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Medien. Vorlesung vom 23.1.20001. Von der Medienwirkungsforschung zur Analyse der Prozesse bei der Bildverarbeitung. Didaktisch situierte Perspektive: Soziale und kulturelle Aspekte der Lernsituation Lernpsychologische Perspektive: Attribute des Individuums / Zur Effektivität CUU

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Presentation Transcript


  1. Medien Vorlesung vom 23.1.20001

  2. Von der Medienwirkungsforschungzur Analyse der Prozesse beider Bildverarbeitung • Didaktisch situierte Perspektive: Soziale und kulturelle Aspekte der Lernsituation • Lernpsychologische Perspektive: Attribute des Individuums / Zur Effektivität CUU • Medienpsychologische Perspektive: Eigenschaften des Lernmediums

  3. Was bringt computerunterstützer Unterricht?Ergebnis von12 Metaanalysen (Kulik, 1994) • Lernerfolg höher (gewichtete durchschnittliche Effektstärke: d =.35) • 34% eingesparten Zeitaufwand • Positivere Einstellung zum Unterricht • Positivere Einstellung zum Computer • Kein Effekt auf Bewertung des Stoffs • Aber: Effektstärke sinkt, wenn Unterrichtsvarianten von derselben Lehrkraft durchgeführt werden, wenn Neuigkeitseffekt kontrolliert wird und wenn Evaluationszeitraum > 8 Wochen

  4. Fazit • Nicht das Medium sondern die mit dem Medium realisierte Lehrmethode ist entscheidend > „horse race“ ist wenig sinnvoll • Sinnvolle, mit dem PC optimierbare Lehrmethoden sind: Mastery Learning und Prinzip der Individualisierung (binnendifferenzierter Unterricht)

  5. Die medienpsychologische Perspektive: Lernen mit Text, Bild, Ton • Theorie der dualen Kodierung (Paivio, 1986): zwei getrennte Systeme (verbales & nonverbales) mit referentiellen Verbindungen; doppelte Kodierung soll für bessere Verankerung im Gedächtnis sorgen, konkret Vorstellbares wird besser erinnert als Abstraktes („Bildüberlegenheitseffekt“) • Multimediale Lernprogramme können Lerner mit visuellem vs. verbales Verarbeitungsstil „bedienen“; aber Existenz überdauernder Lernertypen ist fraglich, Lerner wählen Verarbeitungsmodi je nach Aufgabe und Situation

  6. Bildarten • Abbilder (z.B. Fotos, Filme) = Darstellung von Realitätsausschnitten • Logische Bilder = kulturelle Erfindungen zur Visualisierung von Abstraktem (z.B. schematische Darstellung, Notationssysteme, Diagrammtypen, Mind-Maps) • konventionalisierte Formsprache • sollen Sachverhalte strukturieren • Schematische Bilder dienen der Darstellung konkreter Realitätsausschnitte mit konventionalisierten Zeichen (z.B. Landkarten, Blaupausen)

  7. Abbilder

  8. Schematische Darstellung von Entwicklungsverläufen

  9. Eltern und Lehrer als Erziehungspartner? Quelle: Allbus, 1986

  10. Stabilität der Lernmotivation über ca. 2 Monate

  11. Bedingungen und Folgen erzieherischen Handelns (Wild, 2000) Erfahrungen von Eltern am Arbeitsplatz t1 Autonomie Berufliche (Un-)sicherheit Intellektuelle Herausforderung Seelische Gesundheit von Eltern t2 Selbstwert Depressive Verstimmung Optimistische Zukunftsperspektive Elterliche Erziehungspraktiken und Zielvorstellungen t3 Demokratische Erziehungspraktiken Autoritäre Erziehungsprakiken Schul. und berufl. Aspirationen Bewältigung von Entwicklungsaufgaben (t4): Entwicklung einer „erarbeiteten“ Identität und Vorbereitung auf den Beruf Selbstwert Depressive Verstimmung OptimistischeZukunftsperspektive Schul. und berufl. Aspirationen

