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Vorlesung Compilertechnik Sommersemester 2009

Vorlesung Compilertechnik Sommersemester 2009. Kontextprüfung M. Schölzel. Aufgabe der Kontextprüfung. Zu Erinnerung: Programmiersprachen sind im Allgemeinen Typ-1 Sprachen. Aus Effizienzgründen wird aber eine Obermenge dieser Sprache durch eine Typ-2 – Grammatik beschrieben.

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Vorlesung Compilertechnik Sommersemester 2009

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  1. Vorlesung CompilertechnikSommersemester 2009 Kontextprüfung M. Schölzel

  2. Aufgabe der Kontextprüfung • Zu Erinnerung: • Programmiersprachen sind im Allgemeinen Typ-1 Sprachen. • Aus Effizienzgründen wird aber eine Obermenge dieser Sprache durch eine Typ-2 – Grammatik beschrieben. • Es gibt Programmtexte, die der kontextfreien Syntax entsprechen, aber kein Text der Programmiersprache sind. • Eliminierung der Quelltexte, die der kontextfreien Syntax entsprechen, aber nicht der Syntax, der Typ-1 – Sprache.

  3. Dynamische und Statische Eigenschaften • Eine zu prüfende Eigenschaft eines Konstrukts einer Programmiersprache wird als statische (semantische) Eigenschaft bezeichnet, falls: • für jedes Vorkommen dieses Konstrukts in jedem Programm der Wert der Eigenschaft in diesem Programm für alle Programmausführungen konstant ist und • für jedes Vorkommen des Konstrukts in einem syntaktisch korrekten Programm der Wert der Eigenschaft berechnet werden kann. • Andernfalls handelt es sich um eine dynamische (semantische) Eigenschaft. • Die Kontextprüfung behandelt nur statische Eigenschaften.

  4. Typische statische/dynamische Eigenschaften • Beispiele für statische Eigenschaften: • Verwendete Bezeichner müssen deklariert worden sein. • Bezeichner dürfen nur einmal deklariert werden. • Anzahl und Typ der aktuellen Parameter beim Funktionsaufruf muss mit Anzahl und Typ der formalen Parameter übereinstimmen. • Operanden einer Operation müssen mit kompatiblen (oder denselben) Typen deklariert worden sein. • Fälle in einer Mehrfachauswahl müssen verschieden sein. • Beispiele für dynamische Eigenschaften: • Wert einer Variablen. • Exakter Typ eines referenzierten Objekts. • Wird eine bestimmte Anweisung ausgeführt.

  5. Abgrenzung der Kontextprüfung • Kontextprüfung erforderlich für Eigenschaften, die sich nicht durch Typ-2-Grammatiken beschreiben lassen. • In der Praxis: Eigentlich kontextfrei beschreibbare Eigenschaften werden auch durch die Kontextprüfung überprüft. • Dadurch Vereinfachung der kontextfreien Syntax. • Beispiel: break-Anweisung nur innerhalb einer Schleife oder switch-Anweisung zulässig.

  6. Einbettung der Kontextprüfung in den Compiler • Kontextbedingungen können an verschiedenen Stellen geprüft werden: • Sind nur wenige und einfache Kontextbedingungen zu prüfen, kann dies direkt während der Analyse des Quelltextes geschehen; z.B. beim Aufbau einer Symboltabelle während des Parsens kann auf Mehrfachdeklarationen geprüft werden. • Als separater Schritt nach dem Aufbau des Syntaxbaums. • Während der Erzeugung des Zwischencodes. • Verteilt in mehreren dieser Phasen Syntaxbaum Scanner Parser Zwischen- codeerzeu- gung Token Maximallänge von Bezeichnern Mehrfachdeklaration von Bezeichnern Typverträglichkeit in Ausdrücken Maximallänge von Bezeichnern Mehrfachdeklaration von Bezeichnern Typverträglichkeit in Ausdrücken Kontextprüfung

