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7. Das Quarkmodell 7.1. Vorbemerkungen Hadronen sind ausgedehnt ( Formfaktoren ) Es gibt diskrete quantenmechanische Zust ände fester Energien ( Massen ), charakterisiert durch Quanten-zahlen Es existieren Übergänge zwischen den Zuständen, z.B. elektromagnetisch
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7. Das Quarkmodell 7.1. Vorbemerkungen • Hadronen sind ausgedehnt ( Formfaktoren) • Es gibt diskrete quantenmechanische Zustände fester Energien ( Massen), charakterisiert durch Quanten-zahlen • Es existieren Übergänge zwischen den Zuständen, z.B. elektromagnetisch schwach (-Zerfall) stark Analogie zu Atomen und Kernen Quark-Hypothese: Hadronen sind aus punktförmigen (?) Konstituenten – den Quarks – zusammengesetzt. Die Quarks werden durch die starke Kraft gebunden. Für jede Flavour-Quantenzahl gibt es eine Quark-Sorte.
Ursprüngliche Idee: Gell-Mann, Zweig Quarks symbolische Platzhalter für Flavour, keine Teilchen Quarks nicht in Detektoren beobachtbar • Moderne Quantenfeldtheorie: • Quarks reale Spin-½-Teilchen • existieren nurgebunden in Hadronen (Confinement) • Quantenchromodynamik (QCD) Bindungsdynamik • Quantenflavourdynamik (QFD) Dynamik der Quark-Umwandlung • QCD QFD Standardmodell der Elementarteilchenphysik Dynamik der elektroschwachen und starken Wechselwirkung
Schwere Quarks:c, b, t alle übrigen Hadronen Leichte Quarks:u, d, s alle Hadronen mit: • Entdeckung 1974 / 78 / 95 • nichtrelativistisch in gebundenen Zuständen • Schrödingergleichung analog H-Atom / Positronium • Ideal geeignet zur Messung des Bindungspotentials
mass GeV SU(3)-Dekuplett SU(3)-Oktett Baryon-Spektrum und Zusammenfassung zu Isospin- und SU(3)-Multipletts Verallgemeinerung der Isospin-Symmetrie: • Die starke WW ist exakt Flavour-blind (Flavour-symmetrisch) • {u,d} SU(2)–Symmetrie der Hadron-Massen fast exakt, da mumdund e.m.-WW ≪ starke WW • {u,d,s} SU(3)–Symm. leicht verletzt, da msmumd
Bemerkung:Konzept der Quarkmassen ist problematisch • Strommasse (freie Masse) Masse des hypothetischen, ungebundenen Quarks kurzzeitig realisierte Situation in harten Streuprozessen • Konstituentenmasse (effektive Masse) freie Masse plus Energie des Bindungsfeldes des gebundenen Zustandes abhängig vom jeweiligen Hadron Typische Größenordnungen(modellabhängig):
Gell-Mann-Nishijima-Formel Hyperladung Folgerung: Quantenzahlen der Quarks: willkürlich: Parität(Quark) 1 Parität(Antiquark) 1 (wg. Dirac-Gl.)
SU(3)-Multipletts der leichten (Anti-)Quarks: Gell-Mann-Nishijima-Formel Hyperladung Qe⅓ Qe⅔ SU(3)-Antitriplett SU(3)-Triplett Qe⅔ Qe⅓
Magnetische Momente von Quarks: • Quark punktförmiges Spin-½-Fermion • • Antiquarks: „Bohr-Magneton“ gerechnet für Quarkmasse mq Konstituentenmasse Mesonen:J0,1,2,3, gerade Anzahl von (Anti-)Quarks B0 Meson besteht aus (qq)-Paaren Postulat Meson qq erklärt das Spektrum Baryonen:J½, , ungerade Anzahl von (Anti-)Quarks B1 Baryon q1q2q3, q1q2q3q4q5, Postulat Baryon q1q2q3 erklärt das Spektrum Bezeichnung:Quark mit Spin Up, Quark mit Spin Down
SU(3)-Singulett und Oktett der pseudoskalaren Mesonen 7.2.2. Bild 1
SU(3)-Multipletts der pseudoskalaren Mesonen (J 0) und der Vektormesonen (J 1) 7.2.2. Bild 2
7.2.5. Vorhersage von Wirkungsquerschnitten Hohe Energie Mischung vieler Isospinzustände WQs #(Quarkkombinationen) Beispiel:σtot(πp) / σtot(pp) πp: qq qqq σtot(πp)= 6·σqq pp: qqq qqq σtot(pp)= 9·σqq Experiment (Eπ=60GeV, Ep äquivalent):
7.2.6. Ausblick Atome Elektronen durch Potential gebunden Kerne Nukleonen durch Potential gebunden Hadronen Quarks durch Potential gebunden Korrektur:e- umgeben von γe-Wolke (Lamb-Shift) Nukleonen umgeben von Pion-Wolke Quarks umgeben von Gluon-Wolke Näherung: Effektive Konstituenten-Quarkmasse Rigorose Ansätze: Nichtperturbative QCD und Gittereichtheorie (Profs. Wolff, Jegerlehner,...
