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Vergleichende Bewertung der plastischen Füllungstherapie. Adhäsive und nichtadhäsive Füllungstechniken. Komposite -Hybridkomposite -Mikrofüllerkomplexkomposite Glasiomerzemente (GIZ) -Hybrid- o. hochvisköse GIZ -kunststoffmodifizierte GIZ Kompomere (Ormocere) Amalgam Gold. 6-8 Jahre MÜZ
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Vergleichende Bewertung der plastischen Füllungstherapie Adhäsive und nichtadhäsive Füllungstechniken
Komposite-Hybridkomposite-Mikrofüllerkomplexkomposite Glasiomerzemente (GIZ)-Hybrid- o. hochvisköse GIZ-kunststoffmodifizierte GIZ Kompomere (Ormocere) Amalgam Gold 6-8 Jahre MÜZ 5-7 Jahre MÜZ abrasionstabil wenig Daten 13-15 Jahre MÜZ sehr lange MÜZ Überblick plastische Füllungsmaterialien
Allgemeine Anforderungen • ausreichende Härte u. Festigkeit gegenüber mechan. Belastung • Widerstandsfähigkeit gegenüber chem. u. elektrochem. Einflüssen • schlechte Wärmeleitfähigkeit (therm. Widerstandsfähigkeit) • Form-, Volumenbeständigkeit • guter dauerhafter Randschluß • zahnfarbenes Aussehen u. keine Verfärbung d. Zahns (gute Ästhetik) • biolog. verträglich (weder allgemein, noch lokal toxisch) • antisept. Wirkung • einfache Verarbeitung • gute Klebekraft
Komposite • Zusammensetzung
Komposite materialtechnische Einschränkungen • ausreichende Härte u. Festigkeit gegenüber mechan. Belastung zufriedenstellende Abriebfestigkeit bei HK mit Silanisierung (70-130 HV) • Widerstandsfähigkeit gegenüber chem. u. elektrochem. Einflüssen alle Komposite quellen, saure Hydrolyse mit Füllkörperverlust • schlechte Wärmeleitfähigkeit (therm. Widerstandsfähigkeit) erfüllt • Form-, Volumenbeständigkeit Polymerisationsschrumpfung zw. 2-6 Vol% (spez. Insertionstechnik), Perkolationseffekte (Sickerlaugung) • guter dauerhafter Randschluß bei optimaler Verarbeitung • zahnfarbenes Aussehen u. keine Verfärbung d. Zahns bei HK u. IHMK • biolog. verträglich (weder allgemein, noch lokal toxisch) tox. Beurteilung von Restmonomergehalt, Initiatoren u. Inhibitoren unklar • antisept. Wirkung keine • einfache Verarbeitung nur bei absoluter Trockenlegung • gute Klebekraft gut Schmelzhaftung, schlechte Dentinhaftung
Amalgame materialtechnische Einschränkungen • ausreichende Härte u. Festigkeit gegenüber mechan. Belastung gute Abrasionsfestigkeit (130 HV) • Widerstandsfähigkeit gegenüber chem. u. elektrochem. Einflüssen Korrosion nimmt nach „Passivierung“ ab, geringe Hg-Freisetzung • schlechte Wärmeleitfähigkeit (therm. Widerstandsfähigkeit) Unterfüllung • Form-, Volumenbeständigkeit Expansion bis Abbindeabschluß • guter dauerhafter Randschluß nein, da Flow und Creep • zahnfarbenes Aussehen u. keine Verfärbung d. Zahns nicht erfüllt • biolog. verträglich (weder allgemein, noch lokal toxisch) tox. bedenklich ist v.a. das Füllungslegung u. -entfernung • antisept. Wirkung evtl. bakteriostat. Wirkung v. Metallionen • einfache Verarbeitung CD aus toxikologischen Gründen • gute Klebekraft nicht erfüllt
Adhäsiv Herstellung einer Haftung und Verbindung des Füllungsmaterials mit der Zahnhartsubstanz Bedingungen:-Benetzbarkeit-Oberflächen-vergrößerung-Mikroretentionsrelief minimal-invasive Therapie Nicht-adhäsiv Rein makroretentiver Halt des Füllungsmaterials in der Kavität Bedingungen:-Geometrie der Kavität-spez. Retentions-elemente wie parapulpäre Stifte, Hilfskavitäten etc. Verankerungsorientierte Kavitätengestaltung Verankerungsprinzipien
Schmelzhaftung • Ca. 20 MPa
Dentinhaftung • Ca. 15 MPa
Präparationsgrundsätze • Verbundorientiert • Materialgerecht • Defektorientiert • Substanzschonend • unter Schonung von Zahnhart- u. Weichgewebe
Kl. III u. IV: Primärpräparation: -Zugang von oral, labiale Schmelzlamelle erhalten mit kugelförmigem Diamant Sekundärpräparation: -Abschrägung d. Kavitätenränder d. Glattflächen (Breite 0,5-1 mm) mit Diamantfinierer-bei zervikaler Zement- o. Dentinbegrenzung ggf. Unterschnitte anlegen Präparation – adhäsive Technik