  12. Erleben sozialer Einbindung Bedürfnisse • Aktive A.unterstützung • ...... Emotionale Unterstützung ..... Stimulation.... • keine Kontrolle • .... • Struktur • .... Logisches Bild zur Selbstbestimmungstheorie Autonomie- erleben Kompetenz- erleben

  13. Streuung der (linearen) Veränderungen der intrinsischen Lernmotivation im schulischen und familialen Kontext (Betas von 73 Schülern)

  14. Mutter 8 18 7 10 Relative Häufigkeit der in der Interaktion adressierten Personen (Gesamt = 100%) - Familien mit 18j. M& K Jugendl. M&V 14 7 V&K 8 21 7 Vater

  15. Verteilung des Software-Angebots nach Programmtypen (Leufen, 1996)

  16. Anzahl der Lernprogramme für verschiedene Sachgebiete

  17. Formen & Funktionen von Medien • Pädagogische Medien haben die Aufgabe, lernrelevante Informationen zu transportieren. • Das Medium nimmt eine Mittlerrolle zwischen Bildautor und Bildrezipienten mit verschieden ausgeprägtem Bildverständnis (visual literacy, piktorale Literalität) ein • Vorteil: Bilder geben raschen Überblick; Nachteil: geringe Eindeutigkeit, Konventionen müssen bekannt sein • Verschiedene Taxonomien • Verwendete Sinnesmodalität • Erforderliche kognitive Operationen

  18. Taxonomien von Medien • Sinnesmodalität • Auditive (Vl) • Visuelle (Lehrtext) • audio-visuelle (Video) • Enkodierung verschiedenartiger Codes • Verbale (Lesen, Vortrag hören) • Numerische (Zahlen, Formeln) • Piktorale (Bilder, Animationen)

  19. Klassifikation von Funktionen von Bildern(nach Weidenmann, 1991) • Klassifikation in Abhängigkeit vom Vorwissen des Lerners und dem Detailreichtum der Abbildung

  20. Die medienpsychologische Perspektive: Lernen mit Text, Bild, Ton Schnotz (1996, 97, 98) postuliert, • dass beim Textverstehen zunächst der semantische Gehalt eines Textes in propositionalen Repräsentationen rekonstruiert und dann in ein mentales Modell des Lerngegenstands überführt wird • Im mentalen Modell verbale und piktorale Informationen zusammengeführt und gegeneinander abgeglichen werden, • so dass aus dem mentalen Modell neue propositionale Repräsentationen abgeleitet werden

  21. Illustrierte Lehrtexte und der Prozeß der Bilderkennung • Bilderkennung = komplexer Prozess mi Wahrnehmungsorganisation, Mustererkennung und Objektidentifikation • Zuerst entsteht ein Gesamteindruck (prä-attentiver Prozeß), wobei auf vorhandene Schemata (Weltwissen) zurückgegriffen wird • Dann wird Mitteilung des Bildautors zu entschlüsseln versucht (attentativer Prozeß, indikatorisches Bildverstehen); für die absichtsvolle, aufgabenorientierte und bewußte Verarbeitung der Infos ist Vertrautheit mit Symbolik wichtig

  22. Idealtypisches Ablaufschema für den Prozeß des Bildverstehens(Lewalter, 1997) • Vorphase (erster Bildkontakt) • Initialphase (natürliches Bildverstehen) • Progressionsphase (tiefergehende Verarbeitung) • Stablisierungsphase (Konsolidierung des mentalen Modells) • Speicherphase

  23. Der Prozeß des Bildverstehens: Anforderungen an den Lerner • Die umfassende Wahrnehmung des Bildes, um keine wichtigen Bildelemente zu übersehen. • Das Erkennen der verschlüsselten Bedeutung des Bildes, ohne einzelne Bildelemente falsch oder überhaupt nicht zu verstehen. • Nutzen des Erfaßten für den Lernprozeß durch Verknüpfen mit Informationen anderer Informationsquellen.

