1 / 19

5. Kapitel

5. Kapitel. In diesem Kapitel wird Jugend-literatur für die Endphase der Sekundarstufe I (Kl. 9/10) vorgestellt. Theoretisch erfahren Sie etwas über Literatur als „Schul-Lektüre“ und denken nach über den Zusammenhang von KJL, literarischer Sozialisation und Literaturunterricht. .

siyamak
Download Presentation

5. Kapitel

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. 5. Kapitel In diesem Kapitel wird Jugend-literatur für die Endphase der Sekundarstufe I (Kl. 9/10) vorgestellt. Theoretisch erfahren Sie etwas über Literatur als „Schul-Lektüre“ und denken nach über den Zusammenhang von KJL, literarischer Sozialisation und Literaturunterricht.

  2. 5.1 Klasse 9 / 10 Hermann Hesse: Unterm Rad (B,H) William Golding: Herr der Fliegen (B,H,F) Dagmar Chidolue: Lady Punk (B)

  3. weitere AutorInnen für Kl. 9 / 10: Charlotte Kerner, Blueprint Blaupause (B,F)Irina Korschunow, Er hieß Jan (B)Irma Krauß, Kurz vor morgen (B)Gudrun Pausewang, Der Schlund (B)Paul Zindel, Eugene Dingmans erstaunliches und dem Tode trotzendes Tagebuch (B) Harry Mazer, Cleos Insel (B) Mats Wahl, Winterbucht (B) Per Nilsson, So lonely (B)

  4. 5.2 Schul-Lektüre. KJL, literarische Sozialisation und Literaturunterricht Clip aus: Die unendliche Geschichte, BRD 1984, Regie Wolfgang Petersen) Zur Einführung: Hurrelmann, Bettina: Kinder- und Jugendliteratur im Unterricht. In: Klaus-Michael Bogdal/ Hermann Korte (Hrsg.): Grundzüge der Literaturdidaktik. München: dtv 2002, 134-146.

  5. William Golding: Herr der Fliegen als Medium des Nachdenkens über „Sozialisation“ • Warum bzw. woran scheitert der Über-Lebensversuch der Jungen? • daran, dass den Jungen eine Ausstattung mit Instinkten fehlt, wie sie Tiere haben, die ihre Artgenossen nicht angreifen? (Antwort 1) • • daran, dass die Jungen - Kinder immerhin! - gleichsam nicht über das soziale know-how verfügen, miteinander und mit ihrer Lage in Frieden zu Recht zu kommen? (Antwort 2) • • an der Unfähigkeit der Akteure zur Interaktion, d.h. zu situations-angemessenem Rollenverhalten? (Antwort 3) • • daran, dass Kinder dieses Alters noch nicht gelernt haben, Trieb-verzicht zu üben, und in Ermangelung Erwachsener niemand Normen und Verbote durchsetzt? (Antwort 4) • • an der bei Zwölfjährigen noch nicht vollständig ausgebildeten Fähigkeit, die Perspektiven der Anderen einzunehmen und sich in sie hineinzuversetzen (Empathiefähigkeit)? (Antwort 5)

  6. William Golding: Herr der Fliegen als Medium des Nachdenkens über „Sozialisation“ • Warum bzw. woran scheitert der Über-Lebensversuch der Jungen? • daran, dass den Jungen eine Ausstattung mit Instinkten fehlt, wie sie Tiere haben, die ihre Artgenossen nicht angreifen? (Antwort 1) • • daran, dass die Jungen - Kinder immerhin! - gleichsam nicht über das soziale know-how verfügen, miteinander und mit ihrer Lage in Frieden zu Recht zu kommen? (Antwort 2) • • an der Unfähigkeit der Akteure zur Interaktion, d.h. zu situations-angemessenem Rollenverhalten? (Antwort 3) • • daran, dass Kinder dieses Alters noch nicht gelernt haben, Trieb-verzicht zu üben, und in Ermangelung Erwachsener niemand Normen und Verbote durchsetzt? (Antwort 4) • • an der bei Zwölfjährigen noch nicht vollständig ausgebildeten Fähigkeit, die Perspektiven der Anderen einzunehmen und sich in sie hineinzuversetzen (Empathiefähigkeit)? (Antwort 5)

