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FFH-Grünlandtypen in Deutschland: Ziel- und Problemarten, Erhaltungsmöglichkeiten

FFH-Grünlandtypen in Deutschland: Ziel- und Problemarten, Erhaltungsmöglichkeiten. Rainer Buchwald Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. 1. Einleitung Ziele der FFH-Richtlinie a. Allgemeine Ziele b. Pflanzen- und Tierarten c. Lebensräume

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FFH-Grünlandtypen in Deutschland: Ziel- und Problemarten, Erhaltungsmöglichkeiten

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  1. FFH-Grünlandtypen in Deutschland:Ziel- und Problemarten, Erhaltungsmöglichkeiten Rainer Buchwald Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

  2. 1. Einleitung • Ziele der FFH-Richtlinie a. Allgemeine Ziele b. Pflanzen- und Tierarten c. Lebensräume • Berücksichtigung gefährdeter Arten und Lebensräume in der FFH-Richtlinie und in den Naturschutzgesetzen • Problemarten im Grünland 5. Entwicklung artenreicher Mähwiesen a. Notwendigkeit der Impfung b. Verfahren der Mähgut-Übertragung c. Vergleich verschiedener Impfmethoden 6. Fazit

  3. Einleitung: Naturschutzfachlicher Hintergrund • Quantitativer Rückgang des Grünlands in Mitteleuropa: z.B. Emsland von ca. 60.000 ha (1979) auf ca. 23.000 ha (1999) • Qualitativer Rückgang des Grünlands in Mitteleuropa: Rückgang spezifischer und allgemeiner Grünlandarten, Verlust an struktureller Diversität, Rückgang spezifischer Tierarten • Ursachen: allmähliche Umwandlung in artenarme Intensivwiesen, Überführung in Äcker (Umbruch) oder durch Ein- oder Übersaat regelmäßig erneuerte Fettwiesen

  4. Naturschutz: häufig langwierige oder erfolglose Extensivierung u. Arten-Anreicherung • Standorte hinsichtlich kennzeichnender ökologischer Faktoren irreversibel verändert (v.a. hydrologische, bodenphysikalische Faktoren) • Hohe Konzentrationen an Nährionen im Oberboden nach jahr(zehnt)elanger Intensivnutzung • Typische Grünlandarten teilweise mit kurzlebiger und/oder individuenarmer Diasporenbank • Typische Grünlandarten teilweise mit geringer Keimrate in situ • Unzureichende Aktivierung der Diasporenbank wegen fehlender Vegetationslücken • Spenderpopulationen von Grünlandarten individuenarm und/oder in weiter Entfernung • Fehlende Ausbreitungsvektoren (Überschwemmungen, Weidetiere, landwirtschaftliche Fahrzeuge u.a.)

  5. Teil 1:FFH-Richtlinie und nationales Gesetz • Welche Lebensräume und Arten sind durch die FFH-Richtlinie (Anhang I, II) geschützt und welche nicht? • Welche Lebensräume und Arten sind durch das Bundesnatur-schutzgesetz und die Landesnaturschutzgesetze geschützt und welche nicht? • Gibt es Koinzidenzen zwischen der Seltenheit (Rote Liste der Biotope und Arten) und dem nationalen und dem FFH-Schutzstatus? • Schützen FFH-Richtlinie und BNatG/LNatGe dieselben oder unterschiedliche Lebensräume und Arten? Wo gibt es Komplementaritäten, wo Überschneidungen?

  6. Richtlinie 92/43/EWG des Ratesvom 21. Mai 1992zur Erhaltung der natürlichen Lebensräumesowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen Artikel 1, Absatz a: „Erhaltung“ = alle Maßnahmen, die erforderlich sind, um die natürlichen Lebensräume und die Population wildlebender Tier- und Pflanzenarten in einem günstigen Erhaltungszustand … zu erhalten oder diesen wiederherzustellen.

  7. Richtlinie 92/43/EWG des Ratesvom 21. Mai 1992zur Erhaltung der natürlichen Lebensräumesowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen Artikel 1, Absatz e: „Erhaltungszustand eines natürlichen Lebensraumes“ = die Gesamtheit der Einwirkungen, die den betreffenden Lebensraum und die darin vorkommenden charakteristi-schen Arten beeinflussen und die sich langfristig auf seine natürliche Verbreitung, seine Struktur und seine Funktion sowie das Überleben seiner charakteristischen Arten … auswirken können.