  24. Der Prozeß des Bildverstehens: didaktische Hilfen • Erwartungshaltung wecken • aktive Auseinandersetzung mit dem Bildmaterial anregen (Zeit, kooperative Szenarios, verbale Hinweise) • Ergänzende Fragen zum Material stellen • Ggfs. steigende Komplexität zur Anpassung an Lernervoraussetzungen (erst schematisches, dann logisches, dann reales Abbild vom Gehirn) • Transformation von Symbolsystem zur Realität erleichtern (z.B. sukzessive Interpretation) • eindeutige Figur-Hintergrund Unterscheidung, • eindeutige Schattierungs- und Farbinformation, • vertrauter Blickwinkel und Kontextualisierung • Bedeutungsüberschuss kenntlich machen, zentrale Infos hervorheben (durch Techniken des Bildeingriffs wie z.B. Umrahmungen wichtiger Bestandteile, farblichen Hervorhebungen, Pfeile und Ausschnittsvergrößerungen)

  25. Aus: ZEIT, Mai 00

  26. Multimediales Lernen Gestaltung lernförderlicher multimedialer Lernumgebungen: • Kontiguitätsprinzip: • Räumliche und zeitliche Kontiguität von Text und Bild • Vermeidung von „split-attention effect“ • Modalitätsprinzip: • In gesprochener Form mitgelieferte Kommentare werden langfristig besser behalten als auf dem Bildschirm abzulesende Worte • Kombination von auditiver und visueller Information ist dem Ansprechen nur einer Sinnesmodalität überlegen

  27. Bedingungen der Nützlichkeit von multimedialen Lernumgebungen • dem Informationsgehalt von Bildern • Rein dekorative Bilder und Photos haben keinen Lerneffekt • spezielle Abbildungen (z.B. Statistiken) werden selten ohne Hilfe verstanden • Texte dürften nicht allzu leicht verständlich sein • der Informationsverarbeitungskapazität der Lerner • Generell Gefühl des cognitive load • ATI: Lerner mit geringem Vorwissen profitieren stärker von gleichzeitiger Darbietung von Bild und Ton • hoch ausgeprägtes Vorstellungsvermögen erleichtert das Verstehen von illustrierten Texten • Text- und Bildinformationen werden nicht automatisch abgeglichen, das zuerst dargestellte Medium (z.B. verbale Infos) bestimmt, welche Info als „Leitmedium“ zum Verstehensprozess herangezogen wird

  28. Bedingungen der Nützlichkeit von multimedialen Lernumgebungen • der Anstrengungsbereitschaft des Lerners • Ohne gezielte Anreize kein indikatorisches Bildverstehen • Heranwachsende nutzen Bilder/Filme eher zur Unterhaltung und Entspannung • dem Medienkonsum des Lerners • Je größer der Medienkonsum, umso schneller läßt motivierende Funktion nach (Überstimulation) • Generell ist Wechsel zwischen verschiedenen Präsentationsformen angesagt • der Interessantheit des Materials • Starke Emotionen haben keine positive Lernwirkung • „seductive details“ können die Aufmerksamkeit von wichtigem ablenken • Einbettung von Text-Bild • Je größer Text-Bild-Schere umso geringer die Lernwirkung • Sequenzeffekt beachten: animierte Bildübersicht bringt mehr, wenn sie vor und nicht nach Text präsentiert wird

  29. Die medienpsychologische Perspektive: Multimedia • Animation: schnell ablaufende Folge von Bildern auf dem Monitor, die dem Beobachter die Vorstellung einer Bewebung vermittelt • Supplantationstheorie von Salomon (1979): ein äußeres Medium kann einen fehlenden inneren Prozeß ersetzen • Animation regt die automatisierte Fähigkeit des visuellen Systems zur Herstellung einer scheinbaren Bewegung an, entlastet das KZG • Fehlvorstellungen von Abläufen werden vermieden • Simulationen: ein Programm, das einen Prozeß oder ein natürliches oder künstliches System mit deren Paramtern nachbildet • Vorteil: gefahrloses Experimentieren und Simulieren von Vorgängen in einer artifiziellen Lernumgebung, fördert intrinsische Motivation • Nachteil: Lernernden mangelt es häufig an einer systematischen, kognitiv und metakognitiv bewußten Vorgehensweise