  7. William Golding: Herr der Fliegen als Medium des Nachdenkens über „Sozialisation“ • Warum bzw. woran scheitert der Über-Lebensversuch der Jungen? • daran, dass den Jungen eine Ausstattung mit Instinkten fehlt, wie sie Tiere haben, die ihre Artgenossen nicht angreifen? (Antwort 1) • • daran, dass die Jungen - Kinder immerhin! - gleichsam nicht über das soziale know-how verfügen, miteinander und mit ihrer Lage in Frieden zu Recht zu kommen? (Antwort 2) • • an der Unfähigkeit der Akteure zur Interaktion, d.h. zu situations-angemessenem Rollenverhalten? (Antwort 3) • • daran, dass Kinder dieses Alters noch nicht gelernt haben, Trieb-verzicht zu üben, und in Ermangelung Erwachsener niemand Normen und Verbote durchsetzt? (Antwort 4) • • an der bei Zwölfjährigen noch nicht vollständig ausgebildeten Fähigkeit, die Perspektiven der Anderen einzunehmen und sich in sie hineinzuversetzen (Empathiefähigkeit)? (Antwort 5)

  8. William Golding: Herr der Fliegen als Medium des Nachdenkens über „Sozialisation“ • Warum bzw. woran scheitert der Über-Lebensversuch der Jungen? • daran, dass den Jungen eine Ausstattung mit Instinkten fehlt, wie sie Tiere haben, die ihre Artgenossen nicht angreifen? (Antwort 1) • • daran, dass die Jungen - Kinder immerhin! - gleichsam nicht über das soziale know-how verfügen, miteinander und mit ihrer Lage in Frieden zu Recht zu kommen? (Antwort 2) • • an der Unfähigkeit der Akteure zur Interaktion, d.h. zu situations-angemessenem Rollenverhalten? (Antwort 3) • • daran, dass Kinder dieses Alters noch nicht gelernt haben, Trieb-verzicht zu üben, und in Ermangelung Erwachsener niemand Normen und Verbote durchsetzt? (Antwort 4) • • an der bei Zwölfjährigen noch nicht vollständig ausgebildeten Fähigkeit, die Perspektiven der Anderen einzunehmen und sich in sie hineinzuversetzen (Empathiefähigkeit)? (Antwort 5)

  9. William Golding: Herr der Fliegen als Medium des Nachdenkens über „Sozialisation“ • Warum bzw. woran scheitert der Über-Lebensversuch der Jungen? • daran, dass den Jungen eine Ausstattung mit Instinkten fehlt, wie sie Tiere haben, die ihre Artgenossen nicht angreifen? (Antwort 1) • • daran, dass die Jungen - Kinder immerhin! - gleichsam nicht über das soziale know-how verfügen, miteinander und mit ihrer Lage in Frieden zu Recht zu kommen? (Antwort 2) • • an der Unfähigkeit der Akteure zur Interaktion, d.h. zu situations-angemessenem Rollenverhalten? (Antwort 3) • • daran, dass Kinder dieses Alters noch nicht gelernt haben, Trieb-verzicht zu üben, und in Ermangelung Erwachsener niemand Normen und Verbote durchsetzt? (Antwort 4) • • an der bei Zwölfjährigen noch nicht vollständig ausgebildeten Fähigkeit, die Perspektiven der Anderen einzunehmen und sich in sie hineinzuversetzen (Empathiefähigkeit)? (Antwort 5)

  10. William Golding: Herr der Fliegen als Medium des Nachdenkens über „Sozialisation“ • Warum bzw. woran scheitert der Über-Lebensversuch der Jungen? • daran, dass den Jungen eine Ausstattung mit Instinkten fehlt, wie sie Tiere haben, die ihre Artgenossen nicht angreifen? (Antwort 1) • • daran, dass die Jungen - Kinder immerhin! - gleichsam nicht über das soziale know-how verfügen, miteinander und mit ihrer Lage in Frieden zu Recht zu kommen? (Antwort 2) • • an der Unfähigkeit der Akteure zur Interaktion, d.h. zu situations-angemessenem Rollenverhalten? (Antwort 3) • • daran, dass Kinder dieses Alters noch nicht gelernt haben, Trieb-verzicht zu üben, und in Ermangelung Erwachsener niemand Normen und Verbote durchsetzt? (Antwort 4) • • an der bei Zwölfjährigen noch nicht vollständig ausgebildeten Fähigkeit, die Perspektiven der Anderen einzunehmen und sich in sie hineinzuversetzen (Empathiefähigkeit)? (Antwort 5)

  11. Sozialisationsmodelle • Anthropologisch-funktionalistische Modelle: Der Mensch ist "Mängelwesen" (Arnold Gehlen, 1904-1976) • Wissensmodelle: Die Gesellschaft hat die Aufgabe, kollektives Weltwissen jeweils an die nächste Generation weiterzugeben (Alfred Schütz 1974) • Integrationsmodelle: Der einzelne hat die Aufgabe, sich die Sozialrolle(n) anzueignen, die er braucht, um als Erwachsener zum Rollenhandeln in der Lage zu sein. (Talcott Parsons, 1902-1979)