  8. Richtlinie 92/43/EWG des Ratesvom 21. Mai 1992zur Erhaltung der natürlichen Lebensräumesowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen Artikel 2, Absatz 2: Die aufgrund dieser Richtlinie getroffenen Maßnahmen zielen darauf ab, einen günstigen Erhaltungszustand der natürlichen Lebensräume und wildlebenden Tier- und Pflanzenarten von gemeinschaftlichem Interesse zu bewahren oder wiederherzustellen.

  9. Absolute Fläche (in 1000 ha) und Anteil (in %) gemeldeter FFH-Gebiete, geordnet nach Gruppen von Lebensraumtypen (nach BfN 2006)

  10. Prozentualer Anteil gemeldeter FFH-Gebieteund Vogelschutzgebiete, bezogen auf terrestrische Flächennutzungstypen (nach BfN 2006)

  11. Pflanzen- und Tierarten der FFH-Richtlinie Da mehrere Arten in verschiedenen Anhängen gleichzeitig aufgeführt sind, ergibt die Summe der Arten der einzelnen Anhänge nicht die Gesamtzahl aller Arten der FFH-Richtlinie in Deutschland.

  12. Pflanzenarten des Anhangs IIder FFH-Richtlinie in Deutschland

  13. Überwiegend von landwirtschaftlicher Nutzung oder naturschutzfachlicher Pflege abhängige Lebensraumtypen des Anhangs 1 der FFH-Richtlinie (Auswahl; nach BfN 2006)

  14. Überwiegend von landwirtschaftlicher Nutzung oder naturschutzfachlicher Pflege abhängige Lebensraumtypen des Anhangs 1 der FFH-Richtlinie (Auswahl; nach BfN 2006)

  15. Grasland-Lebensraumtypen (LRT)der FFH-Richtlinie (Anhang I) und ihre Pflanzengesellschaften * = prioritär; (*) = z.T. prioritär

  16. Grasland-Lebensraumtypen (LRT)der FFH-Richtlinie (Anhang I) und ihre Pflanzengesellschaften * = prioritär; (*) = z.T. prioritär

  17. Vorkommen ausgewählter Grünlandartenin der Roten Liste Deutschlands und Niedersachsens, in der Artenschutzverordnung Deutschlands, (indirekt) in Anhang I sowie in den Anhängen II, IV und V der FFH-Richtlinie

  18. Gefährdung und Schutz artenreicherGrünlandtypen in Niedersachsen(v. Drachenfels 1996, 2004) 1) RL 1, geschützt (§28a,b NNatG), Anhang I (FFH-Richtlinie) GNA = basen- und nährstoffarme Nasswiese GNK = basenreiche, nährstoffarme Nasswiese GNS = wechselnasse Stromtalwiese GFP = wechselfeuchte Pfeifengraswiese 2) RL 2, geschützt (§28a,b NNatG), Anhang I (FFH-Richtlinie) GTS = submont. Grünland frischer, basenreicher Standorte GFB = wechselfeuchte Brenndolden-Wiese GMF = mesophiles Grünland mäßig feuchter Standorte* GMM = mesophiles Marschengrünland mit Salzeinfluss* GMA = mageres mesophiles Grünland kalkarmer Standorte* GMK = mageres mesophiles Grünland kalkreicher Standorte*

  19. Gefährdung und Schutz artenreicherGrünlandtypen in Niedersachsen(v. Drachenfels 1996, 2004) 3) RL 2, geschützt (§28a,b NNatG) GNW = magere Nassweide GNR = nährstoffreiche Nasswiese GNF = seggen-, binsen- oder hochstaudenreicher Flutrasen GFF = sonstiger Flutrasen GFR = Sumpfdotterblumen-Wiese 4) RL 3, geschützt (§28a,b NNatG), Anhang I (FFH-Richtlinie) GTR = nährstoffreiche Bergwiese GTA = magere Bergwiese