Kl. I u. II: Primärpräparation:-Wände parallel bzw. leicht nach okklusal konvergierend-Präpgrenzen im okklusionstragenden Bereich, -Breite max. ¼ Höckerabstand-Tiefe 1,5 mmSlot-Präp. bei rein approximaler Karies Sekundärpräparation:-okklusal Anschrägung, nur Glättung d. Kavitätenränder-approximal Ränder abschrägen Präparation – adhäsive Technik
Kl. V: Primärpräparation: -konvergierende Kavitätenwände-Boden entsprechend ZahnOF Sekundärpräparation:-bei Schmelzbe-grenzung: Abschrägung-bei Zement/Dentin Unterschnitte Präparation – adhäsive Technik
Kl. I, II u. V: Umriß-, Übersichtsform:-alle Fissuren aufziehen-Crista transversa erhalten Widerstandsform:-Präp. gemäß Kronenachse,-Divergenz d. mesialen u. distalen Wände (Randleisten unterminieren)Ausmaß:-Tiefe 2 mm (Unterfüllung!)-Breite 1,5 mm (max. ½ Höckerabstand) Wandstärke 1.5 mm, dentingestützten Schmelz entfernen-Restaurationswinkel 70-90°-abgerundete Übergänge Retentionsform:-Makroretention durch 6° Konvergenz d. oralen u. vestibulären Wand-Schwalbenschwanzpräp Präparation – nicht-adhäsiv
Langzeitbewertung Ursachen für Füllungserneuerung: • Sekundärkaries: häufigste Ursache-kein Unterschied adhäsive / nicht adhäsiv (Forss, 2004, Kuopio, Finnland) • Abnutzung, Abrasion-bei Amalgam signifikant niedriger i.Vergl. Komposit im 2-Jahres Vergleich (Sachdeo A, 2004, Bristol, UK) • Randspaltbildung-nach 20 Jahren immer bei Kompositen, selten Sekundärkaries • Füllungsbruch • Füllungsverlust-sehr häufig bei Kompositfüllungen: 16% aller erneuerungsbedürftigen Füllungen (Forss, 2004)
Langzeitbewertung II • Beurteilung von Komposit Füllungen im SZ-Bereich nach 10 Jahren (Gaengler, Hoyer et al. 2001, Witten-Herdecke):-Frühe Verlust oft durch Bruch-Trotz schlechtem Randschluss selten Sekundärkaries, 74,2% nach 10 Jahren zufriedenstellend • Untersuchung großer, okklusionstragender Füllungen im SZ-Gebiet als Alternative zur Überkronung (Van Nieuwenhuysen, Brussels, Belgium): Kaplan-Meier-Überlebenszeiten = 12,8 Jahre für Amalgam (U: Sekundärkaries), 7,8 Jahre für Komposit (U: Füllungsfraktur, Füllungsverlust) • Review 24 Langzeitstudie: 13 über 3 Jahre, 7 über 10 Jahre (Brunthaler, Konig et al. 2003, Wien, Austria): -Methode der Trockenlegung, Erfahrung d. Behandlers zeigen keine signifikante Korrelation zum Behandlungserfolg-Je länger Studie, desto schlechter die Erfolgsraten (0-45% Misserfolge) kurze Studie liefern i.d.R. gute Ergebnisse
Die restaurative Materialentscheidung Kriterien: • Klinisch-experimentelle Testergebnisse:-in vitro-kurzzeitige in-vivo-Testung-klinische kontrollierte Langzeituntersuchung • Indikation-Defekttyp, Prognose des Zahnes -Ästhetische Anforderungen-Materialeigenschaften
Toxokologische Aspekte Komposit • Toxikologisches Risiko sehr schwer beurteilbar aufgrund mangelnder Erfahrung. • Mögliche Risiken:-Restmonomergehalt allergisierend, toxisch?-Inhibitoren, Initiatoren, Farbstoffe verbleiben z.T. unreagiert in Kunststoffmatrix-Inhaltsstoffe v.a. bei neueren Materialien unübersichtlich • Daten:-Sensitivität nach 5 Jahren reduziert (Sikorska-Bochinska, J., 2002, Stettin)
Amalgam • Eigenschaften d. Quecksilbers:-bei Raumtemp flüssig (Siedepunkt 357) -Vork.: ubiquitär, in Nahrungsmitteln v.a. Fisch (200-300 g/kg), Innereien, Kartoffeln, Getreide Reis, Milchprodukte-bakteriostatische Wirkung lange Verweildauer im Mund möglich (Sekundärkaries )-Modifikationen:
Mögliche Hg-Exposition • Exposition d. Menschen:-täglich ca. 13-27 g-kritische Grenze (WHO) 400 g/d (d.h. 2-3 kg Fisch)-MAK (= max. Arbeitsplatzkonz.) 100 g/m3Luft-BAT (= biolog. Arbeitsstofftoleranzwert) 200 g/l Urin bzw. 50 g/l Blut-zahnärztliches Personal 10% höhere Belastung als Normalbevölkerung • Hg-Abgabe aus Amalgamen (0,5-2 g/cm2 Füllungsoberfläche pro d):-initiale Abgabe bei Applikation u. Passivierungskorrosion (Dampf o. Ionen)-Korrosion durch Abrasion u. Belüftungselementbildung-Diffusionserscheinungen (v.a. bei niedrigem Schmelzpunkt u. unter mechan. Druck)
Toxikologische Bedeutung • allerg. Reaktionen (Typ IV) + elektrochem. Reaktionen (Geschmackssensationen, Irritation d. Mundschleimhaut) • nach Legen/Entfernen kurzfristiger d. Hg-Konz. in Blut u. Urin • Lichen planus d. Mundschleimhaut