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Das Bildungssystem der DDR. S. Behrens 03.02.2009. 1. Landeskundliche Einführung 2. Entwicklungsetappen des Bildungswesens 3. Schulsystem 3.1 Vorschulbildung 3.2 POS 3.3 EOS 3.4 „Alternativen“. 4. Unterstützende Elemente des Bildungssystems 4.1 Schulhort
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Das Bildungssystem der DDR S. Behrens 03.02.2009
1. Landeskundliche Einführung 2. Entwicklungsetappen des Bildungswesens 3. Schulsystem 3.1 Vorschulbildung 3.2 POS 3.3 EOS 3.4 „Alternativen“ 4. Unterstützende Elemente des Bildungssystems 4.1 Schulhort 4.2 Pionierorganisation/FDJ 4.3 Elternarbeit 4.4 Lehreraus- und -weiterbildung 5. Resümee 6. Literatur Gliederung
1. Landeskundliche Einführung • 7. Okt. 1949 bis 2. Okt. 1990 • ~ 17 Mio Einwohner • ~ 2 Mio Schüler • ab 1952 starke Zentralisierung „Ziel des Bildungswesens ist eine hohe Bildung des ganzes Volkes, die Bildung und Erziehung allseitig und harmonisch entwickelter sozialistischer Persönlichkeiten, die bewusst das gesellschaftliche Leben gestalten…“ (APW 1989, S.14)
2. Entwicklungsetappen des Bildungswesens • Antifaschistisch-demokratische Etappe (1945-1949) Neugestaltung des Schulwesens, Neulehrer, achtjährige Einheitsschule • Etappe der Schaffung der sozialistischen Schule (1949-1965) Zentralisierung, autoritäre Staatspädagogik, „Pädagogik ohne Kind“, polytechnischer Unterricht • Etappe der Gestaltung des sozialistischen Bildungssystems (ab 1965) zehnjährige Einheitsschule, komplette Curriculum überarbeitet, Wehrkunde • Reformansätze Ende 80er Jahre Modernisierung, Individualisierung des Lernens
3.1 Vorschulbildung • Krippe bis zum 3.Lj (Gesundheitswesen unterstellt) • Kindergarten (Bestandteil der Einheitsschule) • Besuch freiwillig und kostenlos • Bildungsvoraussetzungen wurden ausgeglichen, die Kinder sozialisiert und der Übergang zur Schule vorbereitet
3.2 POS • grundlegender Schultyp des Bildungssystems • vermittelte Allgemeinbildung • verband Theorie und Praxis • hatte wissenschaftlichen Charakter einer OS • Gliederung in Unterstufe, Mittelstufe und Oberstufe • am Ende einheitliche schriftliche & mündliche Prüfungen
3.3 EOS • zweijähriges Abitur • Zulassung zentral genau geplant • Plätze reglementiert (strenge Auslese) • 10% aller POS-Absolventen erhielten Zugang • Schüler wurden planmäßig auf Hochschule vorbereitet • am Ende einheitliche schriftliche & mündliche Prüfungen
3.4 „Alternativen“ • Spezialschulen und Spezialklassen • ursprünglich Niveauangleichung, später gezielte Begabtenförderung • Sonderschulen • Einrichtungen mit sonderschulpädagogischen Maßnahmen • Arbeiter- & Bauernfakultäten, VHS, Berufsakademien • nachträgliche Erwerb der Hochschulreife/Abschlüsse • Berufsausbildung (mit Abitur) • dreijährig, doppeltqualifizierender Bildungsgang, mit Facharbeiterbrief
4.1 Schulhort • für Schüler von Klasse 1 bis 4 • Nutzung von ~ 84% der altersrelevanten Kinder • unterstützte ganztägigen pädagogischen Prozess • Betreuung freiwillig und kostenlos • ab der 5. Klasse Arbeitsgemeinschaften • Nutzung von ~ 50% aller Kinder
4.2 Pionierorganisation/FDJ • in der Schule aktiv • pro Klasse (Stufe 1-7) eine Pioniergruppe • Freizeitangebote • Pioniernachmittag • pro Klasse (Stufe 8-12) eine FDJ-Gruppe • Vermittlung allgemeiner moralischer Werte und Erziehung zur Staatstreue
4.3 Elternarbeit • vertrauensvolle Beziehung zwischen Elternhaus und Schule als Basis für die Mitarbeit zum Aufbau des Sozialismus • hatten unterstützende Aufgaben • Beteiligung im Elternaktiv/Elternbeirat • Elternversammlung • außerschulische Veranstaltungen
4.4 Lehreraus- und -weiterbildung • jedem Absolventen stand ein Arbeitsplatz zur Verfügung (auf Grund volkswirtschaftlicher Studiumszulassung) • Klassenstufen 1 bis 4 acht Semester (D, Ma, Wahlfach) • Klassenstufen 5 bis 12 zehn Semester (~30 Fächerkombis) • Lehrer an Berufsschulen neun Semester (11 F-richtungen) • nahezu identischer Studiumsaufbau • 60%-70% zwei Fächer und deren Methodik • 20%-30% Marxismus-Leninismus, Ru, 2.Fr-spr, Sp • 10%-20% allg. Pädagogik, ihre Geschichte, Psychologie • Grundstipendium und Leistungsstipendium
5. Resümee • Bildungswesen unter strikter Parteikontrolle • sozial ausgerichtetes Bildungssystem • sehr hohes Bildungsniveau • kaum Differenzierung, methodische Defizite • Entwicklung so nur in Diktatur möglich möglich nur aus eigenem Fleiß und Können Bildung und gesellschaftliche Stellung zu erlangen (unabhängig von sozialer Herkunft oder finanziellen Mitteln)
6. Literatur • Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der Deutsche Demokratischen Republik (APW) (Hrsg.): Das Bildungswesen der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin 1983 • Anweiler, Oskar: Neue Entwicklung im Bildungs- und Erziehungswesen der DDR, Jakob-Kaiser-Stiftung e. V., Königswinter 1990 • Anweiler, Oskar: Schulpolitik und Schulsystem in der DDR, Opladen 1988 • Anweiler, Oskar; Fuchs, Hans-Jürgen; Dorner, Martina; Petermann, Eberhard (Hrsg.) : Bildungspolitik in Deutschland 1945-1990, Bonn 1992 • Fischer, Andreas: Das Bildungssystem der DDR, Darmstadt 1992 • Friedrich-Ebert-Stiftung (Hrsg.): Das Bildungswesen in der DDR, Bonn 1985 • Führ, Christoph; Furck, Carl-Ludwig: Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Bd. VI / 2, München 1998 • Herrlitz, Hans-Georg; Hopf, Wulf; Titze, Hartmut; Cloer, Ernst: Deutsche Schulgeschichte von 1800 bis zur Gegenwart, Weinheim/München 2005 • Mende, Klaus-Dieter: Schulreform und Gesellschaft in der Deutschen Demokratischen Republik 1945-1965, Stuttgart 1970 • Mieskes, Hans: Die Pädagogik der DDR in Theorie, Forschung und Praxis, (Erster Teil und Zweiter Teil), Oberursel 1971 • Ministerium für Volksbildung (Hrsg.): Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem der DDR, Berlin 1973 • Köhler, Helmut; Stock, Manfred: Bildung nach Plan?, Opladen 2004
Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit! Sarah.Behrens1@gmx.de