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Wien. Hauptstadt von Österreich Schlacht „ad Uuveniam“ Ca. 1,7. Mio. Einwohner_innen 414,87 km² 23 Bezirke Weltstadt Sprachenbiotop. Wienerisch: Definitionen.
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Wien • Hauptstadt von Österreich • Schlacht „ad Uuveniam“ • Ca. 1,7. Mio. Einwohner_innen • 414,87 km² • 23 Bezirke • Weltstadt • Sprachenbiotop
Wienerisch: Definitionen • Wienerisch ist der Variablenname für alle Substandardvarietäten, die von in den Grenzen der Stadt Wien geborenen Sprechern mit in den Grenzen der Stadt Wien geborenen Eltern verwendet werden. • Alles in Wien Gebräuchliche, was vom Hochdeutschen, wie wir es aus dem Duden kennen, abweicht, ist Wienerisch.
Wienerisch und Wiener Dialekt • Abgrenzung schwierig: Dialektkontinuum in Österreich, Zersiedelung – Wien-Umgebung, Dialektvarietäten der Bezirke (wegen „Ghettobildung“) • Dialekt in Wien stigmatisiert oder zumindest markiert • Dialekt in Wien Altersmerkmal (früher Schicht) • Innere Mehrsprachigkeit als besondere Fähigkeit echter Wiener
Merkmale des Wienerischen • Monophtongierung: ai , au, äu > ää, öö, oo • Zusammenfall der offenen und geschlossenen e-, ö-, o-Laute • ch für ausgefallenes g • Meidlinger l • ua für oa • r zwischen 2 Vokalen • Schwächung der Mitlaute
Helles a für ei • Verfeinerung des Mundartlichen: Fata, Muta statt Foda, Muada(despektierlich) • Konjunktivbildung: schwache Endung –ad plus Verfeinerung: Stammesselbstlaut wird aus der Schriftsprache bezogen, zBgingad statt gangad, aber auch schdingad statt schdengad • sich statt uns: Haid hama sich guaduntahoidn. • Mischung aus Volksmundart, Verkehrssprache und Schriftsprache
Wiener Mundart • Mittelbairisch • Abgrenzung und Kontakt zwischen Wiener Mundart und ländlichen Mundarten des Umlandes • Strahlkraft auf bäuerliche Mundarten • 1300 erstes Wiener Wörterbuch
Wiener Mundart • 17./18. Jhdt.: Teil der Bühnensprache • Volks- und Jesuitentheater • 18. Jhdt.: Mundart noch immer am Hofe gebräuchlich • Veränderung während der nächsten 100 Jahre • Fremdwörter, Neuschöpfungen, „vermundartlichte Schriftwörter“
Wiener Mundart • Versuch der historischen Abgrenzungen in der Forschung • Rokkoko-/Schnörkelwienerisch • Altwienerisch, Neu- und Jungwienerisch • Was war wann? Verschiedene Definitionen • Einschnitte: Revolution und Kriege
Wiener Mundart: heute • Unterordnung der Wiener Mundart gegenüber Stadtjargon oder Schriftsprache • vereinzelt noch „authentische“ Mundart zu hören
Wiener Mundart: Praxis • Auslaut –g: wird -ch oder getilgt • Gruach (Krug), Krieau (urspr. Kriegau), bülich (billig), sölich (selig) • Wochentage: Abgrenzung von altertüml. Mundart durch volle Form • Mondoch, Dinsdoch, … Sundoch • ländl. Mundarten: -ch getilgt
Wiener Mundart: Praxis • Neueste Entwicklung • Mundartl. „au“, „ai“ werden zu einfachen Selbstlauten • Entwicklung geschieht unbewusst, wird von Sprechern nicht wahrgenommen
Wiener Mundart: Praxis • Verben • Standardnahe Form in Abwandlungen • gschichd (vs. gschiachd) • Auslaut –n: duan, schdenvs. doa, schde • Rückbezügl. „sich“ • auch für Plural • Phänomen auch in Klagenfurt
