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Alte Veste

Schlacht an der alten Veste

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Alte Veste

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Presentation Transcript


  1. Wallensteins Lager • Wallenstein war am 4. Juni 1632 in Prag aufgebrochen. Auf dem Weg nach Neustadt an der Waldnaab vereinigte er sich mit der kurbayerischen Armee, erreichte am 17. Juli die heutige Stadtgrenze von Fürth und ließ im Gebiet der heutigen Landkreisstädte Zirndorf, Oberasbach und Stein ein riesiges Lager aufbauen, für das gut 13.000 Bäume gefällt wurden. Darin kampierten 31.000 Infanteristen, 12.000 Reiter und ein Tross unbekannter Größe, insgesamt aber wohl um die 60.000 Menschen, sowie (anfänglich) 15.000 Pferde 70 Tage lang. Dies war das größte Feldlager der Weltgeschichte.[2][3] Wallenstein erkannte, dass es trotz seiner zahlenmäßigen Überlegenheit nicht ratsam war, Gustav Adolf in seinen „fortificationen“ um Nürnberg anzugreifen. Es gelang ihm jedoch, einen Blockadering um Gustav Adolfs Armee zu legen, sodass jener in Versorgungsschwierigkeiten geriet. Der bisher unbesiegte König war für sechs Wochen festgesetzt und zur Tatenlosigkeit verdammt.

  2. Entsatz für Gustav Adolf • Erste Hilfsheere für den zahlenmäßig unterlegenen Schwedenkönig stießen am 21. August gegen Fürth vor, wo derweilen eine kleinere Abteilung kaiserlicher Soldaten lag. Nach einem zweistündigen Vorpostengefecht in der Gegend zwischen Vach und Fürth zogen sich die Kaiserlichen in Wallensteins Lager zurück, die Hilfsarmee marschierte durch Fürth zum Lager von Gustav Adolf. Vor allem gelang der schwedischen Entsatzarmee von Reichskanzler Axel Oxenstierna am 27. August mit 24.000 Mann ein Durchbruch und er stieß daraufhin über (Erlangen-) Bruck zum schwedischen König. Dabei berichtete Oxenstierna von „einem kleinen Flecken namens Fürtt… mit einer kleinen Befestigung“, was insofern interessant ist, als von Befestigungen Fürths ansonsten nichts bekannt ist.

  3. Rechter Flügel scheitert am Rosenberg • Die Schweden kämpften sich in ihrem rechten Flügel von der heutigen Eschenau über den Rosenberg hoch und nahmen eine (in Resten heute noch sichtbare) Artillerieschanze beim heutigen Zirndorfer Wasserbehälter ein, wo sie 250 Meter vor dem Lagerrand eigene Artilleriestellungen vorbereiteten. Es gelang jedoch nicht, schwere Geschütze über den Rosenberg zu bringen. Der Lagerrand wurde im Laufe des Nachmittags von Wallenstein mit 3000 Musketieren verstärkt und war dadurch ohne schwere Artillerie nicht zu nehmen.

  4. Zentrum bleibt vor der Alten Veste liegen • Das Zentrum und Teile des linken schwedischen Flügels – darunter ein schottisches Regiment – griffen erfolglos die außerhalb des Lagers gelegene, stark verschanzte und mit Artillerie bestückte Burgruine der Alten Veste an. Die um 1230 erbaute Alte Veste war 1388 von den Nürnbergern teilweise zerstört worden, da sie damals dem verfeindeten Nürnberger Burggrafen gehörte, war aber immer noch als Bastion brauchbar. Die 1632 angelegte Artillerierampe zur Burgruine ist erhalten und dient heute als Aufgang zum Aussichtsturm. Die Bewaldung war von Wallensteins Truppen zur Schaffung eines freien Schussfeldes entfernt worden, was entsprechenden Erfolg zeitigte, zudem brachten Flankenangriffe bayerischer Kavallerie und kroatischer Reiter den Angriff der Schweden zum Stehen, obwohl „mit großer furia“ angegriffen wurde. Zeitzeugen berichteten: „Berg und Wald ist nichts als Rauch und Dampf gewesen“.