  7. Ein Rahmenwerk zur Kontextprüfung • Kontextprüfung kann vollständig auf der Datenstruktur des (abstrakten) Syntaxbaums durchgeführt werden. • Phase 1: Berechnung der Werte der Eigenschaften: • Für die zu prüfenden Eigenschaften werden an den Knoten des Baums Attributexemplare angeheftet. • Berechnung der Werte dieser Attributexemplare durch semantische Funktionen aus den Werten anderer Attributexemplare im Baum. • Phase 2: Prüfen der Kontextbedingung • Durch geeignete Prädikate werden die berechneten Werte der zu prüfenden Eigenschaften ausgewertet. • Formales Modell für dieses Vorgehen sind attributierte Grammatiken: • Attribute repräsentieren Eigenschaften. • Attributexemplare speichern im Syntaxbaum den Wert einer Eigenschaft. • Ein Attributvorkommen ist das Vorkommen eines Attributs an einem Symbol einer Grammatikregel. Die funktionalen Abhängigkeiten zwischen den Attributexemplaren im Syntaxbaum werden durch Funktionen auf den Attributvorkommen definiert.

  8. Attributierte Grammatiken • Es sei G = (, M, R, S) eine kfG. G wird zu einer attributierten Grammatik erweitert durch die Festlegung von: • einer Attributmenge A, • einer Zuordnung einer Menge zu jedem Attribut a  A durch D(a), • Funktionen inh :   M  (A) und syn :   M  (A) mit syn(x)  inh(x) =  und attr(x) = syn(x)  inh(x) für jedes x    M, • der Angabe einer semantischen Funktiona[A,i],k : D(bu1)  …  D(bun)  D(a) für jede Regel A  [A,i] und jedes Vorkommen eines Attributs a  inh([A,i,k-1]) mit 1  k  |[A,i]| und jedes Vorkommen eines Attributs a  syn(A) mit k = 0, wobei jedes bui ein Attributvorkommen am ui-ten Symbol der Regel A  [A,i] ist.

  9. Notationen • Wir sagen a A hat ein Vorkommen am Symbol xj    M, in der Regel x0  x1… xn falls a attr(xj). Schreibweise: a[x0,i],j für x1…xn = [x0,i] bzw. aj, falls die Regel aus dem Kontext hervorgeht. • In einer Regel x0  x1… xn heißt ein Attributvorkommen aidefinierendes Vorkommen, falls • i = 0 und a syn(x0) oder • 1  i  n und a inh(xi) • Alle anderen Attributvorkommen heißen angewandte Vorkommen. • Eine attributierte Grammatik ist in Normalform, wenn alle Argumente aller semantischen Funktionen angewandte Attributvorkommen sind. Im Folgenden betrachten wir nur noch attributierte Grammatiken in Normalform. • Attribute a syn(xi) heißen synthetisierte Attribute. • Attribute a inh(xi) heißen ererbte Attribute. • Terminalsymbole dürfen auch synthetisierte Attribute besitzen. Die Werte dieser Attributvorkommen werden durch den Scanner definiert. • Außerdem sei K  A eine Menge von Attributen, für die gilt: k  K  D(k) = {0,1}. Diese Attribute werden verwendet, um die Gültigkeit von Kontextbedingungen explizit sichtbar zu machen.

