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Reaktionen in Lösung langsam schnell. Geschwindigkeitskonstanten genauso interpretierbar wie bei Gasreaktionen. Geschwindigkeitskonstanten abhängig von der Viskosität des Lösungsmittels, Reaktionen sind diffusionskontrolliert.
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Reaktionen in Lösung langsam schnell Geschwindigkeitskonstanten genauso interpretierbar wie bei Gasreaktionen Geschwindigkeitskonstanten abhängig von der Viskosität des Lösungsmittels, Reaktionen sind diffusionskontrolliert
Achtung: Sehr hohen Konzentrationen der an der Reaktion beteiligten Spezies können die Eigenschaften des LM verändern: In der Folge tritt eine neue Konzentrationsabhängigkeit der Geschwindigkeitskonstante auf!
Die Geschwindigkeitskonstante einer diffusionskontrollierten Reaktion • Marian Smoluchowski (1872-1917) entwickelte 1917 ein theoretisches Modell für die Beschreibung der Koagulation kolloidaler Teilchen in Elektrolytlösungen. • Dieses Modell ist auch auf andere diffusionskontrollierte Prozesse übertragbar. • kdc=diffusionskontrollierte Geschwindigkeitskonstante, kann mit der Smoluchowski-Gleichung berechnet werde.
Smoluchowski-Theorie, von Peter Debye auf Reaktionen in Lösung angewendet: Stoßdurchmesser d12=rA+rB A und B nähern sich einander aus dem Unendlichen: Die Reaktion erfolgt sofort, wenn der Abstand d12 erreicht ist. Diffusions-koeffizienten Diese einfache Form der Gleichung gilt nur, wenn keine Wechselwirkungs- Energien zwischen den Molekülen zu berücksichtigen sind.
Der Diffusionskoeffizient ist umgekehrt proportional der Viskosität des LM • Stokes-Einstein Gleichung: Viskosität des Lösungsmittels
Somit ist bei einer diffusionskontrollierten Reaktion die Reaktionsgeschwindigkeit abhängig von der Viskosität des LM • Solche Geschwindigkeitskonstanten und deren Temperaturabhängigkeit sagen NICHTS aus über die Eigenschaften des aktivierten Komplexes! • Falls sich eine Reaktion der diffusions-kontrollierten Grenze nähert, ist ihre Geschwindigkeitskonstante nicht mehr leicht zu interpretieren. • diffusionskontrollierte Reaktionen > < aktivierungskontrollierte Reaktionen
Interpretation von Geschwindigkeitskonstanten nahe der diffusionskontrollierten Grenze • Zweistufiges Schema: • 1. Diffusion der reagierenden Teilchen zueinander und voneinander weg • 2. Reaktion innerhalb des Lösungsmittelkäfigs LM-Käfig
Ionenreaktionen in Lösungen • Die elektrostatischen Kräfte zwischen Ionen beeinflussen bestimmte Eigenschaften wie Aktivitätskoeffizienten und elektr. Leitfähigkeit • sowie die Geschwindigkeitskonstanten bei Ionenreaktionen • Auch die Dielektrizitätskonstante (=dielektrische Leitfähigkeit) des LM spielt eine wichtige Rolle, da mit abnehmendem ε die elektrostatischen Kräfte zwischen den Ionen zunehmen.
Einfluss der Dielektrizitätskonstante ε des Lösungsmittels • Zwei Ionen A und B befinden sich im Abstand r zueinander. Die elektrostatische Kraft zwischen diesen Ionen ist (Coulomb‘sches Gesetz): • Um diesen Abstand um die Strecke -dr zu vermindern, müssen wir die folgende Arbeit aufwenden: = dielektrische Leitfähigkeit oder Dielektrizitätskonstante
Um zwei Ionen aus unendlicher Entfernung auf ihren Stoßdurchmesser dAB zu bringen, muss folgender Betrag an (elektrostatischer) Arbeit aufgebracht werden: w zählt mit zum Arbeitsaufwand bei der Bildung des Aktivierten Komplexes! positiv, wenn zA und zB gleiches Vorzeichen haben: Aktivierungsenergie erhöht negativ, wenn zA und zB ungleiches Vorzeichen haben: Aktivierungsenergie verringert
elektrostatisch nicht-elektrostatisch
ln k sollte demnach eine lineare Funktion von 1/εsein, wenn die Geschwindigkeit einer bestimmten Reaktion in einer Reihe von LM mit unterschiedlichem ε bestimmt wird. • Experimentelle Befunde stimmen gut damit überein. Erst bei kleinen Werten von ε tritt Abweichung von der Geraden auf (durch Ionenassoziation).