7.3. Schwere Quarks: c, b, t Riesige Massenunterschiede Flavoursymmetrie verborgen reine (ungemischte) Flavourzustände 7.3.1. Quarkonium-Spektroskopie Quarkonium:Reine |QQ-Zustände (Spin 1) nicht-relativistische Systeme H-Atom untersuche Bindungspotential der Quarks starke Kopplung αs klein (s.u.) perturbative QCD-Rechnungen sinnvoll
Zahl der (bzgl. Ĥstrong) stabilen |QQ-Zustände: Hellmann-Feynman-Theorem: Sei Ĥ=Ĥ(λ), mit reellem Parameter λ. Sei |ψ stabiler Eigenzustand zu Ĥ(λ) mit Energie E(λ). Dann gilt: Quarkonium: Folgerung:Die Zahl der bzgl. Ĥstrongstabilen Quarkonium- Zustände nimmt mit M zu.
a) ss:kein stabiler Zustand b) cc:zweistabile Zustände stabil (kein Zerfall in offen Charm), schmale Resonanz, lange Lebensdauer • J/ψ: 1 3S1 • ψ: 2 3S1 • ψ: 3 3S1 instabil : 1 3S1 instabil s K- s u u s s K+ c D0 c u u c D0 c Beobachtung:
c) bb:dreistabile Zustände b B+ Bild 1 b u Radiale Anregung u b B- b e+ p+ Q Resonanz γ p- e- Q • Υ: 1 3S1 • Υ: 2 3S1 • Υ: 3 3S1 • Υ: 4 3S1 instabil stabil (kein Zerfall in offene Beauty), schmale Resonanz, lange Lebensdauer
Δm(n) fällt mit Hauptquantenzahl n kein harmonischer Oszillator • Δm(n) fällt schwächer als ΔE(n) beim H-Atom kein reines (1/r)-Potential Experimentelle Beobachtung von γ-Übergängen: • Massen von S- und P-Zuständen (L = 0, 1) Crystal Ball NaJ(Tl)-Kalorimeter Bild 3 7.3.2. Phänomenologische Ermittlung des Potentials m Υ(1S) m Υ(2S) m Υ(3S)
Interpretation: • Kleine Abstände / hoher Energieübertrag: wie Coulomb-WW Quarks sind quasi-frei • Große Abstände / kleiner Energieübertrag: F0 16 Tonnen 1GeV/fm ex. keine freien Quarks Quark-,,Confinement“ Interpoliertes Potential: αs = Kopplungsstärke der starken WW = Feinstrukturkonstante der starken WW
V(r) = F0·r homogen Chromoelektrisches Feld = ,,Farbstring“ Elektrisches Feld Moderne Formulierung (Quanten-Chromodynamik): • Die Feldquanten (Gluonen) tragen selbst Ladung (Farbe) der starken WW • Die Feldlinien des Farbfeldes ziehen sich gegenseitig an
LS-Kopplung: Aus Feinstruktur der P-Zustände Radiative Übergänge: J aus: •γγ-Winkelverteilung • Relative Übergangsraten (Clebsch-Gordan-Koeff.) Resultat: J kleiner Bindung stärker (wie in Atomphysik, entgegengesetzt zur Kernphysik)
Beobachtet: ηc(n1S0)-Zustände Resultat: • Information über Wellenfunktion am Ursprung ( r = 0 ) SS-Kopplung: (Analogon zur Hyperfeinstruktur in Atomen) Vgl. Zustände mit: L = 0 keine LS-WW J verschieden nur SS-WW
Baryonen 7.3.5. Bild 1 SU(4)-Multipletts Mesonen