  20. Gefährdung und Schutz artenreicherGrünlandtypen in Niedersachsen(v. Drachenfels 1996, 2004) 5) RL 3 (d) GMZ = sonstiges mesophiles Grünland GIH = Intensivgrünland auf Hochmoorstandorten GIN = Intensivgrünland auf Niedermoorstandorten GIM = Intensivgrünland der Marschen GIA = Intensivgrünland der Auen GIF = sonstiges feuchtes Grünland 6) geschützt (§28a,b NNatG), Anhang I (FFH-Richtlinie) GMR = sonstiges feuchtes Intensivgrünland* * seit 2005 nicht mehr geschützt (nach Änderung des NNatG)!

  21. Bilanz der gefährdeten BiotoptypenNiedersachsens (ohne Degenerationsstadien)

  22. Gesetzlicher Schutz der schutzwürdigenBiotoptypen Niedersachsens: Verteilung nach Obergruppen der Biotoptypen § = Schutz nach § 28a,b oder §33 (§) = z.T. nach § 28a,b geschützt - = nicht geschützt

  23. Status verschiedener Grünlandtypen (i.w.S.),zugeordnet zu pflanzensoziologischen Verbänden Aufgeführt sind Schutzstatus in Niedersachsen und Baden-Württemberg, Status nach der RL Biotoptypen Deutschland sowie Vorkommen in Anhang I der FFH-Richtlinie.

  24. Fazit 1 • FFH-Richtlinie: Problem Anhang II (Pflanzenarten) • FFH-Richtlinie: große Spanne von Lebensräumen (speziell: Grünlandtypen) durch Anhang I geschützt; Lücken: u.a. Calthion, Juncion acutiflori, sonstiges Feucht-grünland • BNatG: Schutz seltener Sippen (Artenschutzverordnung) • BNatG, LNatG: große Spanne von Lebensräumen (speziell: Grünlandtypen) geschützt; Lücken: u.a. mesophiles Grünland, Buchenwälder • Rote Listen Arten und Biotope (Bund, Länder): Argumentation für Ausweisung von einzelnen Schutzgebieten (NSG, NP, etc.)

  25. Teil 2:für Erhaltung und Aufwertung problematische Arten Juncus effusus Senecio jacobaea

  26. Problemart Flatterbinse (Juncus effusus) Dichter Horst der Flatterbinse mit vielsamigen Fruchtständen Halme der Flatterbinse in lockeren Beständen werden von Eseln und (seltener) angepassten Schafrassen befressen Dichte Juncus effusus - Bestände sind in der Regel außerordentlich arten- und strukturarm Sehr dichte, ungemulchte Bestände von Juncus effusus werden von Weidetieren kaum verbissen

  27. Bekämpfung vonFlatterbinsen-Beständen im Grünland Flächenmäßige Unterschneidung einer von Juncus effusus dominierten Grasnarbe nach vorangegangener Kurzmahd

  28. Problemart Senecio jacobaea Kennzeichnung nach OBERDORFER et al. (2001): • Habitat: Weiden (Unkraut; wohl giftig!), Magerwiesen, Straßen-ränder, Böschungen, Raine, Waldsäume • Standort: mäßig frisch, nährstoff- und basenreich, mäßig sauer, humose Lehmböden • Biologie: Insektenbestäubung, Windausbreitung, langlebige Diasporenbank • Verbreitung: Ebene bis mittlere Gebirgslagen, eurasiatisch-subozeanisch (-submediterran) Aktueller Status: starke Ausbreitung in einigen Bundesländern, v.a. in Extensivgrünland, auf Brachen sowie Wald- und Wegsäumen

  29. Fazit 2 • Einige Pflanzensippen aufgrund ihrer effektiven Ausbreitung problematisch für die Erhaltung und Entwicklung artenreicher Grünlandbestände • Beispiele: Juncus effusus, Senecio jacobaea, Ranunculus repens, Deschampsia cespitosa, Rumex obtusifolius, Elymus repens, Brachypodium pinnatum u.a. • Kennzeichen: oft starke vegetative (J. effusus, R. repens, D. cespitosa, E. repens, B. pinnatum, weitere Poaceae) und/oder generative (J. effusus, S. jacobaea, Rumex spp.) Ausbreitung, allg. hohe Konkurrenzkraft • Ursachen: oft unsachgemäße Bewirtschaftung oder Pflege (Zeitpunkt der Mahd oder Beweidung, Einsatz von Maschinen, Art und Intensität der Düngung)

