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Burn Out – eine psychische Erkrankung?. Prof.Dr.Werner Schöny. Ist diese Erscheinung neu?. Symtome. es versteckt sich dahinter ein verzweifelter Hilferuf nach SINN,HALT UND INNERER RUHE. Alltag geprägt von Anforderungen,Leistungsdruck und häufige sowie rasche Veränderungen.
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Burn Out – eine psychische Erkrankung? Prof.Dr.Werner Schöny
es versteckt sich dahinter ein verzweifelter Hilferuf nach SINN,HALT UND INNERER RUHE
Alltag geprägt von Anforderungen,Leistungsdruck und häufige sowie rasche Veränderungen. • Gleichzeitig oft fehlender Halt in Familie,im Beruf ,bei Hobbys und bei sich selbst. das führt zu INNEREM UNGLEICHGEWICHT
Angst prägt unsere Gesellschaft Wir sind überschüttet von angstbesetzten Einflüssen: -Wirtschaft,Finanzen -Sicherheit,Pensionen,Arbeitsplätze -Politik,europäischer Zusammenbruch,Währung,Schulden Klima,Überwärmung,Katastrophen,Stürme,Tsunamis,Erdbeben,Vulkane -Terror,Überfremdung,religiöser Fanatismus,Kriminalität W.Schöny
Bundesgesundheitssurvey ,Wittchen2010 • 12 Monatsprävalenz 38,2% ---2005 noch 27% • allerdings Einbezug zusätzlicher Parameter(Kinder und Jugendliche,Demenz,Schlafstrgn) • Rangliste:Angst,Depression,Schlafstrgn.,Demenz,somatoforme Strgn.,Alkohol W.Schöny
Jugendliche • 8%Burschen,7%Mädchen sind deutlich krank • dazu 14,7% mit Risiko behaftet,haben Verhaltensprobleme • davon 16,4% Oberschicht und 31% Unterschicht W.Schöny
Jährliche Gesamtkosten in Österreich (Millionen Euro),Wancata et al.2007 Demenz 1095Euro Angststörungen 855Euro Psychosen 1299 Euro Affektive Krankheiten 2462 Euro Abhängigkeit 1443Euro Insgesamt 7155Euro
Auswirkungen I • Arbeitsunfähigkeit deutlich höher 8xFaktor10 bei Depression,x5 bei Angst • Komorbidätsrate liegt bei 50% • Frühpensionen steigen dramatisch an • Psychische Störungen beginnen früh,beeinflussen Entwicklungsverläufe negativ(Beginn mit Angst,dann somat.Strgn.,dann Alkohol und Sucht) • Negative Langzeit Effekte auf schulische,akademische und berufliches Fortkommen W.Schöny
Auswirkungen II • Beinträchtigung: Familienleben,Wohlbefinden,Partnerschaft • Leidensdrock hoch • Körperliche KH • Werden lange nicht erkannt W.Schöny
Diagnose und Behandlung • 63% der Erwachsenen bleiben undiagnostiziert und unbehandelt • nur 10% !! werden adäquat therapiert(medik.,psychol/psychoth./sozioth) W.Schöny
Daten aus Österreich • 2009:900.000 Personen psychisch krank im Ges.System,davon erhielten 840.000 Psychopharmaka • 120.000 in Psychiatrischer Behandlung • 70.000 wurden stationär versorgt • mehr als die Hälfte über 60Jahre alt • Krankheitsdauer in Österreich durchschnittlich 40 Tage (4x höher als in somat.Bereich) W.Schöny
Hauptverband • Aufwand für Psychotherapie 2010:64,5 MillionenEU,etwa 500.000 Behandlungen • Anstieg der Frühpensionen auf fast 40%(Frauen höher als Männer),über 10.000 Neuansuchen im Jahr 2010 • 54%aller Pensionsansuchen haben auch eine psychiatr.Diagnose,bei 85% wird auch Psychotherapieempfehlung gegeben W.Schöny
Extremer Anstieg psychischer Erkrankungen Krankenstände-Entwicklung Quelle: Hauptverband KRANKE ARBEITSWELT.Die durchschnittliche Krankenstandszeit sinkt (weniger Arbeitnehmer, Angst vor Jobverlust etc.). Gleichzeitig steigen die Krankenstandstage aufgrund psychischer Erkrankungen drastisch: 184 Prozent seit 1991. W.Schöny
Seelisch krank Ursachen von Frühverrentung in Deutschland, Anteil in Prozent Quelle: „Die Zeit“ Nr 28, 8.7.2010, Seite 21 W.Schöny
Was bedeutet die Arbeit eigentlich für uns? Ist sie nur Mittel zum Zweck ? Wäre das Leben viel schöner , wenn wir nicht arbeiten müssten? W.Schöny
Lebenszeit nach Zellmann 2011 • ca. 700.000 Stunden, • Schlaf 233.000 Stunden 33% • Arbeit/Ausbildung 98.000Stunden 14% • „Freizeit“ 369.000 Stunden 53% W.Schöny
Was macht die Arbeit attraktiv für uns ? Was verleidet sie uns ? Kennt nicht jeder beides ? W.Schöny
Arbeit bedeutet : • Regelmäßige Tagesstruktur • Soziale Kontakte ( in der Regel) • Finanzielle Unabhängigkeit • Selbstwertgefühl ( ?? ) • Erlebnisse W.Schöny
Es entstehen Phänomene wie • Frustration • Angst • Aggression • Verzweiflung • Körperliche Beschwerden • Mobbing • Burn Out • Bore Out • Depression W.Schöny
Was ist Stress? Imbalance zwischen den Anforderungen , die an eine Person gestellt werden und den Möglichkeiten und Ressourcen, die jemand hat , um diesen gerecht zu werden. W.Schöny
