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Systemische Ansätze: ein Überblick Dozentin: Dr. C. Eichenberg Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer A

Systemische Ansätze: ein Überblick Dozentin: Dr. C. Eichenberg Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze Referentin: Saskia Morell, 17.01.08. Systemische Theorie und Therapie. Inhalt. Einleitung Anfänge und Geschichte Theorie Modelle im Überblick Praxis

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Systemische Ansätze: ein Überblick Dozentin: Dr. C. Eichenberg Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer A

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Presentation Transcript


  1. Systemische Ansätze: ein Überblick Dozentin: Dr. C. Eichenberg Theorie und Technik verschiedener psychotherapeutischer Ansätze Referentin: Saskia Morell, 17.01.08

  2. Systemische Theorie und Therapie Inhalt Einleitung Anfänge und Geschichte Theorie Modelle im Überblick Praxis Settings und Anwendungsfelder

  3. Systemische Theorie und Therapie Einleitung Wer als einziges Werkzeug einen Hammer kennt, neigt dazu, alles für einen Nagel zu halten. (P. Watzlawick)

  4. Systemische Theorie und Therapie Von der Familientherapie zur systemischen Therapie Anfänge und Geschichte “der” systemischen Therapie Die 50er und 60er Jahre Die 70er Jahre

  5. Systemische Theorie und Therapie Anfänge und Geschichte 50er und 60er Jahre • eine Reihe von Forschungsinstituten, die die Entwicklung (durch Arbeiten zur Schizophrenie) vorangetrieben haben: • Am bekanntesten: MRI (Mental Research Institute), gegr. 1959, • -> Paul Watzlawick, John Weakland, Jay Haley, Gregory Bateson • -> Bateson's Systemmodell der Kommunikation 1951 • -> aufsehenerregend: die Double-bind-Theorie (-> Exkurs) • Eine Reihe von Forschungsinstituten, die die Entwicklung (durch Arbeiten zur Schizophrenie) vorangetrieben haben: • Am bekanntesten: MRI (Mental Research Institute), gegr. 1959, -> Paul Watzlawick, John Weakland, Jay Haley, Gregory Bateson -> besonders aufsehenerregend: die Double-bind-Theorie

  6. Systemische Theorie und Therapie Exkurs: double-bind Exkurs: was ist double-bind? Komponenten: - Grundbedingung: Bestehen einer engen Beziehung, die für einzelne oder alle Beteiligten hohe Bedeutung hat - Anspannung und Lernkontext, der Strafe vermeidet - Person ist paradoxer Aufforderung/Aussage ausgesetzt -> Botschaft enthält unvereinbare Signale (verbal, nonverbal) z.B. mit genervter Stimme „natürlich freue ich mich über deinen Besuch!“ zusätzlich drei Aspekte: - Verbot über die Situation zu sprechen - Verbot, die Situation zu verlassen - allgegenwärtige Kommunikationsform, die Erwartung dieses „paradoxen Universums“ erzeugt -> macht Auftreten schizophrener Kommunikation wahrscheinlich

  7. Systemische Theorie und Therapie Anfänge und Geschichte 70er Jahre • Mailänder Modell: Mara Selvini Palazzoli und ihr Team • Deutschland: v.a. Anlehnung an Psychoanalyse • familientherapeutisches Modell Horst Eberhard Richters • Heidelberger Modell, Helm Stierlin -> entwickelte sich unter Anleihen des Mailänder Modells, später auch lösungsorientierter und narrativer Ansätze als explizit systemisches Konzept weiter. (Vertreter: Stierlin, Simon, Schweitzer u.v.a.) • Weinheimer Modell, v.a. Maria Bosch -> vereinigt Mailänder Ansatz, Selbstorganisationstheorie und Reflektierendes Team • Jürg Willi et al.: Konzepte für die Paartherapie

  8. Systemische Theorie und Therapie Theorie Theorie I „systemisch“? - Vielzahl von Varianten Kybernetik: Beschreibt die Regelung und Steuerung komplexer Systeme Kybernetik 1. Ordnung: Entwicklung der „Systemtheorie“ zwischen 1950-1980: Theorien über beobachtete Systeme Kybernetik 2. Ordnung: ab ca. 1980: Entwicklung von Theorien über Beobachter -> Prinzipien der Kybernetik werden auf Beobachter selbst angewendet. -> es wird bezweifelt, dass es „da draußen“ objektiv vom Therapeuten erkennbare Systeme gibt, der Beobachter muss als Teil des Kontextes, den er beobachtet, mitkonzeptualisiert werden.

