E N D
1. Testverfahren bei Demenzverdacht Dr. Gerthild Stiens
Gerontopsychiatrisches Zentrum
LVR-Klinik Bonn
3. Auguste D. „Wie heißen Sie?“
„Auguste.“
Familienname?
„Auguste.“
Wie heißt Ihr Mann?
„Ich glaube… Auguste.“
4. Klassifikation nach ICD-10: Demenz
5. Demenz - Epidemiologie
6. Differentialdiagnose der Demenz
7. Bedeutung der Diagnose für Patienten Thema in der Öffentlichkeit präsent
Vorerfahrungen mit Familienangehörigen/ Nachbarn etc.
Ängste
Lebensqualität bei Demenz:
bisher wenige Erkenntnisse
nur wenig beeinträchtigt, auch in fortgeschrittenen Stadien
v.a. beeinflusst durch nicht-kognitive Symptome (Depression, Apathie, Wahnvorstellungen)
8. Informieren? Recht auf Aufklärung
Recht auf Leugnung der Symptome
>90% aller älterer Menschen wünschen sich für den Fall einer Demenzerkrankung die Vermittlung der Diagnose
Krankheitseinsicht oft vermindert
Häufig Angst vor dem Gespräch
9. Chancen der Diagnosevermittlung Verminderung von Unsicherheit
Möglichkeit zur Auseinandersetzung mit der Diagnose
Planung der Behandlung und Versorgung, Vermeidung typischer Probleme
Anerkennung der Hilfsbedürftigkeit
Früherer Einbezug von Hilfen, Beratung, Entlastung des Familiensystems
….
10. Risiken der Diagnosevermittlung Verunsicherung, Angst
Überforderung
Auslösen einer Belastungsreaktion/Suizidalität
Stigmatisierung
Verfestigung der Patienten-/ Krankenrolle
….
(Voreilige (Fehl-)Diagnose)
11. Psychometrische Tests Früherkennung:
CERAD, SIDAM, TFDD
Schweregradbeurteilung:
CDR, GDS, BCRS, FAST
Verlaufsbeurteilung:
ADAS, B-ADL, MMST, NOSGER, SKT, ZVT
12. Screening Uhrentest 5 Minuten
DemTect 10 Minuten
TFDD 10 Minuten
MMST 10 Minuten
SKT 15 Minuten
SIDAM 30 Minuten
CERAD 20 Minuten
13. Vorschläge für Testverfahren Uhrenzeichentest
Mini-Mental-Status Test (MMSE/MMST)
DemTect (Demenz-Detektions-Test)
TFDD (Test zur Früherkennung von Demenzen mit Depressionsabgrenzung)
Global Deterioration Scale
ADL (Activities of daily living)
Geriatrische Depressionsskala
15. IADL (Körperliche Versorgung) In diesem Bogen werden Sie um eine Einschätzung der alltäglichen Fähigkeit der betreuten
Person gebeten. Bitte schätzen Sie für die jeweiligen Tätigkeiten die am besten passende
Beschreibung. Kreuzen Sie bitte jeweils nur einen Punkt an.
1. Baden/ Duschen
Benötigt keine Hilfe 1
Braucht Hilfe beim Baden/Duschen 0,5
Abhängig 0
2. Anziehen
Kleidet sich selbständig und wählt die Kleider aus dem Schrank 1
Braucht nur Hilfe beim Schuhe anziehen 0,5
Abhängig 0
3. Toilettengang
Erledigt Toilettengänge selbständig 1
Braucht Hilfe beim Gang zur Toilette oder bei der Reinigung danach 0,5
Abhängig 0
4. Körperliche Beweglichkeit
Bewegt sich ohne Unterstützung 1
Bewegt sich mit Unterstützung ( z.B. Aufstehen aus einem Stuhl oder Bett) 0,5
Bettlägerig 0
5. Kontinenz
Kontinent 1
Gelegentliche „Unfälle“ 0,5
Inkontinent 0
6. Ernährung
Isst ohne Unterstützung 1
Braucht leichte Unterstützung, z.B. beim Schneiden von Fleisch 0,5
Braucht umfassende Unterstützung bei allen Mahlzeiten 0
16. Global Deterioration Scale GDS 1: Keinerlei kognitive Leistungseinbußen. Diese Gruppe wird oft als Kontrollgruppe angeführt.
GDS 2: Zweifelhafte kognitive Leistungseinbußen, d. h. vom Patienten werden subjektive Beschwerden genannt, die aber in klinischen Tests nicht objektivierbar sind.
GDS 3: Geringe kognitive Leistungseinbußen. Typische Symptome sind: Orientierungsprobleme an fremden Orten, reduzierte Arbeitsleistung im Beruf, Wortfindungsstörungen, Probleme mit dem Merken neuer Namen, Verlegen oder Verlieren von Wertgegenständen sowie Konzentrationsdefizite. Der Patient beginnt, seine Defizite zu leugnen, leidet aber unter Angst. Die Defizite fallen nicht sofort auf, sondern sind nur durch ausführliche klinische Tests nachweisbar – dementsprechend leiden die meisten (alle?) Untersuchungen unter dem Mangel einer unverhältnismäßig kleinen GDS 3 – Gruppe.
