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Mediale Umsetzung von Text und Textumfeld – Johann Wolfgang von Goethe „Die Leiden des jungen Werthers“. Literatur in der Literatur: Homer. Übersicht. Homer – Leben und Werk. Homer im Roman Goethes „Die Leiden des jungen Werther“. 1.1 Lebensdaten.
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Mediale Umsetzung von Text und Textumfeld –Johann Wolfgang von Goethe „Die Leiden des jungen Werthers“
Übersicht • Homer – Leben und Werk Homer im Roman Goethes „Die Leiden des jungen Werther“
1.1 Lebensdaten • Ältester namentlich bekannte griechische Dichter • Keine Überlieferung der genauen Lebensdaten; lebte vermutlich im 8.Jhd. v. Chr. im ionischen Kleinasien
1.1 Lebensdaten Sieben Städte stritten um den Ehrentitel Homers Geburtsort zu sein; die meisten Angaben findet man jedoch zu der Stadt Smyrna und der Insel Chios Smyrna Chios
1.1 Lebensdaten • Häufig dargestellt als blinder Greis und Wandersänger Bildnis ist bloße Phantasieschöpfung
1.2 Werke • Homerische Hymnen • Epischer Kyklos • Epen „Ilias“ und „Odyssee“ • Umfassen gemeinsam 28000 Hexameter • Überlieferung geht bis ins 2. Jhd. v. Chr. zurück
1.2 Werke • Ilias • In der 2. Hälfte des 8. Jhd. v.Chr. entstanden Frühestes Zeugnis griechischer Dichtung • Schilderung des Verlaufs und der Ursachen des Trojanischen Krieges • Odyssee • Endstand spätestens um 700 v. Chr. • Beschreibung der Irrfahrten und der Heimkehr des König Odysseus
1.3 Homerische Frage Die Homerische Frage ist die Frage nach der Entstehung und der Verfasserschaft beider Epen. Es ist nämlich fraglich, ob dies tatsächlich ganz Homer zugesprochen werden kann. Gründe: • Zwischen „Ilias“ und „Odyssee“ liegen sprachlich ca. 50 Jahre • Bräuche verschiedener Kulturschichten tauchen nebeneinander auf • Unerklärliche Widersprüche und Wiederholungen • Einzelne Abschnitte wirken in sich geschlossen Bislang konnte jedoch keine eindeutige Antwort auf diese Frage gefunden werden
1.4 Das Nachleben Homers • Homer hinterließ einen gewaltigen Eindruck in der nachfolgenden griechischen Literatur • Er galt als Vordenker und Lehrmeister des Weltbildes der Griechen • Er prägte Tragödie, Geschichtsschreibung und Philosophie • Und beeinflusste zahlreiche europäische Dichter, u.a. auch Goethe
2.1 Homers Bedeutung für Werther • Lange Zeit das einzige Buch für das sich Werther interessiert • Auf Wilhelms Nachfrage, ob er ihm andere Bücher schicken soll, antwortet Werther: „Ich bitte dich um Gottes Willen, lass sie mir vom Hals.“ • Im Homer findet sich Werther wieder und fühlt sich verstanden
2.2 Homer im Leben Werthers • Werther vergleicht seinen einfachen Lebensstil mit dem Luxus Penelopes, der Gattin des Odysseus • Er empfindet für alltägliche Dinge die gleiche Freude wie die von Homer beschriebene Festgesellschaft „Für Werther seien das die Züge patriarchalischen Lebens, die er, Gott sei Dank, ohne Ziererei in seine Lebensart verweben könne.“
2.2 Homer im Leben Werthers • Werther flüchtet von der Realität in die von Homer geschilderte Welt Realität: Werther wird aus der feinen Gesellschaft gewiesen, weil er nicht dazu passe Homer: Der arme Bettler Odysseus wird von einem Schweinehirten „königlich“ bewirtet
2.2 Homer im Leben Werthers • Werther identifiziert sich mit Homers Beschreibung der Schöpfung als unendlich und für den Menschen unergründlich „Wenn Odysseus von dem ungemessenen Meere und von der unendlichen Erde spricht, ist das für mich wahrer, menschlicher, inniger, als wenn jetzo jeder Schulknabe sich wunder weise dünkt, wenn er nachsagen kann, dass sie rund sei.“ • Wirklich überwältigen können die Dinge erst, wenn man sie nicht immer gleich begreifen muss
2.3 Abkehrung vom Homer • Aus dem Homer schöpft Werther Hoffnung und Lebensmut, dort findet er Ausdruck für seine Gefühle • Dies ändert sich jedoch, als ihn die Trauer über seine unglückliche Liebe zu Lotte einholt „Ossian hat in meinem Herz den Homer verdrängt.“