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Fachsprachen. Sondersprachen: gesellschaftliche Gruppierung Berufs- und Fachsprachen: Arbeitsteilung und Funktionalität Übergangsbereich: Werkstattsprache „am Arbeitsplatz“ . Fachsprachen. Berufs- und Fachsprachen (funktionale Varietäten) Arbeitsteilung präzise und schnelle Verständigung
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Fachsprachen • Sondersprachen: gesellschaftliche Gruppierung • Berufs- und Fachsprachen:Arbeitsteilung und Funktionalität • Übergangsbereich: Werkstattsprache „am Arbeitsplatz“ Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
Fachsprachen • Berufs- und Fachsprachen (funktionale Varietäten) • Arbeitsteilung • präzise und schnelle Verständigung • Fachausdrücke mit genau festgelegten Bedeutungen • Fachbegriffe in den Wissenschaften mit definierten Begriffsinhalten • Gemeinsprache: Wort = Lautung/Schriftform + Bedeutung(en) • Fachsprachen: Fachbegriff = Begriffsname (Wort) + Begriffsinhalt Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
Fachsprachen 3 Schichtenmodell in den Fachsprachen Vertikale Schichtung: Kommunikationsräume Horizontale Schichtung: Fachgrenzen F A C H F A C H F A C H F A C H F A C H F A C H • Theorieebene • Schriftsprache • Fachbegriffe • Formeln • Fachbuch • Monographie • Dissertation • Fachzeitschrift • Arbeitsplatz • mündliche „Werkstattsprache“ • Kurzformen • Einfluss der Umgangssprache Interdisziplinarität führt zum Austausch der Terminologien Gesetzes- und Verwaltungssprache enthält Teile der Juristenspracheund der des geregelten Bereiches • Verteilerebene • Fachmann/-frau u. Laie • Lehre • Verkauf, Werbung • Sachbuch • Ratgeberbuch • Lehrbuch • Werbematerial Fahrtrichtungsanzeiger Blinker Blinkgeber Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
Fachsprachen Beispiel Werkstattsprache: Erproben eines Betriebssystems am PC Mündlichkeit Sprechpausen Sprechplanung Analyse der Fachsprache Hex: Hexadezimal pcx-Bilder ASCII: American Standard Code for Information Interchange Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
Fachsprachen Fachsprache der Medizin Verteilerebene Beratungsgespräch Begleittext zu einem Lehrvideo der Medizin: „Erste Hilfe bei einem Unfall“ Mündlichkeit und Sprecherwechsel („Turn-taking“) Beispiel Theoriesprache: Begleittext zu einem Lehrvideo der Medizin: „Erste Hilfe bei einem Unfall“ Sprecher Herr Dybus, Text: Dr. Schiefer, von der Audioaufnahme abgehört.) Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
Die Überwachungsmöglichkeiten des Herz-Kreislauf-Systems können in vier Stufen zusammengefasst werden: Während in der ersten Stufe die Herz-Kreislauf-Funktion ausschließlich klinisch überprüft wird, kommen in der zweiten Stufe nichtinvasive Überwachungsverfahren wie zum Beispiel ein Monitor-EKG oder die unblutige Messung des arteriellen Blutdrucks hinzu. In der dritten und vierten Stufe kommen zusätzlich invasive Verfahren zur Anwendung. Zu den klinischen Überwachungsparametern gehören die Pulsfrequenz und –qualität, die Haut- beziehungsweise Schleimhautfarbe, die Füllung der peripheren Venen, die Diorhese sowie die Pupillengröße. Obwohl mit diesen Parametern nur eine grobe Orientierung über die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems möglich ist, sind sie dennoch zugleich unverzichtbare Grundlage einer jeden kardiozirkulatorischen Überwachung. In Notfallsituationen, zum Beispiel bei der Erstversorgung Schwerverletzter am Unfallort, im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation sowie bei Störungen der noninvasiven und invasiven Verfahren kommt der klinischen Beurteilung bisweilen sogar entscheidende Bedeutung zu. Zu den noninvasiven Überwachungsverfahren der zweiten Stufe gehören die kontinuierliche