  10. Semantik einer attributierten Grammatik • Es sei (B,) der konkrete Syntaxbaum zu einem Wort w der kfG G. • Ein Knoten n und seine Söhne n.i seien mit den Symbolen der Regel x0  x1… xk beschriftet. • Für jedes Attributvorkommen a0 attr(x0) existiert ein Attributexemplaran am Knoten n und für jedes Attributvorkommen ai attr(xi) (1  i  k) existiert ein Attributexemplar an.i-1 am Knoten n.i-1. • Der Wert eines Attributexemplars an im Syntaxbaum wird mit val(an) bezeichnet, wobei val(an)  D(a). • Für jedes Attributexemplar an eines synthetisierten Attributvorkommens an einem Terminalsymbol (Morphem) x gilt: val(an) := val(x), wobei (x,val(x)) das vom Scanner erzeugt Token zum erkannten Morphem x ist. • Für jedes Attributexemplar an eines synthetisierten Attributvorkommens a0 mit a[A,i],0(bu1,…, bum) an einem Knoten n mit den Söhnen n.0,…,n.k gilt: val(an) = a[A,i],0(val(bn1),…,val(bnm)), wobei nj = n, falls uj = 0, sonst nj = n.u1-1 • Für jedes Attributexemplar an.z-1 eines ererbten Attributvorkommens az mit a[A,i],z(bu1,…,bum) an einem Knoten n.z-1 mit dem Vater n und den Geschwistern n.0,…,n.k gilt: val(an.z-1) = a[A,i],z(val(bn1),…,val(bnm)), wobei nj = n, falls uj = 0, sonst nj = n.u1-1 • Für die Attributexemplare eines Syntaxbaums ergibt sich damit ein Gleichungssystem, das Abhängigkeiten zwischen den Attributexemplaren erzeugt.

  11. Attribut, Attributvorkommen, Attributexemplar • Ein Attribut kann Vorkommen in mehreren Regeln und in jeder Regel wiederum in verschiedenen Metasymbolen haben. • Ein Attributvorkommen bei einem Symbol einer Regel kann mehrere Exemplare im Syntaxbaum besitzen, wenn die entsprechende Regel im Syntaxbaum mehrfach angewendet wurde. • Semantische Funktionen sind für jedes Attributvorkommen definiert, da die entsprechende Aktion nicht an das Attribut sondern die Regel und das Grammatiksymbol, an dem das Attribut auftritt, gebunden sein soll. Diese semantischen Funktionen werden auf die Attributexemplare an Knoten im Syntaxbaum angewendet; entsprechend der Regel, die an diesem Knoten angewendet wurde. • Es entsteht damit ein Gleichungssystem, in dem: • der Wert eines ererbten Attributexemplars an einem Knoten n ergibt sich somit aus den Werten von Attributexemplaren an n, am Vater von n und an den Brüdern von n. • der Wert eines synthetisierten Attributexemplars an einem Knoten n ergibt sich aus den Werten von Attributexemplaren an n und den Söhnen von n. • Das Gleichungssystem besitzt eine eindeutige Lösung, falls das Gleichungssystem nicht rekursiv ist (Beispiel). • Die attributierte Grammatik ist genau dann wohlgeformt, wenn das Gleichungssystem zu jedem Syntaxbaum der Sprache nicht rekursiv (zyklenfrei) ist. • Im Folgenden: Betrachtung der Abhängigkeiten zur Feststellung der Zyklenfreiheit einer attributierten Grammatik.

  12. Regellokaler Abhängigkeitsgraph • Es sei G eine attributierte Grammatik und A [A,i] eine Regel. Zu A [A,i] lokaler Abhängigkeitsgraph G[A,i] = (N,E) ist definiert als: • N := {a | a  attr(A)}  {bk | 0  k < |[A,i]| und b  attr([A,i,k])} • E := {(bn,am) | Es ex. a[A,i],#(m)(…,b#(n),…)}, wobei #() = 0 und #(k) = k+1 für k  . Beispiel für Regel Expr ( Type ) Expr: Expr symt t st Type ( t ) symt Expr t st N = {symt, t, st, t1, symt3, t3, st3} symt[Expr,7],4(symt0) := symt0 t[Expr,7],0(t2) := t2 E = {(symt, symt3), (t1, t)} st[Expr,7],0() := 1

