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BUCHSTART. Evaluation eines kulturpädagogischen Programms in Hamburg zur Sprachfrühförderung. Gliederung. Projektrahmen Ergebnisse Mai /2009 Gedichte für Wichte Buchstart Ausblick. Projektrahmen. Das Projekt BUCHSTART.
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BUCHSTART Evaluation eines kulturpädagogischen Programms in Hamburg zur Sprachfrühförderung
Gliederung • Projektrahmen • Ergebnisse Mai /2009Gedichte für WichteBuchstart • Ausblick
Das Projekt BUCHSTART • Im Januar 2007 startete die Hamburger Kulturbehörde ein Projekt zur Frühförderung von Hamburger Kindern. • Vorbild ist das englische Bookstart-Programm (www.bookstart.uk). • kostenlose Buchpakete an alle Hamburger Familien zur U6 • kostenlose Eltern-Kind-Gruppen „Gedichte für Wichte“. • Evaluation durch die AG Epidemiologie & Evaluation an der Klinik für Kinderpsychosomatik des UKE
Ergebnisse des ProjektsStand: Mai 2009 • Die folgenden Ergebnisse der Evaluation von Buchstart ergeben sich aus • der Evaluation der „Gedichte für Wichte“-Gruppen und • der Evaluation der Buchstart-Taschen. • Die Befragungen fanden hauptsächlich in dem Zeitraum von Mitte 2008 bis Anfang 2009 statt.
„Gedichte für Wichte“ Die Eltern (N=132) • 23.5% kommen nicht aus Deutschland • 59.9% haben Abitur oder Fachabitur • 88.3% der Eltern sind ziemlich oder sehr zufrieden mit den Rahmenbedingungen der „Gedichte für Wichte“-Gruppen. • 94.0% der Eltern sind ziemlich oder sehr zufrieden mit der Einrichtung, in der die „Gedichte für Wichte“-Gruppen stattfinden. • 94.1% der Eltern sind ziemlich oder sehr zufrieden mit dem Konzept der „Gedichte für Wichte“-Gruppen. • In 22.5% der Familien, also etwa in jeder 4. - 5. Familie, gab es aufgrund der „Gedichte für Wichte“-Gruppen Verhaltensänderungenbzgl. des Umgangs mit Büchern. • 84.8% der Eltern wünschen sich „Gedichte für Wichte“-Gruppen für Kinder ab 3 Jahren. • Insgesamt bewerten die Eltern die „Gedichte für Wichte“-Gruppen mit der Schulnote 1,6 („gut“).
„Gedichte für Wichte“ Die Gruppenleiter/innen (N=32) • 12.5% kommen nicht aus Deutschland • 83.9% haben Abitur oder Fachabitur und 62.5% haben eine pädagogische Ausbildung • 93.8% sind weiblich und sind durchschnittlich 40. Jahre alt (Range: 22-68) • 100.0 % der Gruppenleiter/innen hat die Schulung, die sie auf ihre Aufgabe als „Gedichte für Wichte“-Leiter/innen vorbereitet, grundsätzlich gefallen. • 90.7% fühlen sich nach der Schulung ausreichend auf ihre Tätigkeit vorbereitet. • 46.9% würden sich regelmäßige Nachschulungen wünschen. • Die Gruppenleiter/innen bewerten die Praxisrelevanz der Schulung mit der Schulnote 1.8, die Materialien der Schulung ebenfalls mit 1.8 und die Ausbilderin mit der Schulnote 1.6. • Pro Stunde nehmen durchschnittl. 8.3 Eltern und 10.0 Kinder an einer Gruppe teil. • Neben Deutschen nehmen in vielen Gruppen (53.1%) auch Eltern anderer Nationalitäten teil.
„Gedichte für Wichte“ Die Einrichtungen (N=28) • 89.3% der Einrichtungen, in denen die „Gedichte für Wichte“-Gruppen stattfinden, beurteilen die Zusammenarbeit mit den Gruppen als gut oder sehr gut. (0.0% als schlecht oder sehr schlecht) • 75.0% wollen die „Gedichte für Wichte“-Gruppe auf jeden Fall langfristig anbieten. • Bei 25.0% ist dies noch unklar, da noch unterschiedliche Fragen (z.B. zur Finanzierung, des Personals bzw. der Elternresonanz) offen sind. • 96.4% der Einrichtungen werben aktiv für ihre „Gedichte für Wichte“-Gruppe. • In 60.7% der Fälle wurden nach Einführung der „Gedichte für Wichte“-Gruppen auch andere Angebote der Einrichtung verstärkt genutzt.
