1 / 26

Straße und Wild in Österreich

Straße und Wild in Österreich. Salzburg, 27. 11. 2003. Friedrich Völk. Chronologie Straße und Wild (I). Die Vermeidung von Wildunfällen stand rund 3 Jahrzehnte lang im Vordergrund: Ab den Sechzigerjahren (Initiative von Jägern gemeinsam mit Straßenerhaltern)

xannon
Download Presentation

Straße und Wild in Österreich

An Image/Link below is provided (as is) to download presentation Download Policy: Content on the Website is provided to you AS IS for your information and personal use and may not be sold / licensed / shared on other websites without getting consent from its author. Content is provided to you AS IS for your information and personal use only. Download presentation by click this link. While downloading, if for some reason you are not able to download a presentation, the publisher may have deleted the file from their server. During download, if you can't get a presentation, the file might be deleted by the publisher.

E N D

Presentation Transcript


  1. Straße und Wild in Österreich Salzburg, 27. 11. 2003 Friedrich Völk

  2. Chronologie Straße und Wild (I) • Die Vermeidung von Wildunfällen stand • rund 3 Jahrzehnte lang im Vordergrund: • Ab den Sechzigerjahren (Initiative von Jägern gemeinsam mit Straßenerhaltern) • Warntafeln, Reflektoren, Zäune • Ab den Siebzigerjahren gab es dazu diverse • Dienstanweisungen des BMwA

  3. Chronologie Straße und Wild (II) • Ab den Achtzigerjahren Systematische Untersuchungen über • * Wildunfälle und Wildschutzeinrichtungen • (Oberösterreich, Steiermark) Erste wissenschaftliche Gutachten über • * Auswirkungen von Straßenbauten • auf den Wildlebensraumsamt • Empfehlung von Ausgleichsmaßnahmen

  4. Chronologie Straße und Wild (III) • 1986: • Wildsichere Zäunung von Autobahn- und Schnellstraßen-Neubauten wird verpflichtend • (Dienstanweisung 820.380/29-302/86für Neubauten) • 1987: • Erstmals Forderung nach einer Grünbrücke • seitens eines wissenschaftlichen Gutachters • In Niederösterreich, an der Ostautobahn im Bereich des Alpen-Karpaten-Korridors • Errichtung wird nicht in Auftrag gegeben

  5. Österreichs Verantwortung für Lebensadern in Europa Tschechisch- Deutsche Bergwälder Karpaten Ostalpen Westalpen Dinariden Absicherung bestehender Verbindungsachsen für Wildtiere, z.B. zwischen den Bergregionen Mitteleuropas Erhaltung ausreichender „Durchlässigkeit der Landschaft“Lebensraumverbund erfordert staatenübergreifende Abstimmung

  6. Chronologie Straße und Wild (IV) • Anfang der Neunzigerjahre: • Errichtung von 6 Grünbrücken zur Vernetzung der Landschaft sowie einiger Wildtierpassagen • an der Ostautobahn A4 im Burgenland • Erste Analysen über die Durchlässigkeit von Bestandsstrecken für Wildwechsel • 1991 in Salzburg, 1996 in der Steiermark • Erarbeitung der Richtlinie Wildschutz (RVS 3.01) • Ab 1992 Diskussionen über Wildquerungen

  7. Beispiel: Grünbrücke (Landschaftsbrücke) Eine der ersten 6 Grünbrücken Österreichs (an der A4, im Bgld, B=100 m) vor Aufwachsen der gepflanzten Gehölze

  8. Beispiel: Schmale Wildüberführung Wildquerungshilfe für lokalen Wechsel, u.a. von Rot- und Schwarzwild (25 m breit, bei Parndorf, an der A4 im Bgld.)

  9. Manko: Funktionserhaltung für Wildtierpassagen Stark aufgeweitete Feldwegunterführung mit Windschutzgürtel als Leitstruktur (an der A4 im Burgenland) – Funktion durch Lagerung von Schneezäunen sowie Umfriedung massiv beeinträchtigt

  10. Chronologie Straße und Wild (V) • 1997: • Richtlinie Wildschutz (RVS 3.01) wird veröffentlicht und bringt Anwendungsprobleme • betreffend Wildquerungshilfen: Herleitung von Anzahl, Lage und Dimensionierung (B 179) • 1998: Projektauftrag (Laufzeit bis 2001): • Wirtschaftsministerium an Wildbiologie/BOKU • Wildökologische Sollwerte für Mindest- durchlässigkeit von Neubaustrecken (A+S) • Auslöser dafür war eine konkrete Planungsfrage …..

