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Donato di Veroli. Rom-Fossoli-Auschwitz. In Rom im Gefängnis. Donato di Veroli wurde am 9. 4. 1924 in Rom geboren; seine Mutter war eine geborene Spizzichino, er war das dritte von acht Geschwistern. Seine Brüder waren Mario, Alessandro und Caesare.
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Donato di Veroli Rom-Fossoli-Auschwitz
In Rom im Gefängnis Donato di Veroli wurde am 9. 4. 1924 in Rom geboren; seine Mutter war eine geborene Spizzichino, er war das dritte von acht Geschwistern. Seine Brüder waren Mario, Alessandro und Caesare. Aufgrund der italienischen Rassegesetze vom 17. November 1938 wurde der Vater arbeitslos bzw. verlor seine Lizenz. Donato di Veroli musste Zwangsarbeit am Tiber leisten. Er verweigerte das und kam (wohl mit seinem Vater) ins Gefängnis Regina Coeli. Danach versteckte sich die Familie. Donato di Verolis Mutter
Caccia all´ebreo Im Oktober 1943 führte die SS in Rom eine Razzia (Caccia all´ebreo) durch. Es wurden während der Aktion - die von 5.30 Uhr bis 14.00 Uhr dauerte – in jüdischen Wohnungen 1259 Individuen verhaftet... nach der Freilassung der Ausländer, der Familien von gemischten Ehen, jüdische Ehepartner inbegriffen, des arischen Hauspersonals und der Untermieter, blieben 1007 Juden zurück. Der Abtransport ist auf Montag, 18.Oktober, um 9 Uhr, festgesetzt... Das Benehmen der italienischen Bevölkerung war dasjenige einer passiven Resistenz; in vielen Fällen verwandelte sich dieses Benehmen in aktive Hilfe... Man konnte auch deutlich beobachten, wie versucht wurde, Juden in naheliegenden Häusern und Wohnungen zu verstecken, als die deutschen Kräfte hereinstürmten. (Rapport Kapplers an SS-General Wolff) Gedenktafel am Ghetto Rom
Wieder im Gefängnis 50 kg sollten abgegeben werden, andernfalls würden sie uns töten. Die die Gold hatten, gaben es her, um sich zu retten. Nach den 50 kg Gold kam dann die Deportation. Nach der Razzia der SS im Oktober 1943 konnte Donato di Veroli beim Transport zum Sammelplatz wegrennen. Er übernahm danach Gelegenheitsarbeiten, wurde schließlich geschnappt und kam wieder ins Gefängnis Regina Coeli. Dort blieb Donato di Veroli etwa zehn Tage. Unklar ist, ob sich seine Familie verstecken konnte. Regina Coeli
Fossoli Von Rom wurde Donato di Veroli in einem LKW in das Sammellager Fossoli transportiert und kam dort am 10. April 1944 an. Am Morgen des 10. April kamen wir in LKWs zum ersten Tor. Da haben die Faschisten mit ihren Gewehrkolben zugeschlagen. Sie haben uns behandelt wie Tiere. Fossoli 1943
Auschwitz Mitte Mai 1944 wurde er mit 250 Männern und Frauen – Kinder waren keine dabei - von Fossoli nach Auschwitz transportiert. Am 23. 5. 1944 kam der Transport dort an. Die Selektion überstand er, wurde mit Sträflingskleidung und Holzpantoffeln „einge-kleidet“ und erhielt die Nummer A 5372 eintätowiert. Kaum angekommen, gab es diese Selektion. Sie fragten: „Bist du krank, wie alt bist du?“ Links ging´s zum Krematorium. Sie schickten mich nach rechts. Es war mein Glück. Rampe in Auschwitz-Birkenau
Stutthof Mit dem Transport am 26. 10. 1944 kam Donato di Veroli von Auschwitz nach Stutthof (Nummer 99 330). Stutthof Häftlings-Personalkarte. Der Name ist falsch geschrieben.
Hailfingen Ende November 1944 wurde Donato di Veroli nach Hailfingen deportiert und bekam die Natzweiler Nummer 40 790. Im Interview der Shoah-Foundation (1998) erzählte er, dort sei am 27. 2. 1945 ein Bruder seiner Mutter gestorben. Donato di Veroli war dabei, als das Massengrab am Ostende der Startbahn ausgehoben wurde. Flugplatz Hailfingen (US-Air Force)
Dachau Nach der Auflösung des Lagers Hailfingen kam er vermutlich nach Dautmergen und wurde von dort nach Dachau transportiert. Er traf dort am 6. April 1945 ein und blieb bis zur Befreiung am 29. April 1945. Befreiung in Dachau
Wieder in Rom Er heiratete 1947 und wohnt heute in Rom. Donato di Veroli mit Frau 1972
Bildnachweis USC Shoah Foundation Institute Code 42618: 2, 3 und 11 Rotraut Schwarz: 4 und 5 Istituto storico, Fondo Leoni (Fondazione Fossoli): 6 Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz (bpk) 30012589: 7 Stutthof: 8 US-Air Force: 9 Bildarchiv Preußischer Kulturbesitz bpk 30014992: 10 Text: Volker Mall/Harald Roth