Buchstart Die 6 Monats-Nachbefragung (N=163) • In 36.8% der Familien, also etwa in jeder 3. Familie, gab es 6 Monate nach der Taschenverteilung aufgrund von Buchstart Verhaltensänderungenbzgl. des Umgangs mit Büchern. • 48.9% schauen nun häufiger mit ihrem Kind Bücher an • 40.1% haben mehr Bücher für ihr Kind gekauft • 38.1% haben ein Leseritual eingeführt • 20.0% der Kinder sind nun Mitglied in einer Hamburger Bücherhalle • Nur wenige Eltern (9.7%) fanden, dass die Informationen aus der Buchstart-Tasche bevormundend geschrieben wurden. (Bei dem parallel laufenden Projekt in Sachsen gaben dies gut 20.0% der Eltern an.) • Ebenfalls nur 9.4% der Eltern fanden, dass die Informationen aus der Buchstart-Tasche zu viel Text hatten. (In Sachsen meinten dies 28.4% der Eltern.)
Buchstart Die 12 Monats-Nachbefragung (N=133) • Viele Elemente der Buchstart-Tasche haben die Eltern heute noch in Gebrauch • Das Pappbilderbuch („Alle fahren mit“ / „Jedes Ding hat seinen Namen“): 92.1% • Das Fingerpuppenbuch („Finn, der Fuchs“ / „Holger, der Hund“): 90.0% • Gutschein der Bücherhallen Hamburg: 36.5% • Faltblatt der Bücherhallen Hamburg: 29.5% • Buchstart-Aufkleber: 21.2% • Buchstart-Poster: 17.8% • Informationsheft „Buchstart. Mit Kindern Bücher gucken“: 16.3% • Faltblatt „Hamburg für Bücherbabys“: 11.6% • Broschüre der Zeitschrift Eltern: 7.4% • Die Eltern nehmen sich mehr Zeit zum Bücheranschauen mit ihrem Kind (4.5 Minuten länger – von 12.1 zu 16.6 Minuten). • Die Eltern schauen sich pro Woche nun häufiger Bücher mit ihrem Kind an (3.3 mal häufiger – von 7.6 mal zu 10.9 mal). • 24.0% mehr Eltern haben inzwischen ein festes Leseritual eingeführt (von 37.6% zu 61.6%). • 19.2% mehr Eltern haben inzwischen schon mal ein Buch für ihr Kind in einer Hamburger Bücherhalle ausgeliehen (12.4% zu 31.6%).
140 120 100 80 60 40 20 0 1 2 Hamburg Kontrollgruppe Buchstart Die 12 Monats-Nachbefragung • Die Evaluationsergebnisse zeigen, dass Buchstart-Kinder mit 2 Jahren mehr als doppelt so viele Wörter wie die Kontrollgruppe (aus Bremen und dem Hamburger Umland) sprechen, obwohl beide Gruppen zu Beginn des Projekts (mit einem Jahr) einen vergleichbar hohen Sprachstand aufwiesen. Wörter Alter in Jahren
Buchstart Die 12 Monats-Nachbefragung • Dieser Unterschied in der Veränderung des Sprachstands der Kinder ist nach einem Jahr hoch signifikant (p< 0.001), das heißt statistisch gegen den Zufall abgesichert. • Die Effektstärke liegt bei η² =.230, das heißt der Effekt der Intervention (die Buchstart-Teilnahme) ist groß (Effektstärke bezeichnet das Ausmaß der Wirkung eines experimentellen Faktors). • Die Werte wurden um mögliche Störgrößen, wie das Alter und Geschlecht des Kindes, seine Stellung in der Geschwisterreihe, die Ausgangswerte des Sprachstands und die Bildung der Familie, kontrolliert. • Trotzdem müssen diese Ergebnisse kritisch betrachtet werden. Weitere und detailliertere Auswertungen werden zur Zeit gemacht.
Ausblick • Weitere Ergebnisse können nach der endgültigen Auswertung der Daten präsentiert werden. • Vor allem Daten aus der längsschnittlichen Erhebnung sowie der Vergleich mit der Kontrollgruppe werden zur Zeit detailliert ausgewertet. • Hier steht vor allem, nach dieser deskriptiven Auswertung, die Auswertung mit weiteren statistischen Verfahren an (Regressionen etc.).