Einfluss gelöster Salze • Beispiel: Bimolekulare Reaktion • Die beiden Ionen und reagieren miteinander • Die Reaktion verläuft über den aktivierten Komplex z.B. Fe3+ + I- (FeI)2+ Fe2+ + ½ I2
Da Ionen vorliegen, muss die Quasi Gleichgewichtskonstante durch Aktivitätenausgedrückt werden: In die Reaktionsgeschwindigkeit geht jedoch die Konzentration des aktivierten Komplexes ein, nicht seine Aktivität!
Nach der Debye-Hückel-Theorie gilt für wässrige Lösungen bei 298 K (Debye-Hückelsches Grenzgesetz für verdünnte Lösungen) Die Summierung erstreckt sich über alle Ionenarten in der Lösung, nicht nur über die reagierenden Ionen!
Trägt man für eine wässrige Lösung bei 298 K gegen Die Quadratwurzel der Ionenstärke auf, so erhält man eine Gerade, deren Steigung nahezu gleich dem Produkt der Ionenladungen der reagierenden Ionen ist.
Änderung der Reaktionsgeschwindigkeitskonstante mit der Ionenstärke = primärer kinetischer Salzeffekt • Wenn zA und zBdasselbe Vorzeichen haben, dann ist die Steigung der Geraden positiv, die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt mit steigender Ionenstärke zu • Wenn zA und zBunterschiedliches Vorzeichen haben, dann ist die Steigung der Geraden negativ, die Reaktionsgeschwindigkeit nimmt mit steigender Ionenstärke ab • Ist einer der Reaktionsteilnehmer ungeladen, dann ist die Reaktionsgeschwindigkeit unabhängig von der Ionenstärke
IA 2 [Co(NH3)5Br]2+ + Hg2+ + 2 H2O = 2 [Co(NH3)5(H2O)]3+ + HgBr2 IB S2O82- + 2 I- = 2 SO42- + I2 II A [Co(NH3)5Br]2+ + OH- = [Co(NH3)5(OH)]2+ + Br- IIB H2O2 + H+ + Br- = 2 H2O + Br2 III [Cr(NH2CONH2)6]3+ + 6 H2O = [Cr(H2O)6]3+ + 6 NH2CONH2 Quelle: Samuel Glasstone
Sekundärer kinetischer Salzeffekt • Wenn durch Änderung der Ionenstärke eine Änderung der Konzentrationen von katalytisch wirksamen Ionen eintritt • Das ist dann der Fall, wenn diese Ionen durch die Dissoziation eines schwachen Elektrolyten entstehen • Wenn z.B. H+ der Katalysator ist, so ist seine Konzentration von den Aktivitätskoeffizienten abhängig und damit von der Ionenstärke
Kontrolle der experimentellen Bedingungen • Enthält das System nur die reagierenden Ionen, so ändert sich während der Reaktion die Ionenstärke oft beträchtlich. • Dementsprechend ändert sich der Wert der Geschwindigkeitskonstante während der Reaktion. • Um zuverlässige Werte für die Geschwindigkeitskonstanten von Ionenreaktionen zu bekommen, setzt man der Reaktionsmischung einen Überschuss eines inerten Salzes zu (schwach koordinierende Ionen wie NaNO3 oder NaClO4 oder Natrium-Trifluoromethansulfonat) • Dadurch bleibt die Ionenstärke während der Reaktion praktisch konstant.
Geltungsbereich der Brønsted‘schen Gleichung: • Nur bei Konzentrationen erfüllt, die auch im Geltungsbereich der Debye-Hückel Theorie liegen. • Bei höheren Konzentrationen treten Ionenassoziationen auf. • Es ist dann nicht mehr möglich, alle Salzeffekte in dem einfachen Faktor für die Ionenstärke zusammenzufassen!