  5. Linker Flügel erreicht Lagerbefestigung • Gustav Adolf suchte nun auf dem linken Flügel die Entscheidung. Die eigentliche Lagergrenze Wallensteins verlief entlang der Sonnenstraße (Zirndorf), um östlich der Verbindungsstraße nach Norden vorzuspringen. Davor lagen etwa auf der Linie Fuggerstraße eine vorgeschobene Verteidigungslinie sowie in deren Anschluss – oberhalb des heutigen Schnittpunktes Kellerweg/Südwesttangente – eine mit Artillerie bestückte Sternschanze. Reste sollen bis zum Bau der Autobahn bei der ehemaligen Gaststätte „Schuhs Keller“ noch vorhanden gewesen sein. Gedeckt von einer Batterie an der heutigen Dambacher Erlöserkirche, griffen die Schweden unter Führung von Gustav Adolf diese Stellungen an. Bayerische Elite-Dragoner wehrten den Angriff ab, wurden aber wiederum von finnischen Panzerreitern zurückgedrängt, welche an der Dambacher Brücke bis dato bereitstanden. Weitere Flankenangriffe 500 Fuggerischer Kürassiere kamen ihrerseits in das Feuer 700 schwedischer Musketiere, wobei Oberst Jakob Graf Fugger (1606–1632) getroffen wurde. Gustav Adolf flößte ihm aus seiner Feldflasche noch Wein ein, bevor er verstarb. Die Finnen konnten die Vorfeldverteidigung an der Fuggerstraße und die Sternschanze nehmen und bereiteten den Angriff auf das eigentliche Lager vor. Wallenstein zog aber inzwischen immer weitere Truppen und Artillerie von seiner Schlachtaufstellung zurück in das Lager. Der schwedische Generalangriff über das weitgehend heute noch freie Feld – etwa von der Linie Fuggerstraße-Kanal ausgehend hoch zur Sonnenstraße – begann erst am Spätnachmittag, die Angriffsrichtung entsprach dem Verlauf der heutigen Verbindungsstraße West den Hügel hinauf. Der linke Teil blieb im Artilleriefeuer des vorgeschobenen Abschnittes der Lagerbefestigung liegen (letzterer südlich des Hohlweges zur Grenzstraße). Der rechte Teil westlich der Verbindungsstraße kam dagegen gut voran. Die Finnen erreichten den Lagerand an der Sonnenstraße und eroberten mehrere Redouten. Die Lage wurde für Wallenstein kritisch, aber die Dämmerung verwehrte es den Finnen, weiter in das Lager einzubrechen. In der Nacht vom 3. auf den 4. September standen die Schweden bei strömendem Regen auf ihren erreichten Stellungen; Gustav Adolf übernachtete in einem Feldwagen bei der Dambacher Brücke, geschützt von den finnischen Panzerreitern.

  6. Abbruch der Schlacht • Da es im Dauerregen erst recht nicht gelang, schwere Geschütze über den Rosenberg zu schaffen und die Salpeter-Lunten der Musketen aufgrund der Luftfeuchtigkeit kaum mehr zündeten, brach Gustav Adolf die Schlacht vormittags am 4. September ab und führte die Truppen zurück in das Feldlager auf der Hardhöhe, ohne dabei von Wallenstein attackiert zu werden. Die Verluste waren zwar im Vergleich zu anderen Schlachten des Dreißigjährigen Krieges gering und der Ausgang unentschieden, Gustav Adolf hatte jedoch einen Prestigeverlust erlitten. 1200 Gefallene und 200 Verletzte gab es auf schwedischer Seite, und unter den Gefallenen waren überproportional viele Offiziere. Die Kaiserliche Armee beklagte circa 300 Tote und 700 Verwundete. Da die Schweden nichts erreicht und ihren Nimbus der Unbesiegbarkeit verloren hatten, war die Schlacht ein Punktsieg für Wallenstein. Beide Armeen waren angeschlagen, nicht in erster Linie durch die Kampfhandlungen, sondern durch Krankheit (anscheinend Ruhr) und Versorgungsschwierigkeiten. Zahlreiche Soldaten desertierten, Tausende von Pferden verendeten.

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