  30. Teil 3: Wiederherstellung und Neuschaffung artenreicher Mähwiesen • Erhaltungszustand: Wertstufen A, B und C; „Entwicklungsgebiet“ • Notwendigkeit von Impfmaßnahmen • Vorgehensweise, Methodik und erste Ergebnisse der Mähgut-Übertragung von Spender- auf Empfängerflächen • Vergleich verschiedener Impfmethoden

  31. Vereinfachter Kartier- undBewertungsschlüssel für Lebensraumtypen

  32. Vergleichende Bewertung des Erhaltungs-zustandes in gemeldeten FFH-Gebieten, zugeordnet zu fünf Lebensraumtypen von Magerrasen und Grünland Angegeben ist die absolute und relative Zahl der Bewertungen nach m = 207 Standarddatenbögen (SDB) und n=193 Grunddatenerhebungen (GDE) (BfN 2006) A = sehr guter Erhaltungszustand B = guter Erhaltungszustand C = mittlerer/schlechter Erhaltungszustand (*) = teilweise prioritärer LRT * = prioritärer LRT

  33. Naturschutz: häufig langwierige oder erfolglose Extensivierung u. Arten-Anreicherung • Standorte hinsichtlich kennzeichnender ökologischer Faktoren irreversibel verändert (v.a. hydrologische, bodenphysikalische Faktoren) • Hohe Konzentrationen an Nährionen im Oberboden nach jahr(zehnt)elanger Intensivnutzung • Typische Grünlandarten teilweise mit kurzlebiger und/oder individuenarmer Diasporenbank • Typische Grünlandarten teilweise mit geringer Keimrate in situ • Unzureichende Aktivierung der Diasporenbank wegen fehlender Vegetationslücken • Spenderpopulationen von Grünlandarten individuenarm und/oder in weiter Entfernung • Fehlende Ausbreitungsvektoren (Überschwemmungen, Weidetiere, landwirtschaftliche Fahrzeuge u.a.)

  34. Bodenchemische Kennzeichnung von 20 Mähgut-Aufbringungsflächen in NW- und SW-Deutschland Angegeben ist jeweils das arithmetische Mittel aus 3 (bisherige Äcker) bzw. 6 (bisherige Intensivwiesen) Einzelwerten.

  35. Osten A B Mit Bodenbearbeitung Ohne Bodenbearbeitung A Doppelte Schichtdicke B Einfache Schichtdicke C C Null - Fläche Hangneigung Sechs Varianten der Mähgut-Aufbringungauf der Empfängerfläche Belchen-Hohtann(intensiv genutztes Geranio – Trisetetum)

  36. Übertragung von Mähgut auf eineBorstgras-reiche Goldhaferwiese nach vorsichtiger Bodenlockerung Mahd der Empfängerfläche unmittelbar vor der Mähgut-Übertragung Bodenbe- arbeitung mit dem Frontlader Abtransport und Abladen des Mähguts von einem Lade-wagen mit Schneidewerk und per Hand Die bei der Bearbeitung entstandenen Bodenrillen

  37. Spenderfläche Empfängerfläche Abtransport per Silierwagen mit Schneidewerk Mahd mit Kreiselmähwerk (Mittel-schwadablage) Verteilen des Mähguts mit dem Zetter Abladen des Mähgutes auf der vorbereiteten Fläche Mähgut-Übertragung von einer Salbei-Glatthaferwiese auf eine Ackerfläche im Juni 2006 (Mattfeld; Stadt Weil am Rhein) Spenderfläche Mattfeld

  38. Mähgut-Übertragung auf beweidetes,artenarmes Intensivgrünland mit hohem Anteil von Alopecurus pratensis und einigen Flutrasen-Bereichen Spenderwiese für die Empfängerfläche „Duntzenwerder“ (Alter Ochtum-Polder). Blühaspekt mit Rhinanthus minor. Ausgebrachtes Mähgut auf der Fläche „Duntzenwerder“.