  13. Individueller Abhängigkeitsgraph • Darstellung der Abhängigkeiten zwischen den Attributexemplaren in einem Syntaxbaum durch den individuellen Abhängigkeitsgraphen. • Es sei (B,) ein konkreter Syntaxbaum. Für jeden Knoten   B, mit ()  M, sei (N,E) der regellokale Abhängigkeitsgraph zu der Regel ()  (.0)…(.k). Der zu diesem Syntaxbaum gehörende individuelle Abhängigkeitsgraph G(B,) = (N,E) ist gegeben durch: • N := {b.n |   B und ()  M und bn  N} • {(b.n,a.m) |   B und ()  M und (bn,am)  E)} • Folgerung: Eine Attributgrammatik ist genau dann zyklenfrei, wenn zu jedem Syntaxbaum der individuelle Abhängigkeitsgraph zyklenfrei ist. Expr Expr symt t st symt t st Type ) t symt Expr t st symt Expr t st + symt Expr t st ( Expr st symt Expr t st symt t Type t type IDENT id declared type IDENT id declared TYPELIT t

  14. Beispiel: Individueller Abhängigkeitsgraph für einen Teil eines Syntaxbaums Expr symt t st Type ) t symt Expr t st ( TYPELIT t symt Expr t st + symt Expr t st declared type IDENT id declared type IDENT id

  15. Auswertungsordnung • Eine Auswertungsordnung für einen Syntaxbaum (B,) ist eine totale Ordnung T(B,) mit E+  T(B,), wobei G(B,) = (N,E) der individuelle Abhängigkeitsgraph zu (B,) ist. • Durch eine Auswertungsordnung zu einem Syntaxbaum ist festgelegt, in welcher Reihenfolge Attributexemplare ausgewertet werden müssen. Partielle Ordnung E+ (< := E+): Totale Ordnung T(B,) (< := T(B,)): symt < id3.0.0 < id3.2.0 < symt3 < symt3.0 < declared3.0.0 < t3.0 < symt3.2 < t3.2 < t3 < st3 < declared3.2.0 < t1.0 < t1 < t id3.2.0 < declared3.2.0 id3.2.0 < t3.2 < st3 symt3.2 < t3.2 < t3 symt3 < symt3.2 < declared3.2.0 symt < symt3 < symt3.0 < declared3.0.0 symt3.0 < t3.0 < t3 id3.0.0 < t3.0 < st3 id3.0.0 < declared3.0.0 t1.0 < t1 < t

  16. Individuelle untere charakteristische Relation • Die im Syntaxbaum (B,) zum Unterbaum an Adresse  gehörende individuelle Abhängigkeitsrelation sei: G(B,)/ = {(a,b) | G(B,) = (N,E) und (a,b)  E} – {(a,b) | a  syn(()) und b  inh(())}. • Die individuelle untere charakteristische Relation im Syntaxbaum (B,) zur Adresse  istG(B,)/ = {(a,b) | a  inh(()), b  syn(()) und (a,b)  (G(B,)/)+}. Expr symt t st Individueller Abhängigkeitsgraph G(B,)/mit unterliegendem Syntaxbaum. Type ) t symt Expr t st ( Individuelle untere charakteristische Relation: G(B,)/ = {(symt,t), (symt,st)}. TYPELIT t symt0 Expr t0 st0 + symt2 Expr t2 st2 Expr symt t st declared00 type00 IDENT id00 declared20 type20 IDENT id20 symt0 Expr t0 st0 + symt2 Expr t2 st2 Teil des individuellen Abhängigkeitsgraph G(B,) mit unterliegendem Syntaxbaum (B,). type00 IDENT id00 declared20 type20 IDENT id20 declared00

  17. Im Syntaxbaum (B,) gilt (a,b)  G(B,)/ gdw. a  inh(()) und b  syn(()) und es einen Weg von a nach b in der individuellen Abhängigkeits-relation zum Unterbaum an Adresse  gibt. Analog wird die individuelle obere charakteristische Relation definiert: ImSyntaxbaum (B,) ist (a,b)  G(B,)/ gdw. a  syn(()) und b  inh(()) und im individuellen Abhängigkeitsgraphen ein Weg von a nach b führt, der nicht zur individuellen unteren charakteristischen Relation bei X gehört. Individuelle untere/obere charakteristische Relation a d e X b c b c X d a