Ableitung eines drei- beziehungsweise fünfpoligen Monitor-EKGs sowie die intermittierende manuelle oder automatische Blutdruckmessung. Auch die Pulsoxymetrie muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden, da hierbei über eine Beurteilung der Frequenz und des Rhythmus sowie der Pulskurvenamplitude Rückschlüsse auf die Kreislaufsituation gezogen werden können. Auf Grund zahlreicher Interaktionen zwischen dem Atmungssystem und dem Herz-Kreislauf-System kann beim intubierten Patienten die Kapnometrie ebenfalls zum erweiterten noninvasiven Herz-Kreislauf-Monitoring gerechnet werden. So geht zum Beispiel bei ansonsten unveränderter Gesamtsituation eine Abnahme der Herzleistung mit einer Abnahme des entexspiratorischen CO2-Partialdruckes einher. Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
Fachsprachen • Analyse der Fachsprache: • Langwörter und Lexik Überwachungsmöglichkeiten des Herz-Kreislauf-Systems klinischen Überwachungsparametern Füllung , Orientierung, Überwachung im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation sowie bei Störungen der noninvasiven und invasiven Verfahren kommt der klinischen Beurteilung bisweilen sogar entscheidende Bedeutung zu • Syntax Obwohl mit diesen Parametern nur eine grobe Orientierung über die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems möglich ist, sind sie dennoch zugleich unverzichtbare Grundlage einer jeden kardiozirkulatorischen Überwachung. In Notfallsituationen, zum Beispiel bei der Erstversorgung Schwerverletzter am Unfallort, im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation sowie bei Störungen der noninvasiven und invasiven Verfahren kommt der klinischen Beurteilung bisweilen sogar entscheidende Bedeutung zu. Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
Fachsprachen • logische Gliederung • können in vier Stufen zusammengefasst werden • Während in der ersten Stufe • kommen in der zweiten Stufe • In der dritten und vierten Stufe • sowie bei Störungen der noninvasiven und invasiven Verfahren • Zu den noninvasiven Überwachungsverfahren der zweiten Stufe gehören die kontinuierliche Ableitung eines drei- beziehungsweise fünfpoligen Monitor-EKGs sowie die intermittierende manuelle oder automatische Blutdruckmessung. Obwohl mit diesen Parametern nur eine grobe Orientierung über die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems möglich ist, sind sie dennoch zugleich unverzichtbare Grundlage einer jeden kardiozirkulatorischen Überwachung. In Notfallsituationen, zum Beispiel bei der Erstversorgung Schwerverletzter am Unfallort, im Rahmen der kardiopulmonalen Reanimation sowie bei Störungen der noninvasiven und invasiven Verfahren kommt der klinischen Beurteilung bisweilen sogar entscheidende Bedeutung zu. Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
Fachsprachen Beispiel Verteilersprache: Ein Straßenprediger auf der Kettwiger Straße in Essen Die Aufnahme ist auf der Kettwiger Straße in der Essener Innenstadt als Mitschnitt gemacht worden. Der Text ist von der Audioaufnahme abgehört. Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
Straßenprediger Gott weiß, dass wir Essen und Trinken benötigen, Gott weiß, dass wir eine Wohnung und einen Arbeitsplatz benötigen, aber an erster Stelle sollten wir nach dem Reiche Gottes trachten. Dann sorgt Gott für alles andere. Dann brauchen wir uns selber gar nicht so viel Sorgen machen. Aber das Problem, das in unserer Zeit ist, dass die Menschen an erster Stelle trachten nach den irdischen Dingen, und sie meinen, Gott – das wär‘ etwas für das Sterbebett erst, dann lassen sie schnell den Priester kommen, die letzte Ölung zu empfangen, und dann meinen sie, dann ist alles in Ordnung. Aber das wird dann eine Enttäuschung sein, wenn man ins Jenseits eingeht. Was nutzt einem bewusstlosen Menschen da, der kaum mehr etwas wahrnimmt auf dem Sterbebett, wenn er nur noch die letzte Ölung empfängt. Dann ist es für die Bekehrung, für die Wiedergeburt zu spät. Darum heißt es in der Bibel: ‚Wir sollen unseres Schöpfers in unserer Jugend gedenken. Wohl dem Menschen, der in seiner Jugend sich zu Gott bekehrt und dann das ganze Leben für Gott lebt.