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Die Rolle der Universitäten in Forschung und Innovation. Friedrich Dorner. Aufgaben und Fragestellungen. Begriffsbestimmung der universitären Forschung und der Innovation im Rahmen des viel beschworenen Wissens – und Technologietransfers
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Die Rolle der Universitäten in Forschung und Innovation Friedrich Dorner
Aufgaben und Fragestellungen • Begriffsbestimmung der universitären Forschung und der Innovation im Rahmen des viel beschworenen Wissens – und Technologietransfers • Was kann eine Universität in diesem Kontext der Wirtschaft und Gesellschaft anbieten, ohne ihre Kernaufgabe in Lehre und Grundlagenforschung zu vernachlässigen ? • Wie sollen Unternehmen ihre Innovationsbedürfnisse artikulieren und wie entstehen dauerhafte Brückenköpfe der Zusammenarbeit zwischen Universitäten und Wirtschaft ? • Ob und inwieweit sollen Universitäten aktiv Forschungsmarketing betreiben ?
Paradigmenwechsel in der Universität ? • Paradigmenwechsel in der Universität Ökonomismus
Gesellschaftlicher Auftrag der Universitäten X • Gesellschaftlicher Auftrag der Universitäten gesellschaftliche Fragen lösen
Die schleichende Erosion in Richtung Bedeutungsgewinn von Nebenaufgaben • Die schleichende Erosion in Richtung Bedeutungsgewinn von Nebenaufgaben
Trend an Universitäten • Beflügelt Bologna den Trend an Universitäten, dass die Lehre groß und die Forschung klein geschrieben wird ?
EUROPA BRAUCHT STARKE UNIVERSITÄTEN • Zusammenfassend lassen sich die Leistungen der Universitäten folgendermaßen beschreiben: • Die Universitäten sind heute immer noch die wichtigsten Produzenten wissenschaftlicher Kenntnisse, sie stellen den Hauptausbildungsplatz für Forscher dar und sie beschäftigen ein Drittel der europäischen Forscher • Sie schaffen den größten Teil der Grundlagenforschung, ohne die Anwendungen unmöglich sind, und die gleichzeitig die Voraussetzung für Technologien und Innovationen darstellt • Sie produzieren „personifiziertes Wissen“, das von den Forschern aufgrund der geographischen und bereichsübergreifenden Mobilität verbreitet wird und wahrscheinlich das überhaupt größte Innovationspotential darstellt • Schließlich tragen Universitäten zur Schaffung von Wettbewerbsvorteilen bei, indem sie beraten, Zugang zu fachspezifischen Kenntnissen und Anlagen gewähren, bei Unternehmensgründungen zur Seite stehen, Spin-offs produzieren, Patentlizenzen vergeben und sich an verschiedenen Aktivitäten zum Wissenstransfer beteiligen.
EUROPA BRAUCHT STARKE UNIVERSITÄTEN - Fortsetzung • Diese scheinbar paradoxe Situation erklärt sich aus mindestens drei Faktoren: • Zunächst ist das Volumen der von der Industrie durchgeführten Forschungsarbeiten in Europa wesentlich geringer als in den USA oder Japan. Dies ist u.a. auf den geringeren Umfang des Hochtechnologiesektors der europäischen Wirtschaft zurückzuführen, was die Nachfrage nach Forschern von Seiten des europäischen Marktes in Grenzen hält. • Zum Zweiten finden Hochschulabsolventen in Unternehmen, in der Privatwirtschaft häufig bessere Arbeitsbedingungen und Karriereaussichten vor, als in der Forschung. • Zum Dritten tendieren Forscher dazu ins Ausland zu gehen, insbesondere in die USA. Da sie dort häufig attraktivere Forschungsangebote, Infrastrukturen und Karrieremöglichkeiten vorfinden, zögern sie häufig nach Europa zurückzukehren.
Die Kooperation mit Universitäten • Unternehmen benötigen zunehmend Innovationen; Forschung ist aber kaum noch aus sich selbst heraus zu leisten und zu bezahlen • Forschung wird sich stärker aus dem Markt, vor allem aus Unternehmen heraus, finanzieren müssen • Denn die öffentliche Hand wird sich künftig nicht mehr in dem bisherigen Maße an der Forschungsfinanzierung beteiligen können • Die Forschung wird sich künftig stärker nutzen- und anwendungsorientiert aufstellen müssen • Der Technologietransfer der Vergangenheit hat ausgedient. Marktmechanismen und Wettbewerb bestimmen den Erfolg von Kooperationen zwischen Universitäten und Wirtschaft
Motivierung der Forscher • Additive Mittelzuweisung aus Zentralmitteln auf eingeworbene Drittmittel • Zuweisung bestimmter Flächen an Büro/Arbeitsfläche in Abhängigkeit der Höhe eingeworbener Drittmittel im Rahmen eines Raumhandelsmodells • Deputatsreduktion für Forschungs- und Transferaktivitäten • Stärkere Verankerung von Forschung und Transfer in Berufungsverfahren • Zielgerichtete und systematisierte Information und Service zur Forschungsförderung • Beratende und aktive Marketingunterstützung der Professoren • Seminare und Weiterbildung zur Entwicklung der Marktsicht bei Forschern • u. a.
Lessonslearned • Forschung und Innovation sind „Chefsache“ und erfordern ein klares hochschulpolitisches Commitment • Forschung und Innovation brauchen klare, akzeptierte, umsetzbare Strategien • Forschung und Innovation leben vom Engagement der Wissenschaftler • Forschung und Innovation müssen vermarktet werden und bedürfen professioneller Strukturen • Forschung und Innovation erfordern eine Ausweitung der Dienstleistungstiefe • Forschung und Innovation sind Partner- und Netzwerkaufgaben • Forschung und Transfer bilden eine Wertschöpfungskette – niemals trennen • Ungewöhnliche und neue Wege gehen