  30. Die medienpsychologische Perspektive: Lernen mit Hypertexten • Hypertexte: die lineare Organisation von Dokumenten wird aufgebrochen und in eine netzwerkartige Struktur überführt; bei Einbeziehung von Videos, Animationen etc. spricht man von Hypermedia • Vorteil: Lerner kann sich Inhalte lerngesteuert erarbeiten • Problem: häufig mangelt es an einer Vorstellung über die Organisationsstruktur der Informationsbasis („lost in hyperspace“) • Auch kann durch Überlastung der Gedächtniskapazität und/oder der Aufmerksamkeitsspanne die Interaktivität des Lehr-/Lernsystems nicht ausgeschöpft werden • Insgesamt wird der pädagogische Nutzen von Hypertexten als begrenzt angesehen; evtl. Aufbau flexibler Wissensstrukturen

  31. Begriffliches • Teleteaching ist ein Bildungsprozeß, der aufgrund von elektronischen Fernverbindungen zwischen Personen und Lerngegenständen zustandekommt. • Es werden asynchrone und synchrone Formen des Distanzlernens unterschieden. • Die technisch aufwendigste Form liegt in der Verbinung mehrerer Personen durch ein Videokonferenzsystem bei dem man gemeinsam auf eine Computeranwendung zurückgreifen kann (Application Sharing)

  32. Infos zum Internet • 1969 wurde vom us-amerikanischen Verteidigungsministerium ein dezentrales Rechnernetzt, das Arpanet aufgebaut. • 1989 wurde am CERN, dem Europäischen Kernforschungszentrum in Genf der Internet-Dienst Worl Wide Web entwickelt, der durch seine graphische Benutzerschnittstelle auch informationstechnisch ungeübten mit sog. WWW-Browsern ein einfaches Navigieren per Mausklick ermöglichte. • Derzeit werden Hochgeschwindigkeits-Datenkommunikationsnetze mit Bandbreiten auf Megabit-Ebene aufgebaut, die Video-Übertragungen in Echtzeit ermöglichen. • Im Internet wird eine Datei in mehrere Teile (Pakete) zerlegt, die getrennt zum Zielrechner geschickt werden und „Sprünge“ über zahrleiche Rechner machen. • Das im Internet verwendete Transportprotokoll ist das TCP/IP (Transmission Control Protocol; Internet Protocol). • Das Domain Name System sieht für jeden Rechner eine eindeutige Adresse vor, die aus vier Ziffernblöcken besteht. Rechner an der Uni sind an ein lokales Netzwerk angeschlossen (LAN) und können hierüber ins Internet gelangen; vom heimischen PC aus gelangt man über Modem und einen Einwählrechner (Internet Provider) ins Internet. ISDN-Verbindungen werden über das Telefonkabel realisiert und gewährleisten eine schneller Verbindung.

  33. Infos zum Internet • Das Internet bietet eine Reihe von Diensten an, darunter • Email, Mailinglists (elektronische Diskussionsforen, bei dem jeder Beitrag als email an alle Listenteilnehmer verschickt wird). • News groups (elektronische Diskussionsforen, bei denen die Artikel auf lokalen News-Servern öffentlich zugänglich bereitstehen. • Chatrooms: Internet Relay Chat ist ein synchroner Kommunikationsdienst, der viele Nutzer interagieren läßt. • FTP (Telnet, Gopher): Mit dem File Transfer Protocol können Dateien jeder Art von FT‘P-Servern herunter- oder heraufkopiert werden, mit Telnet kann man sich auf einem entfernten Rechner einloggen. • Das WWW besteht aus unzähligen Hypertext-Dokumenten. Es sind HTML-Dokumente, da es um einfache Textdateien handelt, in die Steuerkommandos aus der Dokumentenbeschreibungssprache HTML (Hyper Text Markup Language) eingetragen sind. Im Internet werden HTML-Dokumente auf der Basis des TCP/IP mit dem Protokoll HTTP (Hyper Text Transfer Protocol) übertragen. Bekannte Client-Programme für das WWW sind Netscape und Internet Explorer (WWW-Browser).