‘ Und sonst? Viele junge Leute leben nicht für Gott, sie leben für den Teufel. Wenn wir sehen, wie viele drogensüchtige Menschen es gibt, junge Leute – Das ist doch absolut eine Sache des Teufels! Der Teufel, der möchte uns zerstören nach Geist, Seele und Leib. Mit Drogen, da wird zerstört der Leib – Geist und Seele mit. Und das ist doch nicht der wahre Sinn des Lebens. Gott möchte, dass wir frei sind von dieser Macht des Teufels, von der Macht der Sünde. Jesus sagt: ‚Wen der Sohn Gottes frei macht, der ist wirklich frei.‘ Aber von der Sünde sagt Jesus: ‚Wer Sünde tut, ist ein Knecht der Sünde.‘ Und das sehen wir am besten heute bei den Drogensüchtigen. Das fängt an so bisschen Freude und dann werden die Menschen total verknechtet, und für viele endet das dann tödlich. Und keine Entziehungskur kann da nicht mehr helfen. Aber ich weiß, dass Jesus Christus auch einen Drogensüchtigen von einem Tag zum anderen total frei machen kann. Ich habe einen Freund, einen Bekannten, der war total drogensüchtig, und keine Entziehungskur konnte ihn befreien, kein Doktor und kein Arzt konnte ihn frei machen davon. Dann fing er an zu schreien zu Jesus Christus, und von einem Tag zum anderen war er total frei von der Drogensucht. Und er brauchte auch mit Alkohol sich nicht berauschen, er brauchte auch kein(e) Nikotin, keine Zigaretten mehr rauchen, weil Jesus Christus ihn frei gemacht hat. Und er ist seit vielen, vielen Jahren jetzt frei. Und er geht auf die Straßen und predigt Jesus Christus als den Retter, als den, der frei macht.Und Jesus Christus lebt heute als derselbe, gestern, heute und in Ewigkeit. Wer zu ihm kommen will, und er sagt: ‚Wer zu mir kommt ...‘ – den wird er nicht hinaus stoßen. Ich lade die Menschen nicht ein, zu einer Sekte zu kommen, zu einer besonderen Kirche, weil ich weiß, keine Sekte, Kirche kann uns von Sünden und Lastern frei machen ... Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
Fachsprachen Thomas Mann: Aus »Bekenntnisse des Hochstapler Felix Krull« Thomas Mann liest selbst aus dem Gespräch zwischen Felix Krull und Professor Kuckuck im Speisewagen auf der Eisenbahnfahrt von Paris nach Lissabon. Die Audioaufnahme ist der Schallplatte 43 004 der Deutschen Grammaphon Gesellschaft entnommen, es handelt sich um eine Aufnahme des S. Fischer Verlages Frankfurt a. M. Zur Situation: Felix Krull fährt an stelle eines Freundes, des Marquis de Venosta, den seine Eltern auf eine Weltreise schicken wollten, der es aber vorzog, in Paris bei seiner Geliebten zu bleiben. Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
»Und Sie, Herr Professor, waren in Paris gewiss im Auftrag Ihres Museums?« »Sie erraten es. Zweck meiner Reise war, vom Paläozoologischen Institut ein paar uns wichtige Skelettfragmente zu erwerben, – Schädel, Rippen und Schulterblatt einer längst verstorbenen Tapir-Art, von der über viele Entwicklungsstufen hin unser Pferd abstammt.« »Wie, das Pferd stammt vom Tapir?« »Und vom Nashorn. Ja, Ihr Reitpferd, Herr Marquis, hat sehr verschiedene Erscheinungsformen durchlaufen. Zeitweise, obgleich schon Pferd, hatte es Liliput-Format. Oh, wir haben gelehrte Namen für alle seine früheren und frühesten Zustände, Namen, die alle auf ‚hippos‘, ‚Pferd‘, ausgehen, angefangen mit dem ‚Eohippos‘, – jener Stamm-Tapir lebte nämlich im Erdalter des Eozäns.