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Haben Sie heute ...

... geduscht? ... Ihre Zähne geputzt?. Haben Sie heute . Trotz all dieser Sorgfalt bewirten Sie (und ich) immer noch 100 Billionen Bakterien!. Trotzdem . Als erste Lebewesen bevölkern Mikroorganismen unsere Welt bereits seit 3,8 Milliarden Jahre ( uns gibt es seit 130.000 Jahren) .

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Haben Sie heute ...

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Presentation Transcript


  1. ... geduscht? ... Ihre Zähne geputzt? Haben Sie heute ...

  2. Trotz all dieser Sorgfalt bewirten Sie (und ich) immer noch 100 Billionen Bakterien! Trotzdem ...

  3. Als erste Lebewesen bevölkern Mikroorganismen unsere Welt bereits seit 3,8 Milliarden Jahre (uns gibt es seit 130.000 Jahren) Aspergillus fumigatus S. aureus E. coli Streptococcus pyogenes Ps. aeruginosa

  4. Kontaminierte und infektiöse Abfälle – Anforderungen und Lösungen "Berechtigte Sorgen? MRSA, VRE, C. difficile u. a. multiresistente Mikroben im Hausmüll„ s. weitere Infos unter: www.klinik-hygiene.de Napoleon hat seinen Krieg nicht gegen die Russische Armee verloren, sondern den Kampf gegen Bakterien und Läuse!

  5. Berechtigte Sorgen? MRSA, VRE, C. difficile u. a. multiresistente Mikroben im Hausmüll Gliederung: 1. Erläuterungen der Begriffe: • Kontamination • infektiös 2. Übertragungswege 3. Welches sind die häufigsten Mikroorganismen bei nosokomialen Infektionen? 4. Was sind MDROs? 5. Tenazität von Mikroorganismen und was ist kein Abfall? 6. Wohin mit dem Abfall von Patienten mit MRSA, VRE, C. difficile u. a.

  6. 1 Kontaminierte und infektiöse Abfälle – Definition: Infektion Infektion (lat. inficere = etwas hineintun) meint die Übertragung (Ansteckung, Kontagion), das Haftenbleiben (Adhärenz), das Wachstum und die Vermehrung von Mikroben in einem Makroorganismus, auf die er mit Abwehr und/oder Schädigungen (Infektionszeichen) reagieren kann. Infektion: Zusammentreffen einer Mikrobe und des Menschen (Exposition) mit seiner Disposition (Bereitschaft)

  7. 1 Kontaminierte und infektiöse Abfälle – Definition: Kontamination Verunreinigung von Gegenständen, Untersuchungsproben und Körperteilen mit Mikroben, z. B. kann Fleisch bei der Zubereitung mit Schmutz in Kontakt geraten.

  8. 1 Kontaminierte und infektiöse Abfälle – Kontaminiert, d. h. besiedelt sind alle Abfälle! Infektiöse Abfälle sind bei korrekter Auslegung des LAGA-Merkblattes Abfälle, die auch als Übertragungsweg anzusehen ist, d. h. Zeitschriften eines infektiösen Patienten sind nicht infektiös und können als Altpapier entsorgt werden = Abfälle, an deren Entsorgung aus infektionspräventiver Sicht innerhalb und außerhalb des Krankenhauses besondere Anforderungen zu stellen sind.

  9. 1. Standardmaßnahmen 2. Schutzmaßnahmen vor Kontakt-übertragung (direkt und indirekt) sowie Schutzmaßnahmen vor Tröpfchen-übertragung 3. Schutzmaßnahmen vor aerogenerÜbertragung 2 Moderne Infektionsschutzmaßnahmen orientieren sich am Übertragungsweg(Guideline for Isolation Precautions: Preventing Transmission of Infectious Agents in Healthcare Settings- Ausgabe 6/2007)

  10. 2 Erfassen und Verarbeiten von Infektionen vor der Aufklärung und im Jahr 2007 Das Erleben der Krankheit ist nach wie vor - wie bei unseren Vorfahren - nicht wissenschaftlich motiviert oder begründet. Unser Krankheitserleben folgt ureigenen Verhaltensmustern Dürer: Die vier Reiter der Apokalypse

  11. 2 Infektionsängste Wie sprechen wir? Krankheitserreger Killerkeime breit antibiotisch abdecken Asylparasiten hochaseptisch Gefangen in alten Gewohnheiten

  12. 2 Standardhygienische Grundlagen

  13. Kontakt-Übertragung 2

  14. 2 Tröpfchen - Übertragung Hustenstöße Mit rascher Öffnung ('Sprengung') der Stimmbänder erfolgt ein Exspirationsstoß. Dabei kann es zu Geschwindigkeiten der austretenden Luft von bis zu 120 m/s kommen. Mit der ruckartigen Luftströmung zum Mund und zur Nase werden Fremdköper und Sekret („feuchter" oder „produktiver" Husten) mitgerissen und damit aus den Atemwegen entfernt.