  34. Wer nutzt das Internet? • Mitte der 90er Jahre durchgeführte Umfragen ergaben übereinstimmend folgendes Nutzerprofil (zusf. Döring, 1995) • 44% sind zwischen 26 und 30 Jahre alt • 94% waren männlichen Geschlechts • 33% hatten Hochschulabschluss, 23% die Promotion • 27% waren technische Experten, 26% Studierende und 14% Wissenschaftler

  35. Formen des Distanzlernens • Synchroner Modus • Rechnergestützte multimediale Tele-kommunikation und Kooperation im synchronen Modus (Videokonferenzen „remote lecture room“, Anbindung über ISDN/ADSL) • Tele-Tutoring / telekommunikationsbasiertes Coaching • Remote-Teilnahme an Teleseminaren (Schulung mit Application Sharing und Whiteboarding; live-Übertragung mittels digitaler Videokonferenztechnik) • virtuelle Sprechstunden

  36. Distanzlernen im asynchronen Modus • zeitversetzter Zugriff auf digitalisierte Tele-Mitschnitte von Vorlesungen (incl. Animationen und Whiteboard-Informationen) • Zugriff auf multimediale Teachwarepakete im Internet • zur Wissensvermittlung (interaktive online- und offline-Anwendungen, statische und dynamische HTML-Seiten, Java-Applications, Concept-Mapping-Verfahren, cognitive tools, Studienleitsysteme) • zur Wissensdiagnose (www-basierte, (teil-)auto-matisierte Lernerfolgskontrolle ggfs. in Kombination mit e-mail) • virtuelle Diskussionsforen im WWW (z.B. newsgroups)/ Kommunikation via email

  37. Der Deutsche Bildungsserver (DBS) • DBS ist Teil der Bildungsinitiative „Schulen ans Netz“, wird vom BMBF finanziert, vom DFN-Verein betrieben, von der Humbold-Uni entwickelt • Er ist als zentraler Wegweiser für Bildungsinformation und Bildungskommunikation auf nationaler Ebene konzipiert und soll die regionalen Schul- und Landesserver ergänzen • Web-Anbieter können Infos eingeben, Nutzer können über email direkt Kontakt zu Anbietern aufnehmen, beide können Kommentare abspeichern

  38. Beispiele für Online-Studienangebote Universität Bielefeld, Bioinformatik: In der Virtual School of Natural Sciences bietet die Uni Bielefeld einen Bio-Computing-Kurs für Molekularbiologen an, in dem die mathematischen und algorithmischen Grundlagen für die computerunterstützte Seqenzanalyse vermittelt werden. Universitäten Heidelberg, Mannheim, Freiburg: Das Projekt Teleteaching sieht v.a. eine Übertragung von Vorlesungen (remote lecture room) und Vorträgen sowie den Zugriff auf interaktive Lernsoftware vor; derzeit werden technische Voraussetzungen für remote interactive seminars und interactive home learning geschaffen. Universitäten Freiburg, Karlsruhe, Heidelberg, Mannheim: VIROR ist ein mit 8,5 Mio. über 5 Jahre finanziertes Projekt, In dem die organisatorischen, technischen und didaktischen Grundlagen für eine Virtuelle Universität geschaffen werden sollen.