  11. Planungsfrage 1997: Welche Dimensionierung für lokalen Rotwildwechsel ?(an der B 179 bei Reutte / Tirol), hier mit steiler Bogenform

  12. Durchlässigkeit der Bestandsstrecken (A+S) • Arbeitsprogramm:Analyse von rund 2000 km Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich • Insgesamt 3488 Brücken und Tunnel (> 2m „Breite“) • Wildökologische Beurteilung: Lage, bauliche Ausführung, landschaftliche Einbettung, Annahme durch Indikatorwildarten • Ergebnis: 764 wildökologisch wichtigere Bauwerke • 84 Tunnel bzw. „Überführungen“ (aus Blickwinkel der Tiere) • 422 „Unterführungen“ > 30 m • 258 schmälere Bauwerke (< 30 m) • „Wildtierpassagen“ unterschiedlicher Wertigkeit (Datenbank)

  13. Bestehende „Wildtierpassagen“ an A+S

  14. Einige Beispiele für „Wildtierpassagen“ an A + S Kleine Brücke mit zusätzlicher Funktion für lokalen Wechsel von Rehen und Kleinwildarten (an der A 1 in OÖ) Naturboden erhalten, Verbauung fernhalten

  15. Breite Fließgewässerquerung (an der A 2 in Kärnten) mit optimaler Eignung für Wildwechsel (gute „Durchsicht“)

  16. Manko: Funktionserhaltung für Wildtierpassagen Talbrücke (an der S 6, Steiermark) mit Beeinträchtigung des Wildwechselsdurch illegale „Fremdnutzung“

  17. Manko: Funktionserhaltung für Wildtierpassagen Brücke mit reversibler Unterbindung des Wildwechselsdurch illegale „Fremdnutzung“ (Zubringer zur A2, Kärnten)

  18. Rotwild-, Gamswild- und Schwarzwildwechsel Donau Donau

  19. Chronologie Straße und Wild (VI) • Ab 1998(parallel zur Entwicklung von Empfehlungen): • Mehrere Umweltverträglichkeitsprüfungen für Straßen-Großprojekte (B 301, S 31, A 9, B 1) • Planungsgrundsätze für Wildquerungshilfen werden zum Standard im Straßenbau • Funktionsbeeinträchtigungen von WQH stellen solche Investitionen in Frage (Raumplanung) • Ab 2002 „Musterprojekt Spange Kittsee“ (A 6): • Anwendung der Projektergebnisse (10 WQH)

  20. Straßen - Wechselwirkung mit anderen Barrieren • Summenwirkung menschlicher Einwirkungen: • Regionen mit geringem Bewaldungsprozent sowie mit Mangel an Trittsteinbiotopen und Leitstrukturen • Übergeordnete (gezäunte) Verkehrsinfrastruktur • Aneinandergereihte Siedlungen, Betriebsgebiete, … • „Hart“ verbaute Flussufer (Donau, große Flüsse, Kanäle) • Längere Zäunungen(Abbaugebiete, Plantagen, Wildgatter) • „Raumwiderstand“ für Wildtiere wird laufend beeinflusst: • Schleichende, meist unbemerkte Beeinträchtigungen des • Genflusspotenzials für Wildtiere in der Kulturlandschaft

  21. Planerische Absicherung von Wildtier-„Korridoren“ • Optimal: „Direktverbindungen“ zwischen Quellgebieten • Verwendung geeigneter Indikator-Wildarten • Gestreckter Verlauf von Genfluss-Achsen (ohne starke Richtungsänderungen), z.B. langgezogene • Bergrücken oder –flanken, Talachsen • Waldgürtel, lineare Gehölz-Strukturen (z.B. Flüsse mit durchgehender Begleitvegetation), Trittsteinbiotope • „Strukturiertes Grünland“ abseits verbauter Gebiete • Nadelöhre (zwischen Siedlungen; Grünbrücken, etc.)

  22. International bedeutsame Migrations-Zonen

  23. Fragmentierungsgefahr für Rotwildvorkommen Auch grenzüberschreitende Vernetzung ist notwendig Voraussetzung: ausreichende „Durchlässigkeit“ der Landschaft

  24. Vision: Raumplanung berücksichtigt Wildkorridore • Für Zonen mit höchstem „Raumwiderstand“ für Wild: • Absicherung der wenigen noch vorhandenen Wildkorridore(besonders wichtig z.B. für ausreichende Querbarkeit von Donau-Achse, Mur-Mürz-Furche, Inn-, Rhein-, Drau-, Enns- Salzachtal) • Fokus: „Minimal-Korridore“ erhalten / optimieren • Für Zonen guter Durchlässigkeit (strukturiertes Grünland): • Fernhalten barrierebildender Nutzungen im Bereich regional gut vernetzter Trittsteinbiotope und Leitstrukturen (unter Berücksichtigung der besten Schlupflöcher durch Haupttäler) • Fokus: Breite Biotop-Korridore langfristig absichern • Für den Alpenraum (Region mit hoher Bewaldungsdichte): • Detailkenntnisse über Verlauf von Wildkorridoren erarbeiten

  25. Lebensraum-Vernetzung für waldgebundene Wildarten Bedarf nach Wiederherstellung in Nord- und Ostösterreich Barrierewirkung durch Siedlungen und Verkehrsachsen, Beispiele

  26. Empfehlungen - für die Podiumsdiskussion • 1. Für Projektplanungen von Hauptverkehrsträgern: • Verpflichtung zu einer projektbegleitenden Planung der Raumentwicklung (Landschaftsplanung), in Abstimmung mit den Gemeinden und dem Projektwerber unter Moderation der überregionalen Raumplanungsbehörde • 2. Für die überörtliche Raumplanung: • Berücksichtigung bedeutsamer Lebensadern in regionalen Entwicklungskonzepten (Vernetzung von Wildkorridoren) • 3. Für die nationale und internationale Abstimmung: • Absicherung international bedeutsamer Lebensadern durch Koordination („kohärentes Netzwerk“); Voraussetzung dafür: Vernetzungskonzepte bzw. wildökologische Raumplanung

More Related