530 likes | 877 Views
Die Dynamik der menschlichen Bedürfnisse. Pfarrer Rolf-Michael Turek Seelsorger am Universitätsklinikum Leipzig. Definition Palliative Care.
E N D
Die Dynamik der menschlichen Bedürfnisse Pfarrer Rolf-Michael Turek Seelsorger am Universitätsklinikum Leipzig
Definition Palliative Care Palliative Care dient der Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und ihren Familien, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung konfrontiert sind.Dies geschieht durch Vorbeugung und Linderung von Leiden mittels frühzeitiger Erkennung, hochqualifizierter Beurteilung und Behandlung von Schmerzen und anderen Problemen physischer, psychosozialer und spiritueller Natur.“ WHO 2002
bio-medizinisches Konzept bio-physio-physisches Ganzheitskonzept Basiert auf der Annahme, dass jede Erkrankung auf bestimmte und erkennbare biologische Ursachen zurückgeführt werden kann. Diese Ursachen führen danach zu einer Schädigung von Zellen oder Gewebe oder zu einer Disregulation von mechanischen oder biochemischen Prozessen. psychosozial körperlich spirituell Coping Konzept Verhaltens- Konzepte teleologische Konzepte kosmologisches Konzept …
Gesprochen wird hier von: „… Vorbeugung und Linderung von Leiden mittels frühzeitiger Erkennung, hochqualifizierter Beurteilung und Behandlung von Schmerzen und anderen Problemen physischer, psychosozialer und spiritueller Natur.“ Bedürfnissen
Die Dynamik der Bedürfnisse Bedürfnisse 1. (nur) indirekte Vermittlung 3. Spannung(en) 2. Aufbau
1. (nur) indirekte Vermittlung Bedürfnisse sind (dem Bewusstsein) nicht direkt zugänglich, sondern „verstecken“ sich. • Z.B. hinter: • Handeln • Urteilen • Vorwürfen • Körpersignalen
1. (nur) indirekte Vermittlung Handlungen sichtbar Gefühle intern wahrnehmbar nur vermittelt wahrnehmbar Bedürfnisse
Für Platon (der in dieser Hinsicht unser abendländisches Denken wesentlich beeinflusst hat) behindern Gefühle das „eigentliche“ Denken. Für Peter Sloterdijk ist das Fühlen für das Denken unverzichtbar. Gefühle sind nicht Selbstzweck sondern haben eine wichtige Funktion Gefühle Bedürfnisse Bewusstsein
GUT SCHLECHT ZI EL ANGENEHM UNANGENEHM
Bedürfnisse - Ausdruck der Lebensenergie Diese Liste dient Ihrer Inspiration und der Erweiterung Ihres Bedürfnis Wortschatzes
Anspannung Trauer Hunger Aggression
Schutzwall zur Absicherung Vordergründige Gefühle Kerngefühle
2. Bedürfnisse bauen aufeinander auf 2. Bedürfnisse bauen aufeinander auf Stellen Sie sich Robinson Crusoe vor, der gerade auf der einsamen Insel gestrandet ist. Was wird er wohl tun? Zunächst wird er versuchen, sein nacktes Überleben zu sichern, also Essen und frisches Wasser zu suchen, damit er wieder zu Kräften kommt. Wenn er erschöpft ist, wird er eine Weile schlafen --> Physiologische Grundbedürfnisse. Dann überlegt er sich, ob es auf der Insel wilde Tiere gibt. Und was ist, wenn das Wetter mal schlecht wird und es zu Stürmen kommt? Also versucht Robinson Crusoe, sich eine kleine Hütte zu bauen --> Sicherheitsbedürfnisse. Als das alles geklärt ist, beginnt Robinson Crusoe sich zu langweilen. Er führt Selbstgespräche und ist erfreut, als er einen Gefährten - Freitag - trifft --> Zugehörigkeits- und Liebesbedürfnisse. Zu Beginn läuft auch alles gut zwischen beiden, aber dann möchte Robinson sich doch etwas von Freitag abheben und diesem zeigen, dass er ihm überlegen ist. Insgeheim freut Robinson sich riesig über die großen Augen von Freitag, als dieser ihm beim Schnitzen beobachtet --> Wertschätzungsbedürfnis. Als alles geschafft ist, sitzt er den Großteil des Tages am Strand, philosophiert über den Sinn des Lebens und bemüht sich, ein noch besserer Mensch zu werden --> Bedürfnis nach Selbstverwirklichung.