  18. Berechnung aller unteren charakteristischen Relationen • Berechnung aller unteren charakteristischen Relationen für Syntaxbäume (B,) mit () = Abis zu einer Höhe von 0 durch: UCR0(A) :=  • Berechnung aller unteren charakteristischen Relationen für Syntaxbäume bis zu einer Höhe von n+1 durch Einsetzen der unteren charakteristischen Relationen bis zu einer Höhe von n in die rechten Seiten der Alternativen zu A: UCRn+1(A) := {{(a,b) | (a,b)  (E (1\E1) … (k\Ek))+ } | 1  i  |[A]| und [A,i] = A1…Ak und G[A,i] = (N,E) und Ej  UCRn(Aj)}. • Dabei ist z\R := {(az,bz) | (a,b)  R}. • Fixpunktiteration zur Berechnung, bis UCRn+1(A) = UCRn(A) für alle A  M. • Fixpunkt wird erreicht, weil Menge der Attribute endlich ist und damit auch die Menge aller Teilmengen von Attributpaaren. • UCR(A) := UCRn+1(A) mit UCRn+1(A) = UCRn(A) • Es wurde gezeigt, dass die Anzahl aller unteren charakteristischen Relationen exponentiell mit der Anzahl der Attribute wachsen kann.

  19. Testen auf Zyklenfreiheit • Berechnung der UCR(A) für alle A M. • Eine attributierte Grammatik ist zyklenfrei, gdw. für alle A M und alle 1  i  |[A]| und alle a  A und alle Ej  UCRn(Aj) gilt: (a,a)  {(E  (1\E1) … (k\Ek))+}, wobei G[A,i] = (N,E) und [A,i] = A1…Ak. • D.h. es werden in jeden regellokalen Abhängigkeitsgraphen G[A,i] zu einer Regel A  A1…Ak für jedes Metasymbol auf der rechten Seite die charakteristischen Graphen Ej dieser Metasymbole in jeder Kombination eingesetzt und die entstehende Relation durch Bildung des transitiven Abschlusses auf Zyklen getestet. A … A1 A2 A3 An

  20. Phasen der Attributauswertung • Strategiephase; Festlegung einer Auswertungsordnung: • Dynamisch • Vollständig dynamisch: Suchen und Berechnen eines Attributexemplars, das nur von bereits berechneten Attributexemplaren abhängt. • Festlegen der Auswertungsordnung nach der Erzeugung des Syntaxbaums • Statisch • Festlegung einer Auswertungsordnung, die für jeden möglichen Syntaxbaum gültig ist. • Auswertungsphase; Durchführung der Attributauswertung, entweder: • Bedarfsgetrieben: Auswerter erhält die auszuwertenden Attribute und wertet dann rekursiv die dafür benötigten Attribute aus. • Datengetrieben: Auswertung beginnt bei den Attributen, die von keinen anderen Attributen abhängen. Auswertung wird an den Attributen fortgesetzt, die nur von solchen Attributen abhängen, die bereits ausgewertet wurden.

  21. Vollständig dynamisch - datengetrieben • Initial sind alle Attributexemplare mit dem Wert  für undefiniert initialisiert. • Der Wert val(a) eines Attributexemplars a kann durchberechnet werden, sobald alle Argumente der semantischen Funktion einen Wert verschieden von  haben.

  22. Vollständig dynamisch - bedarfsgetrieben • Die Berechnung des Attributexemplars a erfolgt durch: • Um Mehrfachberechnungen von Attributen zu vermeiden, kann dynamische Programmierung verwendet werden.

