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Ringvorlesung: Afrika – Europas verkannter Nachbar. Konflikte in Afrika. Vorgehensweise Bestandsaufnahme Ursachenforschung Beispiel DR Kongo Was tun?. Konflikte in Afrika. Bestandsaufnahme – das Gewicht des Problems. Afrika – der Kontinent der Konflikte
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Ringvorlesung: Afrika – Europas verkannter Nachbar Konflikte in Afrika • Vorgehensweise • Bestandsaufnahme • Ursachenforschung • Beispiel DR Kongo • Was tun?
Konflikte in Afrika Bestandsaufnahme – das Gewicht des Problems • Afrika – der Kontinent der Konflikte • In den vergangenen Jahrzehnten am stärksten betroffen von kriegerischen Konflikten • Deutliche Verbesserung der Lage seit 2000 • Abnahme der Konfliktintensität: Friedensschluß in Sudan, Befriedung Sierra Leones, Liberias und Burundis • Deutlicher Rückgang der Opferzahlen • Aber: • Befriedung auf brüchiger Basis • Zudem: erneute Zuspitzung der Konflikte in Elfenbeinküste, Darfur, Äthiopien/Eritrea
Konflikte in Afrika Bestandsaufnahme – das Gewicht des Problems
Konflikte in Afrika Bestandsaufnahme – das Gewicht des Problems
Konflikte in Afrika Bestandsaufnahme – Charakteristika • Konflikte niedriger Intensität • Keine fortdauernden Kampfhandlungen • Konflikte werden überwiegend mit Kleinwaffen ausgefochten • Gewalt richtet sich überwiegend gegen Zivilisten • Mehr Opfer durch indirekte Folgen des Konflikts (Zusammenbruch der Nahrungsmittel- und Gesundheitsversorgung) als durch direkte Kampfhandlungen
Konflikte in Afrika Bestandsaufnahme – Charakteristika • Vielfalt der Konfliktakteure • Reguläre Streitkräfte (auch benachbarter Staaten) • Rebellen • Kriegsherren, kriminelle Banden • Milizen, traditional hunters, Kindersoldaten • Söldner, private Militärunternehmen • Internationale peacekeeper • Akteursmapping extrem schwierig • Motive, Strategien, Machtressourcen der Akteure schwer identifizierbar
Konflikte in Afrika Bestandsaufnahme – Charakteristika • Grenzüberschreitende Konflikte • Neues Phänomen des militärischen Eingreifen von Nachbarstaaten in Konflikt • Beispiele: DR Kongo, Elfenbeinküste • Bzw. des Ausgreifens des Konflikts auf Nachbarstaaten • Beispiele: Sierra Leone, Guinea • Sonderfall Äthiopien/Eritrea
Konflikte in Afrika Ursachenforschung • Gängige Unterscheidung • Strukturelle Faktoren – root causes • Verschärfende, verlängernde Faktoren • Auslöser
Konflikte in Afrika Ursachenforschung – root causes • Soziale, ökonomische und kulturelle Faktoren • Knappheit an Ressourcen • Armut • Soziale und wirtschaftliche Ungleichheit • Demographische Veränderungen • Religiöse, kulturelle und ethnische Vielfalt • Partikularismus • Modernisierung und sozialer Wandel
Konflikte in Afrika Ursachenforschung – root causes • Politische Faktoren • Fehlen politischer Legitimität • Politische Repression • Politisierte Ethnizität • Politischer Ausschluß gesellschaftlicher Gruppen • Ineffektive Regierung, Staatsversagen • Machtzuwachs nichtstaatlicher Gewaltakteure • Grenzziehung
Konflikte in Afrika Ursachenforschung – root causes • Externe Faktoren • Erbe des Kolonialismus • Ost-West-Konflikt • Imperialismus, Neo-Kolonialismus • Vakuum nach Rückzug externer Akteure • regionale Machtkonflikte • Rohstoffausbeutung durch internationale Unternehmen
Konflikte in Afrika Ursachenforschung – verschärfende Faktoren • Rapider wirtschaftlicher Niedergang • Konflikte in Nachbarstaaten • Flüchtlingsbewegungen • Zustrom von Waffen • Kollaps staatlicher Dienstleistungen • Politische Reformen und deren Blockade • Politische Agitation