  9. Systemische Theorie und Therapie Theorie Theorie II Homöostase Autopoietische Systeme

  10. Systemische Theorie und Therapie Theorie Theorie III Vier relevante Theorie-Konzepte systemischer Theorie: 1. Zirkularität Etwas ist zugleich Ursache und Wirkung keine linearen Ursache-Wirkungs-Beschreibungen 2. Kommunikation Austausch von Kommunikation zwischen den Systemmitgliedern hat besondere Bedeutung -> 5 Axiome der Kommunikation 3. Regeln Muster in der Beobachtung von Interaktionen in der Zeit deutlich. („immer wenn A weint, geht B zu A und tröstet A“) 4. System-Umwelt-Grenzen “Wer gehört (noch) zum System? Wer nicht?” Wie offen und durchlässig oder wie geschlossen ist es?

  11. Systemische Theorie und Therapie Theorie - Exkurs Exkurs: 5 Axiome der Kommunikation 1. Axiom: “Man kann nicht nicht kommunizieren" 2. Axiom: "Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt, derart, dass letzterer den ersteren bestimmt und daher eine Metakommunikation ist." 3. Axiom: "Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktion der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt" 4. Axiom: "Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler (verbaler) und analoger (non-verbaler, nicht-sprachlicher) Modalitäten” 5. Axiom: "Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär, je nachdem ob die Beziehung zwischen den Partnern auf Gleichheit oder Unterschiedlichkeit beruht" Aus: Watzlawick,P., J. Beavin & D. Jackson: Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. 10., unveränd. Aufl. Bern: Huber, 2000. [ursprüngl. ersch. 1967]

  12. Systemische Theorie und Therapie Modelle im Überblick • „Die systemische Therapie gibt es nicht“ • Vielzahl von z.T. heterogenen Modellen • Eine mögliche Einteilung der Modelle nach drei Kategorien: • Klassische Orientierung • Kybernetik 2. Ordnung • Narrative Ansätze

  13. Systemische Theorie und Therapie Modelle im Überblick A. Klassische Modelle z.B. strukturelle Familientherapie (Minuchin) -> Herausfordern der Grenzen z.B. Mehrgenerationen-Modell -> Konten und Vermächtnisse z.B. erlebnisorientierte Familientherapie (Satir) -> Familien-Skulptur, Reframing z.B. strategische Familientherapie (Haley) -> Paradoxie, Hausaufgaben z.B. systemisch-Kybernetische Familientherapie (Selvini Palazzoli) -> Zirkularität, Hypothesen, Neutralität, Paradox B. Kybernetik 2. Ordnung z.B. systemisch-konstruktivistische Therapie (Boscolo)-> Zirkuläre Fragen z.B. Das Reflektierende Team (Andersen) -> Reflecting Team C. Narrative Ansätze z.B. Therapie als Dekonstruktion (White) -> Suche nach Ausnahmen z.B. Lösungsorientierte Kurz-Therapie (de Shazer) -> Wunderfrage, solution talk

  14. Systemische Theorie und Therapie Familientherapeutische Ansätze: klassische Modelle Strukturelle Familientherapie • Minuchin 1977 • Konzept der Grenzen und Strukturen • Offene oder diffuse Grenzen in der Familie • Besonderes Verdienst: er entwickelte auch für Randschichtfamilien therapeutische Konzepte

  15. Systemische Theorie und Therapie Familientherapeutische Ansätze: klassische Modelle Mehrgenerationen-Modell • Boszormenyi-Nagy und Spark 1981, Stierlin 1978 • Delegation • Konten und Vermächtnisse • „Wie ergibt Verhalten, Erleben und auch Symptome Sinn, wenn man Vermächtnisse aus früheren Generationen berücksichtigt?“

  16. Systemische Theorie und Therapie Familientherapeutische Ansätze: klassische Modelle Erlebnisorientiertes Familientherapie-Modell • Virginia Satir • Selbstwert und Kommunikation • Selbstwert einer Person ist für eine stimmige Kommunikation notwendig • Vertrauensvolle therapeutische Beziehung gerät in den Blick • Bekannteste Methode: Familienskulptur • Bewußtsein über Körperhaltungen