  12. Sozialisationsmodelle • Repressionsmodelle: Es ist Aufgabe der Sozialisationsinstanzen, den Menschen zur Sublimierung seiner Triebe zu befähigen (Sigmund Freud, 1856-1939) • Individuationsmodelle: Das Subjekt durch die Gesellschaft konstituiert - nicht umgekehrt (George Herbert Mead (1863-1911)

  13. „Literarische Sozialisation“ - Literarische Frühsozialisation in der Familie(Wieler 1997) - Ausbildung literarischer Kompetenz in der Schule (Schön 1990, Spinner Hrsg. 1999, Maiwald 2001) - Entwicklung literarischen Verstehens(Spinner 1993) Zur Einführung: Werner Graf: Literarische Sozialisation. In: Bogdal/Korte (Hrsg.) 2002, 49-60.

  14. „Literarische Sozialisation“ - Literarische Frühsozialisation in der Familie(Wieler 1997) - Ausbildung literarischer Kompetenz in der Schule (Schön 1990, Spinner Hrsg. 1999, Maiwald 2001) - Entwicklung literarischen Verstehens(Spinner 1993) Zur Einführung: Werner Graf: Literarische Sozialisation. In: Bogdal/Korte (Hrsg.) 2002, 49-60.

  15. „Literarische Sozialisation“ - Literarische Frühsozialisation in der Familie(Wieler 1997) - Ausbildung literarischer Kompetenz in der Schule(Schön 1990, Spinner Hrsg. 1999, Maiwald 2001) - Entwicklung literarischen Verstehens (Spinner 1993) Zur Einführung: Werner Graf: Literarische Sozialisation. In: Bogdal/Korte (Hrsg.) 2002, 49-60.

  16. Entwicklung literarischen Verstehens (unabschließbar): • wachsende Unterscheidbarkeit vonWirklichkeit und Fiktion (Entstehung von „Fiktionsbewusstsein“) • Ausbau der Fähigkeit zur Einfühlung (Empathie) in Bezug auf literarische Figuren und ihre inneren/äußeren Konflikte (kognitiv-affektive Rollenübernahme) • zunehmendes Verständnis metaphorischen/uneigentlichen Sprachgebrauchs, auch der Komik und Ironie (letztere kaum vor der Spätpubertät) • Entwicklung ästhetischer Wahrnehmung („Formbewusstsein“) • Entwicklung moralischer Urteilsfähigkeit („Moralverstehen“) • sich ab der Pubertät entwickelnde Fähigkeit zu verallgemeinern • („Abstraktionsfähigkeit“)

  17. (vgl. Wieler 1989, 222ff.; Abraham 1998) Konsequenzen für den Lese- und Literaturunterricht 1.die sprachliche Entfaltung von Vorstellungen aus dem/über den Text sowie die Metakommunikation über geäußerte Deutungen in den Mittelpunkt stellen (nicht Textsorten- oder Gattungslehre, nicht Literaturtheorie oder -geschichte, nicht Form- und Stilanalyse), 2.nicht vorausgesetzte Lernziele einzuholen suchen, sondern sich am Richtziel der Verständigung(sfähigkeit) orientieren, 3.das Feld „strategischen“ (d.h. nun. auf andere Ziele als diejenigen des literarischen Verstehens, z.B. Evaluation und Notenfindung, bezogenen) Lernhandelns klar begrenzen, 4.den „geselligen“ Umgang mit Texten als eigenes Handlungsfeld begreifen, 5. methodisch weniger von Leitfragen und Gesprächssteuerung als von produktiven Konflikten unter den Teilnehmern ausgehen und Kohärenz des Unterrichts durch Eingehen der Teilnehmer auf-einander herzustellen suchen.

  18. 6. im Übergang von der KJL zur Kanonliteratur im Bemühen um „Literarisierung” (Maiwald 1999, 2001) behutsam vorgehen und nicht einen Bruch riskieren!

  19. Das Genre Adoleszenzroman Ewers (1996, 5) spricht von einer „jugendliterarischen Eingemeindung“ des modernen Adoleszenzromans und charakterisiert das Verhältnis von Jugendliteratur und Adoleszenzroman so: 1. In einem soziokulturellen Wandel haben sich die Grenzen zwischen Jugendalter und Erwachsenenstatus nicht nur nach hinten verschoben, sondern … 2. … spätestens seit Beginn der neunziger Jahre auch verwischt. 3. Eine Annäherung an die Erwachsenenliteratur hat die seit dem 18. Jahrhundert gängige "Zusammenbindung von Kinderliteratur und Jugendliteratur zu einem literarischen System" abgelöst.

More Related