  23. Klassenstruktur einer Implementierungsvariante TNode Knoten im Syntaxbaum A1 An … Metasymbole TNode parent int myPos Attribute von A1 TNode parent int myPos Attribute von An A1_1 … A1_m1 An_1 … An_mn Alternativen der Metasymbole Verweise auf Söhne Semantische Funk- tionen Verweise auf Söhne Semantische Funk- tionen Verweise auf Söhne Semantische Funk- tionen Verweise auf Söhne Semantische Funk- tionen

  24. Implementierungsvariante bedarfsgetrieben • Jede Klasse A stellt für jedes Attribut eine Methode eval_a() bereit. • Jede Klasse A_i stellt für jede semantische Funktion a[A,i],k eine Funktion eval_a(k) bereit: • Dabei ist Xi der Verweis auf die Instanz eines Metasymbols, zu dem das zu berechnende Attribut gehört (this oder ein Verweis auf einen Sohn). TValue A::eval_a() { return eval_a(0); } TValue A::eval_a() { return parent->eval_a(myPos); } TValue A_i::eval_a(k) { switch(k) { case j1: b1 = Xj1->eval_b1(); …; bm1 = Xjm1->eval_bm1(); return a[A,i],j1(b1,…,bm1) ... case jz: b1 = Xjz->eval_b1(); …; bmz = Xjmz->eval_bmz(); return a[A,i],jz(b1,…,bmz) } }

  25. Statische Auswertungsordnung: S-attributierte-Grammatiken • Eine attributierte Grammatik ist S-attributiert, falls jedes Attribut synthetisiert ist. • Offensichtlich ist dann eine Auswertungsordnung der Attributexemplare statisch bestimmt, indem die Attributexemplare im Syntaxbaum Bottom-Up ausgewertet werden. • Dies entspricht der Form, in der der Syntaxbaum durch einen LR(k)-Parser erzeugt wird. • Falls die Grammatik auch eine LR(k)-Grammatik ist, können die Attribute während der syntaktischen Analyse direkt ausgewertet werden.

  26. Statische Auswertungsordnung:L-Attributierte-Grammatiken • Eine attributierte Grammatik ist L-attributiert, falls für jede Regel A [A,i] und jede semantische Funktion a[A,i],k(bu1,…,bum) zu dieser Regel gilt: Falls a inh([A,i,k-1]), dann gilt 0  un < k für alle 1  n  m, d.h: • a ist synthetisiert oder • a ist ererbt und a hängt nur von Attributvorkommen in Symbolen links von a ab. • Offensichtlich ist dann eine Auswertungsordnung der Attribute statisch bestimmt, indem die Attribute im Syntaxbaum durch einen Links-Rechts-Tiefendurchlauf ausgewertet werden, wobei: • ererbte Attribut, beim ersten Betreten eines Knotens ausgewertet werden und • alle übrigen Attribute beim letztmaligen Verlassen eines Knotens. • Dies entspricht der Form, in der der Syntaxbaum durch einen LL(k)-Parser erzeugt wird. • Falls die Grammatik eine LL(k)-Grammatik ist, können die Attribute während der syntaktischen Analyse direkt ausgewertet werden.

  27. Kontextprüfung ohne Attribute • In vielen praktischen Fällen werden zur Kontextprüfung nicht direkt attributierte Grammatiken eingesetzt. • Es wird aber die zentrale Idee genutzt, dass für jede Knotenart im Syntaxbaum eine oder mehrere semantische Funktionen existieren und eine statische Auswertungsordnung bekannt ist. • D.h. der Syntaxbaum wird möglicherweise mehrmals traversiert und dabei die semantischen Funktionen aufgerufen, um alle gewünschten Informationen zu berechnen. • Um den umständlichen Transport von Attributwerten zu vermeiden, werden Informationen dabei oft in globalen Datenstrukturen gespeichert. • Als Beispiel betrachten wir den Aufbau einer Symboltabelle während einer Bottom-Up-Analyse.