  17. Systemische Theorie und Therapie Familientherapeutische Ansätze: klassische Modelle Strategische Familientherapie • Jay Haley 1977 • Familie als kybernetischer Regelkreis • Kreative, „verrückte“ Aufgaben, um zu Lösungen zu kommen • Vor allem die Frage: "Was wirkt?" • Besondere Methoden z.B.: Paradoxie, Hausaufgaben

  18. Systemische Theorie und Therapie Familientherapeutische Ansätze: klassische Modelle Systemisch-kybernetische Familientherapie: das Mailänder Modell • Mailänder Arbeitsgruppe: Selvini Palazzoli, Boscolo, Cecchin, Prata 1975 (dt. 1977) • Besondere Bedeutung für die Entstehung und Entwicklung der systemischen Therapie • Entwickelten Therapiemodell von Familien mit schizophrenen Mitgliedern • Ursprünglicher Rahmen: • Familie als regelgeleitetes System -> „die Macht liegt in den Spielregeln“, gemeinsames Spiel der Mitglieder. Diese gilt es zu verstören • Das Mailänder „setting“: Einwegscheibe, klassische Sitzung

  19. Systemische Theorie und Therapie Klassische Modelle: das Mailänder Modell Das Mailänder Modell: Das Setting Eine klassische Sitzung

  20. Systemische Theorie und Therapie Klassische Modelle: das Mailänder Modell Das Mailänder Modell • Therapeut bleibt in der Therapeutenposition (sich aus dem Spiel heraushalten) • System besteht aus Informationen und Kommunikation • Ziel der Therapie nicht auf eine einzelne Person gerichtet • Ziel ist die Verstörung des Systems, um es (die Regeln) zu verändern, wie es sich bisher organisiert. • „der Pat. scheint traurig“ statt „der Pat. ist traurig“ • Wichtige (vielfach noch heute gültige) Prinzipien etabliert: Prinzipien des Hypothetisierens, der Zirkularität und der Neutralität • Bedeutsamste Methode für spätere systemische Therapie: das zirkuläre Fragen

  21. Systemische Theorie und Therapie Familientherapeutische Ansätze: Kybernetik 2. Ordnung Kybernetik 2. Ordnung: Das Reflektierende Team • Andersen 1990 • Gegen das Machtungleichgewicht des Mailänder Settings -> Diskussion des Teams hinter dem Einwegspiegel • Familien durften der Diskussion zuhören -> hatte positive Effekte auf Motivation der Familienmitglieder; erübrigte die Schlussinterventionen oder paradoxen Kommentare • Therapie als Kooperation statt Intervention • Bekannteste Methode: Reflecting Team (RT)

  22. Systemische Theorie und Therapie Narrative Ansätze Lösungsorientierte Kurztherapie • Steve de Shazer, Insoo Kim Berg 1989 • Ab Mitte der 1970er Jahre am Brief Family Therapy Center, Milwaukee, USA • Auf Lösung statt auf Problem konzentriert • „Problem talk creates problems, solution talk creates solutions!“ • Kernaussage: zwischen Problem und Lösung besteht kein Zusammenhang • Eine Intervention braucht nur zu „passen“ • Jeder Mensch verfügt über Ressourcen, zur Lösung zu kommen. • Besondere Methoden: Solution Talk, „Wunderfrage“, Ausnahmen, Hausaufgaben

  23. Systemische Theorie und Therapie Narrative Ansätze Lösungsorientierte Kurztherapie: Beispiel-Interventionen

  24. Systemische Theorie und Therapie Narrative Ansätze Narrative Ansätze: Therapie als Dekonstruktion

  25. Systemische Theorie und Therapie Narrative Ansätze Narrative Ansätze: Therapie als Dekonstruktion • White 1989 • Systeme bestehen aus Geschichten, der Mensch ist ein Erzähler • „Welchen Geschichten erlaubst du dein Leben zu regieren?“ • Besondere Methode: Externalisierung, Suche nach Ausnahmen

  26. Systemische Theorie und Therapie Praxis • Praxis systemischer Therapie und Beratung - Überblick • 1. Haltungen, Grundannahmen, Zielsetzungen (Bsp: Möglichkeitsraum vergrößern, Lösungs- und Ressourcenorientierung) • 2. Erste Zugänge: Hypothesen • 3. Systemisches Fragen (Bsp: zirkuläres Fragen) • 4. Familienskulptur und andere metaphorische Techniken • 5. Kommentare (Bsp: Reframing) • 6. Schlußinterventionen (Bsp.) • 7. Arbeit mit dem Reflektierenden Team • 8. Der äußere Rahmen: Kontrakte, Ziele, Verläufe