  15. Tröpfchen - Übertragung 2 .:.. :.:.: ..::.

  16. 2 Kontaktübertragung – aerogene Übertragung Respiratorisch Bei Kontaktübertragung durch große Tröpfchen (>5μm) können die Infektionserreger nur kurze Strecken in der Luft zurücklegen (Übertragung zwischen zwei Personen nur bei Abstand von max. 2 m, z.B. Meningitis) Tröpfchen (droplets), Aerosol, <5μm >5μm Tröpfchenkerne

  17. 3 Welches sind die häufigsten Mikroorganismen bei nosokomialen Infektionen? z.B. durch Blasenkatheter

  18. 3 Entstehung nosokomialer Infektionen Die meisten nosokomialen Infektionskeime sind fakultativ pathogen, oft trägt sie der Patient bei Aufnahme bereits auf sich. Erst durch Therapien (mit Immunsuppression/invasiven diagnostischen und therapeutischen Eingriffen) führen sie zu Infektionen. Unterscheidung nach exogener oder endogener Ursache nur durch Gentypisierung (ohne Schuldzuweisung!) Beispiel für fakultativ pathogene Mikroben: Candida albicans

  19. 4 Auswahl auf Antibiotika resistent reagierender Mikroorganismen (I) Multidrug Resistant Organisms: MDROs

  20. 4 ESBL - Bildner ESBL (extended-spectrum-ß-lactamase) gehören zum gramnegativen Keimspektrum,insbesondere sind E-coli-, Klebsiellen- und Serratien-Stämme betroffen E. coli mit multiplen Fimbrien und Flagellaten Klebsiella pneumoniae

  21. 4 Auswahl auf Antibiotika resistent reagierender Mikroorganismen (II)

  22. 4 Auswahl auf Antibiotika resistent reagierender Mikroorganismen (III)

  23. 4 Die „Körperfresser“ kommen Bis in die siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein galt Cl. difficile als harmloser Bewohner des Darms von Mensch und Tier. Jetzt: als Ursache schwerer Darminfektionen erkannt.

  24. 4 Endoskopisches Bild einer pseudomembranösen Kolitis

  25. 4 Ursprüngliche Vorstellung Antibiotika – Resistenzen sind Thema des Krankenhauses Jetzt immer mehr ein Problem der Normalbevölkerung! Kurzzeit MRSA-Screening Ergebnis (Uni Marburg 2006: Herzchirurgie ……… 27 % Traumatologie/ Viszeralchirurgie ……. 5,6 % Klinik: Spitze des Eisbergs?

  26. 4 Superbugs DÄ vom 20.1.2006: Doping im Freizeitsport: Akne ist ein häufig ein Hinweis auf Abusus • MRSA: seit 40 Jahren endemisch • neu: cMRSA = ambulant erworbener MRSA • community-acquired MRSA ohne Beziehung zum Krankenhaus • Epidemien bei (Klein-) Kindern, (Kraft)Sportlern, Gefängnisinsassen, Feuerwehrleuten, Homosexuellen

  27. 5 Verunsicherungen zum handling mit Abfall von Patienten mit mehrfach resistenten Mikroorganismen entstehen (werden produziert?) Forderungen z. B. nach verschließbaren B-Mülltonnen (Vortrag Hygieniker) Einmalgeschirr und Essensreste im Patientenzimmer in B-Müll entsorgen (Uniklinik Internet) Entsorgung als Infektionsmüll (Internet Qualitätsbericht Krankenhaus) Überlebensfähigkeit (Tenazität) von MRSA

  28. 5 Überleben Mikroorganismen auf unbelebten Flächen* Bakterien und Pilze *Kramer, A. Schwebke, I., Kampf, G.: How long do nosocomial pathogens persist on inanimate surfaces? BMC Infect Dis 2006; 6: 130

  29. 5 Überleben Mikroorganismen auf unbelebten Flächen* Bakterien und Pilze *Kramer, A. Schwebke, I., Kampf, G.: How long do nosocomial pathogens persist on inanimate surfaces? BMC Infect Dis 2006; 6: 130

  30. 5 Überleben Mikroorganismen auf unbelebten Flächen* Viren *Kramer, A. Schwebke, I., Kampf, G.: How long do nosocomial pathogens persist on inanimate surfaces? BMC Infect Dis 2006; 6: 130

  31. 5 Staphylococcus aureus: Natürliches Reservoir Vordere Nasenhöhle (unabhängig von der Antibiotikaempfindlichkeit): - nie kolonisiert 20% - intermittierend kolonisiert: 60 % - persistierende Träger: 20 %

  32. 5 Händehygiene heißt auch: „Beherrsche Deine Hände ... “ ... und reduziere ständige Hand-, Gesichts- und Haar-Kontakte ... richtige Frisur? „Herum-Stoibern“

