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Eric Meili, Dipl.Ing.Agr.ETH/SIA Beratungsdienst / Advisory Service. FiBL Barenberg 36 CH-8608 Bubikon/Switzerland Tel +41(0)55 243 39 39 Fax +41(0)55 243 33 16 Mob +41(0)79 236 47 18 E-Mail: eric.meili@fibl.ch www.fibl.org. Bio-Mutterkuhhaltung. Mutterkuhhaltung in der Schweiz.
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Eric Meili, Dipl.Ing.Agr.ETH/SIA Beratungsdienst / Advisory Service FiBL Barenberg 36 CH-8608 Bubikon/Switzerland Tel +41(0)55 243 39 39 Fax +41(0)55 243 33 16 Mob +41(0)79 236 47 18 E-Mail: eric.meili@fibl.ch www.fibl.org Bio-Mutterkuhhaltung
Mutterkuhhaltung in der Schweiz • Ca. 50‘000 Mutterkühe in der Schweiz, 7%, • Ø 15 Kühe pro Betrieb • Chancen für die Mutterkuhhaltung: • Gutes Image • natürliche Haltung • steigende Nachfrage • im Trend der Agrarpolitik • Nutzung freiwerdender Grünlandflächen • Alternative zur Milcherzeugung
Zwei Möglichkeiten für Bio Mutterkuhhalter • Bio Natura Beef: • Schlachtreife Absetzer mit 10 Monaten • Lebendgewicht 350 kg • Schlachtgewicht 200 kg • Bio Weide-Beef: • Weitermast der Absetzer • Lebendgewicht 550 kg • Schlachtgewicht 300 kg
Warum Mutterkühe? • Meistens Betriebe, die mit der Milcherzeugung aufhören • Ackerbaubetriebe, die auf Bio umstellen • Weniger Arbeit als Milchkühe • Mehr Zeit für einen Nebenerwerb • Bessere Weidenutzung nicht arrondierter Flächen • Extensive Nutzung des Grünlandes • Extensive Fleischerzeugung
Vier Verfahren für Bio Mutterkuhhalter • Eigene Remontierung der Mutterkuhherde • Achtung! Zu frühes Decken der Rinder • Verkauf von Zuchttieren als Mutterkühe • Ideal sind F1 Kreuzungen Milch X Mast • Mehr Milch der Mütter als reine Mastrassen • F1 kreuzen mit reinen Mastrassen für Endmast • Erzeugung schlachtreifer Absetzer • Erzeugung ausmastfähiger Absetzer
Zucht Mutterkuhhaltung • Ein Stier auf 30 Kühe • Stierenwahl richtet sich nach dem Endprodukt • Achtung! Stierenwahl – Geburtsverlauf • Natursprung, billig, gute Trächtigkeit • Kastration der männlichen Tiere mit 2 Wochen, besser für Weidemast • Operative Kastration mit Betäubung • Ochsen brauchen weniger Energie
Zucht Mutterkuhhaltung • Muttereigenschaften der Kuh beachten • Milchleistung der Mutterkuh ist wichtig • F1 Mütter haben bessere Milchleistung • Fruchtbarkeit +95% gut, -90% schlecht • Zwischenkalbezeit max. 365 Tage • Leichtkalbige Stiere verwenden • Kälberverlust vermeiden • Wachstum des Kalbes überprüfen
Rassen für die Zucht Mutterkuhhaltung • Hängt sehr stark vom Endprodukt ab • Angus, frühreif, Reinzucht verfettet schnell, als F1 Mutter mit Milchrassen sehr gut für die Weidemast, extensive Lagen • Limousin, mittelfrühreif, als Endkreuzung für die Weidemast sehr gut auf Milchrassen • Blonde d‘Aquitaine, eher spätreif, braucht gute Futterbaulagen, intensiv, ev. Silomais, als F1 Mutter von Milchrassen mit Limousin als Endkreuzung
Rassen für Zucht von Mutterkühen • Empfehlung von F1 Tieren als Mutterkühe • Heterosiseffekt ausnützen • Ideal sind kombinierte Milchrassen wie Fleckvieh, Original Braun, Simmentaler als Ausgangsrassen für die F1 Mütter mit Mastrassen für die Endkreuzung • Mastrassenstier für die Endkreuzung hängt stark vom marktfähigen Endprodukt ab • Es gibt noch andere Mast-Rassen, die wir in der Schweiz weniger nicht kennen