  39. Fazit? You can only disappoint With demos using Powerpoint. But the disaster will be farther reaching When you begin with Teleteaching Alois Potto

  40. Virtuelle Hochschule – Die Ausgangssituation • - ökonomische Restriktionen durch Finanzlage von Land und Bund • - wachsende Kritik an der Qualität der universitären Lehre • wachsende Bedeutung des lebenslangen Lernens • -> Einbeziehung multimedialer Elemente soll • - Lehre attraktiver werden lassen • - langfristig kostengünstige Lehrformen bereitstellen • - Öffnung der Virtuellen Hochschule für den (zahlungskräftigen) Bildungsnachfrager aus dem Weiterbildungsbereich • - Vermarktung von Modulen auf dem privaten Bildungsmarkt

  41. Vorangehende Erfahrungen • Das Ziel, den herkömmlichen Fernunterricht zu einem flächendeckenden Bildungsangebot auch für sozial weniger priveligierte Bevölkerungskreise werden zu lassen, ist gescheitert; seit 1993 stehen einer wachsenden Zahl von Anbietern sinkende Teilnehmerzahlen gegenüber • Weiterbildungsangebote müssen vermarktbare Qualifikationen vermitteln, deren Anerkennung länderspezifisch geregelt ist -> hoher Koordinationsaufwand • Die Hochschuldidaktik ist nach einer Blütezeit Anfang/Mitte der 70er Jahre in Vergessenheit geraten, Studien zur Hochschulsozialisations-forschung sind rar -> es mangelt an hochschuldidaktischen Konzepten für den traditionellen und multimedialen Unterricht • Arbeiten zum CUU weisen auf die entscheidende Bedeutung von instruktionalen Hilfen hin -> Betreuungsaufwand dürfte mindestens so hoch wie bei Präsenzlehre sein.

  42. Merken! Dipl.-Psych. Holger Horz „Evaluation virtueller Lehr-Lern-Angebote: Teleteaching, Teleseminar, CBT, WBT“ 6.2.2001, 18 Uhr c.t. in T3 119

  43. Alphabitisierung – nur von Jungen? • Bei Schülern und Studierenden zeigen sich deutliche Geschlechts-unterschiede in computerbezogenen Kompetenzen (z. B. Weil & Rosen 1995), in der tatsächlichen Computernutzung, in computerbezogenen Einstellungen (vgl. die Metaanalyse von Whitley 1997) und in Computerängstlichkeit (vgl. die Metaanalyse von Chua, Chen & Wong 1999). • Der Umgang mit dem Computer wird in den Medien tendenziell als männliche Aktivität dargestellt (z. B. Ware & Struck 1985) • Jungen werden häufiger als Mädchen darin unterstützt, den Computer zu nutzen (z. B. Rochelau 1995), • Mädchen zeigen bei Misserfolgen mit dem Computer ungünstigere Attributionsmuster als Jungen (z. B. Nelson & Cooper 1997) • Mädchen durchlaufen in der Schule seltener als Jungen eine techniknahe Sozialisation (z. B. Lander 1995).

  44. Tab. 1: Mittelwerte, Streuungen und univariate Geschlechtervergleiche für Computer Literacy-Variablen, computerbezogene Einstellungen und Variablen der tatsächlichen Computernutzung Männer (n=254) Frauen (n=197) M SD M SD F h2 f Computer Literacy Theoretisches Computerwissen 8.98 2.52 7.36 2.40 47.2*** .10 0.33 Praktisches Computerwissen 8.69 3.44 5.97 2.92 77.2*** .15 0.42 Vertrautheit mit Computeranwendungen 22.99 10.40 17.56 8.75 35.8*** .07 0.27 Sicherheit im Umgang 2.67 0.71 2.19 0.83 42.3*** .09 0.31 Computerbezogene Einstellungen Lernen u. Arbeiten/nützlich 3.38 0.60 3.20 0.65 9.8** .02 0.14 Unterhaltung u. Kommun./nützlich 2.71 0.83 2.37 0.80 19.4*** .04 0.20 Lernen u. Arbeiten/unbeeinflussbar 1.00 0.77 1.40 0.86 27.2*** .06 0.25 Unterhaltung u. Kommun./unbeeinflussbar 0.80 0.67 1.05 0.79 13.8*** .03 0.17 Computernutzung Computernutzung bisher (Jahre) 6.84 3.64 4.39 2.83 62.8*** .12 0.37 Computernutzung aktuell (Stunden/Woche) 10.67 8.92 5.50 5.12 54.1*** .10 0.33 Internetnutzung aktuell (Stunden/Woche) 6.20 6.83 2.89 2.84 41.8*** .08 0.29 Anzahl genutzter Computeranwendungen 3.44 1.30 2.86 1.15 24.9*** .05 0.23 Männer (n=254) Frauen (n=197) AM SD AM SD F Eta2 Quelle: Richter, Naumann & Horz, i.Dr.

