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Gesetz und Gnade. Eine Rechtfertigungsallegorie von Lukas Cranach d. Ä.

Gesetz und Gnade. Eine Rechtfertigungsallegorie von Lukas Cranach d. Ä. Eine Präsentation von Milena Koch. Proseminar Kirchengeschichte Universität Duisburg-Essen Wintersemester 2004/05. Inhaltsverzeichnis. Das Bild Angaben zum Bild Bildbeschreibung Historischer Kontext

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Gesetz und Gnade. Eine Rechtfertigungsallegorie von Lukas Cranach d. Ä.

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Presentation Transcript


  1. Gesetz und Gnade.Eine Rechtfertigungsallegorievon Lukas Cranach d. Ä. Eine Präsentation von Milena Koch Proseminar Kirchengeschichte Universität Duisburg-Essen Wintersemester 2004/05

  2. Inhaltsverzeichnis • Das Bild • Angaben zum Bild • Bildbeschreibung • Historischer Kontext • Bildinterpretation • Literaturliste • Kommentierte Linkliste

  3. Das Bild

  4. Angaben zum Bild • Lukas Cranach malte dieses Bild um 1529 • Das Gemälde wurde auf Buchenholz gemalt • es wurde später in zwei Teile zersägt, und hatte danach folgende Maße: 71,9x59,6 cm und 72,6x60,1 cm • Das Original befindet sich im Germanischem National -museum in Nürnberg

  5. Bildbeschreibung der einzelnen Szenen • Vorbemerkung • Die Typologie von Altem und Neuem Testament • Gesetz und Erlösung • der alte und der neue Bund • Der Sündenfall • Die Vertreibung des Sünders • Das jüngste Gericht • Die eherne Schlange • Maria Empfängnis • Die Hirten auf dem Felde • Johannes d. Täufer und die Kreuzigung • Die Auferstehung

  6. Bildbeschreibung Vorbemerkung • Das Bild zeigt eine typologische Gegenüberstellung von Ereignissen aus dem Alten und dem Neuen Testament. • Das Alte Testament wird links dargestellt und das Neue Testament auf der rechten Seite. • Jede Bildhälfte ist wiederum zusammengesetzt aus mehreren Einzelszenen, die der Reihe nach besprochen werden.

  7. Die Typologische Gegenüberstellung von AT und NT Aus Kreuzigung und Auferstehung folgt für den, der glaubt, ewiges Leben Aus dem Gesetz folgen für den Menschen Sünde und Tod

  8. Gesetz und Erlösung Johannes verweist auf die Genugtuung am Kreuz, die Tod und Teufel überwindet Wo das Gesetz gilt, herrscht Sünde und Tod

  9. Der alte und der neue Bund Das grüne Laub symbolisiert die neue Zeit, das Leben Das dürre Geäst verweist auf die alte Zeit, den Tod

  10. Der Sündenfall • Der Sündenfall (1. Mose 3) • Adam und Eva stehen nackt am Paradiesbaum, um den sich die Schlange windet • Mit Adam kommt die Sünde in die Welt

  11. Die Not des Sünders • die geistliche Bedeutung des Gesetzes: • Der Mensch kann das Gesetz nicht erfüllen • Tod und Teufel jagen den nackten Sünder und quälen ihn mit einem Spieß • Der Mensch hebt klagend seine Arme gegen den Himmel

  12. Der Dekalog als Grundlage für das weltliche Regiment • Die weltliche, positive Bedeutung des Gesetzes • Kurfürst, gekennzeichnet durch den roten Mantel und den weißen Hermelin, im Dialog mit seinen Räten • der Amtmann im Vordergrund hält die beiden Gesetzestafeln des Dekalogs in den Händen • Grundlage ihrer Entscheidungen ist das Gesetz

  13. Das jüngste Gericht • Christus thront auf einer Wolke • Er ist umgeben von Engeln, die mit Posaunen das Endgericht ankündigen • „Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt, begleitet von allen Engeln, dann wird er sich auf den königlichen Thron setzen.“ (Mt 25,31)