  33. 5 Rituale: Was ist kein Abfall? Berechtigte Sorgen? MRSA, VRE, C. difficile u. a. multiresistente Mikroben im Hausmüll Schriftwechsel mit Prof. Rüden 1997: er stellte klar, dass „...MRSA nach wenigen Wochen entscheidend reduziert wird - bei den geringen Ausgangskontaminationen-, weshalb alle Materialien über diese wenigen Wochen in Quarantäne genommen werden; diese Materialien sind nicht zu verwerfen, es sei denn, das Haus verfügt über viel Geld.“ (Sitzmann, F. Hygiene. Springer Berlin 1999) Quarantänelagerung von sauberem Pflegematerial aus MRSA-Zimmer für ca. 12 Wochen→ Wiederverwendung

  34. 5 Rituale: Was ist kein Abfall? Berechtigte Sorgen? MRSA, VRE, C. difficile u. a. multiresistente Mikroben im Hausmüll „Mit Hinweis auf Überlebensfähigkeit von Staphylokokken in trockenem Milieu werden heute zum Schutz vor der Übertragung erstaunliche Maßnahmen ergriffen, um „Staphylokokken im Staub“ zu eliminieren: z. B. werden sämtliche unbenutzte, noch verpackte Materialien, wie Spritzen und Kanülen … verworfen, weil die Verpackung mit MRSA-haltigem Staub kontaminiert sein könnte“ (Kappstein, I. Nosokomiale Infektionen. Zuckschwerdt München 2004) Quarantänelagerung von sauberem Pflegematerial aus MRSA-Zimmer für ca. 12 Wochen →Wiederverwendung

  35. Geld spielt keine Rolle; es ist keines da. 23.5.2007

  36. 6 Wohin mit dem Abfall von Patienten mit MRSA, VRE, C. difficile u. a. Don’t bet on the wrong horse! [1] Setzen Sie nicht auf das falsche Pferd!

  37. 6 Abfälle infektiös (AS 18 01 03, früher C-Müll) z. B. Stuhlwindeln

  38. 6 Abfälle infektiös (AS 18 01 03, früher C-Müll) z. B. Verbände, Vorlagen, Injektionsmaterial

  39. 6 Abfälle infektiös (AS 18 01 03, früher C-Müll) z. B. Lungen-TBC: Taschentücher, sonstige Organ-TBC: Verbände, Drainage-flüssigkeit

  40. 6 Wohin mit dem Abfall von Patienten mit MRSA, VRE, C. difficile u. a. • Nicht allein die Anwesenheit von Mikroorganismen bestimmt, ob Abfall als infektiös definiert wird, sondern • seine Humanpathogenität • der Übertragungsweg • und die infektiöse Menge • Empfehlung: Abfälle infektiös (AS 18 01 03) sollten 1-3 % der Gesamtabfallmenge eines Krankenhauses nicht überschreiten.

  41. 6 Infektiöse Abfälle =Abfälle, an deren Sammlung und Entsorgung aus infektionspräventiver Sicht besondere Anforderungen gestellt werden (Abfallschlüsselnummer 18 01 03) Die Einstufung ergibt sich aus der zu erwartenden Kontamination mit Krankheitskeimen, wenn dadurch eine Verbreitung der Krankheit zu befürchten ist. Die Einschatzung der Verbreitungsmoglichkeit erfolgt unter Berücksichtigung - der Ansteckungsgefährlichkeit (Kontagiosität) - der Überlebensfähigkeit der Mikrobe (Dauer der Infektionstüchtigkeit) - des Übertragungsweges - des Ausmaßes und der Art der potenziellen Kontamination - der Menge des kontaminierten Abfalls - der Schwere der ggf. ausgelösten Erkrankung und deren Behandelbarkeit. (Absprachen erforderlich mit den für die Hygiene Zuständigen sowie dem Betriebsarzt und Fachkraft für Arbeitssicherheit)

  42. 6 Was ist wissenschaftlich gesichert zur Prävention und Kontrolle von MRSA? • … nicht die Sammlung spezieller Müll-Fraktionen, sondern • disziplinierte Händehygiene • reduzierte Antibiotikaanwendung

  43. 6 Was ist wissenschaftlich gesichert zur Prävention und Kontrolle von MRSA? „Professioneller“ Umgang mit Antibiotika sieht vielfach noch so aus wie 1944

  44. Abfallreduzierung durch Beschaffungsmanagement und geordnete Logistik Es ist kein Phänomen der Kriegsgenerationen... ... sondern offensichtlich menschliche Bequemlichkeit, tierähnliche Vorratswirtschaft (“Hamstern”) im Krankenhaus zu praktizieren Es finden sich: überlagerte • Reinigungs-, • Desinfektionsmittel • Medicalprodukte (Handschuhe, Verbandmaterial, anderes Sterilgut) zuhauf in Stationslagern, in Schränken auf Station usw. mit der Folge teurer Entsorgungskosten Durchführung “Pflegerischer Hygienevisiten” mit Schwerpunkt auf diesen Themen mit Stationsleitung, Außendienst, Einkaufsleiter, Geschäftsführer, PDL usw.

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