GDS 4: Mäßige kognitive Leistungseinbußen. Typische Symptome sind Defizite bei der Kenntnis aktueller oder kurz zurückliegender Ereignisse, dem Erinnern der eigenen Biographie, der Durchführung serieller Subtraktionen und im Umgang mit Geld. Komplexe Aufgaben können nicht mehr bewältigt werden. Der Patient leugnet seine Defizite und beginnt, Situationen mit höheren Anforderungen zu vermeiden.
GDS 5: Mittelschwere kognitive Leistungseinbußen. Der Patient kommt ohne fremde Hilfe nicht mehr zurecht. Er hat Schwierigkeiten, sich an seine Adresse, Telefonnummer und die Namen engerer Familienangehöriger zu erinnern. Der eigene Name, der des Ehepartners und die der Kinder sind ihm dagegen noch präsent. Es treten Probleme bei der Auswahl situations- und wetteradäquater Kleidung auf, Essen und Toilettengang können aber noch alleine bewältigt werden.
GDS 6: Schwere kognitive Leistungseinbußen. Der eigene Name ist meist noch bekannt, der des Ehepartners kann gelegentlich vergessen werden. Bekannte können meist noch von unbekannten Personen unterschieden werden. Kurz zurückliegende Ereignisse und Erfahrungen sind dagegen nicht mehr bekannt, ebenso Teile der Biographie. Zählen kann Probleme bereiten, oft ist der Tag / Nacht – Rhythmus gestört. Persönlichkeitsveränderungen und Gefühlsstörungen treten in den Vordergrund. Mögliche Störungen sind Verfolgungsdenken, Zwangs- und Angstsymptome sowie Apathie.
GDS 7: Sehr schwere kognitive Leistungseinbußen. Oft völliger Sprachverlust, Inkontinenz, Verlust grundlegender psychomotorischer Fähigkeiten (z. B. Laufen). Das Gehirn scheint den Körper nicht mehr steuern zu können.
17. Depressionsscreening
18. Vorbereitung Ruhige Atmosphäre schaffen
Möglichst allein testen
Hintergründe erklären („gehört dazu“)
Ermutigen und positiv verstärken
Arbeitsstil beobachten
Beispiel?
19. Nonverbale Kommunikation Mimik
Augenkontakt
Gestik
Berührung
Tonfall
Besondere Sensibiliät
20. Kommunikation mit Demenzpatienten Primärer Ansprechpartner
Kein Bloßstellen
Recht auf Wahrung der Schweigepflicht
Verständliche Darstellung der Inhalte
Aktives Ansprechen kritischer Punkte
Begleitung des Prozesses
21. Kommunikation nach J. Powell A(void confrontation)
Vermeide Konfrontation
B(e practical)
Handele zweckmäßig
C(larify)
Formuliere die Gefühle und spende Trost
22. Kommunikation nach Powell Bsp.: „ich muss zur Arbeit“
A(void confrontation)
Keine Korrektur
B(e practical)
Z.B.: „Ihr Beruf war bestimmt interessant!“ Themenwechsel
Clarify
„Sie vermissen Ihre Arbeit bestimmt sehr.“
23. MMST 1. Fragen nach der Orientierung (je 1 Punkt)
Jahr
Jahreszeit(z.B. Welchen Tag haben wir heute?)
Datum
Wochentag
Monat
Bundesland(z.B. Wo sind wir?)
Land
Stadt/Ortschaft
Klinik/Praxis/Altersheim
Stockwerk
2. Merkfähigkeit
Der Untersucher nennt folgende drei Gegenstände und >Auto<
fordert den Patienten auf, die Begriffe zu wiederholen >Blume<
(1 Punkt für jede richtige Antwort). Der Untersucher >Kerze<
wiederholt die Wörter so lange, bis der Patient alle drei
gelernt hat (höchstens 6 Wiederholungen).
24. MMST 3. Aufmerksamkeit und Rechenfähigkeit >93<
Von 100 an sind jeweils 7 abzuziehen. >86<
Falls ein Rechenfehler gemacht wird und >79<
die darauf „verschoben“ sind, so wird nur >72<
ein Fehler gegeben folgenden Ergebnisse. >65<
Falls der Patient die Aufgabe nicht durchführen
kann oder will, „Radio“ rückwärtsbuchstabieren lassen: O-I-D-A-R
4. Erinnerungsfähigkeit:
Der Untersucher fragt nach den drei zuvor genannten Wörtern. ????
25. MMST 5. Sprache und andere Funktionen:
Der Untersucher zeigt zwei Gegenstände und Armbanduhr
fordert den Patienten auf, sie zu benennen. Bleistift
Der Untersucher fordert den Patienten auf,
nachzusprechen. „Sie leiht ihm kein Geld mehr“
Der Untersucher lässt den Patienten
folgendes Kommando befolgen:
„Nehmen Sie dieses Blatt in die rechte Hand“
„Falten Sie es in der Mitte“
„Legen Sie es auf den Boden“
26. MMST Bitte schließen Sie die Augen!
Bitte schreiben Sie einen vollständigen Satz auf!
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27. Testverfahren
29. Untersuchungsergebnisse
30. Uhrentest – im Vergleich
32. Beispiel?