  14. Die eherne Schlange • Die Schlange hängt über einem Kreuz vor dem Zeltlager der Juden in der Wüste. • Wer die erhöhte Schlange ansieht, wird gegen den Schlangenbiss immun • 4. Mose 21, 8-9 als Vorläufer des Kreuzes (deswegen auf der rechten Bildhälfte dargestellt)

  15. Maria Empfängnis • Vom Himmel schwebt Maria das Jesuskind entgegen • Es trägt das Kreuz, welches bereits einen Verweis auf seinen Erlösungsweg gibt • Lk 1, 26-38 • alternative Deutung: Maria auf dem Weg zu Elisabeth Lk 1,39-54

  16. Die Hirten auf dem Felde „In der Gegend dort hielten sich Hirten auf. Sie waren in der Nacht auf dem Feld und bewachten ihre Herde. Da kam ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr; aber der Engel sagte: „Habt keine Angst! Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die sich ganz Israel freuen wird. Heute wird in der Stadt Davids euer Retter geboren – Christus, der Herr! Geht hin und seht selbst: Er liegt in Windeln gewickelt in einer Futterkrippe – daran könnt ihr ihn erkennen!“ (Lk 2,8-12, zitiert nach der Gute Nachricht Bibel, Ausgabe 1997)

  17. Johannes der Täufer vor dem Kreuz • Der gleiche arme Sünder, der auf der linken Seite von Teufel und Tod geplagt wird, wird hier von Johannes dem Täufer auf das Kreuz verwiesen • sein Attribut, das Lamm Gottes, ist am Fuß des Kreuzes dargestellt: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“ (Joh 1, 29) • Die Taube (Symbol des Hlg. Geistes) leitet den Blutstrahl aus der Seitenwunde Christi auf die Brust des Sünders

  18. Die Auferstehung • rechts unter dem Kreuz ist der auferstandene Christus dargestellt • Kreuz und Auferstehung sind zwei Episoden eines einzigen Ereignisses • mit der Osterfahne werden Tod und Teufel, als Drachen dargestellt, überwunden • darüber, am oberen Bildrand ist die Himmelfahrt angedeutet

  19. Historischer Kontext • Stichworte zum historischen Kontext • Lukas Cranach d. Ä. • Martin Luther • Luther und Cranach, zwei Wittenberger Persönlichkeiten • eine weiteres Bild zur gleichen Thematik

  20. Historischer Kontext in Stichworten • die Zeit um 1500 war eine Phase des Umbruchs • die Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg (ca.1450) schafft die Voraussetzung für eine rasche Verbreitung neuer Ideen • Veränderungen in der Sozialstruktur, Ursache für eine Serie von Aufständen: Ritteraufstand (1522/23) und der große Bauernkrieg (1524/25) • mehrere Kriege zwischen Kaiser Karl V. und französischem König Franz I. um die Vorherrschaft in Europa • Kriegszüge des Kaisers und der deutschen Fürsten gegen die Türken (Sultan Suleiman II.), die von Südosten her das deutsche Reich bedrohten

  21. Lukas Cranach der Ältere • Lukas Cranach wurde 1472 in Cranach (Franken; heute Kronach) geboren; er war neben Dürer der bedeutendste Maler der Renaissance in Deutschland • 1505 Hofmaler am kurfürstlichen Hof in Wittenberg • Verheiratet mit Barbara Brengebier (1512), vier Kinder • wiederholt Bürgermeister von Wittenberg • enge Freundschaft mit Luther und seiner Familie • Cranach stirbt am 16.10.1553 in Weimar • Cranach kann als Begründer einer protestantischen Kunst angesehen werden Selbstportrait, 1550, Galleria degli Uffizi in Florenz