  39. Mähgut-Übertragung auf extensiv genutztes,artenarmes Hochmoor-Grünland (dominant: Holcus lanatus, Deschampsia cespitosa, Juncus effusus) Mähgutgewinnung mit Häcksler und Miststreuer auf der Spenderfläche (Bornhorster Wiesen). Mähgutverteilung mit dem Miststreuer auf der Fläche „Moorplacken-Süd“.

  40. Mähgut-Übertragung von einemungedüngten Sandtrockenrasen auf eine vegetationsfreie Rohbodenfläche Auf der nahe gelegenen Empfänger-fläche wird das Mähgut von Hand ausgebracht. Mähgut-Gewinnung mit einem Auf-sitzmäher auf dem Wasserwerks-gelände Oldenburg-Alexanderfeld.

  41. Entwicklung der Gesamtartenzahlen von2004 (Zeitpunkt der MGA) bis 2007 und der mittleren Artenzahlen in den Dauerquadraten (DQ) 2006 bis 2007 in drei Flächen am Tüllinger Berg

  42. Artenentwicklung in der Fläche Tüllingen 3von 2004 (Mähgutaufbringung) bis 2007 Die Zielarten der Salbei-Glatthaferwiese sind hervorgehoben.

  43. Übertragung von Pflanzenarten bei denin 2006 erfolgten Maßnahmen (NW-Deutschland) In den rechten Spalten ist die absolute Zahl der wahrscheinlich übertragenen Arten sowie ihr Anteil an der Artenzahl der Spenderfläche und an der Anzahl der potentiell übertragbaren Arten angegeben.

  44. Aus: Badische Zeitung, 11.06.2007

  45. Projekt Bremgarten: Verbesserung des Erhaltungszustandes (B,C) durch internen Mähgut-Transfer (von A,B)

  46. Impfmethoden zur Wiederherstellungoder Neuschaffung artenreicher Mähwiesen • Mähgut-Übertragung: Aufwuchs wird in frischem Zustand auf die Empfängerfläche aufgetragen • Heublumensaat (traditionell: Diasporen werden nach langer Lagerung auf Heuboden gesammelt) • Heudrusch: frisches Mähgut wird gedroschen, getrocknet, gelagert und aufgebracht • Ansaat von gezielt gesammelten Diasporen • Ansaat einer käuflich erworbenen Artenmischung • Pflanzung ausgewählter adulter Arten • Übertragung von Rasensoden

  47. Vor- und Nachteile des Mähgut-Transfers + Aktive Auswahl der Spender- und Empfängerfläche mit bekannter Artenzusammensetzung + Steuerung der übertragbaren Artenzusammensetzung über Wahl des Mähzeitpunktes (Zeitpunkt der Samenreife) möglich + mikroklimatischer Schutz für Keimung und Etablierung + Übertragung von generativen und vegetativen Diasporen (auch Farne, Moose, Flechten) und von diversen Stadien der Mikro- und Mesofauna + ggf. Lösung von Entsorgungsproblemen bei Pflegeflächen

  48. Vor- und Nachteile des Mähgut-Transfers + im Vergleich zu anderen Impfmethoden geringe Kosten + Übertragung nur von autochthonen Pflanzen- und Tiersippen + Beitrag zum Verbund artenreicher Mähwiesen (Schaffung von Korridoren, Trittsteinen etc.) • hoher logistischer Aufwand • Engagement und Erfahrung von Landwirten oder Lohnunter-nehmern notwendig • große Abhängigkeit von geeigneter Witterung • in einigen Regionen Fehlen geeigneter Spenderflächen

  49. Fazit 3 • Grundsätzlich ist die Ausmagerung und v.a. Arten-Anreicherung von Intensivgrünland in vielen Fällen langwierig und teuer oder sogar erfolglos. Auf den betreffenden Flächen ist die Entwicklung artenreichen Grünlands nur durch geeignete Impfmethoden möglich. • Gemeldete FFH-Flächen des Erhaltungszustands B und C sowie Entwicklungsflächen können durch Transfer von Diasporen aus artenreichen Spenderflächen aufgewertet werden.

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