Konflikte in Afrika Ursachenforschung – verlängernde Faktoren • Herausbildung von Kriegsökonomien • Illegale Ausbeutung von Ressourcen • Kriegsfinanzierung durch Diaspora • Intervention durch Nachbarstaaten, andere externe Akteure
Konflikte in Afrika Ursachenforschung - Auslöser • Manipulierte Wahlen • Demonstrationen • Attentate auf Politiker • Militärputsche, Meuterei • Eskalation lokaler Auseinandersetzungen • Bruch von Friedensabkommen
Konflikte in Afrika Ursachenforschung - Zusammenfassung • Greed or grievance? • Zentrale root causes • Soziale Ungleichheit, sozialer und demographischer Wandel • Ausschluß gesellschaftlicher Gruppen, Staatsversagen, Proliferation nichtstaatlicher Gewaltakteure • Ost-West-Konflikt, Vakuum nach Ende des Kalten Krieges • Zentrale verschärfende und verlängernde Faktoren • Konflikte in Nachbarstaaten, Staatskollaps, politischer Wandel • Kriegsökonomien und Ressourcenausbeutung
Konflikte in Afrika Beispiel DR Kongo Konfliktverlauf • Vormarsch Laurent Kabilas mit Unterstützung ruandischer, ugandischer und angolanischer Truppen 1996-97 • 2. Intervention Ruandas und Ugandas, Eingreifen Angolas und Simbabwes auf Seiten der Regierung, 1. Weltkrieg Afrikas, 1998-2001 • Proliferation lokaler Milizen • Friedensabkommen von 2002, MONUC seit 2003 • Übergangsregierung, Verfassungsreform, Wahlvorbereitung • Brüchiger Frieden, anhaltende hot spots in Kivu, Ituri; neu in Katanga • Todesopfer (1998-2001): 2,5 Mio, davon 145.000 durch direkte Kampfhandlungen
Konflikte in Afrika Beispiel DR Kongo • Root causes • Landknappheit kombiniert mit demographischem Druck • Soziale und wirtschaftliche Ungleichheit • Illegitime Kleptokratie • Politisierte Ethnizität, Ausschluß gesellschaftlicher Gruppen (insbesondere Banyamulenge) • Rückzug externer Akteure
Konflikte in Afrika Beispiel DR Kongo Verschärfende und verlängernde Faktoren • Wirtschaftlicher Kollaps • Konflikt in Ruanda und Uganda • Flüchtlinge aus Ruanda • Verweigerung politischer Reformen • Illegale Ressourcenausbeutung • Intervention von Nachbarstaaten • Kriegsökonomie
Konflikte in Afrika Beispiel DR Kongo
Konflikte in Afrika Was tun? Herausbildung afrikanischer Sicherheitsstrukturen • Afrikanische Union • Neuer Schwerpunkt Frieden und Sicherheit • Relativierung der Prinzipien nationaler Souveränität und der Nichteinmischung • Herausbildung von entsprechenden Organen und Strukturen • AMIB und AMIS • Regionale Organisationen • Beispiel: ECOWAS
Konflikte in Afrika Was tun? Unterstützung afrikanischer Lösungsansätze und Sicherheitsstrukturen • Institutionelle Förderung kontinentaler und regionaler Organisationen • Beispiele: AU, ECOWAS, IGAD, KAIPTC • Förderung von Vermittlungsmissionen und afrikanischen peacekeeping-Missionen • African Peace Facility • Beispiel: AMIS
Konflikte in Afrika Was tun? Zivile Krisenprävention • Wo ansetzen: strukturelle oder verschärfende Faktoren? • Aktionsplan zivile Krisenprävention • Verläßliche staatliche Strukturen schaffen: Rechtsstaatlichkeit, Demokratie, Menschenrechte und Sicherheit • Friedenspotentiale fördern: Zivilgesellschaft, Medien, Kultur und Bildung • Lebenschancen sichern: Wirtschaft und Soziales, Umwelt und Ressourcen • Instrumente • u.a.: Einsatz des Zivilen Friedensdienst, Sicherheitssektorreform., DD&R, Maßnahmen gegen Waffenhandel
Konflikte in Afrika Was tun? Friedenserzwingung und Friedenserhaltung • Afrikanische Lösungen, internationale Umsetzung • Schwäche und Erschöpfung afrikanischer Fähigkeiten • Beteiligung Europas unerläßlich • Deutsche Beteiligung? • Sowohl mit zivilem als auch militärischem Personal schwach (41 bzw. 27) <-> 15 peacekeeping missions in Afrika, darunter 2 der größten weltweit (UNMIL: 14.844, MONUC: 15.921) • Battle groups?, Kriterien für Einsatz