehr („Kudelski Gruppe“…)  GV-Zirkularbeschlüsse unzulässig

  14. Kritik A. Wo der Vorentwurf „redet“ a) Konzeptionelles  „Einheit des Aktienrechts“längst obsolet „Schweizerisches Aktiengesetz“ (CH AktG statt VE Art. 653 y…) b) Details  Verweisungen - z.B. Revisionshaftung, Abschaffung der Organvertretung  1x Schuldenruf bei „Kapitalband“  Geldwäscherei und Inhaberaktien - z.B. Dispoaktien

  15. Kritik B. Wo der Vorentwurf „schweigt“ a) Konzeptionelles  Allgemeiner Teil Ansätze – z.B. Revisionspflicht sowie Rechnungslegung Konzernrecht v.a. Regelung zu fiduziarischen VR-Mitgliedern  Austrittsrecht und Ausschlussrecht

  16. Kritik B. Wo der Vorentwurf „schweigt“ b) Details  GV-Kompetenz re VR-Entschädigung  GV-Zirkularbeschlüsse (= qualifiziertes Schweigen)  Konsultativabstimmungen  Dispoaktien

  17. Schlussbemerkungen • 1)Gesamtbeurteilung: •  guter Entwurf •  keine Revolution, sondern „Fortentwicklung“ von OR 1991 • Mängelliste: •  Änderungen - z.B. Schuldenruf bei „Kapitalband“ •  Ergänzungen - z.B. GV-Kompetenz betreffend VR- Entschädigung •  Streichungen - z.B. „Abschaffung der Abschaffung“ der Organvertretung sowie der Inhaberaktien • Internationale Tendenzen: •  Vorschläge „passen“ (z.B. Inhaberaktien abschaffen) •  Corporate Governance verstärken

  18. Schlussbemerkungen 4)Gesetzgebungsprozess:  kontroverse Vernehmlassungen zu erwarten  z.B. economiesuisse: http://www.economiesuisse.ch/d/content.cfm?upid=004672AF-A0FC-4A55-8BD972E014BA80B0&type=pdf&filetype=pdf 5)Zeitplan:  Botschaft bis Ende 2007  und dann..? „OR 200?“ bzw. „OR 20??“ bzw. „OR 2???“…

  19. Besten Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Peter V. Kunz Universität Bern Institut für Wirtschaftsrecht Schanzeneckstrasse 1 CH-3001 Bern Tel.: 031 / 631 55 88 kunz@iwr.unibe.ch

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