« »Im Eozän. Ich verspreche Ihnen, Professor Kuckuck, mir das Wort zu merken. Wann schrieb man das Eozän?« »Kürzlich. Es ist Erdenneuzeit, etwelche hunderttausend Jahre zurück, als zuerst die Huftiere aufkamen. – Übrigens wird es Sie als Künstler interessieren, dass wir Spezialisten beschäftigen, Meister ihrer Art, die nach den Skelettfunden all die vergangenen Tierformen höchst anschaulich und lebensvoll rekonstruieren, wie auch den Menschen von einst.« »Den Menschen?« »Wie auch den Menschen.« »Den Menschen des Eozäns?« »Das wird ihn schwerlich gekannt haben. Wir müssen gestehen, swein Andenken verliert sich ein wenig im Dunkeln. Dass seine Ausbildung sich spät, erst im Rahmen der Entwicklung der Säugetiere vollzogen hat, liegt wissenschaftlioch auf der Hand. Er istm, wie wir ihn kennen, ein Spätkömmling dahier, und die biblische Genesis hat vollkommen recht, in ihm die Schöpfung gipfeln zu lassen. Nur kürzt sie den Prozess ein wenig drastisch ab. Das organische Leben auf Erden ist schlecht gerechnet fünfhundertfünfzig Millionen Jahre alt. Bis zum Menschen hat es sich Zeit genommen.« (Aus: Thomas Mann: Die Bekenntnisse der Hochstapler Felix Krull. Ausgewählte Werke, Band III, Deutscher Bücherbund Stuttgart Hamburg o. J., S. 289f. Der Text ist der neuen Rechtschreibung angeglichen. Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
Soziale Sprachvarietäten: Sonder- und Fachsprachen • Berufs- und Fachsprachen (funktionale Varietäten) • Arbeitsteilung • präzise und schnelle Verständigung • Fachausdrücke mit genau festgelegten Bedeutungen • Fachbegriffe in den Wissenschaften mit definierten Begriffsinhalten • Gemeinsprache: Wort = Lautung/Schriftform + Bedeutung(en) • Fachsprachen: Fachbegriff = Begriffsname (Wort) + Begriffsinhalt Welche alten Handwerke sind in die sprichwörtlichen Redensarten eingegangen? (1) von Tuten und blasen keine Ahnung haben (2) die Felle davon schwimmen lassen (3) Leine ziehen (4) sich wie ein Flegel benehmen (5) den Faden verlieren (6) auf den Leim gehen (7) ins Netz gehen (8) den Nagel auf den Kopf treffen (9) in der Tretmühle gehen (10) ............., bleib bei deinen Leisten! Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen
Fachsprachen Predigt auf der Cranger Kirmes Herne-Crange im nördlichen Ruhrgebiet Die Cranger Kirmes ist das größte Volksfest der Ruhrgebietes und Westfalens. Der Text ist von der Audioaufnahme abgehört. Die Tradition der Cranger Kirmes ist bekannt, kirchlichen Ursprungs ist sie, Gelegenheit für Christen, nicht nur in die Kirch..., nicht nur in der Kirche die Freude der Liebe Gottes zu erfahren, sondern auch draußen, überall wo wir sind, komprimiert (für) in eine Woche hinein, eine andere Art von Freude zu erleben, die Freude des Gottesdienstes hinaus zu tragen und weiter zu erleben. Es geht bei dieser Erfahrung der Freude eben um eine Erfahrung ganz anderer Art. Wir sind immer so auf der Suche nach einer Art von Verwandlung, nach neuer Erfahrung – Erfahrung, die andere Erfahrungen verdrängt und neue in uns wach werden läßt. So sind wir schon als Kinder über den Kirmesplatz mit staunenden Augen und klopfendem Herzen gegangen. Meine Brüder und Schwestern, wovon sprechen wir denn eigentlich, wenn wir von Erfahrung reden, von Erfahrung der Freude, und von der Erfahrung dieses Gottes? Nun, eines wissen wir, wir erfahren Gott selber niemals wirklich. Das können wir nicht. Aber wir erfahren einen Teil seiner Kraft. Es ist eine gewisse Wirkung, die von ihm ausgeht, die sein Wesen – das göttliche Wesen – in uns hinterlässt. Und es gibt kein menschliches Leben, auch draußen nicht dieses vielfältige Gewirr von Menschen, es gibt kein menschliches Leben, in dem diese Kraft Gottes nicht gegenwärtig wäre... Prof. Dr. Karl-Dieter Bünting, Universität Essen