Haltung von Mutterkühen • Laufstall • Weidegang, Auslauf, Alpung • Enthornen, weniger Gefahr für den Menschen oder hornlose Rassen • Kastrieren, besser für Weidemast • Mutterkühe und Kälber an den Menschen gewöhnen • Mindestens 1/3 Fressplätze für die Kälber • Kälberschlupf
Haltung der Mutterkühe • Bei freizugänglichem Futter 2:1 Tiere zu Fressplätze • Frostsichere Tränken • Liegeflächen gut eingestreut • Kälberliegeflächen möglichst am Kopf der Mütter • Nicht überdachte Auslaufflächen für den Winter • Abkalbeboxen, 10% der Liegeboxen • Windschutz, Fressfanggitter
Fütterung der Mutterkühe • Vor allem Futter aus Grünland: Gras, Heu, Grassilage, Kunstwiesen aus dem Ackerbau, Nebenprodukte Ackerbau • Mit Kalb Fütterung wie eine Milchkuh mit 8-10 kg Milch • Galtfütterung wie eine Milchkuh mit 2-5 kg Milch • Natürlicher Zyklus eines Wildrindes im Kopf haben, Milch während der Vegetationsperiode, trocken im Winter
Fütterung der Mutterkühe • Weide möglichst einfach – z.B. Umtriebs- oder Kurzrasenweide • Ausmasttiere auf der Vorweide, Mutterkühe mit Kälber putzen nach • Alpung wird empfohlen – billiges Futter, kompensatorisches Wachstum im Herbst • TS Verzehr pro Mutterkuheinheit mit Kuh, Kalb, 20% Nachzucht, 1 Stier auf 30 Kühe, 57 dt TS pro Jahr
Gesundheit Mutterkuhhaltung • Leichtes Kalben ganz wichtig – Kälberverlust ist das schlimmste bei der Mutterkuhhaltung • Fremde Kälber ansetzen ist mühsam • Klauenkontrolle, Achtung Spaltenbreite nicht über 30 mm • Zyklus 21 Tage • Trächtigkeit 280-290 Tage • Ziel: mit 24 Monaten abkalben
Gesundheit Mutterkuhhaltung • Krankheiten: • Geburtskomplikationen • Nachgeburtsverhalten • Kühe fressen Nachgeburt, das ist gut • Fruchtbarkeit mit Natursprung besser • Euterkontrolle • Panaritium • Stoffwechselkrankheiten wie Ketose, Milchfieber, Tetanie selten
Gesundheit Mutterkuhhaltung • Kälberkrankheiten: erste 2 Wochen wichtig • Trinkt das Kalb • Hustet das Kalb • Durchfallkontrolle • Weissmuskelkrankheit – Vit. A und Selen • Endoparasiten, i.d.R. Immunität durch Mutter • Ektoparasiten je nach Gegend und Vorschriften
Wirtschaftlichkeit der Mutterkuhhaltung • Eigene Herde • Tierkreislauf auf dem Betrieb • Kein Tierverkehr • Vorbeugende Gesunderhaltung der Herde • Einschleppen von Krankheiten gering • Kälberverlust vermeiden • Verkauf in 3 Kanäle möglich: schlachtreife Absetzer, ausmastfähige Absetzer, Eigene Ausmast der Absetzer
Wirtschaftlichkeit der Mutterkuhhaltung • Qualität des Endproduktes bei ¾ Mastrasse ergibt U und E Tiere und gute Preise • Richtige Rassenwahl für die Endmast • Tiefe Strukturkosten anstreben • Einfache Ställe, wenig Technik • Mechanisierung vereinfachen – tiefe Kosten • Konservierung vereinfachen, v.a. bei saisonaler Produktion • Betriebsabläufe optimieren, weniger Arbeit
Wirtschaftlichkeit der Mutterkuhhaltung • Wenn möglich Vollweide, weniger Arbeit • Alpen wenn möglich, 100 Tage keine Tiere auf dem Betrieb • Hohe Arbeitsproduktivität anstreben • Mehr Zeit für den Nebenerwerb freimachen • Nebenerwerb ist drittes Standbein auf dem Betrieb neben Produktion, Direktzahlungen • Direktzahlungen und Nebenerwerb ist witterungsunabhängig