  28. Modifizierte Grammatik Modifizierte Grammatik: Originalgrammatik: Program ::= Block Block ::= { BlBegin DeclL StmtL } BlBegin ::=  DeclL ::= DeclType VarL ; DeclL | e DeclType ::= Type Type ::= TYPELIT VarL ::= IDENT , VarL | IDENT StmtL ::= Stmt ; StmtL | e Stmt ::= Block | Assign Assign ::= LVal = Expr LVal ::= IDENT Expr ::= Expr + Expr | Expr - Expr | Expr * Expr | Expr / Expr | ( Expr ) | IDENT | ( Type ) Expr | INTLIT | FLOATLIT Program ::= Block Block ::= { DeclL StmtL } DeclL ::= Type VarL ; DeclL | e Type ::= TYPELIT VarL ::= IDENT , VarL | IDENT StmtL ::= Stmt ; StmtL | e Stmt ::= Block | Assign Assign ::= LVal = Expr LVal ::= IDENT Expr ::= Expr + Expr | Expr - Expr | Expr * Expr | Expr / Expr | ( Expr ) | IDENT | ( Type ) Expr | INTLIT | FLOATLIT

  29. Beispiel Symboltabelle • Blöcke im Programm werden lexikografisch nummeriert. • Zu jedem Block wird eine Symboltabelle mit der Nummer des Blocks bei der Reduktion BlBegin erzeugt. • Der Typ der Variablen in einer Liste wird durch Reduktion mittels DeclType Type festgelegt. • Bei Reduktion mittels VarLIdent bzw. VarLIDENT "," VarL werden die Bezeichner mit dem zuvor festgelegten Typ in die aktuelle Symboltabelle eingetragen. Hierbei ist ein Test auf Mehrfachdeklarationen leicht möglich. • Bei Reduktion mittels Block "{" DeclLStmtL "}" wird die Nummer des nächsten Blocks auf derselben Ebene erzeugt. Vollständiger QuelltextAusführbares Programm

  30. Ende der Kontextprüfung Weiter zur Zwischencodeerzeugung

  31. Beispiel für Sammeln und Weiterreichen der Deklarationen Program Block symt= { StmtL } DeclL symt=(,{(float,{a,b})}) dcl={(float,{a,b})} VarL ; DeclL Type dcl= ids={a,b} t=float Stmt ; StmtL symt=(,{(float,{a,b})}) symt=(,{(int,{a,b})}) TYPELIT IDENT , VarL ids={b} t=float id=a Block symt=(,{(float,{a,b})}) IDENT id=b DeclL { StmtL } dcl={(int,{a})} Type VarL ; DeclL dcl= t=int ids={a} TYPELIT IDENT symt=( (,{(float,{a,b})}), {(int,{a})}) id=a t=int

  32. Beispiel zum Prüfen der Typverträglichkeit StmtL symt=((,{(float,{a,b})}), {(int,{a})}) Stmt ; StmtL symt=((,{(float,{a,b})}), {(int,{a})}) Assign symt=((,{(float,{a,b})}), {(int,{a})}) st=0 t=int LVal = Expr symt=((,{(float,{a,b})}), {(int,{a})}) symt=((,{(float,{a,b})}), {(int,{a})}) st=1 t=float Expr * Expr IDENT declared=serach(b,symt0)=1 id=b symt=((,{(float,{a,b})}), {(int,{a})}) t=int symt=((,{(float,{a,b})}), {(int,{a})}) t=int st=1 st=1 INTLIT IDENT iVal=2 id=a declared=serach(a,symt0)=1

  33. Beispiel Mengengleichungssystem DeclL dcl={(float,{a,b})} VarL ; DeclL Type dcl= ids={a,b} t=float TYPELIT IDENT , VarL ids={b} t=float id=a IDENT id=b t0.0() = float t0(t0.0) = t0.0 id1.0() = a id1.2.0() = b ids1.2(id1.2.0) = {id1.2.0} ids1(id1.0,ids1.2) = {id1.0}  ids1.2 dcl3() =  dcl(t0,ids1,dcl3) = dcl3  {(t0,ids1)} Zurück

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