Stress wird zum Risiko , wenn er länger andauert,kurze Belastung wird in der Regel gut verarbeitet. W.Schöny
Stressauslöser heute W.Schöny
„Jeder Mensch kann sich zu jedem Zeitpunkt seines Lebens dafür entscheiden , die in seinem Gehirn bis dahin entstandenen Installationsdefizite zu korrigieren“ Prof.Dr.Gerald Hüther,Hirnforscher W.Schöny
„Der Arbeiter soll seine Pflicht tun, der Arbeitgeber soll mehr tun als seine Pflicht.“ Marie von Ebner-Eschenbach Österreichische Schriftstellerin W.Schöny
Immunsystem und Psyche • Enge Vernetzung Zwischen Hormon.und Immunsystem – Psychoimmunologie • Chron.psych.Stress kann zu chronischen Entzündungen führen – z.B. pflegende Angehörige • Umgekehrt reduzieren posit.psych.Faktoren Risiko Immunaktivität verändert Erleben und Verhalten (sogenannte vegetative Symptome wie Erschöpfung,App.Verlust,Schlafstörungen,Traurigkeit,Interesselosigkeit,kognitive Störungen W.Schöny
Obwohl die Stresswahrnehmung primär psychisch ist,betrifft Stress auch den physischen Bereich sehr stark. W.Schöny
Wechselwirkungen psychischer und physischer Belastungen PsychischeBelastungen in derArbeitswelt bewirkennervlich-geistigeBeanspruchungen imMenschen: 1. Sinnesorgane undWahrnehmung 2. Denken, Lernen, Kon-zentration, Gedächtnis 3. Gefühle, Antriebe undEmpfindungen Physische Belastungen in der Arbeitswelt bewirkenkörperliche Beanspruchungen im Menschen, u.a.: 1. Herz und Kreislauf2. Muskulatur und Skelett 3. Stoffwechsel und Energie 4. Immunsystem nach Prof. Oppolzer, Hamburg W.Schöny
Physiologische Reaktionen • Rückenschmerzen • Schwäche im Immunssystem • Magenprobleme • Herzrhythmusstörungen • Bluthochdruck W.Schöny
Lifeleadership DIE BALANCE DER LEBENSBEREICHE Bewegung und Entspannung als Ausgleich W.Schöny
Cognitive Reaktionen • Konzentrationsstörungen • Gedächtnisprobleme • Erschwertes lernen von Neuem • Entscheidungsschwäche W.Schöny
Emotionale Reaktionen • Irritierbarkeit • Ängstlichkeit • Schlafprobleme • Depression • Hypochondrische Reaktionen • Verfremdung • Burn Out • Familiäre Probleme W.Schöny
Verhaltensauffälligkeiten • Medikamentenmißbrauch • Alkoholmißbrauch • Nikotinmißbrauch • Destruktives Verhalten W.Schöny
Stress ist das zweithäufigste arbeitsbedingte Gesundheitsproblem (28 % der EU-AN) Europäische Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (2002) • 55,9% der oö Beschäftigten stellen eine Zunahme der psychischen Belastungen fest • Körperliche Belastungen blieben gleich bzw. sind zurückgegangen • Besonders Frauen und ältere Beschäftigte (ab 45 Jahren besonders ab 51) sind psychisch belastet • Diese Beschäftigten sind häufiger im Krankenstand und wollen auch weniger lang in Arbeit bleiben • Quelle: IBE-Studie „ProdAKTIV Ageing“, 2003 (Veröffentlicht im November 2003) 41 W.Schöny
Fakten Burnout • Zustand der totalen Erschöpfung • Auslöser Leistungsdruck in der Arbeitswelt • von der Leistungsbereitschaft zur Überforderung w.schöny
Warum kommt es dazu? • Äußere Umstände • Innere Reaktion • Individuelle Konstitution darauf
Prävention Burnout ist eine Entwicklung, die vorhersehbar ist und bei der gegengesteuert werden kann! w.schöny
Burn Out entsteht schleichend über längeren Zeitraum hinweg • Erste Warnsignale sollten ernst genommen werden
Risikofaktoren - organisationsbezogen • Arbeitspensum nicht balanciert(Kluft zwischen Über-und Unterforderung) • Intensität der arbeit • Komplexität der Aufgabenstellung • Mangel an Selbstkontrollmöglichkeiten • Mangel an offener Kommunikation am Arbeitsplatz • Hoher Konkurrenzdruck • …
Risikofaktoren - personenbezogen • Sehr hochgesteckte Ziele • Erhöhter Zeitbedarf wird übersehen • Zusätzlicher Mehraufwand wird übersehen • Erfolgsaussichten werden überschätzt(Wunschdenken) • Große Sehnsucht nach Erfolg und Anerkennung • Unorganisierte Arbeitsweise • Labile emotionale Persönlichkeitsstruktur • …
Fakten Symptome • Zunehmende Erschöpfung • Schlafstörungen • Gereiztheit • Panikattacken • Niedergeschlagenheit • Sexuelle Unlust • Sozialer Rückzug • Alkohol- oder Medikamentenmissbrauch w.schöny
Häufige Körperliche Erscheinungen: • Schlafstörungen • Erhöhte Infektanfälligkeit • Zyklusstörungen • Muskelschmerzen und –beschwerden • Chronische Kopfschmerzen • Bluthochdruck • Herzrasen • Bandscheibenvorfall • Gastritis • Magen-Darm-Erkrankung • Abhängigkeitserkrankungen • Tinnitus • Herzinfarkt Ärztekammer für Wien Jänner 2010 w.schöny