Experiment- Dialektkompetenz der WienerInnen • Frage: „ Verwenden die Wiener überhaupt und wenn ja, wie oft, wienerische Wörter/Redewendungen?“ • Probanden: in Wien geborene und lebende bzw. Personen, die schon lange in Wien wohnen • Altersklassen: bis 25 Jahre, 25 + • Fragebogen besteht aus 2 Teilen • Teil 1: Bilder vorgegeben, „Bitte benennen Sie den abgebildeten Gegenstand!“ • Teil 2: Wörter vorgegeben, „Kennen Sie die folgenden Begriffe? Verwenden Sie sie auch oder wie würden Sie es sonst bezeichnen?“
Die Teilnehmer • 26,7% männlich; 73,3% weiblich • 73,3% bis 25; 26,7% über 25 • 66,7% in Wien geboren; 33,3% zugezogen • 86,7% mit Deutsch als Muttersprache;13,3% mit anderer Muttersprache (Serbisch, Bosnisch)
Bänkelsänger Quelle: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Hess_Baenkelsaenger.jpg&filetimestamp=20090122203459
Schrammelquartett Quelle: http://www.vienna.cc/d/lyrik/txtvierterl.htm
Typische Themen • „Wein, Weib, Gesang“ Jessas Freunderln, halt´s die Dam, Dass mei Weiberl jetzt daham Wann i komm so anmarschiert, Nur net munter wird. Dieses Weib is´ all´s imstand Beutelt mi glei aus´m Gwand. Fürchten tua i mi zwar net – Aber s´Keppeln is´ ma z´bled.
Wien und der Tod Der Himmel soll was herrlich´s sein, a wahres Paradies, Nur kommt dort einer schwer hinein, wann er ka Weaner is. Wia i ma´n Himmel tua vorstelln, dös will i jetzt d´erzähl´n. Die Engerln spiel´n a Weanaliad, daß an´ das Herz glei´ roglat wird Und von der fern ganz leis und still hört man an Dudler voller G´fühl.
Fremde in Wien Der Wosalek, der Zwiketak, der Pschiste und der Haderlak Der Jirtschek, der Gebernek und dann der Wenzel Tschiptschaptschek, Der Navratil, der Wiskoczil und auch der schöne Nechledil, Der Woperhal, der Zapletal die kommen allemal…
Fiaker Ich hab´ zwa schwarze Schimmeln, Sein eing´spannt in mein Wag´n, Ich bin ich kan Fiaker Und steh´ auch nicht am Grab´n. Bin Kutscher, fahr´ bei Janschki, Führ zwar kan Cavalier, Doch ruft mich Pompfuneber, A potom, bin ich hier.
Vertreter aus dem Kabarett Helmut Qualtinger Qualtinger & Gerhard Bronner http://derstandard.at/r5085/Der-Oesterreichische-Film?_lexikaGroup=17http://oe1.orf.at/artikel/209054
Georg Kreisler • Tauben vergiften http://www.gophoto.it/view.php?i=http://userserve-ak.last.fm/serve/_/23299279/Georg+Kreisler+kreisler.jpg#.UM8Z4uTwzh4
Soziolinguistische Folgerungen • Gesprochener Dialekt ≠ Sprache des Wienerliedes • Sprache als bewusstes Gestaltungsmittel • Autorefentialität: Wiederholung verschiedener Topoi • Dialektschwund im Alltag – Wiener Dialekt markierte Kommunikationsaufgabe (vgl. Medien…) • Reflektieren von kollektivem Sprachbewusstsein
Zeitgenössische Interpreten 5/8erl in Ehr´n Kollegium Kalksburg
Die Strottern http://diestrottern.at/strots/wp-content/uploads/2012/05/MG_4014.jpg
TRIO LEPSCHI • Ortsnamen-Lied http://www.folkclub.at/joomla/index.php?option=com_phocagallery&view=category&id=59:trio-lepschi-3112012&Itemid=57
Wiener Literatur trifft Wienerlied • Vogerl, Hunderl, Krot http://www.stefanslupetzky.at/publikationen.htm