3. Zwischen Bedürfnissen kommt es zu Spannungen Auf eine komplexe Situation oder anstehende Entscheidung reagieren wir oft unklar oder gemischt. Wenn wir in uns hineinhorchen, finden wir verschiedene innere Stimmen vor, die sich zu einem bestimmten Vorfall oder Thema zu Wort melden und auf unsere Kommunikation und unser Handeln Einfluss zu nehmen scheinen. Diese vielfältigen, oft widersprüchlichen inneren Regungen haben vielfältige Quellen, z. B. Erziehung, Religion und Traditionen. Sie spiegeln politische Prägung, gesellschaftliche Trends, die Evolutionsgeschichte und letztlich jede individuelle Lebensgeschichte wider. Es handelt es sich nicht um eine seelische Störung, sondern um eine ganz normale menschliche und letztlich auch wünschenswerte "innere Pluralität".
3. Zwischen Bedürfnissen kommt es zu Spannungen intern extern Schlaf – Spaß Essen – Gewicht Gesundheit – Lust Dauer – Qualität Kontakt - Sicherheit Anregung Ruhe
Ziel akademische Ausbildung = abfragbares Wissen Einfühlungsvermögen Respekt Mitgefühl Empathie Compassion
Spiritualität rechnet mit einer Wirklichkeit, die über die eigenen Ich-Grenzen hinausgeht (Transzendenz). Spirituelle Bedürfnisse ? • Fragen: • Woher komme ich? • Wohin gehe ich? • Was ist der Sinn meines / des Lebens? • Sehnsucht nach der Berührung mit dem Unendlichen und Numinosen • Wissen um die Begrenztheit und die Vorläufigkeit des eigenen Wissens • Einsicht in die Abhängigkeiten von etwas Unfasslichen • Gefühle des Verschmelzens (Liebe), • der Hoffnung und des Vertrauens, • des inneren Friedens
Graves - Modell • Jeder Mensch beginnt mit der reaktiven Stufe, hierbei geht es ums nackte Überleben, oder auch um die primären Bedürfnisse eines neu geborenen Babys. • Danach kommen wir zum tribalistischen Erleben, wo die Familienzugehörigkeit erkannt und definiert wird, wo wir vom ich zum du kommen und unsere Umgebung bewusster wahrnehmen. • Die egozentrische Phase ist dann meist die Zeit der Pubertät, in der man sich selbst als Mittelpunkt der Welt sieht. • Nach der Pubertät kommt dann meist die absolutistische Zeit des polaren Denkens und Handelns, wir unterscheiden in schwarz und weiß, bzw. in „gut“ oder „böse“ und beharren oftmals verbissen auf unseren Standpunkten. • Während der materialistischen Phase wird uns die Sicherung unserer materiellen Erfolge wichtig. • Nach Erreichen unserer beruflichen Ziele kommen wir oftmals in die sogenannte personalistische Phase, wo es ums „wir“ geht, hier beginnt man sich für zwischenmenschliche Hilfestellung zu interessieren, sich sozial zu engagieren. • In der systemischen Phase beginnt das zusammenhängende Denken, das Erkennen von systemischen Zusammenhängen in allen Lebensbereichen. • Die holistische Phase ist eben das ganzheitliche Denken unter Einbeziehung einer generellen Einheit. Anders gesagt geht es hierbei darum, dass die Elemente eines Systems durch deren strukturierten Beziehungen zueinander bestimmt werden. • In der transpersonellen Phase geht es nicht mehr um uns als Individuum, sondern um Erkenntnisse jenseits der Erfahrungen einzelner Personen.
Ich fühle mich eingebunden in einen Zusammenhang, der über meine Existenz (zeitlich und/oder räumlich) hinausreicht. Erhabenheit Ekstase
Die Sprache der Seele • Formen der „Verschlüsselungen“: • Bilder, Symbole, Träume • Körper • Rituale Terminale Sprache ist gelebte Symbolsprache.