  45. Lernkontext Schule / Hochschule Derzeit fallen in dt. Schulen 2 PCs auf 100 Schüler, in den USA sind es bereits 11 PCs.... In der BRD haben weniger als 2% der Schulen Zugang zum Internet, in den skandinavischen Ländern liegt der Prozentsatz bei 66%.... Zentrale Beratungsstelle für Neue Technologien des Landesinstituts für Schule undWeiterbildung in NRW. Diese haben verfügbare Lernprogramme in der Datenbank Sodis (Software-Angebot für den Unterricht) zusammengefaßt und analysiert mit dem Ergebnis, daß von den 2424 Lernprogrammen, nur 3% unter technischen, fachlichen und diaktischen Aspekten als empfehlenswert einzustufen sind. Unterrichtssoftware ist in der Datenbank SODIS, die als Projekt der BLK für Bildungsplanung und Forschungsförderung vom LSW in Soest geführt wird, gesammelt. Von den ca. 2500 Eintragungen, die nach dem Kriterienkatalog des Landesinstituts für Schule und Weiterbildung kategorisiert wurden, werden nur 3% als empfehlenswert eingestuft. Zahlen und Fakten

  46. Lernkontext Familie seit Mitte der 90er Jahre ist die Zahl der "hosts", d.h. der Haushalte mit Zugang zu on-line-Diensten jedes Jahr um 120% wächst. Derzeitigen Schätzungen zufolge (vgl. Collins, 1996) werden im Jahr 2000 mehr als 15 Mio Europäer "vernetzt sein". mit der ADSL-Zugangsnetzinfrastruktur liegt eine im Vergleich zu ISDN sehr viel leistungsfähigere Netzzugangstechnik vor (50% größere Übertragungskapazität),die Kooperation auch zwischen Privatpersonen ermöglicht Firmen und Uni sind dabei, informations-technische Probleme zu lösen (z.B. Entwicklung von Mbone-Tools, die ein direktes Routen von Multicast-Datenströmen im ADSL-Zugangsnetz ermöglichen.) Lt. LBS-Kinder-Barometer sind 1999 über 70% der dt. HH mit Kinder mit einem PC ausgestattet 23% der Kinder zwischen 9 und 12 Jahren besitzen einen PC alleine, 15% teilen sich einen mit den Geschwistern, in 32% der Haushalte wird der PC von allen genutzt Der PC steht auf dem ersten Platz der Geburtstags-wunschlisten von Kindern, Computerspielen leigt auf dem ersten Platz der Lieblingsbeschäftigung in der Freizeit. Für Junges ist es mit Abstand die liebste Beschäftigung, bei Mädchen steht Computerspielen auf Platz drei. 22% aller Kinder haben Zugang zum Internet. Von denen, die keinen Zugang zuhause haben, nutzen nur 3% andere Anschlüsse (z.B. in Internetcafes). Generell ist die Nutzungsquote bei Mädchen niederiger als bei Jungen. Zahlen und Fakten

  47. Kriteienkataloge für die Bewertung von Lernsoftware • Ein von Lauterbach (1989) entwickelter Katalog • Ein am IPN entwickeltes Bewertungsinstrument (EPASoft; vgl. Gräber 1992) • „große Prüfliste für Lernsoftware“ (GPL) von Thomé (1989) • Katalog der Datenbank SODIS (LSW, 1994)

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