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Die Messung des Leistungsmotivs mittels TAT. Seminar: Motivationsdiagnostik Seminarleiter: Herr Wutke 17. Juni 2009 Marleen Stelter, Michael Kursawe. Gliederung. Motive Leistungsmotiv Messung des Leistungsmotivs TAT TAT- Modifikation nach McClelland Auswertung des TAT Beispiel
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Die Messung des Leistungsmotivs mittels TAT Seminar: Motivationsdiagnostik Seminarleiter: Herr Wutke 17. Juni 2009 Marleen Stelter, Michael Kursawe
Gliederung • Motive • Leistungsmotiv • Messung des Leistungsmotivs • TAT • TAT- Modifikation nach McClelland • Auswertung des TAT • Beispiel • Gütekriterien
Motive • Anschlussmotiv • Machtmotiv • Leistungsmotiv • Bedürfnis, sich mit Gütestandards auseinanderzusetzen und Tüchtigkeitsmaßstäbe zu übertreffen
Leistungsmotiv • Antrieb zum Handeln geht von Person selbst aus • Andere übertreffen • Sich selbst übertreffen • Voraussetzungen: persönliche Freiheit; gesellschaftl. Anerkennung des Individuums abhängig von dessen Leistungsbereitschaft • Leistungsmotiv hat hohen Stellenwert in der Gesellschaft
Messung des Leistungsmotivs • Direkte Messung: • Standardisiertes Stimulusmaterial • Vorgegebenes Antwortformat • Vorteile: • Einfache Auswertbarkeit • Hohe psychometrische Qualität • Nachteile: • Soziale Erwünschtheit • Person kennt die eigenen Motive nicht oder eingeschränkt (Murray)
Messung des Leistungsmotivs • Indirekte Messung (McClelland): • TAT • Projektives Verfahren • Offenes Stimulusmaterial • Vorteile: • Lebensnahe Testsituation • Vorstellungen, Erfahrungen werden einbezogen • Nachteile: • Gewünschte Information muss aus Antwortfülle herausgefiltert werden • Kein psychometrischer Wert
Thematischer Apperzeptionstest (TAT) • Projektion nach Freud: Abwehrmechanismus, der es Paranoikern ermöglicht, eigene Gefühle und Handlungsimpulse, die sie nicht als ihre eigenen akzeptieren können, anderen zuzuschreiben • Heute: Normalisierung des Projektionsbegriffes
TAT (Murray) • Dem Probanden werden 20 Tafeln mit Bildern vorgelegt eine Geschichte soll generiert werden • Leitfragen: • Was geschieht auf dem Bild? • Was fühlen die dargestellten Personen und welche Absichten haben sie? • Wie ist es zu der Situation gekommen? • Wie geht die Geschichte weiter?
TAT und Motive • Atkinson und McClelland (1948): Manipulation des Motivationszustands • Matrosen eines U-Bootes wurden TAT Tafeln vorgelegt • Matrosen hatten 1, 4 oder 16 Stunden nichts gegessen Häufiger essensbezogene Themen bei deprivierten Matrosen
TAT Modifikation nach McClelland • Änderung des Testmaterials des TAT Tafeln mit leistungsbezogenen Themen • Nach Präsentation der Tafel, soll eine Geschichte erzählt werden • Geschichten werden in Leistungsstufen unterteilt: • Leistungsthematische (PW +1) • Leistungsneutral (PW 0) • negatives Indiz für LM (PW -1) • Auswertungsschlüssel
Auswertung des TAT 1. Schritt: • Ist eine Leistungsthematik in der Geschichte vorhanden? • Auseinandersetzung mit Gütemaßstab • Erbringung einzigartiger Leistung • Verfolgen langfristiger Ziele • Leistungsthematik Punktwert: 1 • Leistungsneutral (keine der 3 Kriterien = Routinearbeit) Punktwert: 0 • Andersthematische Aktivitäten (neg. Leistungsmotiv) Punktwert: -1
Kurzer Exkurs: Schema eines zielgerichteten Handlungsablaufs
Auswertung des TAT 2. Schritt: (Geschichten mit Leistungsthematik) Aus dem Modell des Handlungsablaufs wurden Kategorien abgeleitet (z.B. Erfolgserwartung) Für jede Kategorie die in der Geschichte festgestellt wird, wird ein Punkt vergeben. Kennwert des augenblicklichen Leistungsmotivs (nAchievment) = Summe der Punkte über alle Kategorien und Geschichten
Anregungsbedingungen für das Leistungsmotiv McClelland et. al. setzten den TAT zur Forschung ein. Studie zu Anregungsbedingungen: Vor dem Schreiben der Geschichten werden Motivationszustände unterschiedlicher Intensität angeregt: Entspannt Neutral Leistungsorientiert Erfolg Misserfolg Erfolg-Misserfolg H: Je entspannter desto geringer die Motivanregung Höchste Motivanregung bei Misserfolg (= Deprivation der Leistungsmotivation)
Ergebnis: Die Kennwerte steigen mit wachsendem Grad der Motivanregung an Später betont McClelland die Kontrastierung zwischen der entspannten und der leistungsorientierten Bedingung
Gütekriterien: Objektivität • Von Durchführungsbedingungen abhängig • Versuch einer Standardisierung der Testsituation: • Einbettende Situationsmerkmale • Testanweisungen • Durchführungsbedingungen (Einzel- vs. Gruppe…) • Auswertungsschlüssel für Inhaltsanalyse • Die kategoriale Übereinstimmung beträgt mindestens 85% • Die Interrater-Korrelationen liegen zwischen .80 und .95. • Es sind auch Computerprogramme zur Inhaltsanalyse von TAT-Geschichten entwickelt worden. Trotzdem letztlich nicht sehr objektiv!!
Gütekriterien: Reliabilität • Retest-Intervall von 3-5 Wochen: zwischen .40 und .60. • Die Instruktion der Aussage eine Woche später nach der 1.Testung • Sich in die ehemalige Testsituation hineinzuversetzen und möglichst ähnliche Geschichten zu schreiben .61 • Sich nicht darum kümmern, ob die jetzigen Geschichten den früheren glichen .58 • Sich zu bemühen, möglichst neuartige Geschichten zu schreiben .27 • Die Homogenität des TAT hat sich als sehr gering erwiesen, und zwar ganz unabhängig davon, ob die Bilder oder die Inhaltskategorien als Items betrachtet werden. • Passt eine Retest-Reliabilität überhaupt zum Konzept des Leistungsmotives? - Leistungsmotivation ist variabel (möglicherweise kein Trait)
Gütekriterien: Validität Die Testergebnisse des TAT sind in dem Sinne konstruktvalide, dass sie mit theoretisch vorhergesagten „wahren“ Motivwerten gut übereinstimmen. Es gibt nur wenig publizierte Daten zur Normierung von TAT-Verfahren und Versuche, Paralleltest-Serien zu entwickeln, kamen leider nicht über das Anfangsstadium ihrer Entwicklung hinaus.
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!!! Gibt es Fragen?