  22. Martin Luther, 1483 - 1546 • seit 1512: Professor in Wittenberg • 1517: 95 Thesen gegen die Missbräuche beim Ablasshandel • 1518/19: Reformatorische Wende: Entdeckung der Rechtfertigung allein aus Glauben: sola fide und allein aus Gnade: sola gratia • 1520/21 exkommuniziert und gebannt • 1530: Confessio Augustana verfasst von Melanchthon in enger Zusammenarbeit mit Luther • 1537: Schmalkaldischen Artikel, bekenntnismäßige Formulierung der Rechtfertigungslehre

  23. Luther - Cranach • Beide verband eine enge Freundschaft • Eheleute Cranach waren Trauzeugen bei Luthers Hochzeit, Luther und Cranach waren wechselseitig Paten ihrer Kindern • Beide waren für die Ideen der Reformation engagiert • Cranach veranschaulicht in seinen Bildern Luthers theologische Kerngedanken Martin Luther Lukas Cranach

  24. Ein weiteres Bild zum gleichen Thema: das Bild Lucas Cranach, Gesetz und Evangelium, Ölgemälde auf Holz, um 1551, Lutherhalle Wittenberg Legende links: „Es wird offenbart gottes zorn von hymel uber aller menschen gottlos wesen und unrecht“ (Röm 1,18) Legende rechts: Der Herr wird euch selbs ein zeichen geben / Sihe / eine jungfraw wird schwanger sein und einen son geperen (Jes 7,14)

  25. Bildinterpretation (1): Altes Testament • Diese Seite des Bildes verdeutlicht, dass der Sünder vor dem Gesetz nicht bestehen kann und dass er aus eigener Kraft keine Heil erlangen kann. • Cranach vertieft diese Aussage durch Farben: der Sünder ist umgeben von dunklem Wald und durch Verweis auf das Jüngste Gericht, das alle Sünden aufdecken wird.

  26. Bildinterpretation (2): Neues Testament • die rechte Bildhälfte ist lesbar als eine Illustration von 1. Petrus 1,18-19: • „denn ihr wißt, daß ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes“

  27. Literaturverzeichnis • Ohly, Friedrich: Gesetz und Evangelium. Zur Typologie bei Luther und Lucas Cranach. Zum Blutstrahl der Gnade in der Kunst. Münster 1985 (Schriftenreihe der Westfälischen Wilhelms - Universität Münster, Heft 1) • Roman Heiligenthal, Martin Schneider (Hrsg.): Einführung in das Studium der Evangelischen Theologie. Stuttgart, 2004 • Deutsche Bibelgesellschaft: Gute Nachricht. Die Bibel in heutigem Deutsch. Stuttgart, 1997

  28. Kommentierte Linkliste 1 1. Zum Thema: „Gesetz und Gnade“ • Andreas Mertin, Lukas Cranach, Werkstatt, Gesetz und Gnade, um 1535 • eine hervorragende Bildanalyse durch Vergleich mit anderen Bildern Cranachs zum gleichen Thema • Bilderkundungen zu Lukas Cranachs "Das Paradies" (1535) • eine detaillierte Bildanalyse dieses Gemäldes (rpi der EKD) • Der Ausdruck der Zeitenwende. • Die reformatorische Sicht von Gesetz und Gnade in Lucas Cranachs Bildwerk - eine Serie zum Cranach-Jahr (II), eine Interpretation des Bildes von Albrecht Immanuel Herzog (eine Seite der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen)

  29. Kommentierte Linkliste 2: weitere Verweise • Dieter Wunderlich: Martin Luther und die Reformation - eine ausführlicher Bericht über das Leben und Wirken Luthers • Wikipedia Enzyklopädie -ein sehr ausführliches Lexikon mit vielen Querverweisen zu verwandten Themen • Lukas Cranach - eine kurze Biographie Cranachs mit einigen Querverweisen • Lukas Cranach und seine Werke - eine Kurzbiographie sowie Verweise zu seinen Werken und einige Links zu verschiedenen Websites, z.B. zur Cranach Stiftung

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