  27. Systemische Theorie und Therapie Praxis • Praxis I • Haltungen, Grundannahmen, Zielsetzungen systemischer Therapie • Bsp. Möglichkeitsraum vergrößern - alles was die Zahl der Möglichkeiten einschränkt steht systemischem Arbeiten entgegen (Dogmen, Tabus, Bewertungen) - das kaum Gedachte zum Thema machen Ressourcenorientierung – Lösungsorientierung - Annahme, dass jedes System bereits über alle Ressourcen verfügt, die es zur Lösung seiner Probleme benötigt – es nutzt sie nur derzeit nicht. - Gegensatz zum Defizit-Konzept

  28. Systemische Theorie und Therapie Praxis • Praxis II • Systemisches Fragen • Bsp: zirkuläres Fragen

  29. Systemische Theorie und Therapie Praxis • Praxis II • Systemisches Fragen • Bsp: zirkuläres Fragen

  30. Systemische Theorie und Therapie Praxis • Praxis III • Familienskulptur • Nutzen: Verhaltensmöglichkeiten sind in konkreter Situation veränderbar, Wahrnehmungsschulung, vorwegnehmbare Veränderungen, die später af Wirksamkeit getestet werden können • Wirkung: selbst-Agieren der Beteiligten befähigt zu Spüren und Erleben, Empathie-Fähigkeit wird gefördert, Körpergefühle der Einzelnen sind wahrnehmbar und abfragbar. • Rolle des Therapeuten: Hebammenfunktion

  31. Systemische Theorie und Therapie Praxis Praxis IV Kommentare: Reframing

  32. Systemische Theorie und Therapie Praxis Praxis IV “Reframing” = Umdeutung - einem Geschehen wird ein anderer Sinn gegeben durch Veränderung des Rahmens - dem Rahmen, den das Klientensystem entwickelt hat, einen anderen (systemischen) Rahmen gegenüberstellen -> “welcher Kontext wäre denkbar, unter dem das Problem sinnvoll wäre, ja vielleicht sogar die beste Lösung darstellen würde?“ - baut darauf auf, dass jedes Verhalten Sinn macht, wenn man den Kontext kennt. - geht davon aus, dass ein scheinbarer Nachteil in einem Teil des Systems woanders als Vorteil erscheinen kann. -> Geschichte: „Vielleicht...“ - therapeutisches Reframing muß einen prägnanten Unterschied zu der bisherigen Wirklichkeitssicht herstellen -> durch Zweifel & Verstörung

  33. Systemische Theorie und Therapie Praxis Praxis V “Wunderfrage“ „Wenn das Problem durch ein Wunder über Nacht weg wäre: Woran könnte man erkennen, daß es passiert ist?“

  34. Systemische Theorie und Therapie Praxis Praxis VI Schlussinterventionen z.B. Alles was klappt: davon mehr was bisher nicht geklappt hat: etwas Neues probieren nichts reparieren was nicht kaputt ist

  35. Systemische Theorie und Therapie Settings und Anwendungsfelder Settings Teilnehmerkreis: „es kommt, wer kommt!“ Dauer: a) Standard = 10 Sitzungen (Heidelberger und Mailänder Modell) Abstand: mind. 4 Wochen, später länger b) Single-Session-Therapy c) Modifikationen des Standards heute: in Kllinik, bei Gewalttätern, stationäre Familientherapie, etc. Anwendung: Psychiatrie Kinder- und Jugendpsychiatrie Psychosomatik Pädiatrie Paar-, Familien-, Kinder- und Jugendberatung stationäre und ambulante Jugendhilfe Suchttherapie Kein Richtlinienverfahren in Deutschland, allerdings in Österreich.

  36. Systemische Theorie und Therapie Literatur Kriz, J. (2001). Grundkonzepte der Psychotherapie (5. Aufl.). S. 225-299. Schlippe, v., A. & J. Schweitzer (2003). Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung (9. Aufl.). Watzlawick, P., J. Beavin & D. Jackson (2000). Menschliche Kommunikation. Formen, Störungen, Paradoxien. (10. unveränd. Auflage)

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