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Traumazentrierte Psychotherapie der chronifizierten, komplexen PTBS vom Phänotyp der Borderline-Persönlichkeitsstörung. (Luise Reddemann, Ulrich Sachsse) Referenten: Carmen Baschab, Edeltraud Müller. Gliederung. Traumabegriff
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Traumazentrierte Psychotherapie der chronifizierten, komplexen PTBS vom Phänotyp der Borderline-Persönlichkeitsstörung (Luise Reddemann, Ulrich Sachsse) Referenten: Carmen Baschab, Edeltraud Müller
Gliederung • Traumabegriff • Prävalenz sexualisierter Gewalt bei Kindern und Jugendlichen; Wetzels Studie (1997) • Prävalenz sexualisierter Gewalterfahrung bei Borderlinern • Psychodynamik der BST als chronifizierte, komplexe PTBS • Diagnostik und allgemeine Behandlungstheorie • Konkrete Therapieschritte • Stabilisierung • Begegnung mit dem Trauma zur Traumasynthese • Trauer und Neuorientierung • Fazit Borderline-Störungen WS 2005/06
Trauma • Was ist ein Trauma ? • Typ I Trauma • Typ II Trauma • Verwendung des Begriffs Trauma bei Reddemann und Sachsse • Chronifizierte, komplexe Posttraumatische Belastungsstörung vom Phänotyp der Borderline-Persönlichkeitsstörung Borderline-Störungen WS 2005/06
Prävalenz sexualisierter Gewalt bei Kindern und Jugendlichen • Verschiedene Studien in der Allgemeinbevölkerung • Ergebnis Borderline-Störungen WS 2005/06
Wetzels Studie für die Bundesrepublik (1997) • Sexualisierte Gewaltanwendung an Kindern und Jugendlichen vor dem 16. Lebensjahr in der Allgemeinbevölkerung • Mindestprävalenzen • Ergebnis Borderline-Störungen WS 2005/06
Prävalenz sexualisierter Gewalterfahrung bei Borderlinern • Zahlreich fundierte Studien und Ergebnis • Studie von Mullen und Mitarbeiter 1993 • Klinische Erfahrung Reddemann/Sachsse Borderline-Störungen WS 2005/06
Psychodynamik der BST als chronifizierte, komplexe PTBS • Traumatisierende Situation und ihre Auswirkungen • Art und Weise der Integration der Erfahrungen • Peritraumatische Dissoziation und posttraumatische Verarbeitung • Bewältigungsmechanismen • Sichtweise Reddemann/Sachsse Borderline-Störungen WS 2005/06
Diagnostik • Allgemeine Vorgehensweise • Screening Instrumente • Traumakonzept/ posttraumatische Störung • Allgemeingültigkeit Borderline-Störungen WS 2005/06
Allgemeine Behandlungstheorie • Integrative Methode • Patientenzentriert • Containment • Selbstheilungskräfte • Ressourcenenorientiert Borderline-Störungen WS 2005/06
Konkrete Therapieschritte • Hypothese: • Für den traumatisierten Patienten ist es sinnvoll, quasi eine BPS zu entwickeln • Errichtung einer nur guten und nur bösen Welt • Borderline-Welt nur innerseelisch Borderline-Störungen WS 2005/06
Behandlungsphase I: Stabilisierung • angeborene Grundbedürfnisse (Maslow, 1971): • Sicherheit • soziales Eingebundensein ► äußere und innere Sicherheit = wesentliche Therapieziele Borderline-Störungen WS 2005/06
Behandlungsphase I: Stabilisierung • Entwicklung eines „sicheren inneren Ortes“ in der Vorstellung • Sollen sich dort völlig sicher und geborgen fühlen Borderline-Störungen WS 2005/06
Behandlungsphase I: Stabilisierung • Entwicklung von „nur guten inneren Helfern“ • Gute Wesen für: Gesundheit, Mut, kluge und weise Ratschläge, Sicherheit • Sollen Fabelwesen sein ► Menschen sind nie nur gut Borderline-Störungen WS 2005/06
Behandlungsphase I: Stabilisierung • Tresorübung • Alle Gedanken, die stören, in einen Tresor packen • Baumübung • Auftanken, sich öffnen für gute äußere Einflüsse • Techniken des Dissoziationsstopps • Inneres Video des traumatischen Ereignisses wird mit einer imaginativen Fernbedienung angehalten und zurückgespult ► Flashbacks im Ablauf gestört Borderline-Störungen WS 2005/06
Behandlungsphase I: Stabilisierung • Arbeit mit Gegenbildern • Arbeit mit dem inneren Kind ►Form des Selbstmanagements und Selbsttröstung Borderline-Störungen WS 2005/06
Behandlungsphase I: Stabilisierung • Arbeit an Täterintrojekten • Bei schweren Traumata Täter oft als Täterintrojekt ins Selbst aufgenommen Borderline-Störungen WS 2005/06
Behandlungsphase II:Begegnung mit dem Trauma zur Traumasynthese • Ziele: • Traumasynthese • Traumaintegration Borderline-Störungen WS 2005/06
Behandlungsphase II:Begegnung mit dem Trauma zur Traumasynthese • Drei Traumaexpositionstechniken • Verhaltenstechnische Konfrontationsverfahren (Eßlinger, 1998) - prolongierte Exposition (Rothbaum und Foa, 1997) Borderline-Störungen WS 2005/06
Behandlungsphase II:Begegnung mit dem Trauma zur Traumasynthese • Drei Traumaexpositionstechniken • A) Bildschirmtechnik (Bandler, 1988)B) Beobachter-Technik (Reddemann, in Vorbereitung) • „Eye Movement Desensitization and Reprocessing“(EMDR, Shapiro 1995) Borderline-Störungen WS 2005/06
Behandlungsphase II:Begegnung mit dem Trauma zur Traumasynthese • Wirkfaktoren der Expositionsmethoden • aus unkontrollierbarem Stress wird kontrollierbarer Stress (Hüther, 1997) • State dependent learning: traumatische Erfahrungen werden durch erneutes Erleben in der therapeutischen Situation verändert (Kirsch, Krause, 1999) • Bei EMDR möglicherweise spezifische hirnphysiologische Abläufe (van der Kolk 1997) • Wesentlicher Faktor: mitfühlender Zeuge (Therapeut) Borderline-Störungen WS 2005/06
Behandlungsphase II:Begegnung mit dem Trauma zur Traumasynthese • Kontraindikationen • Personen, die noch in der traumatisierenden Situation leben • Umgang mit intrusiven Phänomenen wurde nicht ausreichend stabil vermittelt → Retraumatisierung • Oft Aufhebung von Kindheitsamnesien Borderline-Störungen WS 2005/06
Behandlungsphase III:Trauer und Neuorientierung • Arbeit an Schuld- und Schamgefühlen, auch evtl. eigener Schuld (Hirsch, 1997a) • Verzerrte Gegenwartsbeziehungen überdenken und umgestalten Borderline-Störungen WS 2005/06
Unser Fazit Bei einer komplexen, chronifizierten posttraumatischen Belastungsstörung vom Phänotyp der Borderline-Persönlichkeitsstörungen nachvollziehbare sinnvolle Therapieform Borderline-Störungen WS 2005/06
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit !